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Das norwegische Staatsfernsehen und der Porno – 5 Fragen an… Ane Stø, Kvinnegruppa Ottar

Foto: Privat

Wir haben ein Interview geführt mit Ane Stø von der Kvinnegruppa Ottar in Oslo, zu einer aktuellen feministischen Debatte in Norwegen.  Die feministische Gruppe Ottar ist die größte feministische Organisation in Norwegen und befasst sich hauptsächlich mit den Themen Pornographie und Prostitution.

Die Störenfriedas: Die Fernsehsendung Trygdekontoret erregt seit Ende Februar die Gemüter. Was genau ist der Stein des Anstoßes?

Ane: Sie haben für eine TV-Debatte zum Thema Pornographie einen Pornofilm produzieren lassen, um die neuesten Trends in der Pornoindustrie zu illustrieren. NRK ist ein öffentlich-rechtlicher Fernsehsender wird von jedem norwegischen Haushalt finanziert mit einer jährlichen Summe von 300 Euro, und die Verwendung dieses Geldes um einen Pornofilm zu kaufen und die Pornoindustrie zu unterstützen, führte zu zahlreichen Beschwerden beim Fernsehkomittee. Unsere Beschwerden wurden von der feministischen Bewegung in den Medien veröffentlicht, und es gab zahlreiche Debatten im Radio und Fernsehen über die Tatsache, dass NRK die Pornokultur promotet.

Die Störenfriedas: Wie bewertet ihr als Stop Pornculture Initiative den Kauf von Pornosequenzen im Ausland, insbesondere in Bezug auf das Sexkaufverbot. Räumt ihr einen Klage gegen NRK3 Chancen ein?

Ane: In der feministischen Bewegung sehen wir die Herstellung und den Kauf von Pornographie auf einer Ebene wie den Kauf von Sex. Es gibt keinen Unterschied ob ich jemanden dafür bezahle Sex zu haben, ob mit oder ohne Kamera. Traurigerweise sieht die Gesetzgebung das anders, es gibt hier ein Schlupfloch bezüglich der Herstellung von Pornographie, und es braucht einen längeren politischen Prozess um dieses zu schließen. Bezüglich des Sexkaufverbots wird NRK damit leider davonkommen.

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