Schlagwort: geschlechtsspezifische Gewalt

Warum Unisex-Toiletten nicht für Frauen funktionieren

Pixabay - Public Domain

Wer kennt sie nicht, die zahlreichen Witze über die langen Schlangen vor Frauentoiletten. Weltweit gibt es einen Trend zur Umwandlung von geschlechtssegregierten Toiletten zu gemischtgeschlechtlichen. Frauen stellen 52% der Gesamtbevölkerung, während Transpersonen weniger als 1% der Bevölkerung ausmachen. Da letztere Gruppe jedoch sehr lautstark agiert, kommt es zunehmend zu einer Zusammenlegung von Toiletten, Umkleidekabinen, …. Unter dem Deckmantel von Diversity und Inklusion werden so die Rechte von Frauen auf Privatsphäre, Würde und Sicherheit verletzt.

Gründe gegen Unisex-Toiletten

1) Frauen sind bereits jetzt dadurch benachteiligt, dass traditionell bei der Versorgung mit Toiletten im öffentlichen Raum gleiche Flächenvorgaben für Männer- und Frauentoiletten gelten, Urinale jedoch weniger Platz beanspruchen und damit mehr Toiletten in einer Männertoilette untergebracht werden können. Da Frauen keine Urinale benutzen können, Männer auf der anderen Seite nun auch die Toilettenkabinen in vormals Frauentoiletten nutzen können, erhöht sich die Wartezeit von Frauen zusätzlich.

Oft führt die Einführung von Unisex-Toiletten auch dazu, dass Männertoiletten als Männertoiletten beibehalten werden, während Frauentoiletten für alle geöffnet werden. Die neuen Regelungen erhöhen darüber hinaus auch die Wartezeiten für Menschen mit Behinderung. Menschen mit Behinderung stellen etwa 20% der Bevölkerung, oft ist es jedoch schwer überhaupt auch nur eine einzige Behindertentoilette zu finden.

Weiterlesen

Rache am Patriarchat? Oder doch nur ein leises Rauschen im Blätterwald?

Manche Dinge lassen eine einfach immer wieder ratlos zurück. Aktuell geht es mir so mit einem Protest gegen den ungeheuerlichen Vorgang eines linken Festival-Mitveranstalters, der über Jahre hinweg weibliche Festivalbesucherinnen auf der Toilette und unter die Dusche heimlich gefilmt und diese Videos auf einer Porno-Plattform, XHamster, hochgeladen hat. Der Schock bei vielen jungen Frauen, die auf der Fusion oder Monis Rache waren, sitzt zu Recht tief: „Sind auch Videos von mir online, ohne dass ich etwas darüber weiß?“, „Wie finde ich raus ob ich betroffen und damit Opfer sexueller Gewalt geworden bin?“

Dass sich also Protest regt ist völlig nachvollziehbar. Über das WIE  kann man sich offenbar aber wie immer streiten. Zum einen ist da der Demo-Aufruf selbst, der vor Inkonsistenzen nur so strotzt. Das Demo-Motto lässt das bereits erahnen, lautet es doch: Rache am Patriarchat! My body is not your porn. Still <3ing my Choice“. Der erste Teil klingt radikal und scheint sich gegen die patriachalen Strukturen zu wenden, die Frauen sexualisieren und objektifizieren. Der zweite Teil lässt allerdings bereits erahnen, dass das große aber noch folgen wird. Und die Vorahnung bestätigt sich auch im folgenden Text. Dort heißt es:

Wir werden uns nicht aus öffentlichen Räumen zurückziehen, sondern wir wollen, dass sie sich verändern, damit wir uns wohl fühlen können. Alle Menschen sollen selbst bestimmen, ob und mit wem sie Sex haben möchten. Alle Menschen sollen selber bestimmen können, ob sie mit dem eigenen Körper oder erotischen Dienstleistungen Geld verdienen wollen. Kein Mensch soll sexualisierte Gewalt erleben.“

Dass die Pornokultur AN SICH bereits Grund dafür ist, dass ALLE Frauen ständig und immer wieder im privaten und öffentlichen Raum objektifiziert werden und sexuelle Gewalt erleben, scheint bei den Initatorinnen nicht angekommen zu sein. Studien zeigen eindeutig, welchen negativen Einfluss Pornokonsum auf das Verständnis von sexueller Gewalt auf Männer UND Frauen hat. Das zum einen. Feministische Analyse, nach der Pornographie gefilmte Prostitution ist, die Frauen zu Objekten degradiert (siehe zum Beispiel von Andrea Dworkin): Fehlanzeige. Und dann auch noch das Unvermeidliche: Sexuelle Übergriffigkeit von Freiern gegenüber prostituierten Frauen, wird mal wieder nicht als solche erkannt: Dass es per definitionem sexuelle Gewalt IST, wenn sich ein Freier Zugang zum Körper einer Frau erkauft, die ohne materielle oder andere Entschädigung, diesen an ihr oder ihn ihr durchgeführten sexuellen Handlungen nicht zugestimmt hätte, wird nicht erkannt. Eine Erwähnung empirischer Erkenntnisse, dass das „wollen“ der Ausübung „erotischer Dienstleistungen“ mit statistisch relevanten Zusammenhängen auf erlebten Grenzverletzungen beruht oder aufgrund finanzieller oder anderer Zwänge erfolgt: Findet nicht statt.

Weiterlesen