Schlagwort: Jagd

Töten und Männlichkeit

Mann mit Gewehr

[Public Domain]

Als Zeichen der Männlichkeit wird traditionell Aggressivität und die Fähigkeit zum Töten gesehen. Es ist ein Thema, mit dem man sich beschäftigen sollte, denn es erklärt auch, als ein Faktor, die massive Gewalt an Frauen und Kindern, und natürlich auch Amokläufe, Terrorakte und „Familiendramen“. Und Gewalt fängt auch beim Verhalten gegenüber Tieren an, beim Schlachten, denn auch hier schon beginnt die „Psychologie des Tötens“. Ein Aspekt bedingt den anderen. Ja, wir müssen über das Töten und Männlichkeit sprechen.

Immer wieder wird man unverhofft mit direkter Gewalt an Tieren konfrontiert, seien es von Bäumen hängende Hasen in der Jagdzeit, auf die man während einer Fahrt mit der S-Bahn blicken muss, seien es an Gummiseilen tote hängende Meerschweinchen, die zur Fütterung in Zookäfigen hängen, oder Bräuche wie Gänsereiten in der Karnevalszeit, wo Reiter zwischen den Bäumen hängenden Gänsen den Kopf abreißen müssen. Früher wurde dies mit lebenden Gänsen durchgeführt und war auch in England und den Niederlanden üblich. Die Gewalt der Massentierhaltung ist versteckter, aber natürlich genauso grauenhaft. Alles aber sind Gesichter männlicher Gewalt, auch wenn sich einige Frauen an dieser Form der Gewalt beteiligen.

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Ursula von der Leyen auf der Jagd

Rothirsch

By Bill Ebbesen (Transferred from en.wikipedia) [CC BY 3.0], via Wikimedia Commons

Als Verteidigungsministerin hat sie ja allerhand zu tun. Kaum hatte sie angefangen, die Bundeswehr kinderfreundlicher zu machen, musste sie sich um den (angeblich) maroden Fuhrpark der Truppe kümmern, und nun wollen die in Kurdistan stationierten Bundeswehrsoldaten plötzlich nicht mehr. Haben wohl gemerkt, dass Krieg eben doch kein Videospiel ist. Kurzum: Überall ist Ursula gefragt, und ganz offensichtlich überfragt. Und ganz nebenher muss sie noch „unsere Jungs“ in aller Welt bei der Stange halten.
Ehrlich gesagt, ich würde da ein sehr einfaches Anti-Stress-Programm empfehlen: holt „unsere Jungs“ – und natürlich auch Mädels – nach Hause, macht den Laden dicht, verschrottet die Panzer, sperrt die Rüstungsfabriken zu, und lasst uns in Frieden mit der Welt leben.

Ministerin von der Leyen hat offensichtlich andere Vorlieben, was das Thema Entspannung angeht. Sie fungiert als Schirmherrin der 12. Neustädter Hubertusjagd, die im brandenburgischen unter ihrer „Ehrenjagdherrschaft“ stattfindet. Ob sie allerdings die Zeit finden wird, tatsächlich auch persönlich anwesend zu sein, sei dahingestellt.

Nicht nur die Ministerin, sondern der Bundeswehrverband, eine Menge örtlicher privater Unternehmen, die Sparkasse und VW fördern das Event. Nun weiß ich nicht genau, was mir das sagen soll. Aber mich dünkt, da werden reichlich Gelder in die illustre Gesellschaft und ihr zweifelhaftes Vergnügen gepumpt. Steuergelder, u.a.

Nun wäre ich Hinblick auf die Verteidigungsministerin ja fast geneigt zu sagen, besser sie jagt Tiere als Menschen. Doch 1. haben Tiere ganz grundsätzlich auch ein Recht auf Leben. 2. ist die Jagd eines entsetzlich blutrünstige Angelegenheit und eine der perfidesten Art und Weisen, Tiere umzubringen. 3. bleibt es bei der Jagd nicht immer bei dem Töten von Tieren, sondern nicht selten beendet so ein Jagdgewehr ein Menschenleben. Weibliches Leben zumal. Ob gewollt oder als Unfall, das lässt sich in vielen Fällen nicht zweifellos klären. Weiterlesen