Privilegierte weiße Akademikerinnen!?

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Ich habe bereits vor einer Weile über den Irrtum des so genannten „intersektionalen Feminismus“ geschrieben, der ein bedeutsames Konzept der Frauenbewegung (das Konzept der Mehrfachunterdrückung) so um-interpretiert, dass plötzlich Frauen, trotz ihrer untergeordneten Position in der patriarchalen Gesellschaft, trotz der hohen Gewaltbetroffenheit völlig unabhängig von sozialer Schicht, etc. als „privilegiert“ erscheinen lässt.

Ich hatte darüber geschrieben, wie das feministische Verständnis und Bewusstsein von Frauen als sozialer Klasse, die Unterdrückung qua Geschlecht erfährt – zumeist ausgeübt über den biologisch weiblichen Körper – zunehmend verloren geht

In den vergangenen zwei Jahren hat sich diese Tendenz weiter fortgesetzt. Immer häufiger begegnet mir die Aussage weiße Frauen, insbesondere weiße Akademikerinnen, seien privilegiert. Genauso, wie ja die Feministinnen der so genannten ersten Frauenbewegung ja auch „bürgerliche“ Frauen mit ganz vielen Privilegien gewesen seien. Wie geschichtsvergessen, verstießen doch viele von ihnen nicht nur gegen gängige gesellschaftliche Konventionen (unverheiratet, nicht selten in Partnerschaften mit Frauen lebend, …) Sie brachen darüber hinaus Tabus, brachten selbstbewusst Themen auf die Agenda, wie Pornographie und Prostitution, über die Frauen nicht öffentlich zu reden hatten – und schon gar nicht in Gegenwart von Männern. Dies war weder genderkonform (der Geschlechterrolle entsprechend), noch und schon gar nicht konsequenzenlos. Viele von ihnen zahlten einen sozialen Preis für ihr Engagement.

Nun jedoch zu den vermeintlich ach so privilegierten weißen Akademikerinnen heute, und nun mal persönlich:

Ja, ich bin weiß und die Migrationsbewegungen meiner Familie bewegten sich in den zurückliegenden sieben Generationen ausschließlich zwischen Deutschland und Luxemburg.

Ja, ich habe einen akademischen Abschluss.

Und damit werde ich vom „intersektionalen Feminsmus“  oberflächlich „privilegiert gelesen“. 

An meinem Abschluss nicht ablesen lässt sich jedoch die Tatsache einer doch recht einfachen sozialen Herkunft – und auch da können wir wieder viele Generationen meiner Familiengeschichte heranziehen: Bauern, Handwerker, vagabundierende und im Wald lebende Holzfäller und Holzhackerinnen, Dienstmägde, Hilfsarbeiter, … und das bis einschließlich der Generation meiner Großeltern. In der Elterngeneration: Volkschulabschluss und Mittlere Reife. Es ist allgemein bekannt, dass erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine allmähliche Bildungsexpansion einsetzte und einige den Sprung in die (heute wieder erodierende) „Mittelschicht“ schafften. Nach wie vor, bis heute, ist jedoch die soziale Herkunft der Eltern nicht unentscheidend für den eigenen Bildungserfolg, wenngleich das Bildungssystem durchlässiger geworden ist als anno dazumal.

Mein Glück war vielleicht, dass ich zum einen sehr viel Support durch das Elternhaus in schulischen Dingen bekam. Unvergessen die frustrierenden Momente, in denen ich vor Klausuren von meiner Mutter abgefragt wurde und alles was ich oben in meinem Zimmer noch gekonnt hatte, ein Stockwerk weiter unten wieder vergessen war. Lernen fiel mir immer nur dann leicht, wenn die Inhalte mich begeistern konnten. Der sanfte „Zwang“ zum Pauken leistete sicher seinen Beitrag. Ein weiterer Faktor war sicher meine generelle Wissbegierigkeit, dass ich grundsätzlich gerne in die Schule ging, viel las – und der schon immer vorhandene Biss selbst gesetzte Ziele auch mit Fleiß und Beharrlichkeit zu erreichen. 

Auch die Zeit auf dem Gymnasium war für mich nicht das reinste Zuckerschlecken. Phasenweise war Mobbing an der Tagesordnung und zu Teilen meines Jahrgangs fand ich bis zum Schluss keinen Zugang: Weder konnte (und wollte) ich mir Markenklamotten leisten, noch konnte ich bei den tollen Geschichten über den alljährlichen Skiurlaub „mithalten“. Meine Eltern sparten das ganze Jahr eisern um uns einmal im Jahr einen Familienurlaub zu ermöglichen. So konnte ich – was fantastisch ist – schon früh sehr viele Länder bereisen. Skifahren war jedoch nie drin. 

Und überhaupt: Mit 12 Jahren habe ich begonnen mein eigenes Geld zu verdienen. Erst ein Taschengeld durch Putzen bei meiner Oma, Austeilen von Werbeprospekten im Dorf (Stundenlohn etwa 1 DM), ab ca. 15 Jahren Weinlese in den Herbstferien, neben dem Abitur dann später Nachtdienste in der Erlebnisgastronomie (mit Kegelclubs und Fussballvereinen zu „all you can Drink“ – ein ganz großes Vergnügen, ihr könnt es euch vorstellen. Sexuelle Belästigungen = Tagesgeschäft). 

Auch mein Studium habe ich mir zu weiten Teilen selbst finanziert, durch Jobs in der Gastro, dann im Baumarkt und später dann im Punk-Mailorder (geilster Job!)- und mehr oder weniger noch meinen damaligen Partner mit durchgefüttert, der zwar wesentlich mehr verdiente, aber bereits am zweiten vom Monat wegen unkontrolliertem Konsumverhalten keine Kohle mehr hatte.

Ich kann mich noch sehr gut an die unzähligen Male erinnern, bei denen wir die letzte Woche des Monats vom Flaschenpfand, Nudeln mit Maggi und granuliertem Eistee gelebt/überlebt haben. Kein Wunder, dass ich die erstmögliche Gelegenheit ergriff gutes Geld zu verdienen – auf Kosten meines Diplomabschlusses, den ich eigentlich schon fast in der Tasche hatte, die Diplom-Prüfungen schon in der Regelstudienzeit absolviert und das Studium dann doch mitten in der Diplom-Arbeit abgebrochen. Den akademischen Abschluss habe ich dann tatsächlich erst einige Jahre später im zweiten Anlauf nachgeholt.

Angesichts der hohen Gewaltprävalenzen bei geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen kann ich nur sagen, dass ich weitgehend Glück gehabt habe. Und auch wenn ich vergleichsweise wenig eigene Gewaltbetroffenheit habe, spielt u.a. die transgenerationale Traumaweitergabe auch in meiner Biographie eine Rolle – und war – aus heutiger Sicht betrachtet – vielleicht völlig unbewusst ein Motor zu meinem Engagement für Frauenrechte und in meiner Arbeit gegen Gewalt gegen Mädchen und Frauen.

Nicht angepasst zu sein und die vorgesehene Geschlechterrolle zu erfüllen, sondern laut für gleiche Rechte und gegen Unterdrückung einzutreten, hat mir wie vielen anderen Feministinnen neben vielen schönen und motivierenden Erfolgen vor allem eins eingebracht: Ausgrenzung, Hatespeech und Bedrohungen. Hier hat sich realistisch betrachtet überhaupt nichts seit der ersten Welle der Frauenbewegung geändert.

Ganz zu schweigen von (meist männlichen) Narzissten, die in mir nicht selten eine Projektionsfläche für ihre  pathologischen Handlungen gefunden haben. Wie extrem belastend so ein Verhalten sein kann, habe ich erst gemerkt, als ich mich diesen toxischen Strukturen (in dem Fall: Parteienpolitik) bewusst entzogen hatte und wieder frei atmen konnte, Nächte nicht mehr von durch Panikattacken geprägten Träumen begleitet wurden. 

Ich möchte jetzt auch gar nicht davon anfangen, wie eine Gesellschaft mit einer ganz bewusst unverheirateten und kinderlosen Frau umgeht. Welche Sprüche und Abwertungen ich mir seit spätestens meinem 30ten Lebensjahr dafür regelmäßig anhören muss, statt einfach anzuerkennen, dass das mein frei gewählter Lebensstil ist. Und wie oft ich schräg dafür angesehen werde, weil ja schließlich irgendetwas mit mir nicht stimmen muss und „irgendwann merkst du, was du im Leben verpasst hast, spätestens wenn die biologische Uhr abgelaufen ist“. – Ähm … NEIN!

Und jetzt habe ich noch gar nicht über meine Kindheit als „Tomboy“ gesprochen und das ständige Gefühl „The Odd One Out“ und durch Beschäftigung mit vermeintlichem „Jungskram“ irgendwie ein „Freak“ zu sein.

Es ist schlicht nicht zu verleugnen, dass fast alle negativen Erfahrungen, die ich in meinem Leben machen musste, auf mein (biologisches) Geschlecht und Geschlechterrollenerwartungen zurückzuführen sind. 

All das zählt jedoch für den „intersektionalen Feminismus“ nicht. Weiß, Akademikerin, Stempel drauf, fertig. 

Nicht, dass das hier falsch verstanden wird: Ich hadere mit nichts und bin glücklich über mein Leben und meinen Lebensweg, die wertvollen Erfahrungen die ich sammeln konnte – selbst dann wenn sie negativ waren. So abgedroschen es klingt: Alles davon hat mir geholfen zu der Person zu werden, die ich heute bin. 

Aber was ich mir verbitte, ist die Unterstellung eines vermeintlichen Privilegs.

Es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen der (völlig korrekten) Aussage „Es gibt Frauen, die sind nicht nur als Frau, sondern mehrfach unterdrückt“ und der (schlicht falschen) Aussage, es gäbe privilegierte Frauen im Patriarchat. Einer Gesellschaft, die Männern grundsätzlich mehr Wert zumisst als Frauen. 

9 Kommentare

  1. Super geschrieben. So ist es. Ich bin/war in der gleichen Position. Ich musste mir alles selbst erarbeiten und aufbauen. (Rückwärts und auf Stöckelschuhen = Buch) sozusagen. Tausendfach von Männern ausgebremst und abgewertet. Und jetzt also auch von Frauen, die genau wissen wollen, dass ich als weisse Cis-Frau unendlich privilegiert bin. Nun ja, ich schenk denen ein müdes Lächeln. Backlash halt. Heute voll unterstützt von Neo-Feministinnen und Transpeople. Gott i Dank habe ich schon vor 15 Jahren gemerkt, dass der richtige Feminismus gekapert wurde und bis zur Unendlichkeit verdreht und unterwandert. Aber das ist ja auch den Alt-Linken und andern „gefährlichen“ Gruppen passiert. Heute gibts nur noch den verdrehten „woken“ Einheitsbrei, der alle und alles verurteilt, ohne je eine Lösung anzubieten oder je hilfreich zu sein, ausser für Trans-People. Also der Feminismus ist gestorben. Wem das Alles wohl nützt? Den Frauen mal sicher zuletzt. Wieder einmal zurück auf Start, we beim
    „Eile mit Weile“-Spiel. Ist ja nicht das erste Mal.

  2. Monika Barz

    Danke Manu, es ist diese Differenzierung und Detailgenauigkeit, die wir brauchen. Ich hoffe auf eine Zeit in der wir Feministinnen einander ernst nehmen und unsere Unterschiedlichkeit wertschätzen. Was uns verbindet ist und bleibt die radikale Erkenntnis, dass das Patriarchat im Privaten sich ebenso eingenistet hat, wie im gesellschaftlichen Überbau. ‚Das Private ist politisch‘. Danke für Deinen Mut, das Private detailgenau und ungeschönt wieder in die Debatte einzubringen.

  3. Super Artikel! Allerdings würde er mir noch besser gefallen, wenn du den Terminus „kinderlos“ durch „kinderfrei“ ersetzt hättest. Das trifft es ja wohl wesentlich besser.

  4. Hab ich was überlesen oder steht in dem Blog lediglich, dass Sie es auch schwer hatten?

    Sicher, aber deswegen kann man trotzdem noch privilegiert sein. Privileg hängt ja vom Maßstab ab. Weltweit würden Sie sicher zustimmen, dass Sie privilegiert sind. Wenn Sie sich mit anderen Frauen in D vergleichen, würden Sie sicher zustimmen, dass Sie mehr Möglichkeiten und Selbstbestimmung haben als der Durchschnitt. Wenn Sie sich mit akademischen Männern in D vergleichen, sind Sie vermutlich eher weniger privilegiert. Aber sicher gehts Ihnen besser als allen Männern mit einem IQ unter 70.

    Wenn wirs auf die Spitze treiben, haben Sie vermutlich weniger Geld, Freizeit und Kontrollerleben als ein Mann mit einem leicht unterdurchschnittlichen IQ mit einer Ausbildung, der sich nicht sonderlich angestrengt hat. In einem feinmaschigen Bereich schlägt das Privileg Geschlecht andere Privilegien und die individuelle Anstrengung.

    Beim Privileg muss man sich auch verdeutlichen, um was es geht. Aus Ihrem Blog entnehm ich, dass Sie vor allem finanziellen Rückhalt als Kriterium anlegen. Okay, da waren Sie sicher nicht privilegiert. Dass Unterstützung mit reinspielt haben Sie zutreffend durchaus berücksichtigt.

    Aber das größte und relevanteste Privileg ist ja die Intelligenz, für die keiner was kann. Die hat man sich nicht erarbeitet. Die ist bis zu 80 % vererbt und zu 20 % sind es Umwelteinflüsse. Dann die Fähigkeit zum Bedürfnisaufschub.

    In der Lage zu ein, einen akademischen Abschluss zu erwerben, sein Leben auch unter widrigen Voraussetzungen zu gestalten, die Möglichkeit dazu, ist ein völlig unverdientes Privileg.

    Dann natürlich Weiß-sein, die Sprache beherrschen, gesund sein, halbwegs aussehen… alles unverdiente Privilegien. Die entscheidenden Dooropener haben wir uns nicht erarbeitet.

    Weswegen ich das alles darlege, ist, dass die Männer, die etwas erreicht haben, genau so reagieren wie Sie, wenn man sie drauf anspricht, dass sie privilegiert seien. Sie legen einem dar, wie schwer sie es hatten, was sie alles geleistet und wie sie sich angestrengt haben. Ist unbenommen. Aber Sie und ich wissen, dass es verdammt noch mal ein Unterschied ist, ob ein Mann daherkommt oder eine Frau. Die Männer blenden das komplett aus und sind nur beleidigt, als ob man ihnen ihre Leistung relativieren wolle, an ihrem Sockel kratzen, wenn man versucht, sie für ihre Privilegien zu sensibilisieren.

    Weil mich das immer ärgert, hoff ich, dass wir es besser machen. Und dass wir bei aller Armut, bei aller Anstrengungsbereitschaft, Findigkeit und Mut, bei allen Hürden, die wir genommen haben, bei unserer Tapferkeit und Zähigkeit, trotzdem noch sehen, dass wir dazu in der Lage waren und andere sind es nicht. Völlig unverdient.

  5. Manu Schon

    Danke für den Kommentar, der aber völlig am Punkt vorbeigeht: Die untergeordnete Stellung aller (!) Frauen im Patriarchat
    Anstelle einer ausführlichen Antwort ein Zitat von Yagmur Uygarkizi von Radical Girlsss: „Misogyny has one varibale, and that is sex. Of course, as a woman you will have multiple identities and factors at play to determine the way you will be seen and treated in society, I`m not denying that. But when you are oppressed as a woman, across all nationalities, ethnicities and cultures – it is the female sex that matters … Women say they are privileged just because they can eat and are not subjected to daily violence. What should be basic human rights are now privileges that women must apologize for.“

  6. Danke für das Zitat, nur ist das keine Antwort. Natürlich sind alle Frauen, weil sie Frau sind, diskriminiert.

    Aber es geht ja um Privilegien und da gibt es noch andere als Geschlecht.

  7. Schöne Sätze, wohl auf englisch. Nur – ich verstehe diese nicht. Mein Englisch reicht dafür leider nicht aus. Bin 1951 in die Arbeiterklasse hineingeboren worden. Und dann auch noch als Mädchen. Mit 10 Jahren habe ich drum gebettelt zum Gymnasium gehen zu dürfen. Wurde mir nicht erlaubt. Nur Volksschule, 8 Klassen, Rechnen Lesen Schreiben. Reicht. Mit 14 war die Schule beendet und ich wurde Bürohilfsarbeiterin. Meine Alte meinte, mit 16 kannst du ans Fließband, da verdienst du mehr. Mit 16 habe ich wieder gebettelt. Eine Lehre, bitte, ich will eine Lehre machen. Mein Vater setzte sich durch, war eher selten, ich durfte eine Lehre machen. Bürokaufmann hieß die. 1973 wurden beim Abendgymnasium Klassen eingerichtet nur für Volksschüler.Vier Jahre lang. Jeden Abend. Bis zum Abi. Zwei Sprachen gleichzeitig lernen. Hohes Tempo. Nach 2 Jahren konnte eine Fremdsprache abgewählt werden. Das war bei mir Englisch. Als Fremdsprache im Abi hatte ich Latein. Tagsüber mussten wir alle arbeiten gehen. 40.5 Stunden/Woche. Von 43 Leuten haben letztendlich 4 !! das Abi geschafft. Das ganze Programm lief unter dem Slogan: Denen eine Chance geben, die noch nie eine hatten. Ich war die erste in dieser weitläufigen Familie, die Abitur geschafft hat. Gut, ich habe einen ungewöhnlich hohen IQ. Ein Geschenk der Natur. War in diesem Fall von Vorteil, aber ein Privileg ist das nicht. War eher Fluch als Segen. Du kannst alles mögliche als Privileg sehen, wenn du es in bestimmte Beziehungen setzt: Habe bislang keinen Krieg erlebt, keine Hungersnot, hatte immer eine Wohnung. Ich bin weiß und damit nicht dem Alltagsrassismus ausgeliefert. Aber ich habe eine Schwerbehinderung, die mich, besonders im Alter, enorm einschränkt. Ich hatte mal eine Freundin, schwarze Deutsche, die mit Anfang 20 mehrere Millionen (DM) geerbt hat. Und so geht es hin und her, mit dem Privileg hier und dem Privileg da. Nur – bringt uns das irgendwie weiter? Oder wohin soll uns das überhaupt irgendwo hin bringen???

  8. Liebe radikale, ich habe gestern einen Text hier eingesetzt. Wo der nun abgeblieben ist, weiß ich nicht. Irgendwo im Nirgendwo. Da ging es um unterschiedliche Bildungschancen. Generell sollten wir uns nicht gegenseitige Privilegien um die Ohren hauen. Es geht um Menschenrechte. es gibt ein Menschenrecht auf Bildung, auf Nahrung/Wasser. Mir wurde Bildung verweigert, weil ich ein Mädchen war und dann auch noch Arbeiterklasse. Damals galt das prügeln von Kindern als gesetzeskonform. Ich kannte nur ein Kind, welches nicht geprügelt wurde. War die deswegen privilegiert? Und Frauenrechte sind Menschenrechte. Ich weiß, klingt vielleicht trivial und abgedroschen. Aber hat Gültigkeit. der anderen irgendwelche „Privilegien“ vorzuwerfen, ist ermüdend. Wir wollen doch zusammen für Lesben/Frauenrechte kämpfen…und uns zusammenschließen. Auch ich möchte nicht in einer rassistischen Gesellschaft leben, die alles verpestet, die die Menschenwürde mit Füssen tritt..auch nicht in einer, die alle „nicht normierten Menschen“ aussondert…nun denn…

  9. Im Kern ist das ein verschleierter NEID- und OPFER-Diskurs. Es wird auf Defizite und soziokulturelle Unterschiede unter Frauen fokussiert; auf das was die eine im direkten Vergleich mehr hat als die andere – anstatt sich auf das Einende und das Aufbauende zu konzentrieren.

    Der Intersektionalismus hat sich zum Werkzeug der Zersplitterung entwickelt, in dem v.a. Opfer-Hierarchien unter Frauen herausgestellt werden; um mit diesem Hebel die gemeinsame Schlagkraft aufzulösen und den politischen Gegner in den eigenen Reihen zu suchen und zu bekämpfen statt in den patriarchalen Strukturen um uns herum.

    Mit dem Trans-Diskurs soll die Identität „Frau“ absichtsvoll entkernt werden, um sie durch die Vernebelungsstrategie „jeder ist letztlich eine Frau“ mittels Beliebigkeit aufzulösen und sie so in die Bedeutungslosigkeit und Unsichtbarkeit (zurück )zu stossen.

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