Ein Donnerstagnachmittag im Puff

Pixabay, CCO Public Domain

Wir wollen den feministischen Diskurs beleben und unterschiedliche Ansätze zur Diskussion stellen. Deshalb erscheinen bei uns regelmäßig Gastbeiträge, die nicht zwangsläufig die Haltung der oder aller Störenfriedas wiedergeben, aber wichtige Impulse für die feministische Debatte geben können.

Ein Gastbeitrag von Huschke Mau

Dieser Text ist ein Tagebucheintrag aus dem Jahr 2005, als Huschke noch gar nicht Huschke hieß, sondern als SvenjaoderCharlotteoderwieauchimmer im Puff rumsaß.

Warum gestern dieser Zusammenbruch, dieses totale Absacken und Aufgeben?

Vielleicht kann ich diesen Job nicht mehr machen, vielleicht halte ich es jetzt schon nicht mehr aus, dass dieses verlogene System existiert, wo alte, geile Männer junge Mädels ficken, ja, sich richtiggehend zurechtzüchten – denn so wie früher „geschändete“ oder „gefallene“ Mädchen in die Prostitution gegeben wurden (gängige Praxis im Mittelalter – und danach auch noch, einmal „entehrt“ kommts ja nicht mehr drauf an) – so werden auch jetzt Töchter von ihren Vätern, Brüdern, Großvätern und Onkeln missbraucht und steigen danach folgerichtig in diese Branche ein und werden weiterhin behandelt wie Dreck, kriminalisiert, diskriminiert und missbraucht.

An meiner Notlage, an der ich eine Teilschuld auch dem deutschen Staat zuschiebe, der es eben nicht für nötig hält, missbrauchten, misshandelten, „asozialen“ Kindern eine Chance, eine zweite wenigstens, wenn die Startbedingungen an denen Kinder nunmal nichts ändern können schon so beschissen war, zu geben, an dieser Notlage jedenfalls verdienen gleich mehrere Männer und patriarchale Systeme: meine Freier, mein Zuhälter und der deutsche Staat. Ich wurde benutzt und rausgeschmissen aus der Gesellschaft, als sei es meine Schuld gewesen, dass ich misshandelt wurde, und jetzt stehe ich im Abseitsjeder kann mit mir tun was er will, scheinbar kann mich jeder, der es nur will, ficken, naja, nicht mehr ganz jeder, jetzt nur noch die, die zahlen, und am liebsten hätten sie es ja, würde ich ihnen endlich alle Löcher zur Verfügung stellen, und daran verdienen die Herren vom Finanzamt ja gerne auch noch was, nicht wahr, mal abgesehen vom Zuhälter, dem ich sein Haus, seinen Jeep, seine S-Klasse erficke, während auch er mich freilich ficken kann, wenn er will, selbstredend, siehe sein Umgang auch mit meiner Kollegin, die ihm gegenüber nicht nein sagen darf sonst krachts.

Und auch der Freier hat viel davon, doch nimmt er sich zuweilen noch viel mehr heraus als er eigentlich darf, aber mein Gott, was soll man schon nicht dürfen mit einer, die so viele Schwänze lutscht, mit einer, die nach Freierlogik ja demzufolge den ganzen Tag geil sein muss, und auch dafür müsste man sie bestrafen, wahrscheinlich braucht sie es nur mal wieder so richtig besorgt.

Genau das spielen wir ihnen vor, jeden Tag, denn über Huren, die nichts mitmachen, beklagen sie sich ja täglich bei uns, entweder wir sind eine von den schlechten (und verdienen nichts) oder sie erzählen uns von ihrer Odysee durch die Puffs und all den schrecklichen Mädels, die du ja echt nicht ficken kannst, und wir kriegen dann immer unser „Lob“ ab. Das tut so weh, das kannst Du Dir nicht vorstellen.

Erstens machen wir nicht genug. Und dann empören sie sich: „Was, es ist kein französisch pur dabei, das ist doch längst Standard, und da fühl ich doch gar nichts, und du hast doch auch nichts davon, bei dem Gummi“ (was soll ich, denke ich mir, auch davon haben, denken die echt ich hab lieber fremdes Sperma oder einen ungewaschenen Pimmel im Mund? Dann doch lieber nen Gummi.) und „du schluckst das doch gerne, das gehört doch dazu, und was, kein anal dabei, wieso denn nicht, das kann doch so schön sein, und du hast es doch bestimmt noch gar nicht probiert“ (ja, vielleicht ist es für EUCH schön, und nein, ich wills auch nicht probieren, tut mir bei KG 34 vielleicht auch weh, schonmal daran gedacht?), aber ein Nein ist kein Nein: „aber wenn schon kein anal, darf ich doch wenigstens ein bisschen an die rumspielen, gelle“ und dann machen sie es einfach und versuchen dann eben doch, dir den Finger in den Arsch zu drücken. Und die Diskussionen gehen weiter: „was soll das heißen, Küssen ist in dem Metier nicht üblich, das wusste ich noch gar nicht, und wieso das denn, versteh ich gar nicht“ – genau, warum solltet ihr auch nicht auch das allerletzte von uns noch in Anspruch nehmen, wo ihr das meiste von uns eh schon habt? „Küssen macht man doch so beim ficken, und darf ich dir auf den Bauch spritzen, auf die Titten, aufs Gesicht, auf die Fotze – nicht, wieso denn nicht, davon wird man doch nicht schwanger, und ich bin doch gesund wie du siehst“ (ja, der kommt tatsächlich immer wieder, dieser Spruch) und überhaupt, „komm, so ein bissl kann ich meinen Schwanz doch blank an deiner Muschi reiben, passiert doch nichts, sonst ist das doch alles so unpersönlich, da kommt doch gar kein Gefühl auf“.

Und so gehen sie munter den ganzen Tag an unsere Grenzen, und wenn ich eins gelernt habe, als ich meinen „Service“ „erweitern“ musste, damit ich überhaupt was verdien und nicht verhunger, dann das: es ist nie genug. Nie genug „Service“. Bläst du pur und schluckst, bietest du Küssen an, dann wollen sie dich fisten, dir nach einem harten Analfick ins Gesicht spritzen und dich würgen. Bietest du das an, wollen sie dir in den Mund pissen, sich den Arsch lecken lassen und dich mit Deepthroat an den Rand des Erstickens oder Kotzens bringen.

Mal davon abgesehen kann man, wie es beliebt, Dildos und Schwänze in mich reinstecken, wie´s einem halt grad lustig ist, und Gleitgel oder nass machen oder überhaupt vorher mal fragen muss nicht sein, ich bin ja eh den ganzen Tag geil. Am besten mache ich mich auch noch über sie her und tu so, als hätte ich nur auf einen wie sie gewartet. Ich wollte es ja so, heisst es dann danach, hab mich doch benommen wie ein Tier – teilweise vor Schmerz übrigens, physischem und psychischem.

Und wie sie jammern! Gott, haben sie es schwer. Erstmal muss man ja so lange suchen, bis man ein Mädel gefunden hat an dem man sich auslassen kann ohne dass sie „widerspenstig ist“ (= es sich erlaubt, Sexualpraktiken abzulehnen oder Grenzen zu setzen). Besser noch sie ist dauergeil wie eine läufige Hündin, natürlich schön eng, und gut aussehen muss sie freilich, sonst lässt man sich nicht dazu herab sie zu missbrauchen, sonst ist sie nicht annehmbar, und während draußen die Freier zu Recht nicht mal mit dem Arsch angeschaut werden, sind ihnen hier manchmal meine Tittchen zu klein, ist ihnen mein Französisch mit Gummi nicht recht, habe ich nicht die richtige Haarfarbe oder sonstwas. Manchmal sehe ich ihnen auch nicht „deutsch“ genug aus.

Wenn sie sich dann aber dazu „herablassen“ (ja, so empfinden sie es) mich zu ficken, wollen sie das ganze große Programm, der König heißt Kunde, und wann kommt denn schon mal einer, der es mir so richtig, richtig besorgt? Und dann höre ich mir noch so Sachen an wie „ich bin richtig gut im Bett, was? Eigentlich müsste ich ja Geld dafür bekommen“ oder „komm, so schlecht schau ich doch nicht aus, da können wir es doch auch für 80 Tacken machen, oder?“.

Das demütigendste aber ist und bleibt denen auch noch einen Orgasmus vorspielen zu müssen. Dreckshuren sind wir, und wir haben es ja nicht anders verdient, aber jeder braucht uns, um seinen verdammten Schwanz in uns reinzustecken, und jeder verdient an uns. Das ist der Gipfel des Kapitalismus, glaube ich.

Und danach wollen sie dann ganz schnell weg, denn jetzt haben sie ja abgespritzt, dann wird noch kurz gejammert, „für uns ist das auch nicht leicht auszuhalten, dieser Konflikt, aber was soll ich machen, meine Frau ist da nicht so offen!“, kurzes Bad im Selbstmitleid, kurzes Vortäuschen von Reue, kurzer Tätschler auf den Po und „bis bald“. Ein großes Schauspiel und Kino. Das ist der Preis dafür, dass ihnen die Institution Prostitution zusteht, und, das muss man deutlich sagen, sie zahlen ihn gerne, denn er ist gering, geringer im Wert sind dann nur noch wir Huren.

Genug von dem Thema. Ich könnte heute keinen weiteren Kunden mehr machen, das täte mir zu weh. Es sich selbst einzugestehen und offenzulegen fühlt sich tödlich an. Zwar befreit es auch irgendwie, aber die Angst vor Montag ist wieder da, wo ich so verletzlich dann nicht mehr sein darf, wo ich dann wegschieben muss dass ich weiß dass es Missbrauch ist, wenn nicht ein weiterer Mord an meiner Seele geschehen soll.

 

  1. Januar 2005, Huschke Mau

14 Kommentare

  1. Gabypsilon

    Bitte eine Kopie an Frau Merkel, die kürzlich meinte, sie sei auch eine Feministin, weil Frau Lagarde und Frau Maxima der Niederlande vorgaben, eine zu sein. Und alle, die eine (Ehe) frau kennen, die mit ihrem Gatten eine Vereinbarung getroffen hat und akzeptiert, dass er prostituierte Frauen gegen Geld vergewaltigt, bitte auch eine Kopie zukommen lassen. Ach was, vielleicht doch besser zusammenlegen, ein großes Transportflugzeug mieten und Millionen von Flugblättern über unser Großbordell abwerfen. Lesen bildet.

  2. Das armselige Geschlecht Mann, was für eine schreckliche Kreatur, unfähig sich zu reflektieren, masslos eingebildet, keine Ahnung von Frauen, von Würde, von Anstand, vom Leben überhaupt. Gierige Klein und mit Riesenego aufgeblasen ……ich finde keine Worte mehr, ich könnte kotzen, wenn ich das lese! Der Staat verdient an diesem Verbrechen gegen Frauen. Damit begeht jeder Staat ein Verbrechen, der das unterstützt und daran verdient.

  3. Schliesse mich Gabypsilon an und finde man sollte eine Kopie auch an Terre des femmes, alle PolitikerInnen, allen Fersehmoderator/Innen, allen Gerichten und Polizeistellen schicken , und auch in den Kirchen verteilen.
    Und zwar wöchentlich, da es einfach nicht in den Dumpfköpfen haften bleibt.

  4. Jacqueline

    Sollte frau in 10. Klassen verteilen, wenn Jugendliche noch nicht völlig fehlinformiert sind. Die Hoffnung liegt in der Generation von morgen, Männer, die so denken, wie Huschke Mau beschreibt, sind kaum mehr zu ändern, leider.

  5. Silvio Reindl

    Alle Männer? Nein nicht alle, ein kleiner Haufen erkennt an, das Prostitution eine Vergewaltigung der Seele und des Körpers ist und befürwortet das schwedische Modell.

  6. Gabypsilon

    „Das armselige Geschlecht Mann, weiblicher Brechreiz und dass die Hoffnung in der Generation von morgen liegt“….
    Ist es nicht so, dass wir uns seit Anbeginn der Frauenbewegung bemühen, das männliche Kollektiv mitzunehmen? Wir strampeln uns ab, hoffen, dass sie verstehen, sich ändern, an unserer Seite gehen, haben uns selbst dabei nicht selten aus den Augen verloren, gehen diesen Weg aber weiter. Tief geprägt durch patriarchale Konditionierung fällt es schwer, diese überhaupt zu erkennen, weil sie uns vieler Illusionen beraubt. Allein die Themen Prostitution und Pornografie in eine bestehende, noch so gleichberechtigte und „harmonische“ Beziehung zwischen Frau und Mann zu bringen, erscheint vielen Frauen heikel. Die Auseinandersetzung wird vermieden, denn würden sie tatsächlich eine Entscheidung treffen, wenn ihr „Liebespartner“ sich als Pornokonsument und Prostitutionsbefürworter outet, wenn das nicht ohnehin bekannt, verdrängt und toleriert wird, geht es ans Eingemachte. Es sind immer die Männer anderer Ehe-frauen, aber niemals der eigene, der eine frauenverachtende Haltung in sich trägt. Weshalb sollten Männer ihr Bewusstsein ändern, es geht ihnen vermeintlich gut in der Männerherrschaft. Und nicht nur der „Freier“ ist bestens geschützt, wie wir wissen. Und genau darauf gehört der Fokus gerichtet, auf den Verursacher. Es kann nicht ausreichen, dass wir ständig mit Brechreiz zu kämpfen haben, aber nicht die Courage aufbringen, uns von den Männern abzuwenden, die uns mit so viel Hass begegnen. Männer, die meinen, sich als Feminsten bezeichnen zu müssen, sollen sich bitte eigenständig organisieren um an einer Bewusstseinsänderung in ihrem Kollektiv zu arbeiten und nicht als Wölfe im Schafspelz in unserem Schatten segeln

  7. Gabypsilon

    @Silvio Reindl: Ich habe drauf gewettet, dass ein gleich lautender Kommentar eines Mannes wie der von Dir hier postwendend erscheint. Ja klar, nicht alle sind gemeint, aber die meisten. Prima, dass Du Dich engagierst, damit aus den Ausnahmen die Regel werden könnte. Von bloßen Lippenbekenntnissen, dazu noch getätigt in einem feministischen Blog, ändert sich nichts.

  8. Wieder einmal hat Gabypsilon den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich kann gar nicht mehr aufzählen wie viele Frauen und Freundinnen ich bereits verloren habe, weil jede sagt (und meint:) Aber „mein“ Mann, Freund,Partner, Sohn, Bruder, Vater, Cousin,……. sind ganz anders. Empört werde ich ausgegrenzt, wenn ich auf den elenden Sexismus und die strukturelle Gewalt hinweise. Erst wenn ihrer eigenen Tochter oder Schwester „etwas“ passiert, umschrieben als „Unangenehmes, Peinliches, Sexistisches,“ wird ein wenig länger zugehört. Aber von der eigenen Situation oder der in der eigenen Familie zu abstrahieren, scheint nicht so das Ding der Frauen zu sein. Dort liegt die Crux begraben und spielt so schön dem Patriarchat in die Hände. Schön nach dem Motto: Also solange „MIR“ nichts passiert ist, ist ja ALLES in bester Ordnung. Ja, auch Frauen sind egoistisch, blind und Ich-bezogen. Muss halt mal gesagt sein. So gibt’s halt nochmals 7000 Jahre keine Änderung. Denn Änderungen beginnen bei einem selbst und im Kopf.

  9. Frauen haben seit Jahrhunderten gelernt, dass sie sich ducken, anpassen und sich nach dem Main(Mann-)stream richten müssen, buchstäblich um zu überleben. Auch heutzutage kannst du als Frau super Karriere machen, wenn du antifeministische Thesen vertrittst oder anderweitig dem Patriarchat in den A… kriechst. Siehe die rechten Parteien. Im Alltag sieht man es. Frauen unterstützen in der Regel Männer, wenn du den Mund aufmachst, wirst du relativiert oder belächelt. Oder sie unterstützen dich verbal, wenn du allein mit ihnen redest, aber in der Öffentlichkeit – nein. Da hilft nur eins – nicht lockerlassen, sich nicht entmutigen lassen, egal ob es einsam um einen wird oder nicht. Und wenn man eine andere Frau hört, die den Mund aufmacht – unterstützen, laut, in der Öffentlichkeit!

  10. Gabypsilon

    @vuk. Mir scheint dieses „nicht lockerlassen“ mitunter aussichtslos, in einem Land voller Elektren mit ausgeprägtem Männerschutzreflex.

  11. @gabypsilon. Ja. Geht mir auch so. Und hatte auch schon streckenweise resigniert. Aber wenn ich was tue, fühle ich mich wohler, wenn ich mich morgens im Spiegel sehe. Und schon dafür lohnt es sich.

    Ich erinnere mich an die letzten Jahre der DDR, als alles aussichtslos schien. Resigniert. Wir hatten eine Schallplatte von Konstantin Wecker zu Hause, die habe ich dann oft gehört, bei „Willy“ heißt es: „trotzdem, man muss weiterkämpfen, weiterkämpfen bis zum Umfallen, auch wenn die ganze Welt an Arsch offenhat oder grad deswegen“. Damals hat mir das immer wieder Mut gemacht. Und ich sehe nicht ein, warum das jetzt nicht auch so sein sollte.

  12. MENSCHENFRESSER

    Puh, dieser Text ist heftig. Ich konnte ihn auch nicht zu Ende lesen. Das schmerzt schon nur beim Lesen. Und Huschke Mau war keine Zwangsprostituierte. D.h. es ist alles noch steigerungsfähig.

    Ein drastisches Geschehen braucht eine drastische Metapher, um es in seiner ganzen abscheulichen Abgründigkeit zu beschreiben: Nach meinem Empfinden hat es etwas von KANNIBALISMUS, die Frauen werden förmlich „aufgefressen“, bezogen auf ihre Libido. Porno-Konsumenten sind demnach Männer, die anderen bei ihren kannibalistischen „Vorlieben“ zuschauen. Die Freier, die sich online über ihre Besuche bei Prostituierten austauschen, sind wie Menschenfresser, die „Rezepte“ austauschen.

    Und offenbar „lohnt“ es sich finanziell noch nicht einmal (falls man in dem Zusammenhang überhaupt von „lohnen“ sprechen kann). Wieviel kostet die Menschenwürde?

  13. Liselotte

    @ Huschke: Vielen Dank für diesen Text!!!
    Wäre genau das Richtige für meinen Ex-Freund, der meint, dass der Sex, den er mal mit Prostituierten hatte für sie „ja nicht so schlimm“ gewesen sein kann, weil sie ihn ja von sich aus angesprochen hätten und beim Sex „eher gelangweilt“ wirkten…
    Als ich ihm daraufhin sagte, dass Sex mit Prostituierten meiner Meinung nach Vergewaltigung ist, meinte er, das wäre was ganz anderes, weil „man hat sich ja vorher darauf geeinigt“. Vor welchem Hintergrund diese vermeintlich „Einigung“ jedoch stattfindet (und das eben nicht nur in der Zwangsprostitution) wird in deinem Tagebucheintrag sehr deutlich.
    Würdest du es denn auch als „Vergewaltigung“ bezeichnen? Du hast damals von „Missbrauch“ geschrieben – ist das für dich das Gleiche? Missbrauch sagt man soweit ich weiss eher, wenn es Kinder betrifft. Wobei ich das auch nicht richtig finde, weil das Wort in anderen Kontexten doch eigentlich nur für Gegenstände benutzt wird und Kinder keine Gegenstände/Objekte sind und auch durch die Sprache nicht zu solchen gemacht werden sollten. Ebenso wenig selbstverständlich erwachsene Frauen.

  14. Es ist dermaßen Traurig.Und das schlimme ist, das die meisten Menschen ihre Augen vor diesen Verbrechen einfach verschließen,und es einfach immer schlimmer wird.Es ist auch echt frustrierend,das einem kaum zugehört wird, das es auch noch veurteilt wird.Wie kann man nur so eklig sein, dieses Verbrechen ignorieren und dann auch noch Menschen dafuer kritisieren das sie diese Schandtaten erkannt haben und sich dann auch dagegen äußern?Es muss eine ultimative Strategie her, um die Masse aufzuklären.

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