Als Zeichen der Männlichkeit wird traditionell Aggressivität und die Fähigkeit zum Töten gesehen. Es ist ein Thema, mit dem man sich beschäftigen sollte, denn es erklärt auch, als ein Faktor, die massive Gewalt an Frauen und Kindern, und natürlich auch Amokläufe, Terrorakte und „Familiendramen“. Und Gewalt fängt auch beim Verhalten gegenüber Tieren an, beim Schlachten, denn auch hier schon beginnt die „Psychologie des Tötens“. Ein Aspekt bedingt den anderen. Ja, wir müssen über das Töten und Männlichkeit sprechen.
Immer wieder wird man unverhofft mit direkter Gewalt an Tieren konfrontiert, seien es von Bäumen hängende Hasen in der Jagdzeit, auf die man während einer Fahrt mit der S-Bahn blicken muss, seien es an Gummiseilen tote hängende Meerschweinchen, die zur Fütterung in Zookäfigen hängen, oder Bräuche wie Gänsereiten in der Karnevalszeit, wo Reiter zwischen den Bäumen hängenden Gänsen den Kopf abreißen müssen. Früher wurde dies mit lebenden Gänsen durchgeführt und war auch in England und den Niederlanden üblich. Die Gewalt der Massentierhaltung ist versteckter, aber natürlich genauso grauenhaft. Alles aber sind Gesichter männlicher Gewalt, auch wenn sich einige Frauen an dieser Form der Gewalt beteiligen.
Es ist auch wieder muslimisches Opferfest, Schlachtfest, am 12.09.2016. Zur Zeit des Schlachtfestes findet man in den sozialen Medien vermehrt Bilder von Schafen in Bus, Bahn und Auto, die zum Abschlachten gekauft wurden, und, nach dem Schlachtfest, sind jedes Jahr Fotos lachender junger Männer beim, oder nach dem Abschlachten von Schafen zu sehen. Das multikulturelle Sammelsurium männlicher Gewalt hat unendlich viele Facetten. Die Beispiele des Horrors sind einfach unendlich. Was musste man in sich töten, um den anstehenden Tod von Tieren amüsant zu finden? Und wann beginnt diese Haltung? Wir alle kennen den „Jungenspaß“ lebende Frösche zum Explodieren zu bringen und sicherlich beginnt es hiermit, mit der positiven Haltung gegenüber Jungen die Lebewesen töten, seien es Frösche, seien es Insekten, seien es Fische, die elendig nachdem Angeln zappeln und sterben. Man mag dies übertrieben halten, aber tatsächlich beginnt die Abstumpfung hier.
Für mich demonstrierte die Fähigkeit zum Schlachten immer auch die Fähigkeit zum Töten von Menschen, denn irgendwie muss die Empathie für den Schmerz und das Leid anderer Wesen in einem selbst getötet werden um überhaupt andere Lebewesen selbst töten zu können, oder vielmehr direkt selbst schlachten zu können. Ich kann nur töten, wenn ich einen Teil von mir getötet habe. Nur so kann ich mich zum Beispiel darüber amüsieren, dass ich einem Tier die Kehle aufschneiden werde. Schlachten, genauso wie Jagen, sind männliche Aktivitäten, traditionell. Frauen wirken, wenn überhaupt, nur am Rande mit. Ausnahmen bestätigen die Regel. Jagen und Schlachten als männliches, gemeinsames Handeln bereiten vielleicht darauf vor in Kriege ziehen zu können und Menschen zu töten. Denke ich. Der Gestank, die erbärmlichen Schreie und das Blut auf einem Kriegsschlachtplatz und auf einem Schlachtplatz, oder Jagdrevier, von Tieren sind sich ähnlich.
Es ist wichtig, auch und insbesondere angesichts ständiger Kriegsgefahr, tatsächlichen Kriegen, und Gewalt, die Psychologie des Tötens näher zu analysieren. Ist es wirklich angeboren und somit ein Teil des männlichen Geschlechtes? Was muss man tun um jemanden zum Töten zu bekommen, abgesehen von der Indoktrination von Männlichkeit durch „männliches“ Aktionsspielzeug, Motivation zu Teamsport und der Sozialisation hin zur Unterdrückung von Emotionen als Zeichen männlicher Stärke? Wie schwierig ist es zu töten und ist es wirklich ein angeborener Teil von Männlichkeit?
Einige Antworten bekam ich ganz einfach von einem Klassiker….“On Killing“, von Lt. Col. Dave Grossman, Erstauflage 1995, aber angeblich immer noch als Ausbildungslektüre für entsprechendes Personal genutzt. Durch den radikalen Feminismus habe ich gelernt, dass Klassiker nicht unbedingt immer die schlechtere Option sind, sondern es sich eher oft um„Oldies but Goodies“ handelt.
So ist auch dieses Buch eine gute Basis um sich die Grundlagen, die Basics, des Tötens bewusst zu machen.
Spannenderweise teilt der Autor des Buches „On Killing“ einen kurzen Beitrag, der beinhaltet, wie jemand als Kind die Kontrolle beim Schlachten von Schweinen verloren hatte, als er die Schweine mit Steinen bewarf nur um ihre Schreie zu hören. Sein Onkel erwischte ihn und sagte ihm, er würde ihn verprügeln, wenn er dies nochmals wiederholen würde. Töten musste ein Ritual sein für den Onkel, mit Respekt für die Tiere. Der Sinn hier erschließt sich mir nicht, aber es dient natürlich dazu, das Konzept des „guten Tötens“ zu propagieren und die Handlung des Tötens zu rationalisieren.
Der Autor D. Grossmann leitet hiermit sozusagen den roten Faden des Buches ein, nämlich dieses „gute Töten“, dass sozusagen unter gezielten Bedingungen erfolgt. Und genau deshalb ist dieses Buch als Quelle interessant. Es ist nicht von jemandem geschrieben worden, der etwas gegen Gewalt und das Töten hat, sondern von jemandem, der findet, dass Gewalt und Töten , unter bestimmten Bedingungen, gut und männlich sind. Der Autor war Psychologieprofessor in Westpoint und trainierte Militärpersonal zum Thema Kampf. Prinzipiell ist es also eine ganz hervorragende Quelle zur Bestätigung einiger relevanter Aspekte zum Thema Gewalt, Männlichkeit und auch Pornografie.
Das Militär nutzt Gewalt für Trainingszwecke, wie auch in diesem Buch geschildert, und deshalb bleibt es unerklärlich, wieso bestimmte Dinge wie Pornos und Gewalt in Filmen nicht Aggressivität fördern sollen. Genau das ergibt keinen Sinn. Methoden, die gezielt genutzt werden um Soldaten zu lehren besser töten zu können sind dann im Kontext von Computerspielen, Pornos und Filmen angeblich völlig ohne Auswirkungen auf Verhaltensweisen. Nach der oft propagierten Meinung sind Tötungscomputerspiele nur Spaß, aber merkwürdigerweise werden genau diese Methoden vom Militär angewandt um das Töten einzuüben. Die Logik erschließt sich mir nicht, wahrscheinlich deshalb, da es jeglicher Logik entbehrt. Zum gezielten Töten müssen viele Faktoren zusammentreffen, aber es ist lächerlich zu behaupten, dass Pornos und Gewalt in Filmen/Spielen nicht die sogenannte Tötungshemmung reduzieren und desensibilisieren.
Marshall, ein US Army Brigadier und Historiker, fand heraus, dass nur 15-20 Prozent aller Soldaten im Kriegseinsatz im zweiten Weltkrieg auf den Gegner schossen. Die anderen Soldaten vermieden das Töten des Gegners durch das Ausführen verschiedener Mechanismen, wie zum Beispiel absichtlich zu hoch zu schießen, oder sich mit anderem zu beschäftigten, oder so tun-als-ob.
Es gibt also sozusagen tatsächlich eine natürliche Hemmung zu töten, die überwunden werden muss. Alleine deshalb kann das Töten nicht angeboren sein, sondern muss mühselig erlernt werden.
Natürlich wurden als Resultat dieser fehlenden Kampfeffektivität die militärischen Methoden verfeinert. Es erklärt zum Teil, wieso gezielt ausgebildete Kampfeinheiten mehr Menschen töten können wie Massen an, wahrscheinlich nur in die Luft schießenden, Soldaten, und dieses Prinzip bleibt erhalten, auch wenn es sich um andere Waffen handelt, wie zum Beispiel Drohnen. Wenig ist mehr, sofern die tötenden Soldaten ihre Hemmung zu töten überwinden konnten.
In jedem Fall sind diverse Faktoren im Zusammenspiel notwendig um erfolgreiches Töten zu ermöglichen, und viele dieser Faktoren sind uns irgendwie bekannt, aber angesichts der gesellschaftlichen Verdrängung dieser Mechanismen sollten wir uns einige davon wieder ins Bewusstsein rufen. Vor allem aber ist Aggressivität und das Töten demnach nicht unbedingt männlich, sondern mühselig antrainiert und eingeübt. Wenn nur 15-20 Prozent aller Soldaten im direkten Kriegseinsatz, ohne gezielt trainiert worden zu sein, töten können, dann kann dies nicht mit dem männlichen Geschlecht genetisch verwoben sein. Sozialisationstechniken können in diesem Kontext nicht unerheblich sein, denn sonst wäre der Anteil der „natural killers“ bei den Männern erheblich höher.
Es gibt, laut einer Studie von Swank und Marchand im zweiten Weltkrieg, tatsächlich ungefähr 2 Prozent sogenannte natürliche Killer, die aggressive psychopathische Tendenzen zeigen. Sie befinden sich eher in Spezialeinheiten des Militärs und haben keine Empathie und somit auch keine Traumata nach Kriegseinsätzen. Allerdings ist es auch so, dass 98 Prozent aller Soldaten nach sechzig Tagen durchgehendem Kriegseinsatz traumatisiert ist und kampfunfähig. Um Kriegsfolgekosten zu vermeiden, wurden auch hier Anpassungen vorgenommen wie zum Beispiel kürzere Einsätze und die Installation der bekannten „Rest und Recreation“ Zentren, in denen sich bekannterweise Soldaten von Kriegseinsätzen durch sexuelle Gewalt an prostituierten Frauen erholen konnten.
Ein wichtiger Faktor um Gewalt zu erlernen ist die ganz einfache Konditionierung. Die Filter, die uns am Töten hindern, müssen ausgeschaltet werden durch automatisch abrufbares Handeln. Eine Handlung muss sozusagen zum Automatismus werden; Handlungsabfolgen müssen im Schlaf abgerufen werden können. Ein Stimulus (zum Beispiel eine Zielscheibe) muss eine sofortige Reaktion hervorrufen. Sicherlich muss die ganze Konditionierung realistisch sein und desto realistischer, desto erfolgreicher ist die Handlung im Krieg abrufbar, unter Ausschalten des Denkens. Alle Computerspiele die Tötungen erfordern, erfüllen dieses Ziel sicherlich auch. Eine automatische und schnelle Reaktion ist auch hier erforderlich und wird auch bei Computerspielen antrainiert.
Zur guten Konditionierung müssen die Opfer so real wie möglich sein. Wir erinnern uns in diesem Zusammenhang zum Beispiel gerne an das frühere Training an Tieren auch bei der Bundeswehr.
Durch die Gewöhnung an Gewalt und die Folgen (Tote und Blut) erfolgt eine Desensibilisierung; es lässt uns kalt und wir bleiben handlungsfähig. Je mehr Leid und Blut wir gesehen haben, desto weniger wird es uns emotional berühren. Wir werden sozusagen einer Situation langsam immer wieder ausgesetzt bis es uns nichts mehr ausmacht, bis wir abgestumpft sind, innerlich tot und kalt.
Noch 1974 wurde im Basic Training im US Militär Kampflieder wie dieses gesungen: I wanna rape, kill, pillage, burn, eat dead babies..(..Ich will vergewaltigen, plündern, anzünden, tote Babies essen) ..“. Kampflieder dieser Art sind mittlerweile nicht mehr üblich, vielleicht auch da andere Methoden gefunden wurden zur Desensibilisierung, aber es sagt etwas aus über das Töten – sauber ist und war es nie und die Grenzen sind fließend vom Kampflied zum Massenmord und zu Greueltaten.
Ein weiterer Faktor zum Erlernen des Tötens ist die Schaffung von einem Gefühl starker Gruppenzugehörigkeit. Ein gemeinsames Kampflied erfüllt diese Funktion auch, aber ist natürlich nicht ausreichend. Zusätzlich wichtig ist die Anonymität in der Gruppe beim Töten für den Einzelnen, ganz nach dem Motto: die Gruppe war es. Die Verantwortung beim direkten Töten sollte nicht allein getragen werden. Die Kampfgruppen müssen aber klein sein, damit Mann sich füreinander verantwortlich fühlt. Militärkonzepte wurden hier seit dem zweiten Weltkrieg schon lange entsprechend angepasst.
Emotionale Distanzierung stellt ein weiterer wichtiger Faktor dar zur Reduktion der Tötungshemmung. Der Gegner muss als etwas anderes sehen werden, möglichst als Objekt und nicht als Subjekt, und je weiter der Gegner von einem „weg“ ist, desto einfacher ist das Töten. Die Mechanismen hier sind unterschiedlich, Die Idee vom Fremden wird geschaffen, eine Identifikation mit den potentiellen Opfern muss unmöglich sein. In den letzten Jahren konnte dieser Mechanismus gut an der öffentlichen Darstellung von Muslimen beobachtet werden, die als irre Terroristen dargestellt wurden, die auch noch den westlichen Kulturkreis zerstören wollen. Der Kampf der Zivilisationen wurde beschworen. Das Andere, das Fremde wurde geschaffen. Das ist sicherlich auch übertragbar auf die Haltung gegenüber Tieren und die extreme Objektifizierung beim Schlachten. Oft sind auch schon Kinder Zeugen, und werden so desensibilisiert.
Es ist einfach, Hass zwischen verschiedenen Kriegsparteien zu schaffen, aber die Unterbindung dieses Hasses automatisch nach Kriegsende ist unmöglich. Diese Spaltung in „Wir“ und „Ihr“ lässt sich nicht einfach ausschalten.
Nicht unerheblich ist die Rolle von Autorität im Kontext des Tötens. Erinnern wir uns an das Milgrim Experiment, der Studie zu Autoritätsverhalten und Aggression an der Yale Universität. 65 Prozent der StudienteilnehmerInnen schockten andere mit Strom, obwohl sie tatsächlich glaubten wirklichen Schmerz auszulösen. Sie folgten einfach dem Befehl eines ihnen Unbekannten im Labormantel sozusagen, und wenn diese Unterordnung im Labor möglich war, dann ist klar und deutlich, was mit gezielter Nutzung von Autorität und Hierarchie alles erreicht werden kann. Der Befehl zum Töten muss durch eine höhere Instanz gegeben werden und dann klappt es einfacher.
Es wird auf Befehl gehandelt und das erschreckende ist, wie einfach Menschen Autoritäten folgen.
Spannend wird es beim Thema Sex und Töten. Töten ist, laut D. Grossman, so wie Sex und so kann auch Sex so wie Töten sein. Das Tragen einer Waffe ist für einige Männer so wie eine Dauererektion. Seinen Penis in den Körper eines Opfers zu stecken, kann so sein wie das Stoßen mit einem Messer in einen Körper. Auch das Ejakulieren mit einem Penis in das Gesicht einer Frau hat Ähnlichkeit mit dem Halten einer Pistole. Snufffilme verbinden dann die Ähnlichkeit zischen Sex und Töten noch mehr. In jedem Fall macht diese thematisierte Ähnlichkeit klar, dass Pornografie und Gewalt unabdingbar miteinander verwoben sind, und natürlich somit Pornografie Gewalt fördert und ganz sicher Vergewaltigungen ein Kriegsmittel sind. Vergewaltigung ist ja so wie das Töten des Gegners und kann zeitgleich den Kriegsgegner schädigen. Gemeinsame Vergewaltigungen stärken zusätzlich die Verbindung der Soldaten zueinander. In jedem Fall wird deutlich, das Vergewaltigungen kein seltenes Zufallsprodukt im Krieg sind, sondern eher eine weitere Kriegshandlung im Spektrum der Gewalt.
Interessanterweise thematisiert D. Grossmann auch satanisches Töten und Kriegsverbrechen. Massentötungen und Exekutionen können offensichtlich eine Quelle von „empowerment“ sein (nicht nur Prostitution stellt also ein „empowerment“ dar). Der Killer muss bei Massentötungen selbst glauben, dass er mehr wert ist als die Opfer, die getötet werden, und das sein Handeln richtig ist. Dieses Handeln verbindet und führt zum Gefühl von Macht, auch untereinander. Kriegsverbrechen sorgen auch dafür, dass die Täter keine weiteren Handlungsoptionen mehr haben als weiter zu machen, denn sich dem Gegner zu stellen ist keine Option mehr. Als Mittel zum Zweck für diesen Prozess wurden oft Frauen benutzt. Vergewaltigung ist noch eine zusätzliche Möglichkeit den Gegner zu dominieren.
Nicht unerheblich beim Töten ist die Adrenalinausschüttung; es kommt zu einem Gefühl der Euphorie, des Kampfhighs, und es soll so ähnlich sein wie eine Dosis Morphium zu erhalten.
Das Töten wird in verschiedene Stadien aufgeteilt, und auch hier ist ein Begriff von der Jagd relevant: „Buck Fever“. „Buck Fever“ (Bock Fieber) bezeichnet die Unfähigkeit beim Jagen zu Töten.
Viele Kriegsveteranen berichteten, dass der Tötungsprozeß ähnlich dem ersten Töten von Wild ist. Es besteht aus der Angst, nicht töten zu können (Buck Fever), dem tatsächlichen Töten, das fast ohne zu denken stattfindet, und die Aufregung danach, Bedauern und teilweise Ekel (interessanterweise wird anscheinend vielen noch jahrelang beim Ausweiden von Tieren übel). Es folgt dann die Rationalisierung und die Akzeptanz des Tötens.
Nicht von ungefähr kommt die enge Verbindung von Jagd und Soldatentum; kleine Jungen konnten sich hier sehr gut auf das Töten vorbereiten, als digitale Spiele noch nicht benutzt werden konnten, um einen Handlungsautomatismus zu schaffen und Spaß am Töten durch Adrenalin zu erzeugen.
Viele weitere Faktoren spielen zur Reduktion der Tötungshemmung eine Rolle, aber es ist mehr als deutlich, dass Töten eine mühselig antrainierte Aktivität männlichen Verhaltens ist, die strengen Trainingsregeln folgen muss um erfolgreich zu sein. Desensibiliserung und Konditionierung erfolgt letztendlich aber auch durch Pornografie, gewalttätige Computerspiele und Aktivitäten wie Jagen, Fischen und Schlachten. Zum guten Militärtraining reicht das sicherlich nicht aus, aber über reduzierte Empathie, Gewalt und Traumata muss sich niemand wundern.
Ein Pornogenre, „Crush Porn“, zeigt den Zusammenhang zwischen Gewalt an Tieren und Pornografie, denn in diesem Genre quälen und töten junge Frauen, halbnackt und in „high heels“ kleine süsse Tiere zur Belustigung und sexuellen Erregung von Männern. Hier ist die Adrenalinausschüttung durch das Töten und Sex eng verbunden.
Spannend ist wirklich nur, wieso einfache Erkenntnisse zur Psychologie des Tötens ignoriert werden und fast schon mutwillig insbesondere Jungen desensibilisiert werden und Gewalt und Aggression gefördert werden. Mädchen werden kaum dafür belohnt, wenn sie bei der Jagd Tiere abknallen können, Fische angeln und elendig sterben lassen können oder selbst Tiere schlachten. Aber wenn sie dies alles erlernen müssten um als besonders weiblich zu gelten, dann könnten sie es, da alles antrainiert ist.
Und auch sogenannte Kriegsverbrechen sind nicht wirklich überraschend, da die Grenzen vom Pornofilm zur Hausschlachtung zur Massenexekution und Vergewaltigungen letztendlich fließend sind, kaum unterscheidbar, und laut D. Grossmann nur durch klare Autorität und Regeln lenkbar.
Im Umkehrschluss muss die Schaffung einer anderen Gesellschaft wirklich im Kinderzimmer beim Spielzeug anfangen, und darf vor Pornos- und Tötungsspielen nicht Halt machen, aber so ist es nicht gewünscht. Nur sollte man sich auch dann nicht künstlich aufregen über junge Männer die Köpfe abschlagen oder, wie auch schon passiert, den Darm mit der Hand aus einer Frau reißen, oder unzählige andere brutale Gewalttaten verüben.
On Killing, Lt. Col. Dave Grossmann, 2009 Hachette Book (revised and updated)
http://www.killology.com/
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-skandal-spindsaufen-schweineleber-stromschlaege-a-741220.html (Erinnerung an einige Auswüchse in der Bundeswehr)
Die Artikel werden zunehmend schrecklicher und leider zunehmend ehrlicher. Der schreckliche Männlichkeitswahn wird eingekreist. Ich habe NIE verstanden und werde es auch nie verstehen, wie es jemandem SPASS machen kann, andere, vor allem Schwächere, Frauen, Kinder, Tiere, zu quälen, zu foltern und zu schlachten. Es stimmt bevor Jemand (nicht immer, aber meistens)
Männer dermassen dem Tötungswahn und Blutrausch verfallen, müssen sie ihre eigene Seele abgetötet haben. Ich weiss nicht mehr, wer das Buch geschrieben hat: „Das Lachen der Täter“. Ich hab’s nicht gelesen, denn ich weiss, dass ich bereits auf der ersten Seite kotzen müsste. Ich weiss nicht, ob Sonja Johnson doch Recht hatte, als sie meinte, Männer seien „Aliens“ und keine Menschen.
Dem Verhalten nach zu urteilen, könnte sie Recht haben. Für Gewalt finden sich immer Gründe. Um den unsäglichen Kommentaren zuvorzukommen, die behaupten, Frauen seien ja noch viel schlimmer, denn auch sie töteten, meisten ihre eigenen Kinder, und dann all diese Abtreibungen, etc. Bitte nicht Elefanten mit Tomaten vergleichen! Frauen töten meistens nach langer Zeit der absoluten Verzweiflung ihren gewalttätigen Partner in Notwehr, ihre Kinder bei völliger Aussichtslosigkeit und ebenfalls Verzweiflung, und über Abtreibung brauchen wir in diesem Zusammenhang auch nicht zu sprechen. Und vor Allem scheinen sie am Quälen und Foltern keine Lust zu haben, (von einzelnen Ausnahmen abgesehen, die meistens von Männern „abgerichtet“ wurden. ZB. im KZ, oder im Krieg. )
Jetzt können wir auf den Mond fliegen, aber die männliche Gewalttätigkeit dieses Krebsgeschwür feiert wieder Urstände.
Tiere quälen, Frauen quälen, Kinder quälen, die Natur ausbeuten und schänden, was geht nur in diesen gefühllosen empathielosen
Monstern vor? Kein Tier tötet aus Lust am Töten, (ausser der australische Dingo) Männer schon! Das sagt alles.
Diese These halte ich für nicht richtig. Töten ist nicht männlich. Frauen sind genauso des Tötens mächtig, nur „dürfen“ sie es nicht. Es ist ihnen abtrainiert worden in der Kindheit. Frauen sind auch genauso hasserfüllt wie Männer, nur lassen sie es anders raus. Wir lern(t)en in unserer Kindheit, dass Mädchen nicht aggressiv sein dürfen, bei Jungs wird es toleriert bzw. gefördert.
Wir leben in einem patriarchalen Gewaltsystem. Wir erziehen Männer zu Gewalt und beschweren uns anschließend, dass wir vergewaltigt oder getötet werden … Sexismus ist kein Thema … Pornografie … Tiere schlachten … Tiere essen ist Spaß … nicht Gewalt … Fische tot quälen am Angelteich … eine Freizeitbeschäftigung … auch Ferien- und Freizeitspaß für Kinder …
weder Berufspädagoginnen noch Eltern sind in der Lage das zu erkennen … die Gewalt an die wir gewöhnt sind … die wir uns legalisiert haben … wird verteidigt … wie das Tiere essen … Kinder, besonders männliche Kinder werden zu Gewalt erzogen … Grundlage unseres patriarchalen Gewaltsystems …
Vielen Dank für diesen Beitrag!!!
Genau das steht auch im Artikel. Töten ist männlich als Folge von „Training“; der Zerstörung von Empathie.Die Psychologie des Tötens beschäftigt sich damit, wie man dieses „Training“ optimieren kann.
Mitgefühl gehört nicht zum männlichen Rollenbild. Das ist Frauensache. Kein Mitgefühl ist die Vorraussetzung für Gewalt, insbesondere gegen Wehrlose. So produzieren wir Vergewaltiger, Mörder, Soldaten … ‚Jäger‘, Schlachter, die Tierqualwirtschaft … auch das Tiere essen und ‚Tierprodukte‘ essen, wie Milch, Käse, Joghurt gehört dazu … denn das gibt es ohne Gewalt gegen Wehrlose nicht … die Mitgefühllosigkeit fördert insbesondere Gewalt aus Spaß, Essspaß und Geldgier … und trifft nicht nur die anderen Tiere, sondern auch uns Frauen …
http://www.karnismus-erkennen.de
Diese Quelle (on killing) muss ich mir unbedingt mal antun. Kaum zu glauben dass es zu dem Thema eine Wissenschaft gibt. Ich musste mal aufm Schiff mit anpacken und lebenden Dorschen die Kehle aufschlitzen und ausweiden. Beim ersten Fisch wurden mir die Knie weich. Nach hundert Dorschen habe ich nichts mehr gefühlt ausser leichten Rückenschmerzen. Au wei bin ich jetzt ein geborener Killer ich möchte es nie erfahren.
eine frau namens asia ramazan soll angeblich gestorben sein, weil sie gegen den is kämpfte. ich bemerkte in einer diskussion, dass ich gegen krieg und kampf bin und dass zu ihrem tot deshalb noch eine tragische ebene hinzukommt, weil sie für das patriarchat gestorben ist. es begann ein großer streit. ich wurde „feminazi“ genannt, mir wurde unterstellt ich wolle dass männer in den krieg ziehen für frauen (wie unlogisch, ich sagte ja das ich gegen krieg und patriarchale strukturen bin), und ich wurde mehrfach beleidigt.. es sei feministischer nun ebenso in den krieg zu ziehen anstatt gegen den krieg zu sein..war die gängige meinung. von männern, von frauen. die diese frau als heldin glorifizieren und ihrer tod als gerechtfertigt ansehen.
es sind grauenvolle entwicklungen, die tragischerweis mit „richtigem feminismus“ gleichgesetzt werden, die leute wachen nicht auf, sie kapieren Grundlegendes nicht und ich verliere die hoffnung, dass es besser wird.
Ich halte Gewalttätigkeit und Lust am Töten auch nicht für eine inhärent männliche Eigenschaft. Allerdings ist es eine Tatsache, dass Männer im Patriarchat von Kindheit an so sozialisiert werden dass sie zur Gewalttätigkeit neigen. Frauen hingegen wird systematisch von Kindheit an beigebracht aggressive Impulse zu unterdrücken.
Spaß am Töten auch beim ‚Angeln‘, dem Fischetöten. Als Ferien- und Freizeitspaß für Kinder wird das Töten von Schwächeren angeboten. Der Vater bringt diese Mitgefühllosigkeit seinem Sohn bei oder der Opa dem Enkel … und niemand findet etwas dabei. Männer die besonders große Fische fangen bekommen sogar ein Foto von ihrer Heldentat in der Zeitung … über 90% der Töter sind Männer … zu 90% sind es Männer die Frauen umbringen … so geben wir unser patriarchales Gewaltsystem immer weiter … von Generation zu Generation … Jagdgegnerinnen sind in unserer Gesellschaft immer noch Störenfriedas …