Schlagwort: pornokonsum

Wie Pornos meine Familie zerstören

Lichtreklame: Broken Heart

By Christine Zenino from Chicago, US (broken heart...Uploaded by russavia) [CC BY 2.0], via Wikimedia Commons

Ich weiß nicht mehr genau, wann sich mein Blick verändert hat. Seit wann ich mich in der geschützten, liebevollen Welt von Eltern, Kindergarten und Sportverein wie eine Außenseiterin fühle, wann Pornos angefangen haben, mein Leben und das meiner Familie dauerhaft zu verändern, wann mir klar wurde, dass Pornos im Begriff sind, mich und meine Familie zu zerstören. Ich weiß, womit es angefangen hat. Mitte August sah ich ausgerechnet auf RTL II die Doku “Liebe und Sex im Pornozeitalter”. Obwohl meine Kinder noch nicht in dem Alter sind, sich für Pornos zu interessieren, ließ mich der Gedanke nicht mehr los, dass mein Sohn, der immerhin auch schon acht ist, bald in Kontakt mit Hardcore-Pornografie kommen könnte. Zu Weihnachten hat er von uns einen Tablet-PC geschenkt bekommen. Er benutzt ihn vor allem, um zu lesen oder Spiele zu spielen, aber prinzipiell kann er damit auch ins Internet, denn die “Kinderschutzsoftware” ist so schlecht, dass er innerhalb von wenigen Tagen wusste, wie er sie umgehen konnte. Ich beschloss, mit ihm zu sprechen. Ihm zu erklären, dass er ohne mich weder ins Internet gehen noch auf die Youtube-App klicken darf. Dass das gefährlich sei, erklärte ich – ohne im sagen zu können, was die Gefahr daran eigentlich ist.  Ich machte den Selbstversuch und gab “Porno” in die beliebteste Suchmaschine ein. Auf der ersten Seiten fand ich von nackten Frauen bis zu Bildern mit doppelten Penetrationen, spermaverschmierten Frauengesichtern und gewalttätigen Sexdarstellungen alles. Von “Analhuren” las ich da und von kleinen Mädchen, die Sex mit ihrem Vater hatten – alles gespielt, natürlich! Ich war geschockt. Mir wurde klar, dass ich keine Ahnung davon hatte, was Pornografie ist. Pornos waren für mich die soften Filmchen, die man früher sogar im Nachtprogramm sehen konnte oder ein paar schlecht gemachte Männermagazine. Lächerlich im besten Fall. Aber nicht diese gewaltvolle, frauenverachtende Flut an extremen Bildern. Das also sollte für meinen Sohn der erste Kontakt mit dem Thema Sex sein?  Wie nur sollte ich es schaffen, ihn vor diesen Bildern zu beschützen, ihm den Raum zu sichern, den er brauchen würde, um seine eigene Sexualität zu entdecken, unbeeinflusst von den überall lauernden Werbemaschen der Pornoindustrie, die ihn in einen frauenhassenden, einsamen Mann verwandeln wollten, der am liebsten allein vor seinem PC masturbierte?
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