Radikaler Feminismus. Endlich ankommen und verstanden werden nach zunehmenden Anfeindungen und Überwerfungen im Queerfeminismus. Mein Hafen.
So ging es mir lange Zeit. Doch es gibt einen Streitpunkt, der mir zunehmend an die Substanz geht. Manchmal frage ich mich, ob ich noch richtig bin im radikalen Feminismus.
Schon als ich vor einigen Jahren Radikalfeminismus für mich entdeckte, gab es immer wieder Diskussionen, in denen einige Frauen von einem „lesbischen Feminismus“ berichteten. Mich interessierte das damals nicht besonders, denn ich hätte mich zu der Zeit nicht als Lesbe bezeichnet. Außerdem verstand ich nicht, was das sollte. Wir im Radikalfeminismus kämpfen doch für alle Frauen, wofür da ein eigener lesbischer Feminismus?
Dann lernte ich Lesben kennen, erst online und dann auch ganz in echt. Diese Lesben erzählten davon, wie unsichtbar sie sich oft fühlten, auch in radikalfeministischen Kontexten. Ständig gehe es nur um Hetera-Sex und wie Heteras es vereinbaren können, Feministin zu sein und trotzdem Männer zu lieben. Lesben? Achso, naja klar, die gibt’s halt auch, will ja auch niemand bestreiten. Aber sie müssen sich schon bemerkbar machen, von alleine denkt niemand an sie.
Ich merkte zunehmend, dass ich mich in lesbischen Kreisen sehr wohl fühlte. Ein wenig fehl am Platze, denn ich hielt mich ja zu der Zeit für keine Lesbe, aber irgendwie sehr geborgen. Mir gefiel es so fantastisch, dass sich die Debatten nicht ständig um Männer drehten, sondern einzig und allein Frauen im Zentrum standen. So hatte ich mir Feminismus immer gewünscht.
Irgendwann war ich dann mal wieder auf einer Frauenveranstaltung, die überwiegend von Heteras besucht wurde. Eine Frau sprach von „ihrem Mann“ und ich war einen Moment lang völlig irritiert. Ich war so sehr in lesbische Veranstaltungen involviert gewesen, dass ich ganz vergessen hatte, dass es auch Hetera-Feministinnen gab.
Ungefähr ab diesem Zeitpunkt fing ich an, mich in bestimmten radikalfeministischen Kreisen unwohl zu fühlen. Diskussionen gelangten immer wieder an den Punkt, an dessen Ende die entscheidende Frage stand, ob sich radikaler Feminismus und (Liebes-) Beziehungen mit Männern ausschließen. Die meisten Heteras sagten Nein, viele Lesben Ja, und nicht selten lieferten sich beide Seiten eine Schlammschlacht.
Ich wollte der Sache näher auf den Grund gehen und begann, in klassischer feministischer Literatur nach Anregungen zu suchen. Neben Sheila Jeffreys war es auch Simone de Beauvoir, die bei mir für ein entscheidendes Aha-Erlebnis sorgte. Sie führt in „Das andere Geschlecht“ aus, warum es für Frauen so schwer bis unmöglich ist, sich aus ihrer Unterdrückung zu befreien. Ihre Antwort ist ebenso simpel wie grandios: Weil Frauen die einzige unterdrückte Gruppe sind, die sich mit ihrem Unterdrücker stärker solidarisieren als mit ihren Schwestern. Während sich etwa JüdInnen oder PoC (People of Colour) viel stärker zusammenschließen (sowohl räumlich als auch emotional), leben Frauen mit Männern zusammen – freiwillig. Keine Person of Colour würde freiwillig mit einem Rassisten ihr Leben teilen (und ja, mir ist klar, dass dieser Vergleich hinkt, weil Männer im Gegensatz zu Rassisten nicht alle Arschlöcher sind – not all men und so, aber ich glaube, der Grundgedanke wurde klar). Wer dieses Prinzip durchdrungen hat, versteht auch, warum Heteronormativität so immens wichtig ist, um das Patriarchat aufrecht zu erhalten. Denn nur so kann das System funktionieren: durch die Selbstzerfleischung zwischen Frauen gepaart mit der Liebe von Frauen zu Männern.
Als ich den Artikel „Politisch und sexuell? Lesbisch!“ veröffentlichte, wurde ich von verschiedenen Heteras angegangen, die sich (wahlweise von mir persönlich oder gerne auch allgemein von „den Lesben“) diskriminiert fühlten. Klar, Lesben diskriminieren Heteras. Strukturelle Analyse lässt grüßen. Mir fällt dazu ein: Getroffene Hunde bellen. Auch ich kenne das. Es gibt Männer, die mir wichtig sind (woran ich auch nichts ändern möchte) und deren Verhalten ich oft nicht mit meinen Überzeugungen vereinbaren kann. Wenn mich jemand darauf anspricht, bin ich getroffen. Weil mir diese Männer wichtig sind. Mir ist das bewusst. Manchmal finde ich es blöd, manchmal nicht so schlimm, aber es ist mir bewusst: Mein feministischer Anspruch und meine Lebensrealität sind oft widersprüchlich.
Ich denke dann oft an die Analogie des Beine-Rasierens: Viele radikale Feministinnen kritisieren es, wenn Frauen äußern, sie würden sich ja gar nicht für Männer rasieren, sondern fänden es eben an sich selbst schöner so. Zu Recht, denn diese Darstellung lässt außer Acht, dass wir alle patriarchal sozialisiert wurden, d. h. wir lernen alle von klein auf „Haare an Frauenkörpern sind eklig“. Und mit einer heteronormativen Sozialisation verhält es sich eben ganz genauso. Fast alle denken bei dem Wort „Sex“ an PiV (Penis in Vagina) – selbst viele Lesben. Aber Sexualität ist so viel mehr. Uns wird so oft vermittelt, wir müssten doch irgendwie tief in uns spüren, zu welchem Geschlecht wir uns hingezogen fühlen. Plump formuliert: ob uns nun Penisse oder Vulven antörnen. Das ist ein hochgradig patriarchaler Gedanke. Weil das Patriarchat eben durch Heteronormativität und solche Vorstellungen von Sexualität und körperlicher Anziehung funktioniert.
Berichte von lesbischen Feministinnen aus den 70er-Jahren können gerade jüngeren Frauen dabei zum Beispiel sehr die Augen öffnen. Es ging nicht hauptsächlich darum, als Frau Sex mit Frauen zu haben, sondern vielmehr darum, gemeinsam zu wohnen, Frauen das eigene Leben zu widmen, sie zu lieben (und ich gebe hier jetzt bewusst keine Definition von Liebe). All das ist lesbisches Leben und Wirken.
Ich schaffe es übrigens auch nicht, mich nicht zu rasieren. Mir ist aber völlig klar, dass das ein Widerspruch und nicht mit meiner feministischen Grundhaltung zu vereinbaren ist. Ich deute das nicht um und erzähle Menschen, Beine rasieren wäre ein feministischer Move. Nicht alles, was ich tue, ist feministisch, und das ist wohl bei uns allen so. Wichtig finde ich, das für mich selbst zu wissen, zu reflektieren, mich immer wieder zu fragen, warum ich mich mit welchen Menschen umgebe oder bestimmte Dinge tue (ob ich sie dann ändere, ist dann erst die zweite Frage). Lesben anzugreifen ist jedenfalls so ziemlich der unfeministischste Akt, den es gibt.
Radikale Feministin zu sein und gleichzeitig lesbisch zu leben, ist oft kein Zufall, sondern eine logische Konsequenz – die praktische Umsetzung einer Theorie, wenn man so möchte. Denn beides gründet sich in der Liebe zu Frauen.
Im radikalen Feminismus fühle ich mich oft nicht zu Hause, weil Lesben nicht selten mindestens ausgeklammert werden, während mir der lesbische Feminismus oft zu wenig radikalfeministisch ist. In reinen Lesbengruppen gibt es häufig keinen Konsens über Prostitution und die Transthematik, wie er sich im Radikalfeminismus findet. Zwar ist kontroverser Meinungsaustausch prinzipiell immer zu begrüßen, aber oft beginnen Diskussionen dann, sich im Kreis zu drehen und ich habe häufig einfach keine Lust, zum tausendsten Mal erklären zu müssen, warum Prostitution Gewalt gegen Frauen ist.
Ich glaube, ich muss mich damit abfinden, dass ich nirgendwo wirklich dazu gehöre. Vielleicht ist das aber auch gar nicht so schlecht. Denn wenn man von allen Seiten Zuspruch erfährt, ist das meist ein klares Indiz dafür, dass man den Status Quo stützt.
Och Nö. Nö, Nö, Nö. Die Tendenz Feminismus auseinander zudividieren schwächt die Sache enorm. Libfem, queer, radikal, woc und lesbisch, wir verlieren uns im klein, klein, und sind, ja ich weiss ihr könnt es nicht mehr hören, zu unsolidarisch. Neulich habe ich eine Diskussion über das Thema, kommt der Tierschutz im Feminnismus zu kurz erlebt und dachte nur what???
Deshalb nochmal nein, meine lieben lesbischen Schwestern, ich geb euch nicht her, zumal fem. Lesben historisch gesehen eine grossen Anteil am Kampf um die Gleichberechtigung haben und dessen Erfolgen und ja, vermutlich auch weil sie von der heteronormativen Paarbeziehung unbeeinflusst waren. Feminismus betrifft uns alle gleichermassen. Genderpaygap, Sexismus, Vergewaltigung, die sogenannte gläserne Decke usw. Was uns alle eint, ist der gemeinsame Kampf gegen das Patriarchat und die systemische Gewalt und Unterdrückung von Frauen überall auf der Welt und diese abspalten in einzelner Gruppierungen, die wiederum nur daran interessiert sind die Ziele ihrer Interpretation von Feminismus durchzusetzen, wirft uns um Jahre wenn nicht gar Jahrhunderte zurück, während vor unseren Augen ein Backslash in Sachen Sexismus passiert und das relativ unbehelligt von uns Feministinnen. Zudem läss für mich der Feminismus keine Interpretation in der Sache zu. Ich möchte noch was sagen zu der Diskussion ob fem. Heteras Beziehungen zu Männern haben können oder nicht und folgendes sage ich als Hetera, die sich bewusst gegen eine Paarbeziehung entschieden hat, weil ich mich damit so wie diese Heute zumeisst gelebt wird, nicht mehr identifizieren kann und als jemand der die oft dramatsiche Veränderung von strammen Feministinnen erlebt hat, wenn sie sich verliebt haben, was würdet ihr lesbischen Frauen sagen, wenn Macht und Unterdrückugung zumeist in den Händen lesbischer Frauen liegen würde und wir Heteras würden sagen eine echte feministische Lesbe kann garkeine Beziehung zu einer Lesbe haben? Lasst uns bitte nicht vergessen, das der Feminusmus nicht der Kampf Frau gegen Mann ist, sondern der um Gleichstellung und gegen das System, denn nur wenn wir dieses radikal und gemeinsam umbauen, wird sich für uns alle langfristig was ändern und deshalb ist mir auch egal, welche Frau mit wem eine Beziehung hat, solange sie ihren Zielen treu bleibt.
„Ich glaube, dass ich mich damit abfinden muss, dass ich nirgendwo dazugehöre“ der Satz spricht mir aus der Seele, weil ich es auch für mich inzwischen so empfinde und schlicht und ergreifend mich da,ist abfinde, dass es Menschen gibt, die mich als radikal feministisch bezeichnen und Menschen, die mich nicht feministisch sehen, weil ich mich unter anderem zu wenig damit anfreunden kann Prostitution als so super selbstbestimmt zu sehen. Meine Meinung dazu ist, jede Frau hat eine Würde und die ist so wertvoll, dass sie immer eine Alternative dazu haben sollte, selbstbestimmt und unabhängig von der Versorgung einer anderen Person, die dann auch noch Macht über sie ausüben kann, für ihre eigene Gute und würdige Existenz zu sorgen , als durch die, in meinen Augen beschämende Arbeit Prostitution. Wenn sich dann eine Frau immer noch lieber für Prostitition entscheiden würde, erst dann wäre das in meinen Augen selbstbestimmt. Doch ich persönlich glaube, dass dies in den allermeisten Fällen nicht so ist. Selbst, wenn sich jemand nur das Studium damit finanziert. Warum kann es nicht möglich sein, sich durch andere Arbeit etc. finanziell gut zu versorgen. In meinen Augen hat das auch System, damit Frauen in der Prostitition gehalten werden. In meinen Augen werden sie deswegen in anderen Jobs und mit ihrem Wissen gar nicht ernst genommen oder schlecht bezahl für das was sie tun. So dass man immer sagen kann, wenn Du mehr willst, dann weißt Du ja, was Du dafür tun kannst. Dann sei halt mal bisschen „nett“ und nicht so prüde. Das ist für mich eine beschämende Überschreitung persönlicher Grenzen. Insbesondere wenn, die Person, die Grenzen zu ihrer Intimsphäre zeigt, dann je nach dem in welchen Kreisen sie sich befindet prüde oder frauenfeindlich oder uncool bezeichnet wird.
Das ist in meinen Augen eine Reinform der Einschüchterung.
Ich verstehe diesen Artikel sehr sehr gut, denn die gleichen Fragen haben mich jetzt über Jahre beschäftigt. Ich kriegte den Spagat einfach nicht hin und setzte mich konstant zwischen Stuhl und Bank. Sehr unangenehmer Ort. Irgendwann habe ich für mich begriffen, dass alle meine Probleme beim Sex (mit Frauen -oder Männern) anfangen und auch aufhören. Irgendwie scheint Sex bei mir 1000 Knöpfe zu drücken, welche sowohl meine besten Eigenschaften wie die Schlechtesten herausbringen. Seither gehe ich Sex aus dem Weg, was mir den Weg zu unkomplizierten Freundschaften zu Männern und Frauen geebnet hat. Ja, es ist nicht immer leicht, so abstinent zu leben, vor allem nicht in dieser übersexualisierten Welt, wo Sex als menschliches Grundbedürfnis behandelt wird. Well, ich kann ES nicht. Regelmässig sprechen Körper, Seele, Geist und Kopf eine andere Sprache. Einfach NICHT zu denken und zu merken ist für mich dann eben auch keine Lösung. UND: So komische „Besitzansprüche“ oder gar Eifersucht erlebe ich nur bei sexuellen Beziehungen. Ergo: Die Probleme und Verletzungen sind bei mir durch Sex schon vorprogrammiert.
Bin ich froh, in einem Alter zu sein, wo ich endlich „Nein Danke“ sagen kann.
Ich erlaube mir mal, als sogenannte Hetera, diesen Artikel zu kommentieren. Vieles kann ich gut nachvollziehen, obwohl ich nicht lesbisch bin, jedoch mit einigen lesbischen Frauen befreundet bin, bzw. zu ihnen in Kontakt stehe.
In verschiedenen feministischen und einer matrifokalen Gruppe zu Facebook Zeiten, hatte ich verblüffende Erlebnisse. Durch das Kommentieren lernt man sich ja bekanntlich mit der Zeit etwas kennen und schreibt sich auch persönliche Nachrichten. Etliche Frauen, wo die Sympathie auf Gegenseitigkeit beruhte, waren aufgrund meiner Haltung fest davon ausgegangen, dass ich lesbisch sei, nur lesbisch sein konnte und niemals eine olle Hete. Eine Frau war etwas enttäuscht, andere verwundert und von einer wurde ich hart angegangen. Ich solle doch aufhören, die Männerherrschaft und ihre Auswüchse zu kritisieren und feministische Reden zu schwingen. „Werd doch lesbisch, dann musst Du Dich hier nicht so aufregen“.
Einen passenden Schalter, um mal eben meine sexuelle Orientierung zu ändern, habe ich noch nicht gefunden. Auch nicht einen Knopf, den ich drücken kann, um meine tiefe Verbundenheit mit Frauen und mein inzwischen grundsätzlich latentes Misstrauen gegenüber den meisten Männern zu unterbinden. Mir ist es egal, welche sexuelle Ausrichtung eine Frau hat, die ich sympathisch finde. Ich habe nicht die Erfahrung gemacht, dass ich mich wohler fühle, wenn ich mich grundsätzlich und ausschließlich entweder mit Lesben oder mit Nicht-Lesben umgebe. Das einzige, was mir so richtig auf den Zeiger geht, ist, wenn ich eine Frau kennenlerne, deren Ansichten ich interessant finde, wir durchaus Gemeinsamkeiten feststellen und ich mich freue, dass sich vielleicht eine Freundschaft entwickeln könnte, alsbald ihre Männer ins Spiel kommen. Sie wollen und müssen IMMER erst ihren Mann fragen, sich mit ihm abstimmen. Da bin ich froh, dass ich mich auf meine über Jahre gewachsenen Freundschaften zu Frauen, beiderlei sexueller Ausrichtung, verlassen kann. Die fragen nicht erst bei ihrem Mann oder Freundin nach, die entscheiden selbständig, eigenverantwortlich, spontan und sind an meiner Seite.
So sitze ich oft zwischen Baum und Borke und passe nicht so recht in eine bestimmte Schublade.
@Yvonne: Schon wieder so ein Kommentar von Dir, der mir aus der Seele spricht. Ich finde, wir sollten mal miteinander reden.
@Michaela Lau: „Lesben historisch gesehen eine grossen Anteil am Kampf um die Gleichberechtigung haben und dessen Erfolgen und ja, vermutlich auch weil sie von der heteronormativen Paarbeziehung unbeeinflusst waren.“
Das sehe ich ganz genau so und denke, dass es weitgehend auch heute noch so ist. Da musste bei mir als „*Hetera“ auch erst die Erkenntnis reifen. Meine Güte, gibt es denn kein anderes Wort für „*Hetera“, ich finds furchtbar.
Die ganze Diskussion hier erscheint mir wie ein Abgesang auf sinnlichen Lust. Entweder ich fühle mich stark hingezogen (zu Frau/Mann),starkes sexuelles Begehren entwickelt sich und drängt zur Körperlichkeit oder eben nicht. Ich kann das doch vom Kopf her nicht erzwingen wollen,das ist wirklich verkopft. Wenn ich mit einer Frau einen gemeinsamen feministischen Nenner habe,ist es doch völlig sekundär,was sie sonst noch ist,lesbisch zum Beispiel. Wer da einen verkopften Bohei draus macht,agiert spalterisch,finde ich.
Gabypsilon: Dito! Ich glaube auch, dass wir ähnlich „ticken“. Bin sooooo froh, nicht total und ganz alleine auf weiter Flur zu sein! —oder eben, zwischen Stuhl und Bank.
@Yvonne: Und, wollen wir unsere Kontaktdaten austauschen oder nicht?
Falls wir vermitteln sollen, sagt Bescheid 🙂 (Anna)
@Yvonne: Und, wollen wir unsere Kontaktdaten austauschen oder nicht?
@Jutta: „Wenn ich mit einer Frau einen gemeinsamen feministischen Nenner habe,ist es doch völlig sekundär,was sie sonst noch ist,lesbisch zum Beispiel. “
Das finde ich auch. Interessant finde ich, was Du aus den Kommentaren entnimmst und es auf die gesamte Diskussion überträgst. Ich persönlich habe das gar nicht so wahr genommen. Für mich ist es ein Beispiel dafür, dass das Kommentieren oft zu Missverständnissen führt, die uns vermutlich nicht passieren würden, säßen wir uns persönlich gegenüber. Last but not least: Das ist keine Kritik Dir gegenüber!
@Gabypsilon: Na klar! Wie geht das? Vielleicht kann Anna die mailadressen vermitteln. Ich freue mich, Yvonne
Gabypsilon: Ja,Du hast recht,man müsste beim Kommentieren jedes Wort abwägen oder seine Gedanken sehr gründlich und breit darlegen,sonst kann es schnell Missverständnisse geben. Ich kommentiere auch nur,wenn mich etwas stark zum Widerspruch reizt oder wenn mir ein Text oder ein Kommentar aus tiefster Seele spricht,weil: Im real life ist man bei feministischen Themen (die ja viel mit der persönlichen Würde und dem Selbstverständnis als weiblichem Wesen zu tun haben) meistens sooo allein.
Liebe Anna Hoheide, gib bitte meine Email Adresse an Yvonne weiter und lass mir gleichzeitig die von ihr zukommen. Danke
@Yvonne: Bis demnächst, erst einmal per Email. Den Rest machen wir dann 🙂
@Jutta :“Im real life ist man bei feministischen Themen (die ja viel mit der persönlichen Würde und dem Selbstverständnis als weiblichem Wesen zu tun haben) meistens sooo allein.“
Allerdings. Neue Kontakte zu schließen ist zumindest dort, wo ich lebe, fast ausgeschlossen. Und fast alle langjährigen Freundinnen leben weit verstreut. 🙁
Pardon,gehört eigentlich nicht mehr zum Thema hier,muss es aber noch loswerden: Ich schrieb im letzten Beitrag „bei feministischen Themen“. Das war auch wieder unzureichend von mir formuliert.Als ginge es um Unterhaltungen so ˋa la Kaffeekränzchen.In Wirklichkeit gibt es auf dieser Welt im öffentlich-politischen und im privaten Bereich kaum ein Phänomen,das nicht vom Patriarchalen durchtränkt wäre.Alles „feministische Themen“. (So viel zum Stichwort „Gefahr von Missverständnissen beim Kommentieren“.)
„Nicht alles, was ich tue, ist feministisch, und das ist wohl bei uns allen so.“ Ganz genau das was ich auch schon so oft in Diskussionen vorbringe, vor allem wenn es um die pseudofeministische Libertinage geht, die jede Entscheidung, die eine Frau trifft, ungeachtet persönlicher oder gesellschaftlicher Konsequenzen (z.B. im Kontext der sogenannten „Pro-Sex-Worker“-Bewegung) als feministisch ansehen und damit ihren „Anything-goes-as-long-as-I-have-fun“ Ansatz rechtfertigen. Ob jedoch das Rasieren bzw. Epilieren unterhalb des Bauchnabels allein dem Patriarchat zugeschrieben werden kann oder sollte, da bin ich mir nicht so sicher. Es ist etwas, was ich persönlich schon immer mochte, um mir selbst zu gefallen. Kann natürlich sein, dass ich unbewußt entsprechend beeinflusst bzw. sozialisiert wurde und doch habe ich weder meine Mutter noch meine Schwester dabei beobachtet. Egal, vielleicht will ich einfach auch nicht, dass dies ein Einfluss des Patriarchats ist 🙂
@ Yvonne: Schade, irgendwie scheint es nicht zu klappen mit der Übermittlung unserer Kontaktdaten.
Mea culpa. Ist mir durchgeflutscht. Hole ich morgen nach! Sorry!
Toller Text!
@ Anna K: Kann denn Sozialisation nur über Mutter und Schwester erfolgen? 😀 Was ist mit Fernsehen, Internet, Zeitschriften, Werbung oder schlicht mit den sicher vielen anderen Frauen, die dir im Laufe deines Lebens schon mit rasierten Beinen über den Weg gelaufen sind?