Gewalt in der Gynäkologie war in den 70er-Jahren ein sehr großes feministisches Thema, allerdings wurde durch den Neoliberalismus das Thema langsam, aber zuverlässig beerdigt. Vor kurzem hat endlich eine Frau in den Vereinigten Staaten wegen einer Episiotomie gegen ihren Willen ihren Arzt anzeigen wollen. Hoffentlich setzt sich das durch, denn immerhin konnte sie Widerstand leisten gegen diese Verstümmelung.
Die Gewalt, die in der Gynäkologie ausgeübt wird, umfasst Gewalt durch gynäkologische Eingriffe und Untersuchungen. Frauen haben gelernt, mehr oder weniger, diese Gewalt zu akzeptieren oder diese Gewalt nicht mal als Gewalt wahrzunehmen. Gerade für traumatisierte Frauen ist diese Form der Gewalt ein nochmals sensibleres Thema, aber es betrifft alle Frauen, denn im Patriarchat ist die Medizin von Männern geprägt und bestimmt. Die Gynäkologie ist keine Ausnahme, auch wenn immer mehr Frauen Medizin und Frauenheilkunde studieren. Das Wissen, die Ethik und die Wissensvermittlung sind unverändert männlich dominiert.
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