Alle Artikel von Judith März

Buchrezension: Ware Frau. Prostitution, Leihmutterschaft, Menschenhandel

„Ware Frau. Prostitution, Leihmutterschaft, Menschenhandel“ ist die lang ersehnte deutsche Übersetzung von Ekmans bekanntem Buch „Being & Being Bought: Prostitution, Surrogacy & the Split Self“ (im schwedischen Original „Varat och varan: prostitution, surrogatmödraskap och den delade människan“).

Prostitution und Leihmutterschaft scheinen auf den ersten Blick zwei gänzlich unterschiedliche Themen zu sein. Doch Ekman analysiert präzise die beiden ausbeuterischen und menschenverachtenden Systeme und zeigt scharfsinnig die Parallelen auf. Beide Systeme funktionieren durch die Abspaltung des eigenen Selbst der Frauen. Dies ist einerseits ein Selbstschutz, um die Ausbeutung zu ertragen und spielt andererseits den Ausbeutern in die Hände, da dadurch das System aufrechterhalten bleibt.

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Zeit der Namenlosen – ein Film über Menschenhandel

Logo: Augsburger/innen gegen Menschenhandel

Am 30. November und am 01. Dezember um 19 Uhr wird die Initiative Augsburger/Innen gegen Menschenhandel den Film „Zeit der Namenlosen“ im Thalia-Kino in Augsburg zeigen. Anschließend stehen Filmemacherin Marion Leonie Pfeifer, Helmut Sporer von der Kripo Augsburg, Klaus Engelmohr von Projekt X und Frau Hieble von SOLWODI Augsburg für eine Gesprächsrunde zur Verfügung.

Kurzinfos zum Film: Neben dem Drogen- und Waffenhandel gilt die Versklavung mittlerweile als das lukrativste Geschäft der Organisierten Kriminalität. Anhand der Aussagen von Opferzeuginnen, Mitarbeiterinnen rumänischer und deutscher NRO’s sowie Kriminalbeamten vom BKA Wiesbaden und dem Polizeipräsidium München werden in der Dokumentation von Marion Leonie Pfeifer die perfiden Strukturen des Frauenhandels aufgezeigt. Der überwiegende Teil der Prostituierten, die in Deutschland arbeiten, sind Ausländerinnen, viele davon sind von Menschenhandel betroffen. Die Zahl der Zwangsprostituierten, die auch in „offiziellen“ Bordellen eingesetzt werden, steigt. Das Prostitutionsgesetz sollte die Lage der Prostituierten verbessern, in der Praxis wurden die Rechte der Bordellbetreiber und Zuhälter gestärkt.

Make love, not slavery!

Make Love Not Slavery - Logo

„Make love, not slavery“ ist ein Projekt von Solwodi Augsburg, das auf Facebook mit einer eigenen Informationsseite vertreten ist. Geführt wird dieses Projekt von Mitarbeiterinnen Solwodi Augsburgs sowie ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen. „Make love, not slavery“ entstand nach jahrelangen Erfahrungen mit erschreckenden Schicksalen Betroffener und dem Wunsch zu helfen.

Mombasa 1985: Als promovierte Pädagogin soll Sr. Dr. Lea Ackermann Lehrerinnen ausbilden. In der Stadt angekommen, fallen ihr im Straßenbild die vielen Barmädchen und Frauen auf dem Straßenstrich auf. Sie sucht das Gespräch mit ihnen.

Die Empörung über das, was sie hört, gibt ihrem Leben eine neue Richtung. Offiziell ist Prostitution in Kenia verboten, dennoch wirbt das Land um Sexkäufer. Vor allem um Männer, die sich sexuellen Zugang zu exotischen Frauen kaufen wollen. Bei Kontrollen sind die Frauen der Polizeiwillkür ausgesetzt. Sie werden oft tagelang eingesperrt, müssen sich frei kaufen, werden beleidigt, vergewaltigt…. Alternativlos müssen sie auch danach wieder ihren Körper verkaufen, um ihre Familien ernähren zu können.

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