Komm, wir spielen unsichtbar sein – Wie Opfer sexueller Gewalt wegdekonstruiert werden

Frau am Fenster

Rising Damp: Disappear, Flickr, CC BY SA 2.0

Es gibt Gründe, warum ich mich an der Uni nicht wohlfühle. Ich meine jetzt gerade mal nicht die klassistischen Strukturen da, die mich jedes Mal wieder spüren lassen, dass Uni nichts für welche wie mich ist. Konkret meine ich, dass sich an der Uni eine Haltung breitgemacht hat, in der die Art des Sprechens über Dinge plötzlich wichtiger ist als die Analyse derselben. Immer wieder sitze ich im Seminar und werde berichtigt. Vor allem drei Einwände tauchen immer wieder auf:

  1. „Wenn du sagst, dass Frauen unterdrückt werden, zementierst du diese Realität ja, du machst damit das Gleiche wie die Unterdrücker!“
  2. „Du kannst nicht den undifferenzierten Begriff „Patriarchat“ verwenden. Es werden nicht nur Frauen unterdrückt!“
  3. „Die Bezeichnung „Opfer“ solltest du nicht verwenden, die ist stigmatisierend.“

Ich verlasse diese Veranstaltungen jedes Mal mit einem Gehirnbrei, den ich nicht auseinanderklamüsert kriege. Und frage mich: verlassen Menschen, die sowas sagen, eigentlich jemals die Universität? Kamen sie überhaupt schonmal mit der Realität in Kontakt? Wo zur Hölle kaufen sie ein? Im gesafespaceten Laden irgendwo in einer genderbefreiten Bubble?

Diese Denke des liberalen Feminismus verursacht mir Unbehagen. Warum sie so problematisch ist, lässt sich gut an Hand zweier Interviews, die die Kulturwissenschaftlerin Mithu Melanie Sanyal der Süddeutschen gegeben hat, zeigen.

http://www.sueddeutsche.de/leben/rape-culture-wir-entmuendigen-vergewaltigte-frauen-1.3183107

Das Interview, welches unter der Überschrift „Wir entmündigen vergewaltigte Frauen“ abgedruckt wurde, wird eingeleitet mit:

„Frauen sind Opfer, Männer Triebtäter: Wenn es um Vergewaltigungen geht, kommen überholte Geschlechterbilder hoch. Die Autorin Mithu Sanyal ergründet, warum.“

Man könnte jetzt denken: Diese „überholten“ Geschlechterbilder kommen deswegen hoch, wenn man an Vergewaltigungen denkt, weil sie die Realität sind. Man könnte denken, dass diese Geschlechterbilder, wenn es um Vergewaltigungen geht, vielleicht nicht überholt sind, was ja hieße: die Bezeichnung bzw. die Assoziation, die diese Bezeichnung hervorruft, hinkt der Realität hinterher. Sondern dass sie zutreffen. Kurzer Faktencheck zum Thema Vergewaltigungen: Fast jede 7. Frau in Deutschland wurde schon einmal vergewaltigt. Dunkelfeld nicht mit eingeschlossen, denn nur 15% dieser Frauen gehen zur Polizei. Überholte Geschlechterbilder? Wirklich?

Erläutert werden soll laut Fragestellung in diesem Interview, warum über Vergewaltigung so „emotional und undifferenziert“ gesprochen wird wie bei keinem anderen Verbrechen. Zudem soll die Frage: „Wie kann man Vergewaltigungen verhindern?“ geklärt werden.

Auf die erste Frage („In Ihrem Buch(…) kritisieren Sie, wie wir mit weiblichen Opfern von Gewalt umgehen. Warum?“) antwortet Sanyal:

„Wir entmündigen die Frauen zu sehr. Sie müssen Opfer sein und für den Rest ihres Lebens Opfer bleiben. Das hat sich in den siebziger Jahren so entwickelt, um zu beweisen, dass das Thema Vergewaltigung ernst zu nehmen ist. Die Botschaft lautet: Es gibt keine Rettung. Therapeuten wissen, dass das nicht der Fall ist. Aber die Gesellschaft und das Umfeld der Opfer wissen das oft nicht.“

Problematisch ist zunächst, dass Sanyal nicht erwähnt, wer die vergewaltigten Frauen entmündigt, nämlich die Täter, durch ihre Tat. Stattdessen verlegt sie die erfahrene Entmündigung auf Feministinnen aus den 70iger Jahren, die festgelegt hätten, dass Frauen, denen eine Vergewaltigung geschehen ist, für immer Opfer sein müssten. Das ist eine Täterverschiebung. Nicht die Feministinnen entmündigen das Opfer, die Täter tun es. Zweitens offenbart sich hier bereits ein merkwürdiger Opferbegriff: „Sie müssen Opfer sein und für den Rest ihres Lebens Opfer bleiben.“ MÜSSEN vergewaltigte Frauen also Opfer sein? Wie ist das gemeint? Kann man auch vergewaltigt werden, ohne Opfer zu sein? Gibt es das, Vergewaltigungen ohne Opfer? (Und damit, wie praktisch, bestimmt auch ohne Täter?) Der liberale Feminismus mit seiner Identitätenpolitik verwechselt hier einfach mal knallhart Opfersein mit einer Identität, die man annehmen kann, oder auch nicht. Opfersein ist aber kein Persönlichkeitsmerkmal. Opfer ist, wem etwas angetan wurde. Und nein, man kann das nicht einfach mal wieder ablegen. Wenn ich ein Mal ausgeraubt worden bin, bin ich ein Raubüberfallopfer und das bin ich dann auch für den Rest meines Lebens. Das ist ein Fakt. Ein Fakt, der nichts damit zu tun hat, WIE ich mit diesem Raubüberfall umgehe. Same with rape. Wer vergewaltigt wurde, ist ein Vergewaltigungsopfer und wird es für den Rest seines Lebens bleiben. Dies anzuerkennen, dass jemand Opfer einer Straftat wurde, sagt nichts darüber aus, wie diejenige damit umgeht, diese Erfahrung gemacht zu haben.

Was Sanyal hier verwechselt, ist „Opferstatus“ mit „Opferhaltung“. Opfer ist aber nicht, wer sich „wie ein Opfer fühlt und benimmt“, Opfer ist, wer Opfer geworden ist. Opfer wird man nicht aktiv, Opfer zu sein, wird einem angetan. Zu behaupten, das Opfersein könne man sich aussuchen, wie eine Identität, die man auch wieder ablegen könne, schiebt derjenigen, die vergewaltigt worden ist, eine Verantwortlichkeit zu, die sie gar nicht hat. Wie sie damit umgeht, hat uns nämlich gar nicht anzugehen. Und selbst WENN sie sich für den Rest ihres Lebens in ihrer Wohnung einschließt und sich die Arme ritzt und nur noch weint, ist das IMMER NOCH NICHT unsere Sache, sondern ihr gutes Recht. Dieses nimmt man ihr, wenn man ihr sagt: „Du musst ja kein Opfer sein, zumindest nicht für den Rest deines Lebens.“ Was soll das heißen? Du müsstest ja nicht leiden, das ist etwas, was Du Dir ausgesucht hast? Brauchen Überlebende von Vergewaltigungen solche Sprüche? Solche Ratschläge? Ich glaube kaum. Und die Feministinnen der 70iger entmündigen die Frauen nicht, indem sie ihnen zugestehen, dass ihnen etwas Schlimmes passiert ist (= dass sie Opfer sind).

In der nächsten Frage geht es um Natascha Kampusch, deren „reflektierte Art, über das zu sprechen, was ihr widerfahren ist, die Öffentlichkeit so verstört.“ Sanyal beschreibt, warum das ihrer Meinung nach so ist:

„Das geht gegen alles, was wir gelernt haben. Es erscheint unfassbar, dass jemand mit Vergewaltigung über Jahre hinweg so abgeklärt umgehen kann. Deshalb glauben wir, dass da etwas nicht stimmen kann. Bei Kampusch hat die Klatschpresse über eine Liebesbeziehung spekuliert. (…) Wir können uns Vergewaltiger nur als Monster vorstellen. Dass Natascha Kampusch in ihrem Entführer auch menschliche Züge erkannt hat, lehnen wir ab.“

Festzustellen ist, dass bei Natascha Kampusch wie auch bei anderen Opfern sexueller Gewalt vor allem öffentlich immer wieder behauptet wird, es könne nicht so schlimm gewesen sein, habe sich nicht so zugetragen usw. Das stimmt. Sanyal verwechselt hier aber etwas. Durch ihre Antworten zieht sich der rote Faden, Feministinnen in der 70igern hätten eine starre „Opferidentität“ erfunden, an die alle, die jemals sexuelle Gewalt erlebt haben, sich jetzt halten müssten, und an der sie leiden. Es ist doch aber genau andersrum. Nicht die Feministinnen, die eine Art „überfürsorgliche paternalistische Opferzuschreibung“ verteilen, sind Schuld daran, wenn Opfer sexueller Gewalt leiden. Sondern der Opferbegriff, den diese Gesellschaft hat, ist problematisch. Erstens, weil, wie oben erläutert, unsere Gesellschaft und mit ihr der liberale Feminismus „Opferdasein“ mit einer Identität, der sogenannten „Opferhaltung“ (die nichts anderes ist als victim shaming und blaming) gleichsetzt. Und zweitens hat das Bild, welches über Opfer sexueller Gewalt in dieser Gesellschaft existiert, bei weitem nicht zum Ziel, allen diesen Frauen zuzugestehen, dass ihnen etwas schlimmes widerfahren ist (und sie in dieser „Rolle“ zu zementieren, wie behauptet wird), sondern sie, im Gegenteil, von diesem Status AUSZUSCHLIESSEN. Es stimmt, wenn Sanyal andeutet, dass es so etwas wie DAS Bild einer Vergewaltigung gibt, von dem es keine Abweichungen geben darf.

Dieses Bild haben aber nicht Feministinnen entworfen. Es ist Teil einer rape culture, die Frauen permanent gaslighted, indem sie ihnen weismacht, das was ihnen persönlich widerfahren sei, könne keine sexuelle Gewalt gewesen sein. Spricht man Vergewaltigung an, schreien alle „oh nein, wie schrecklich!“, schildert man aber die Umstände, Details, die Person, der dies widerfahren ist, kommen fast immer Sprüche wie: „wenn sie nicht penetriert wurde, war es auch keine sexuelle Gewalt / wie kann das eine Vergewaltigung sein, wenn sie sich nicht gewehrt hat / warum ist sie nicht einfach gegangen, das heißt dann doch sie wollte es so / ach, der kann das nicht gewesen sein, den kenne ich, das ist doch so ein Netter / sie hat das aber auch ein bisschen provoziert“. All diese Bemerkungen darüber, wie abweichend der konkrete, persönliche Fall von DEM Bild der Vergewaltigung (völlig unbekannter, böser, fremder Mann springt in Park hinter Gebüsch hervor, hält Frau Messer an den Hals und vergewaltigt sie im Dunkeln, taucht danach nie wieder, schon gar nicht als Mitglied dieser Gesellschaft, auf, vermutlich Außerirdischer) dienen dazu, der Frau, die das erlebt hat, ihr Opfersein ABZUSPRECHEN und die Tat zu relativieren. Auch Natascha Kampusch leidet nicht daran, dass irgendwelche 70iger Jahre Feministinnen ihr gesagt haben, dass sie jetzt „Opfer sein muss, und sich für den Rest ihres Lebens so zu verhalten habe“, sondern daran, dass die Gesellschaft ihr ein Opferdasein nicht zugesteht, weil wir in einer Kultur leben, die sexuelle Gewalt gegen Mädchen und Frauen nicht einmal dann erkennt und anerkennt, wenn minderjährige Mädchen entführt und in Kellern gefangengehalten werden.

Als nächstes wird Sanyal gefragt, wie ihrer Meinung nach mit Opfern umgegangen werden sollte. Sie antwortet:

„Therapeutinnen sagen: ,Es ist wichtig, das Ereignis selbst zu verarbeiten, es ist aber auch wichtig, wie es danach weitergeht.´ Dazu gehört auch, wie mein Umfeld mich wahrnimmt. Bin ich jetzt für immer das Vergewaltigungsopfer? Ich glaube, wir müssen anfangen, die Geschichten aller Betroffenen zu akzeptieren: jene, die ausweglos klingen genauso wie die Fälle, in denen das Erlebnis gut überwunden wurde, außerdem alles dazwischen.“

Was Sanyal hier tut, ist, die Schwere der Tat an dem Verhalten der Opfer danach festzumachen. Wurde alles gut überwunden, ja? Na also, dann kann es ja nicht so schlimm gewesen sein. Gleichzeitig erinnern wir uns daran, dass sie meint, man „müsse“ ja nicht für den Rest seines Lebens Opfer sein. Das heißt konkret: die „leichten“ Fälle, die gut überwunden werden, sind ein Zeichen dafür, dass die Frau „nicht für immer das Vergewaltigungsopfer“ ist – heißt, hat sie alles aufgearbeitet, wird ihr auch das Opferdasein aberkannt und damit auch die Tat ausradiert. Nicht mehr existent. Und den „schweren“ Fällen, die einfach nicht rauskommen aus ihrer „Opferhaltung“, kann man ja immer noch den Rat geben, dass sie ja nicht Opfer sein MÜSSEN, dass sie das ändern könnten, sprich, dass sie selbst an ihrem Leiden schuld und dafür verantwortlich sind. Diese Verknüpfung von Tat und dem Verhalten der Frau danach macht Tat und Täter völlig unsichtbar und entlässt Täter aus jeglicher Verantwortung. Diese hat nun die Frau. Das ist perfide Logik. Sie funktioniert genauso mit „agency“.

An der Uni wird mir immer und immer wieder erklärt, die Frauen, an denen ich forsche, dürfe ich nicht „Opfer“ nennen, denn diese seien keine passiven Wesen, sondern ganz normale Menschen. Ich frage mich dann immer, was für ein Bild von Menschen diese Leute, die mir sowas sagen, haben. Was bitte sollen diese Opfer denn sonst sein als normale MENSCHEN? Das Opfersein wird an ihnen festgemacht: wenn sie sich passiv verhalten haben, sind sie Opfer. Das ist scheinbar etwas, wofür man sich schämen muss. Weiterhin werde ich jedes Mal darauf aufmerksam gemacht, dass diese Frauen doch auch HANDELNDE sind. Dann wird aufgezählt: schau, sie haben doch Überlebensstrategien genutzt, sie haben das und das getan, sie haben sich betrunken, um die Vergewaltigung nicht mehr zu spüren, sie haben sich abgespalten, das ist alles agency, das ist alles aktiv, sie sind Handelnde. Sie sind keine Opfer.

Und wo es keine Opfer gibt, gibt es auch keine Täter mehr und keine Tat. Und wo keine Tat, keine Vergewaltigung, da kein Problem. Praktisch, ne?

Diese Denke ist so weit verbreitet. Auch ich bin Opfer sexueller Gewalt geworden, und ich muss mir oft anhören: „Sie sind für mich kein Opfer.“ Frage ich dann nach (während mir schon die Galle hochkommt), heißt es: „Sie wirken doch so stark und klar“. Okay, kann ja sein, aber ich wirke stark und klar OBWOHL ich dieses Schreckliche erlebt habe, und nicht, weil ich dadurch kein Opfer geworden wäre.

„Du bist kein Opfer“, das heißt nicht: „es ist toll, wie du mit dem schrecklichen umgehst“, sondern: „ich spreche dir ab, etwas schreckliches erlebt zu haben“.

Nachdem nun alles die Schwere der Tat in die gedachte Opferidentität der vergewaltigten Frau gelegt wurde, die diese ja jederzeit wieder ablegen kann, kommt Sanyal auf die Geschlechterfrage zu sprechen. Auf die Frage: „Sie kritisieren, dass auch über das Geschlecht der Opfer zu undifferenziert gesprochen wird.“ antwortet Sanyal:

„Wenn wir über Vergewaltigung reden, tauchen alle Geschlechterstereotype wieder auf, bei denen wir uns sonst auf die Zunge beißen würden: ausgelieferte Frauen als Opfer und Männer, die sich nehmen, was sie wollen. Die Vergewaltigung ist die letzte Bastion, der wahre Geschlechterunterschied. Das finde ich entmutigend.“

In dieser Antwort sind zwei Aussagen versteckt. Erstens, dass das Aussprechen der Realitäten sexistisch wäre (was die, die es aussprechen, auf eine Stufe mit sexistischen Tätern stellt). Diese Woche habe ich eine Mail von einer Bekannten bekommen, die mir schreibt:

„Es gibt leider so viele schmerzhafte Nachrichten über sexuelle Gewalt an weiblichen Menschen in Deutschland. Es reißt mir ehrlich das Herz raus, wenn ich diese Sachen lese. Die deutsche Regierung schert sich nicht um die Opfer und die Täter laufen weiterhin massenhaft in Deutschland frei herum. Frauen werden auf deutschem Boden in Ubahn-Stationen von Männergruppen angegriffen und die Treppe mit dem Fuß  runtergetreten, auf offener Straße mit Flüssigkeiten übergossen und angezündet, angeschossen und dann mit einem Seil hinter einem Auto hergeschleift, durch Internet-Bekanntschaften sexuell missbraucht, gruppenvergewaltigt und neben einem Müllcontainer bei lebensgefährlichen Außentemperaturen halbtot und halbnackt abgelegt, beim joggen angegriffen vergewaltigt und ermordet, nach einer Uniparty vergewaltigt und ermordet, in der Silvesternacht massenhaft angegriffen umkesselt und sexuell misshandelt, in ein Haus gelockt und stundelang gefoltert vergewaltigt und mit entstelltem Gesicht tot auf die Straße geworfen usw. Es nimmt kein Ende.“

Sie spricht aus, was ist. Ich finde das gut und sehe keinen Grund, sich hier auf die Zunge zu beißen. Zweitens verstehe ich nicht, wieso Sanyal das AUSSPRECHEN dessen was ist, als entmutigend begreift anstatt dass sie anerkennt, was IST, und diesen Istzustand schrecklich findet. Diese Art zu denken erinnert mich an dieses Spiel, bei dem sich Kinder die Augen die Augen zuhalten und der festen Überzeugung sind, jetzt nicht nur selber nicht mehr zu sehen, sondern auch nicht mehr gesehen zu werden. Wenn ich ausspreche, werden Dinge, die wahr sind, aber eben nicht wahrer und dadurch schrecklich, sondern wenn ich schreckliche wahre Dinge ausspreche, erkenne ich an, dass es sie gibt und bin damit den ersten Schritt zu ihrer Abschaffung gegangen.

Weiter sagt Sanyal aus:

„Es gibt Männer, die vergewaltigen. Es gibt Männer, die vergewaltigt werden. (..) Männer und auch Transgender kommen in dieser Debatte nicht vor. (…) überraschend viele [haben] angegeben, sexuelle Gewalt erlebt zu haben.“

Dieses Argument ist keines, weil es völlig ausblendet, WER vergewaltigt. Okay, dann werden eben nicht nur Frauen vergewaltigt, sondern auch Männer und Transgenderpersonen (eine Tatsache übrigens, die erst Feministinnen überhaupt ins öffentliche Bewusstsein gerückt haben). Aber was ist damit gesagt? Stimmt jetzt unser Bild vom „Triebtäter Mann“ nicht mehr? Leiden diese Menschen nicht auch an patriarchalen Auswüchsen? Was ist damit getan, eine weitere Opfergruppe hinzuzufügen, stellt das das System in Frage? Wenn jemand sagt, „Frauen werden vergewaltigt“, kann ich diese Aussagen dann torpedieren, indem ich z.B. sage: „das kannst du so nicht sagen, auch Tiere werden vergewaltigt!“. Ja, das stimmt! Aber ist das ein Widerspruch? Von wem geht die Gewalt denn aus? Sanyal behauptet, zu bemerken, dass auch Männer und Transgender Opfer von Gewalt werden, ließe sich nur schwer mit unserem Geschlechterbild vereinbaren. Aber stimmt das so? Wer übt diese Gewalt denn aus? Und ist es nicht eher so, das nicht unser Geschlechterbild das Problem ist, sondern dass wir uns eingestehen müssen, dass die Schäden, die durch das Patriarchat entstehen, sogar noch übler sind als angenommen? Macht das in dem Bild, dass Täter männlich sind, einen Unterschied, ob die Opfer jetzt NUR Frauen, oder auch Männer, Kinder, Transgender, Tiere sind?

Sanyal sagt bzgl. des Geschlechterbildes:

„Es galt lange als natürliche Definition von Sexualität, dass der galante Mann de zunächst widerständige Frau überwältigen muss. Eine zivilisierte Frau konnte keinen Sex wollen. (…) Wir lernen eine Sexualkultur, die alte Muster wiederholt. Der Mann muss den ersten Schritt machen, aber genau erkennen, was die Frau will und was nicht. Daran scheitern genau die reflektierten, empathischen Männer und denken sich vielleicht: Dann mache ich besser gar nichts.“

Auf gut deutsch: unsere Art über Vergewaltigungen zu sprechen (und auszusprechen, dass Männer sie begehen) macht, dass die „good dudes“ nicht mehr randürfen. Schlimm. Wer sind die wahren Opfer derer, die aussprechen, dass sexuelle Gewalt stattfindet? Wer sind die wahren Opfer sexueller Gewalt? Die „nice guys“, die sich jetzt nichts mehr trauen und sexlos und ohne Abendbrot ins Bett müssen. Mir wird ganz schlecht, wenn ich sowas lese.

„Was bedeutet dieses Bild vom Mann als triebgesteuertem ,Überwältiger´ für Frauen?“ fragte die Interviewerin. Sanyal antwortet:

„Wir leben mit dem Gefühl einer potenziell ständig lauernden Bedrohung. (…) Das hat mich nicht – in einem positiven Sinn – vorsichtig gemacht, sondern unsicher.“

Wieder wird klar: Nicht die potenziell ständig lauernde Bedrohung ist die Gefahr, sondern, sie auszusprechen, sie anzuerkennen, sie zu wahrzunehmen. Aber ist es eigentlich das Bild, das uns bedroht? Oder sind es nicht doch vergewaltigende Männer? Löse ich das Problem auf, indem ich das Bild auflöse? Was bringt es eigentlich, sich in einer unsicheren Umgebung sicher zu fühlen? Und ist das wirklich unser Ziel? Oder ist Sicherheit vor Vergewaltigungen unser Ziel? Aber Senyal definiert als Problem in Sachen Vergewaltigungen: „Wir müssen stärker hinterfragen, warum wir Dinge so wahrnehmen, wie wir es tun.“

Jetzt ging es in dem ganzen Interview noch nicht um die Eingangsfrage, nämlich darum, wie es gelingt, Vergewaltigungen zu verhindern. Das wird nachgeholt:

„Die feministische Forderung ist: Man soll nicht Menschen beibringen, nicht vergewaltigt zu werden, man soll Menschen beibringen nicht zu vergewaltigen. Wir alle sollten also lernen, besser zu kommunizieren und nicht einfach – wie mir beigebracht wurde – einzufrieren und den Kontakt abzubrechen, wenn eine Grenze überschritten wurde.“

Wenn man diese geäußerten Unglaublichkeiten auseinandernimmt, bleiben folgende Dinge übrig: 1. Sanyal tut genau das, was sie kritisiert: sie bringt Menschen bei, wie sie nicht vergewaltigt werden – nämlich, indem sie „lernen, besser zu kommunizieren“. 2. Sie verwischt die Grenze zwischen Opfer und Täter: „WIR ALLE“ sollen lernen, besser zu kommunizieren. 3. Sie bricht sexuelle Gewalt herunter auf die Ebene von Missverständnissen. 4. Sie gibt Opfern eine Teilschuld an der sexuellen Gewalt, indem sie vermittelt, diese hätten einfach nicht gut kommuniziert, dass sie diese sexuelle Gewalt nicht zu erleben wünschen. (Als würde sexuelle Gewalt so funktionieren!) 5. Sie gibt Frauen, die bereits ein Mal Opfer von Grenzüberschreitungen wurden, den Ratschlag, sich NICHT zu schützen und den Täterkontakt zu meiden, sondern mit dem Täter „darüber zu reden“. OMG. No words.

In einem anderen Artikel (http://www.sueddeutsche.de/kultur/sexualstrafrecht-wir-muessen-erst-lernen-ueber-sexuelle-gewalt-zu-sprechen-1.3068867 ), in dem Sanyal zitiert wird, wird ihre Sichtweise wie folgt zusammengefasst:

„Indem wir in stereotype Geschlechterrollen verfallen, wenn wir über Vergewaltigung sprechen, zementieren wir eben jene Machtverhältnisse und Strukturen, die zu Vergewaltigungen führen. Der Mann als Täter, die Frau als Opfer. (…) Die Art und Weise, wie wir über Vergewaltigung sprechen, hat aber laut Mithu Sanyal auch Auswirkungen darauf, wie sich die Geschlechter zueinander verhalten. (…) ,In keinem anderen Themenkomplex akzeptieren wir noch solche Geschlechterstereotype.´ (…) Sie befürwortet die Gesetzesänderung, denn sie schaffe eine Basis, auf der man sich unterhalten könne. (…) Anstatt pauschal in de Narrative des männlichen Täters (…) zu verfallen, sollte nach den individuellen Ursachen geforscht werden, die zu dieser Straftat führen.“

Das Problem sind also nicht die Vergewaltigungen, das Problem ist, dass diese angesprochen werden und wie, und dass die Täter klar benannt werden. Das führt nämlich dazu, dass sich Frauen anders gegenüber Männern verhalten, und das ist, wie Sanyal ja oben schon angesprochen hat, deswegen ein Problem, weil die good dudes dann keinen Sex mehr abkriegen. Statt Frauen als unterdrückte Klasse wahrzunehmen und den Themenkomplex Vergewaltigung einer politischen Analyse zu unterziehen, auf deren Basis Veränderungen möglich wären, gibt uns Sanyal den heißen Tipp, alles zu entpolitisieren, zu individualisieren, und damit das Problem der Unterdrückung von Frauen einfach auszuradieren.

Wie also können Vergewaltigungen verhindert werden? Ich fasse zusammen.

  1. Opfersein ist etwas, wofür man sich schämen muss.
  2. Ob Du Opfer bist, entscheidest Du. Du bist dafür verantwortlich, ob Du Opfer bist.
  3. Hast Du die Tat überlebt, bist du kein Opfer, weil dir dann ja nichts allzu schlimmes geschehen sein kann.
  4. Leidest Du an den Folgen der Tat, solltest Du Dich fragen, warum du das alles als so schlimm wahrnimmst. Das Problem ist Deine Wahrnehmung, nicht die Tat.
  5. Sag auf keinen Fall, wer Vergewaltigungen begeht, sonst bist Du daran schuld, dass sie geschehen.
  6. Und auch daran, dass die netten Jungs keinen Sex mehr haben.
  7. Du bist selbst schuld an einer Vergewaltigung, Du hast einfach nicht gut genug kommuniziert.
  8. Verpiss dich mit deinen politischen Analysen und packe sexuelle Gewalt gefälligst dahin, wo sie hingehört: in den privaten Raum.

Und wo haben wir alle das schonmal gehört, mh? Was unterscheidet jetzt bitte den liberalen Feminismus von der rape culture, in der wir alle leben und an der wir leiden?

Der liberale Feminismus wie er derzeit wuchert, auch an der Uni, scheint ein massives Problem zu haben. Er scheint zu glauben, dass Probleme zu lösen sind indem man sie entnamt, entanalysiert, entpolitisiert. Er scheint zu glauben, dass es hilfreich ist, Opfern Verhaltenstipps zu geben (besser kommunizieren, dann wirst du kein Opfer / wie steige ich aus der Opferidentität wieder aus?) und ihnen die Verantwortung zuzuschieben, sie zu beschämen und für die Opferstatistik die Opfer zuständig zu machen, denn die sind ja nur Opfer, wenn sie sich fühlen wie Opfer, und damit sind die hohen Opferzahlen ganz klar die Verantwortung der OPFER. Dieses victim blaming, victim shaming ist sowas von NULL besser als das an Haltestellen von bestimmten Gruppen geäußerte und als Beleidigung gemeinte „Du Opfer!!!“ Es ist rape culture in Reinstkultur. Aber weißt du was, lieber liberaler Feminismus? Ich bin Opfer. Damit muss ich leben. Und DU AUCH.

Neulich habe ich in einer Kommentarspalte auf Facebook einen super Begriff gelesen: WELF. Das steht für: „Women erasing liberal feminism“. Einfach mal drüber nachdenken.

13 Kommentare

  1. Monika M. Schmid

    Sehr gute Problemanalyse – danke Anneli Borchert. Wird sofort geteilt!

  2. Hmm, ja dieser Artikel zeigt mir 2 Dinge deutlich. Zum einen arbeite ich an meiner eigenen Sicht. Ich habe, zwar nicht im Falle einer Vergewaltigung, sondern eine Freundin hatte Angst um Ihren Mann weil dieser ins Krankenhaus kam (9. Op am Knie) auch mit Sätzen „Blick nach vorne, vom Jammern wird es auch nicht besser“ geantwortet. Sie reagierte entsprechend wütend, was ich zu diesem Zeitpunkt nicht verstand. Mir wird jedoch klarer, das dies Teil der Kultur ist, mit der ich aufgewachsen bin. „Steh wieder auf, bis du verheiratet bist, ist alles wieder gut“. Das kann hilfreich sein, sollte man jedoch spüren, das dem nicht so ist, ist einlenken und das Gegenüber ernst nehmen angesagt.
    Die zweite Sache ist Opfer sein. Jeder war schon mal Opfer in irgend einer Art und Weise. Ich habe mich aus der „Ich bin Opfer“-Haltung befreien können. Andere haben dieses Glück nicht und wie schwer so etwas im Falle einer Vergewaltigung ist, kann ich besten Falls erahnen. Ich kann nur betonen, das einzige was mir bei einer Gewalterfahrung geholfen hat, war der direkte Weg zur Polizei. Ich hatte keine Zeugen, ich hatte nie eine Chance auf Gerechtigkeit und mir war das auch klar. Als der Polizist mich darauf ansprach, sagte ich Ihm klip und klar: „es geht hier nicht um Rache oder Gerechtigkeit. Diese Anzeige dient der Erhaltung meiner psychischen Stabilität.“ Und so war es auch. Ist diese Erhaltung der Stabilität, z.b. wegen Misstrauen in die Polizeiarbeit, Fehlern bei der Aufnahme der Anzeige oder ähnlichen Belastungen nicht möglich, hilft es wohl nichts, zu sagen „bis du verheiratet bist…“. Dafür, so bestätigt dieser Artikel, braucht es Zeit. Bei mir hat das etwa 6 Monate gedauert, wohlgemerkt bei einem leichten Zerren an der Schulter ohne das ich Verletzungen davon getragen habe.

  3. Sexismus ist die Mutter von Rassismus. (Gyn/ökologie, Mary Daly) Dieses ständige Kritisieren und alles besser Wissen; sowie an der Form und Sprache herumbasteln ist so typisch für den „neuen“ sprich politisch korrekten „Feminismus“. Er ist extrem respektlos, masst er sich doch an, Begriffe über Erfahrungen zu stellen, Wortklauberei zu begehen und mit dieser Definitionshoheit „Opfer“ mundtot zu machen.

    Das kennen wir doch- von wo nur? Ahhhh, ja, dem männlichen „Newspeak“ und dem reversal und Wahrheiten zerreden. Ja, Opfer von Gewalt werden unsichtbar gemacht, mit einem Schwall von besserwisserischen saublöden „Wörtern und Definitionen“. Es ist eine Frechheit, den Opfern ihre Erfahrungen ausreden zu wollen. Es ist verbaler Missbrauch, so schlimm wie Vergewaltigungen oder Gewalt selbst. Leiden und heilen sind verboten! Man darf „nur“ noch funktionieren und muss halt tolerant alle verstehen, auch die Täter.

    Das ist Manipulation und Brainwash und einfach nur menschenverachtend und gemein. Mittäterschaft nenne ich das.

    Lesen: The pimpstate von Kat Banyard. Ein echter Augenöffner. Früher hiess es „Nichtspieler Maul halten“. Heute fühlt sich jeder befugt, ungefragt seinen banalen besserwisserischen Senf abzusondern. Verbales Selfietum! Und stimmt: Frauen sind genau so schrecklich wie Männer. Genauso! (Mindestens verbal!)

  4. Käsestulle

    Ein paar kurze Repliken:

    „Wenn du sagst, dass Frauen unterdrückt werden, zementierst du diese Realität ja, du machst damit das Gleiche wie die Unterdrücker!“

    Wenn ich benenne, dass PoC unterdrückt werden, unterdrücke ich PoC?

    „Du kannst nicht den undifferenzierten Begriff „Patriarchat“ verwenden. Es werden nicht nur Frauen unterdrückt!“

    Du kannst nicht den undifferenzieren Begriff Rassismus verwenden. Es werden nicht nur PoC unterdrückt.

    „Die Bezeichnung „Opfer“ solltest du nicht verwenden, die ist stigmatisierend.“

    Welchen Begriff schlägst du vor?

  5. Roswitha Reger

    Kein Vergeben, kein Vergessen – Opfer sind Opfer
    Dieser wunderbare Artikel von Anneli Borchert ist für mich ein echtes Weihnachtsgeschenk und ich teile ihn sofort in meinen Verteilern. Vielen herzlichen Dank.
    Merke: Nichts verschwindet durch vergessen und verschweigen, weder Faschismus, Rassismus noch Frauenhaß und sexueller Mißbrauch. Verschweigen nützt i m m e r nur den Tätern.

  6. Ps: Ach ja, ich vergass noch das Heer der besserwisserischen Therapeuten, Psychiater, Aerzte und Anwälte. Da wird dann mit Etiketten wie Borderline, Psycho,…. (was auch immer) narzisstische Störung, frühkindlicher Narzissmus, (die Mutter ist schuld…) etc. herumgedoktert. Nur das Offensichtliche, Gewalt von Männern an Frauen, in welcher Form auch immer—– Mus wegradiert werden. Wo kämen wir jetzt da hin, wenn Jede das so benennen würde.

    Ja es stimmt! Nicht jede Frau ist Opfer! Aber sie wurde zum Opfer gemacht! Das ist ein Unterschied. Misshandelte Tiere sind auch nicht geborene Opfer. Aber sie wurden von Perverslingen dazu gemacht! Nichts von „frühkindlicher Störung“ oder sonstigen Wegrationalisierungen. Fact ist: Einige Männer versuchen/ oder machen Frauen zu Opfern. Einfach weil sie es können und es offensichtlich Einigen von denen Spass macht zu quälen. Wie und wann die Frau heilt, ist allein ihr überlassen, und nicht Spekulationsmaterial für selbsternannte Expertinnen, die beide Augen zugeklebt haben.

  7. Psps: Ach ja, ganz toll finde ich auch all die Frauen, die voll behaupten: Also MIR könnte SOWAS NIE passieren!!! Ach Ja? Bist Du sicher?

    Es werden nämlich sogar 90-jährige Frauen im Altersheim und 2-jährige Mädchen vergewaltigt. Das hat nichts mit sexy Kleidung zu tun, du dumme Besserwisserin du,….. (an alle weiblichen Schwaflis, die es angeht; to whom it may concern)

  8. Sehr gute und treffende Analyse!
    Es wäre eigentlich wünschenswert, dass auch Mithu Melanie Sanyal diesen Text zu Gesicht bekäme. 😉

  9. danke für diesen text. ich finde diese entpolitisierung und die reduzierung auf die individuelle ebene unfassbar schlimm, weil damit eben auch eine entsolidarisierung mit frauen, die sexuelle gewalt erfahren haben, einhergeht.

  10. Sowohl eine präzise Analyse der Aussagen von Mithu Melanie Sandaal als auch eine treffliche Kritik des Dekonstruktionismus!
    Ich habe in meinen feministischen Selbstverteidigungskursen für Frauen immer wieder die Erfahrung gemacht, dass das patriarchale Verbot Gewalt wahrzunehmen Frauen zu hilflosen Opfern macht. So gut wie immer gibt es lange vor einem Übergriff Warnzeichen, dass er sich anbahnt. Frauen verschliessen die Augen vor diesen Warnzeichen weil sie glauben gemacht wurden, dass sie das vor Gewalt schützt. Dass, wer an Gewalt denkt, diese dadurch auslöst. Das Gegenteil ist der Fall. Die Täter nutzen die „Blindheit“ ihres Opfers weidlich aus um dieses in eine ausweglose Situation zu manövrieren.
    Besonders hart trifft Gewalt gerade diejenigen Frauen, die glauben ihnen passiert „sowas“ nicht. Deren Welt stürzt dann zusammen.
    Das wahrnehmen der Gewalt ist der wichtigste Schutz vor ihr und die Voraussetzung etwas gegen sie zu unternehmen.

  11. sternenfrau

    es trifft alle frauen hart Margot, nicht eine erlebt es besonders hart. das
    ist einirrtum und die spätfolgen will sowieso keiner sehen. bzw nur
    wenige wollen es wirklich. ich bin froh, eine in meinem leben zu haben
    die mit mir radikal hinschaut.
    die analyse zu dem artikel in der südd. finde ich sehr gut. danke!

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