Eine nächtliche Wutschrift und warum ich die care revolution nicht mag….
seit einiger Zeit geistert der Begriff der Care Revolution durch einige Teile der linken Szene, besonders durch die Linkspartei. Zuletzt stand diese auch im Fokus der neuen „Lotta“, Zeitung der Fraktion im Bundestag.
Dieser Begriff, ganz modern und cool auf Englisch, soll alle Frauen vereinen, egal ob sie entgeltlich oder unentgeltlich Sorgearbeit leisten.
Als radikale Feministin schäumt mir mittlerweile der Mund vor Wut, wenn ich das Wort Sorgearbeit höre. Ich würde diesen Ausdruck sogar gerne als Unwort des Jahres vorschlagen. Und das hat viele Gründe.
Erstens: die Linke unterstellt mir als Frau, dass ich für Sorgearbeit zuständig bin und zu sein habe, ganz automatisch, quasi per Geschlecht. Es ist meine ganz natürlich Aufgabe als Frau mir Gedanken zu machen über Kindererziehung, Pflege und was weiß ich. Die Argumentation hierzu ist, dass Frauen diese Aufgaben ja sowieso erfüllen, also weiter so und mehr so. So ungefähr jedenfalls.
Ich interessiere mich aber als Frau, Sorry, nicht für Sorgearbeit. Noch nie. Aus Prinzip. Und jetzt? Bin ich keine Frau, da ich meiner anscheinend natürlichen Verpflichtung nicht nachkommen möchte oder einfach nur keinen Bock mehr auf Sorgearbeit habe?
Zweitens: der Ausdruck Sorge drückt eine völlige Hilflosigkeit aus. Eine Frau, die sich sorgt, ist nicht aktiv. Sie macht sich einfach nur Sorgen, ob der schrecklichen Situation und muss eventuell sogar noch getröstet werden, mit Worten wie…“ach, mach Dir keine Sorgen. Alles wird gut…“ das ist zumindest meine Idee hierzu.