Ein Zeichen setzen gegen die Wegwerfgesellschaft

Give Away Time, Sunflowers, Share

via Iryna Yeroshko via Flickr, [CC BY 2.0]

Du hast Möbel, die du nicht mehr brauchst. Klamotten, die dir nicht mehr passen? Oder das Müsli hat dich so angelacht im Supermarkt, aber trifft so gar nicht deinen Geschmack?

Dann sind diese Initiativen im sozialen Netzwerk Facebook vielleicht etwas für dich:

In immer mehr Städten gibt es „Free your Stuff“-Gruppen, in denen du anderen Dinge anbieten kannst, die dir selbst entweder nicht mehr gefallen oder die einfach nur im Weg rumstehen oder -liegen. Die Chance sie noch binnen eines Tages „aus den Füssen“ zu bekommen ist sehr hoch, wenn du ein Foto mit der Formel GIVE einstellst. In der Regel verläuft die Abgabe nach „Wer zuerst kommt mahlt zuerst“-Prinzip. Das Ganze funktioniert aber auch anders herum. Vielleicht ist deine Kaffeemaschine kaputt gegangen und du brauchst eine neue. Oder dein Telefon hat den Geist aufgegeben. Die Formel um Dinge zu finden lautet ganz einfach NEED.

Das gleiche Prinzip gibt es unter dem Label „Foodsharing“ für nicht mehr gebrauchte oder gesuchte Lebensmittel. Ob zu viel gekocht, keine Zeit mehr zum Aufbrauchen vor dem Urlaub oder jemand der deine Lieblingskekse verschenkt, die du schon überall gesucht hast: Fast alles ist möglich. So gelingt es zum Beispiel auch am Sonntag, wenn alle Geschäfte zu haben, recht einfach, die ausgefallensten Zutaten, Gewürze, etc. zu ergattern.

Das besonders Schöne an dem Konzept: Es gibt keine Bedürftigkeitsprüfungen und damit verbundene Beschämung wie beispielsweise bei den Tafeln, Kleiderkammern oder Sozialkaufhäusern. Jede*r kann mitmachen, ob arm oder reich, ob Student*in, Leistungsberechtigte*r nach dem Sozialgesetzbuch, Refugee, Rentner*in, Unternehmer*in, etc. Ob du aus finanzieller Not auf Geschenke angewiesen bist oder einfach mitmachst, weil du die Schnauze voll hast von unserer Konsum- und Wegwerfgesellschaft – alle sind willkommen.

Wichtig ist einzig zu beachten: Es sind nur Geschenke erlaubt und es darf kein Geld ins Spiel kommen und Dinge werden nicht gegeneinander aufgerechnet, sprich: Wer etwas verschenkt, erwirbt damit keine Ansprüche an Dingen, die andere verschenken möchten.

Neugierig geworden? Probiers doch einfach mal aus!

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