Heute Morgen bin ich aufgewacht und es hatte geschneit. Große Freude herrschte, bis mir einfiel, dass Radfahren im Schnee bei mir immer schiefgeht, und ich fahre mittlerweile alle innerstädtischen Wege mit dem Rad. Warum? Weil ich keinen Bock habe, angequatscht zu werden.
Etwas hat sich verändert, wir wissen es alle. Ich erspare mir jetzt den Sermon, dass auch „bio-deutsche“ Männer schlimm sind, sexistisch sind, sexuelle Gewalt ausüben etc., denn darum soll es in diesem Artikel mal nicht gehen. Es ist eine neue Komponente hinzugekommen, und zwar durch männliche Einwanderer aus Ländern mit muslimischer Mehrheitsgesellschaft, nicht alle, aber ein erheblicher Teil von ihnen mit einem heftig abstoßenden Frauenbild. Wir haben alle gehört davon, dass die Gewalt, die sie ausüben, in Zwangsprostitution münden kann, wie in dem Bordell im Flüchtlingslager Idomeni oder die syrischen Frauen in Jordanien, wir haben gehört, dass flüchtende Frauen so vielen Vergewaltigungen ausgesetzt werden auf ihrer Flucht, dass sie sich vor der Flucht die Dreimonatsspritze geben lassen, um nicht schwanger zu werden, dass flüchtende Frauen in Flüchtlingslagern den Status von Freiwild haben und auch in Asyl- und Flüchtlingsheimen Vergewaltigungen, Missbrauch und Belästigungen an der Tagesordnung sind. Zahlreiche Schwimmbäder berichten von Übergriffen, zu viele „Einzelfälle“, um sie zu verlinken.
Zu konstatieren ist, dass viele der männlichen Einwanderer aus Ländern mit muslimischer Mehrheitsgesellschaft und aus Ländern mit Kriegsgebieten ein problematisches Frauenbild mitbringen. Die Frage ist jetzt, was der deutsche Staat dagegen zu tun und wie er Frauen (und zwar ALLE Frauen, auch die migrantischen!) zu schützen gedenkt. Und, um das mal vorwegzugreifen, auch hier scheint zu gelten, dass eine Krähe der anderen anscheinend kein Auge aushackt. Aber der Reihe nach:
Ein Import aus Norwegen
Im Jahr 2011 beschloss die norwegische Regierung nach einer Reihe sexueller Übergriffe durch Asylbewerber auf norwegische Frauen in Stavanger, Sexualkundekurse einzuführen. In diesen Kursen, die auf 5 Stunden angelegt waren, sollten Einwanderer aus Ländern mit muslimischer Mehrheitsgesellschaft mit der Gesetzgebung und Sexualkultur Norwegens vertraut gemacht werden.
Die Kurse finden seitdem auf freiwilliger Basis statt, werden aber gut angenommen. Rollenspiele, Dialoge, Gespräche und Videos sollen vermitteln, wie in Norwegen der Umgang der Geschlechter miteinander stattfindet. Die Privatfirma Hero bietet sie an und hat die Unterrichtsmaterialien zusammen mit der norwegischen Polizei und dem Ministerium für Integration entwickelt.
Linda Hagen, Leiterin des Asylzentrums des Betreibers Hero in Stavanger hat einige merkwürdige Äußerungen getätigt, die in Bezug auf die universell geltenden Menschenrechte für Frauen etwas komisch klingen:
und den Kursen wird bestenfalls ein Kurzzeiteffekt bescheinigt, dennoch scheinen sie eine gute Sache zu sein. Auch in Dänemark wurden sie übernommen (not so funny „fun“ fact für Dänemark: zwischen 2013 und 2014 waren 34.5 Prozent aller für den Straftatbestand Vergewaltigung Verurteilten männliche Migranten aus Ländern mit muslimischer Mehrheitsgesellschaft, obwohl Migranten aus eben jenen Ländern nur 12% der Population in Dänemark ausmachen – wie es zu der Zahl kommt, wäre, unter Berücksichtigung von Anzeigeverhalten, Dunkelziffer etc., wohl einen eigenen Artikel wert).
Klingt alles erstmal zumindest mittelprächtig – bis einem einfällt, dass man ja in einem Land wohnt, in welchem das Frauenbild es zulässt, dass Hunderttausende sehr junger Mädchen aus den Armenhäusern Europas hier sexuell ausgebeutet und völlig legal kommerzialisierter sexueller Gewalt ausgesetzt werden dürfen und das sich zudem mit dem zweifelhaften Titel „Weltmeister im Pornokonsum“ schmücken darf. Die Frage ist jetzt freilich, ob man sich da wirklich noch eine Integration in das bestehende System wünschen soll?
Geht es wirklich um problematische Frauenbilder?
Artikel wie dieser weisen darauf hin, dass, wenn frauenfeindlicher Mist aus Ländern mit muslimischer Mehrheitsgesellschaft mit frauenfeindlichem Mist aus Deutschland vermischt wird, nicht unbedingt Gold rauskommt: zwei Syrer berichten darüber, wie es ist, in Deutschland anzukommen. Es stellt sich nicht nur heraus, dass das öffentliche Anmachen von Frauen durch Männergruppen sehr wohl mitgebrachtes Verhalten aus den Herkunftsländern ist („Wenn sie Schluss hatten, flitzten Diaa und Abed manchmal zur benachbarten Mädchenschule und beobachteten den Eingang von der anderen Straßenseite. Sobald sich Schülerinnen zeigten, pfiffen sie hinüber und riefen Komplimente.“), sondern auch, dass Teile ansozialisierten frauenfeindlichen Denkens abgelegt werden (z.B. „kein Sex vor der Ehe“, „Frauen dürfen nicht arbeiten“), andere hingegen nicht abgelegt werden (wenn die zukünftige Ehefrau Syrerin ist, müsse sie als Jungfrau in die Ehe gehen, Hass auf Homosexuelle) und wieder andere, neue, hinzugelernt werden (Elternzeit für Männer ist ok, aber auch: dass Männer mehr verdienen sollten als Frauen, Pornokonsum ist normal, Besuch von Clubs die mit sich räkelnden Playboy-Bunnys werben ist Standard). In dem Artikel wird mit dem Schluss der Eindruck erweckt, die beiden Syrer seien ja deswegen potentiell integrationsfähig, weil sie in einem Club, in dem sich „vier als Playboy-Bunnys verkleidete Osnabrücker Schönheiten neben einer mannshohen, mit Luft gefüllten Plastikflasche Moët & Chandon“ räkeln, „einfach so“ reingehen und tanzen. Es ist klar, dass diese Suggestion problematisch ist. Die Frage lautet doch: geht es uns um Integration in ein Frauenbild, welches nur ANDERS problematisch und anders scheiße ist? Oder geht es uns um problematische Frauenbilder?
Der Sexualpädagoge Michael Niggel konstatiert in dem Artikel, es gäbe einen erheblichen Bedarf an Sexualaufklärung für junge männliche Geflüchtete, der Wissensstand hänge aber mehr von der Klassenzugehörigkeit und Bildungsschicht der Geflüchteten ab als von deren Herkunftsland. Er bestätigt zugleich, dass es ein weiteres Problem gäbe, nämlich die Unbekanntheit des Konzepts Konsens und die Überschreitung von Grenzen zu Belästigung:
Viele Männer in seinen Seminaren brächten jedoch den gleichen Irrglauben mit, sagt Niggel: dass es in Deutschland keine Regeln gebe für die Liebe und den Sex. Außer der Biologie diskutiert er mit den Teilnehmern also auch deren Verhalten. Natürlich dürfe man ein Mädchen in der S-Bahn anlächeln, man solle sie aber nicht anstarren oder ihr nachlaufen. Sex sei unter Minderjährigen in Deutschland ab 14 Jahren erlaubt, dass heiße aber nicht, dass jeder und jede mit 14 schon Sex haben wolle, ganz im Gegenteil. Und wer einmal zum Sex eingewilligt habe, könne sich beim nächsten Mal genauso gut dagegen entscheiden. (…) Pro Familia bietet die Seminare nur für minderjährige Flüchtlinge an, für Männer und Frauen, weil schon in diesem Bereich die Nachfrage größer sei als die Kapazität, sagt Niggel. Andere Organisationen, die Sexualaufklärung betreiben, gibt es kaum. Die meisten Flüchtlingsinitiativen kümmern sich um Rechtsberatung und Sprachkurse. Seit der Silvesternacht denkt wohl nicht mehr nur Michael Niggel, dass es an sexualpädagogischen Angeboten für Flüchtlinge mangelt.
Die Recherche ergibt, dass 70% aller Asylbewerber männlich sind, 1/3 von ihnen minderjährig. Es steht völlig außer Frage, dass Aufklärung für minderjährige Flüchtlinge wichtig ist, ebenso wie die Möglichkeit, eine Sexualkultur zu übernehmen die allen Beteiligten gerecht wird. Die Frage ist, wie wird diese Aufklärung umgesetzt?
Sexualaufklärung für Flüchtlinge
Was hat die Bundesregierung bisher zustande gebracht? Da wäre zunächst mal die Freischaltung der Homepage http://www.zanzu.de/ durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung im letzten Jahr. In 13 Sprachen und mit Piktogrammen versehen werden Themen wie Schwangerschaft, Geschlechtskrankheiten, Sex und Verhütung angesprochen (und auch zu Kinderwunsch, Gesetzeslage, sexueller Gewalt, Beziehungsformen und allem möglichen – Pluspunkt!). Die ausführliche Besprechung von Sexualpraktiken hat zanzu den Vorwurf der Bevormundung von Migranten eingebracht. Ich hätte da eher eine andere Kritik – unter dem Eintrag „Pornografie“ findet sich auf der Homepage nämlich folgender Text:
Pornografie zeigt sexuelles Verhalten in Bildern, Filmen, Zeichnungen oder Texten. Die Menschen nutzen Pornografie, um sich sexuell zu erregen. Es ist in Ordnung, wenn Sie Pornografie mögen. Viele Menschen mögen sie, andere nicht. Pornografie ist nicht dasselbe wie Sex in der Realität. Folgende Punkte sind bei pornografischem Material auffällig:
- Die Menschen haben immer schlanke Körper, große Penisse oder große Brüste (häufig werden diese technisch bearbeitet).
- Die Menschen möchten und können jederzeit Sex haben.
- Die Menschen zeigen keine Emotionen.
Die Wirklichkeit ist nicht so. Wenn Sie Sex haben, finden Sie mit Ihrer Partnerin/Ihrem Partner heraus, was Sie beide am meisten mögen. Das Ansehen von Pornografie kann zu einem Problem werden, wenn Sie es sehr oft tun, ohne es unter Kontrolle zu haben. Wenn Sie das Gefühl haben, jeden Tag Pornografie zu brauchen und immer mehr brauchen, können Sie darüber mit einer im Gesundheitswesen tätigen Person sprechen. Das Ansehen von Pornografie ist gesetzlich unter bestimmten Bedingungen erlaubt. Kinderpornografie ist immer gesetzlich verboten.
Diese unkritische Darstellung von Pornografie, die völlig die Gewalt gegen Frauen in Pornos ausblendet (echt jetzt, sind unnatürlich große Brüste in Pornos hier das einzige Problem?) ebenso wie ihren gewaltsteigernden Effekt gegen Frauen im real life, mündet natürlich dann in einer lapidaren Aussage wie „manche mögen Pornos, manche nicht“. Ja, und die, die Pornos nicht mögen, weil Pornographie Menschenrechte mit Füßen tritt, sexuell missbraucht und demütigt, sind dann eben meistens Frauen, ne? Eben jeder wie er mag. Menschenrechte sind Verhandlungssache.
Der Eintrag zu „Prostitution / Sexarbeit“ fällt dann auch nicht viel schöner aus. Prostitution wird als etwas hingestellt, das völlig okay ist. Die Verhaltenstipps für „Sexarbeiterinnen“ sind ja noch in Ordnung, zielen sie doch darauf ab, dass diese halbwegs sicher bleiben (von der Vergewaltigung, zu der sie ja sagen müssen, weil sie das Geld brauchen, einmal abgesehen). Allerdings kommt es einem auch ein bisschen so vor, als wäre das hier ein Vorschlag, es doch auch einmal zu probieren. Aber wo bleiben die Verhaltenstipps für die Männer? Zum Beispiel der Tipp, eben KEIN Freier zu werden? Der Hinweis, dass Prostitution die Prostituierten häufig traumatisiert hinterlässt, ein problematisches Frauenbild transportiert oder in vielen, sehr vielen Fällen, nicht freiwillig geschieht, fehlt völlig. Was ist eine Prostituierte? Zanzu dazu:
Prostitution bedeutet, dass Sex im Austausch für Geld oder andere Vorteile angeboten wird. Menschen, die in der Prostitution arbeiten, werden als Sexarbeiter oder Prostituierte bezeichnet. Sexarbeiter sind häufig Frauen, die ihre Dienste Männern anbieten. Aber auch Männer können Sexarbeiter sein und ihre Kunden können Männer oder Frauen sein. Sowohl die Sexarbeiterin/der Sexarbeiter als auch die Kundin/der Kunde sollten ihre eigenen Grenzen schützen und die Grenzen der anderen Person respektieren.
Man sollte doch meinen, dass auf einer Homepage, die sich der Sexualaufklärung verschrieben hat, zumindest mal angemerkt wird, dass der Sex zwischen Prostituierter und Freier nicht stattfindet, weil die Frau diesen Sex unbedingt möchte, oder? Und dass Sex, den eine Frau eigentlich NICHT möchte, auch dann ihre Grenzen überschreitet wenn sie ihn bezahlt bekommt? Was für ein Frauenbild wird hier eigentlich transportiert?
… und Kurse mit Rollenspielen
Und jetzt gibt es also diese Kurse. Ausgerichtet werden sie von Pro Familia, die, und das nur mal so nebenbei, sich übrigens im Themenfeld „Demenz“ für „Sexualbegleiterinnen“, sprich, Prostituierte für die älteren Herren im Seniorenheim, aussprechen.
Diese Kurse werden bis jetzt nur für minderjährige männliche Flüchtlinge angeboten. Der Katholik Christian Zech führt einige von ihnen durch, um sein Klientel durch das „weite Feld der Annäherung“ zu lotsen. Er konstatiert, dass viele eine sehr große Scheu vor Frauen hätten, es aber 10 bis 20 % gäbe, die problematische Machos seien. So werden die Kurse beschrieben:
Und: Wie lernt man überhaupt ein Mädchen kennen? Gemeinsam mit einer Kollegin führt der Sexualberater vor, wie Flirten geht. Kein direktes Ansprechen, das werde als unhöflich empfunden, erst recht kein plumpes Anbaggern („Gib mir deine Telefonnummer“) oder gar Hinterherlaufen. Stattdessen empfiehlt er: anlächeln, abwarten. Lächelt sie zurück? Was signalisiert sie mit ihrer Körpersprache? Das Kennenlernen zwischen Mann und Frau in diesem Land brauche „viele kleine Jas“, erklärt Zech. Trotzdem bedeuten mehrere Jas nicht, dass automatisch mehr daraus wird. „Ein Nein ist ein Nein“, stellt Zech klar. Doch falls sie Interesse signalisiert – wann und wie darf er sich nähern? Du kannst sie vorsichtig und scheinbar unabsichtlich an der Schulter berühren, rät Zech: „Schau, wie sie reagiert.“ Und immer wieder: „Lass ihr Zeit.“
In einem Video des BR ist zu sehen, wie Zech mit drei Mädchen als „Dummies“ mit den Asylbewerbern Frauen ansprechen übt. Als ein Somalier sich neben die „Übungsfrau“ setzt und fragt, wie sie heiße, er heiße soundso und sie sehe sehr schön aus, bekommt der den Tipp, sich neben eine fremde Frau zu setzen und sie nach dem Namen zu fragen sei ok, der Hinweis auf ihre Optik sei aber zu viel gewesen, er solle nicht gleich so aufdringlich sein, nicht gleich so offensiv auf die Frau zustürmen. Nein bedeute außerdem immer Nein. Zech meint weiter, Flüchtlinge sprächen Frauen hier nicht an, weil sich das nicht gehöre bzw. weil es dann Ärger gäbe. In einem Spiegelartikel vom Dezember 2016 wird über die Zechs Aufklärungskurse berichtet. Darin wird ein Rollenspiel beschrieben, in dem ein Junge, 16 Jahre alt und hier Arash genannt, eine Frau an der Bushaltestelle anspricht. Er fragt sie, wie sie heißt, ob sie einen Freund hat und außerdem 3 Mal nach ihrer Nummer (sie verneint und meint, er könne sie morgen haben, wenn sie zusammen auf den Bus warten und Kaffee trinken gehen). Erst als sie das dritte Mal Nein sagt, geht Zech dazwischen.
Sie hat jetzt drei Mal Nein gesagt, es reicht. Sie will nicht.“ Er gibt den Tipp: „Frag die Frau nicht aus. Red einfach mit ihr, mach Smalltalk.“ Zech sieht sich „nicht als Vermittler zwischen den Kulturen (…) sondern als Erklärer der deutschen Kultur.“ Und ja, die deutsche Sexualkultur erklärt er denn auch ganz ordentlich, wenn er den Sex in Pornos („Die Jugendlichen sind aber interessiert: Wie läuft es hier? Wenn man sie dann alleine lässt, suchen sie sich Lösungen, zum Beispiel im Internet – und stoßen auf die Frauenbilder der Pornografie.“ ) erklärt: „bisschen blasen, bisschen von vorne, bisschen von hinten, und dann spritzt man irgendwann ins Gesicht.
Heißer Tipp hinterher:
Sucht euch Mädels ab 16, besser noch 18. Dann können euch die Eltern nichts anhängen.“ Und auch fürs Schwimmbad hat Zech ein paar Ratschläge parat: „Außerdem gibt Zech Tipps, wie man im Schwimmbad über ein Buch hinweg einen Blick auf hübsche Mädchen in Bikinis riskiert, ohne gleich unangenehm als Starrer aufzufallen. Sollte er nicht besser dazu anleiten, dass man Frauen generell nicht anstarrt? ´Ich will aus den Jungs keine Engel machen, sondern sie auf die deutschen Gepflogenheiten vorbereiten´, sagt Zech.
Die Teilnahme an solchen Kursen ist freiwillig, den Trägern der Einrichtung steht frei, ob sie sie buchen wollen (und bezahlen) oder nicht. Wer bucht solche Kurse? Zum Beispiel die Firma Ambuflex. Deren Ingolstädter Bereichsleiter Daniel Wächtler ist verantwortlich für 60 im Seitenflügel eines Gymnasiums untergebrachte minderjährige männliche Flüchtlinge. Er berichtet vom Protest der Eltern, die Angst um ihre Mädchen in der Schule gehabt hätten, ebenso sei direkt gegenüber ein Hallenbad.
Was seitdem passiert ist? Ein Afrikaner und ein Afghane von Ambuflex haben Hausverbot im Freibad, weil sie einem fremden Mädchen im Wasserbecken unters Bikinihöschen gegriffen haben sollen. Später revidierte das Mädchen seine Aussage, es sei nur am Po angefasst worden, außerdem habe man sich gekannt. Weitere Vorwürfe kennt Wächtler nicht.
Völlig außer Acht gelassen werden hier: die Dunkelziffer (nur weil Wächtler von bloß einem Übergriff erfahren hat, der Auswirkungen, nämlich Hausverbot, nach sich zog, heißt das nicht, dass es keine weiteren, nicht angezeigten, nicht gemeldeten oder konsequenzlos gebliebenen Übergriffe gegeben hätte), die Tatsache, dass auch ein Griff an den Po ein Übergriff ist sowie der Fakt, dass ein Übergriff ein Übergriff ist auch wenn man sich kennt. Zum Schluss des Artikels feiert Wächtler als Erfolg, dass ein Flüchtlingsjunge, der sich zunächst nicht raus traute, weil da überall Frauen in kurzen Röcken rumliefen, die zu betrachten Gott ihm verbiete, jetzt, nach dem Kurs, seiner Betreuerin regelmäßig berichtet was bei ihm passiert wenn er eine Erektion hat, denn:
Schämt euch nicht´, hatte Zech den Jungs eingebläut. In Deutschland sei es in Ordnung, über solche Dinge zu reden. Die Unterkunft hat der Junge inzwischen auch schon häufiger verlassen.
Na, hoffentlich nicht, um mit „Frauen in kurzen Röcken“ über seine Erektion zu reden.
Die Sorgen mancher Frauen, Männer aus islamischen Staaten würden Frauen mit weniger Respekt entgegentreten, kann Zech nicht bestätigen.
Die meisten Vorfälle passieren nicht aus Respektlosigkeit, sondern sind Missverständnisse
Und:
Einfach so auf der Straße anreden, das gehört sich nicht, so haben sie es in ihrer Heimat gelernt. Denen muss man sagen: Hey, du darfst das,
sagt Zech.
Und frau denkt sich so: Nein, bitte nicht. Auch wenn die Kurse eine tendenziell gute Idee sind, finden sich da doch verstörend frauenverachtende Einsprengsel. Nein, einfach Frauen auf der Straße oder sonst wo anzuquatschen ist NICHT okay. Anstarren ist NICHT okay, auch nicht ein bisschen. Pornos sind NICHT okay. Sex wie im Porno zu haben ist AUCH NICHT OKAY. Ein komisches Frauenbild zu haben IST NICHT OKAY. Aber Zech selbst sieht da kein merkwürdiges Frauenbild bei den Flüchtlingen („80 Prozent der Jungen, mit denen ich arbeite, sind Muslime. Der Islam hat ein sehr aufgeteiltes Rollenverständnis – je nach Auslegung des Koran. Das ist nicht unbedingt eine Abwertung, zum Teil zählen die Frauen auch mehr als die Männer.“), und es scheint klar, wieso: weil er anscheinend zumindest punktuell selber eins hat.
Mach dich zum Horst!
Aber es geht noch härter. Im youtube-Kanal der Deutschen Welle, eines sozusagen Exilsenders für englischsprachige Menschen im deutschsprachigen Raum, findet sich ein kurzes Video über einen Datingkurs für männliche Flüchtlinge in Dortmund, geleitet von, so angekündigt, „Mr Flirt“ Horst Wenzel, von dem völlig unklar ist, wer ihn dafür bezahlt, derartige Kurse in den Unterkünften zu geben. Im Video kommt er leider kaum zu Wort, dafür aber werden Flüchtlinge über deutsche Frauen befragt („sind rassististisch“, „sind wunderschön“) und deutsche Frauen über Flüchtlinge als potentielle Partner (Tenor: wenn er kein allzu altertümliches Frauenbild hat, ehrlich und einfach menschlich ist, ist alles paletti) und Flüchtlinge über potentielle Ehefrauen (hier der Wunsch, eine Frau aus der Heimat zu ehelichen, die ähnliche Traditionen hat). So, aber wer ist jetzt der Kursleiter Horst Wenzel? Recherchiert man ihm nach, kommt man schnell drauf, dass er anscheinend medial sehr stark vertreten ist. So durfte er sogar im Kinderkanal Kika seine Flirttipps verbreiten.
Was für Tipps sind das jetzt? Ich sag es gleich: egal ob ihr den Links in diesem Artikel bisher gefolgt seid oder nicht, DIESES VIDEO MÜSST IHR EUCH REINZIEHEN. Ernsthaft, schaut es euch an! Bei DasDing gibt Wenzel drei seiner Meinung nach elementare Flirttipps zum Besten. Diese sind: 1. Als Mann solle man nach einem kleinen Icebreaker sofort sein Interesse an der Frau kommunizieren. Danach folgt eine Sequenz, in der Wenzel auf der Straße wildfremde Frauen anquatscht: „Hey, du siehst echt süß aus“, „Wo gehst du hin, zur Arbeit?“, „Du bist süß, also dachte ich, ich geh mal rüber und sage hallo!“. 2. Man solle die Frau berühren. Videosequenz: er nimmt die Hand einer der angequatschten Frauen (die sich sofort nach hinten neigt, augenscheinlich ist es ihr unangenehm, was Wenzel allerdings ignoriert um sie weiter bezüglich ihrer „schönen langen Wimpern“ zu beschwafeln), einer anderen angesprochenen Frau legt er gleich mal den Arm um die Schulter und zieht sie an sich ran. Der nächsten tatscht er ans Bein und formuliert, sie habe „schöne stramme Waden“. 3. Man solle den Frauen einen „Wert geben“, dafür sorgen, dass sie sich gut fühlen und Spaß haben. Außerdem: Körpersprache. Frauen seien flirtbereit wenn ihre Blicke es signalisierten, sie sich öfter die Haare hinters Ohr strichen etc., Männer, wenn ihr Genital auf die Frau zeige, wenn sie die Frau „in der Schusslinie haben, hahahaha“. In der Schlusssequenz werden die Frauen gefragt, was sie von Wenzels Anquatsche halten. Die Reaktionen sind meistenteils negativ: „ist komisch, auf der Straße angesprochen zu werden, ich fand ihn aufdringlich“, „ich wusste gar nicht wie ich reagieren soll“, „mich hat es überrascht“. Trotzdem wird Wenzel in dieser Schlusssequenz als erfolgreicher Flirttrainer gefeiert, denn er habe 6 Handynummern erhalten. Dass dies durch offensive Überrumplungstaktik geschah – geschenkt.
Fazit: Wildfremde Frauen auf der Straße anquatschen, sie anfassen, sich nicht abwimmeln lassen ist ok – man könnte das statt „Flirt“ jetzt auch einfach „Belästigung“ nennen.
Ich bin fassungslos, ehrlich, und ich frage mich gerade, was dieser Mist hier soll?! Wer ZUR HÖLLE hat euch eigentlich erzählt, dass es euer gottverdammtes RECHT sei, uns Frauen einfach so anzuquatschen?
Wie euer „Flirten“ bei uns Frauen so ankommt
Ich war letzten Samstag weg, tanzen, mit meinen FreundInnen. Auf der Veranstaltung selber waren nur Deutsche, so viel sei gesagt. Sobald ich alleine rumstand, wurde ich SOFORT von irgendwelchen Thomassen, Andreassen und Martins angelabert, als wäre ich Freiwild. Und mit was für Sprüchen. „Wenn ich 10 Jahre jünger wäre, würde ich dich jetzt anquatschen“, „wow, eigentlich spreche ich ja keine hübschen Frauen an, aber…“, „Dich würde ich aber auch nicht von der Bettkante stoßen“ etc. Ich reagierte immer gleich: „Ich möchte nicht angesprochen werden, ich bin nur zum tanzen hier.“ Resultat: Thomasandreasmartin war SOFORT angepisst. Der einzige Grund, weswegen ich Ihro Göttlichkeit nicht kennenlernen mochte, konnte nur sein: „Bist wohl mit deinem Freund hier, hä?“ Verneinte ich dies, wurde es beleidigend. (Merke: MEIN Nein zählt nicht, es zählt höchstens das NEIN des Mannes, der regelmäßig auf mich drauf darf.) Von „Mach dich mal locker“ über „sei doch froh“ (Hölle, WORÜBER?!) bis hin zu Angetatsche an Schulter, Bauch, Knie und Rücken, das mich „beruhigen“ sollte („Sei doch nicht so, brauchst keine Angst haben“). Das passiert, wenn ich weggehe, durchschnittlich 7 bis 10 Mal. Und ich rede hier nur von wildfremden, nicht von halbbekannten Männern (die z.B. in derselben Gruppe wie ich unterwegs sind oder zum entfernten FreundInnenkreis meiner Bekannten gehören), die mich ansprechen, und Angeglotze etc. hab ich auch nicht reingezählt. Gehe ich dann nach Hause, muss ich meistens Straßenbahn fahren. Von Idioten, die mir sofort hinterherlaufen, sobald ich meine Jacke schnappe und den Club verlasse, weil sie denken, Frauen stünden drauf, nachts um 3 alleine an irgendwelchen Straßenbahnhaltestellen von fremden Typen angelabert zu werden, mal abgesehen, muss ich auf dem Nachhauseweg noch am hiesigen Flüchtlingsheim vorbei. Das ist tagsüber schon unangenehm und geht NIE ohne Anmache ab („schöne Frau, schöne Frau“, Kussgeräusche, „hallo hallo“, „du bist hübsch“, oder auch deutlicher: „ficken?“) und ist nachts noch unangenehmer. Da ich in einem Studierenden- und Kneipenviertel wohne, haben sich unsere neuen Bewohner hier schon insofern assimiliert, dass sie den gleichen Alkoholpegel haben wie unsere Sauftouristen. In die Clubs dürfen sie nicht mehr, weil es wiederholt zu Messerstechereien, Angrabschereien etc. kam. Das akzeptieren sie aber nicht und brechen, so sie am Einlass abgewiesen werden, so auch gerne mal herbeigerufenen Polizistinnen die Rippen. Nachts laufen sie dann betrunken auf der Straße rum und heften sich, sobald sie eine Frau sehen die alleine ist, sofort an diese ran. Es ist schon mehrmals vorgekommen, dass ich ihnen gerade noch rechtzeitig die Haustür vor der Nase zuschlagen konnte. Von der vor einigen Wochen direkt neben dem Heim erfolgten Vergewaltigung einer 15-jährigen und von diversen anderen Vergewaltigungen rede ich jetzt mal gar nicht.
So. Und jetzt kommt ihr mit euren Scheissdatingkursen oder was? Was wird das? Eine Verbrüderung der Frauenanquatscher? Wildfremde Frauen anzuquatschen ist BELÄSTIGUNG, und gottverdammt nochmal nicht das Recht von IRGENDWEM! Das läppert sich zudem, wenn ich am Abend 10 – 12 Mal angelabert worden bin, an der Straßenbahnhaltestelle bzw. ja schon auf dem Weg dorthin, dann im Club, dann auf dem Weg zurück, was meint ihr, was ich dann noch für eine Laune habe? All dieses verdammte Angelaber, Angetatsche, und da rede ich jetzt noch gar nicht von den bewusst demütigenden Griffen zwischen die Beine oder an die Brüste, die ich auch schon erlebt habe, und zwar im Schwimmbad UND auf der Straße (von beiden Klientels!). Es ist unfasslich, dass Integration hier augenscheinlich heißt, einfach nur ein anders scheißes Frauenbild zu vermitteln. Ich will NICHT angequatscht werden. Ich will NICHT angefasst werden. Was ZUR HÖLLE?!
Ich möchte dass ALLE Männer in Kurse müssen! So lange bis sie das verstanden haben, das Flirten NICHT Belästigung sein darf. So lange, bis sie Lackaffen wie diesen Horst nicht mehr als Flirttrainer anbeten. Dann muss ich auch nicht mehr mit dem Fahrrad durch den Schnee, weil ich keinen Bock auf Straßenbahnfahren inklusive Anglotze, Anquatsche und Angetatsche hab.
So, und weil das jetzt alles so scheiße und negativ war, jetzt noch was Schönes: die Seite http://refu-tips.de/de/ vermittelt wunderhübsch und in leichter Sprache Wissen um Gesetzeslage, Körper, Sex, Grenzen, Problemsituationen (Umzingelungen mit Frauenantatschen, Zwangsheirat, Belästigungen im Flüchtlingsheim durch die Security, Abarbeiten von Schulden die auf der Flucht gemacht worden sind durch Prostitution, ungewollte Annäherungen durch Familienangehörige, Anglotzen im Schwimmbad usw.), und zwar für geflüchtete Mädchen und Jungs. Gefertigt wurde diese Seite übrigens von 3 Frauen der Einrichtung AMYNA. Danke dafür an dieser Stelle. Ihr wart heute der Grund dafür, dass ich doch noch irgendwo Hoffnung sehe und dass ich meinen Laptop nicht vor lauter Wut kaputt gemacht habe. Aber kaputtgemacht werden muss heute noch irgendwas. Am besten das Patriarchat mit seinen ätzenden Frauenanquatschkursen.
Macht das Patriarchat kaputt mit seinen Frauenanquatschkursen, „was ist denn mit dir?“-Reaktionen auf „ich will nicht angefasst werden“ und „aber irgendjemand muss es doch machen“-Rechtfertigungen für Prostitution (warum genau ist der männliche Sexualtrieb das Problem irgendeiner Frau?). Flüchtlinge müssen sich nicht an unser Frauenbild anpassen, das ganze Land braucht ein gewaltig anderes Frauenbild (und das schließt Flüchtlinge natürlich mit ein). Danke für den tollen Artikel!
Es gibt nicht EINEN Satz oder Artikel in der sog. „Aufklärung“, geschrieben von Männern, der nicht latent sexistisch ist.
Sie merken es NICHT! Genau dies zeichnet das überall herrschende „blinde“ Patriarchat aus. Jeder behauptet oder denkt, er sei nicht sexistisch und deshalb „ein Vorbild“. SIE MERKEN ES NICHT !!!
Ich habe die Hoffnung gänzlich aufgegeben. Es ist sinnlos. Da kann man gerade so gut mit einer WC-Schüssel sprechen.
Dieses Video ist jar wirklich wieder was ganz delikates. Dabei kann der Typ selber nicht flirten. Als ob Frauen, wenn sie angequatscht werden gleich Wert darauf legen angefasst zu werden. Das tut schon sehr weh, so viel Dummheit zu sehen. Ich finde das ziemlich Respektlos. Der Kommentar mit den strammen Waden ist einfach nur zum im Boden verschwinden peinlich – fremdschämalarm.
Das Problem mit dem Flirten ist leider das Ziel dahinter. Daher kann egal bei welchen Männern mit Samenstau einfach nur nach hinten losgehen. Einer der ersten Sätze im Video ist ja, dass man nicht so Zielgerichtet sein soll. So oder so ähnlich. Die Samenstaus denken auch noch, sie machen damit alles richtig um endlich jede Frau die sie anquatschen ins Bett zu bekommen. Es tut einfach nur weh zu sehen, dass man Männern aus islamischem Backgrou auch noch unser Frauenbild aufbindet und ihnen das als Gleichberechtigung verkauft.
Den Spruch „keinen Engel aus den Männern machen“ hab ich schon oft gehört. Ähm. Der ist einfach die absolute Höhe. Dieser Satz macht in mir solche Wut. Warum um alles in der Welt soll ein Mann, der eine Frau wertschätzt (was nicht nur pseudomäßig in Kommentaren über unsere Körpermerkmale zum Ausdruck kommt) und auf Augenhöhe behandelt ein Engel sein? Achso, wir wollen ja zurück ins Paradies. Wenn wir das schon auf Erden verwirklichen, dann ist ja die Kirche als Heilbringer überflüssig. Katholische Priester als Aufklärer über Sexualität. Noch eine Delikatesse. Bei dem ist doch die Frau selbst auch noch in Heilige und Hure gespalten. Und da wir alle menstruieren und auch Kinder nur nach Geschlechtsakt empfangen, gehören wir leider alle in die Kathegorie der Hure. Und warum bitte möchte man aus diesen Mänern keine Engel machen? Wäre das so schlimm? (Vielleicht wäre das schlimm, weil dann der deutsche Mann Angst bekommt, dass der Fremde Mann ihm die Frauen wegschnappt. So kann man wieder schön sagen „Ich bin anders als diese ungehobelten Ausländer“) Hat diesem Mann mal jemand geschrieben? Vllt mal nen offenen Brief. Mh, vielleicht gleicht es aber auch nem Gespräch mit der Porcellanschüssel. Aber, was wenn solche Leute nur so bombardiert werden mit Briefen, die solche Inhalte in Frage stellen. Muss dann nicht irgendwann reagiert werden?
Das Grundproblem ist ja, dass 99,98% der Männer meinen, Frauen seien nur für sie auf die Welt gekommen und eine „Ressource“ eigentlich, auf die Mann immer und überall ANRECHT hat. WEIL: MANN ist halt so!
Sie denken immer noch, Frauen gehören ihnen. Seit Adam und Eva, wo Eva eh nur SEINE Rippe ist. Sie spinnen ganz einfach und merken es nicht. Da fast alle (vor allem dummen) Männer so ticken, ist es halt „normal“….. für sie.