Schlagwort: pornografie

Lila statt Rosa: Was an Pinkstinks nicht reicht

Ich habe keinen Bock mehr auf sexistische Werbung, keinen Bock mehr auf die Degradierung von Frauen zum sexuellen Objekt, ich habe keinen Bock mehr auf nackte Brüste, die für Technik oder irgendwas werben müssen, was so nichts mit Brüsten zu tun hat und auch wenn ich die Knochenmarkspenderdatei total gut und wichtig finde: Ich habe keinen Bock darauf, dass die mit einem offenen lasziven Frauenmund wirbt. Als das Ü-Ei plötzlich in Rosa zu haben war, speziell für Mädchen versteht sich, wurde ich wütend aufgrund der Feststellung, dass der Sexismus sich jetzt schon in dieses bis dato total „ungegenderte“ Spielzeug eingefressen hatte. Ich bin dafür, dass Kinder mit Lego, Puppen, Playmobil, Sand und Dreck spielen, dass sie auf Bäume klettern, Fußball spielen, Flick-Flacks auf Schwebebalken machen, backen oder Explosionen mit Chemiebaukästen machen. Also quasi alles für alle. Egal jetzt ob Junge oder Mädchen.

Und genau so stelle ich mir ein mediales Abbild vor. So in meiner Traumwelt nach der feministischen Revolution.

Pinkstinks fand ich deswegen cool. Und ich fand es bewundernswert, wie schnell und enthusiastisch diese Kampagne aufgezogen wurde und zur Organisation wurde. Ich fand es gut und wichtig, dass endlich ein gewichtiges Organ wächst, was diesem ganzen sexistischen Werbeapparat einen Strich durch die – im wahrsten Sinne des Wortes – Rechnung macht.

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„Kulturelle Amnesie“: Was wir nicht wissen dürfen, damit sexuelle Ausbeutung funktioniert

Schema des Faserverlaufes im menschlichen Gehirn und Rückenmark

By Christoph Theodor Aeby [Public domain], via Wikimedia Commons

This information [harms of prostitution, pornography and trafficking] has to be culturally, psychologically, and legally denied because to know it would interfere with the business of sexual exploitation.

Diese Fakten [die Schäden, die Prostitution, Pornografie und Menschenhandel anrichten] müssen kulturell, psychologisch und rechtlich geleugnet werden, denn das Wissen darüber würde das Geschäft mit der sexuellen Ausbeutung stören.

Die Leugnung, Verdrängung, Bagatellisierung und das Ausradieren der offensichtlichen Gewalt und Brutalität, mit der (kommerzielle) sexuelle Ausbeutung verhaftet ist, macht mich in Diskussionen zum Thema Prostitution oft sprach- und ratlos. Wie kann es passieren, ein System wie Prostitution noch zu befürworten, obwohl – so meine ich – gewusst wird, welchen maßlosen „menschlichen Schaden“ es anrichtet?

Melissa Farley1 geht in einem Artikel, der 2006 im Yale Journal of Law and Feminism unter dem Titel: „Prostitution, Trafficking, and Cultural Amnesia: What We Must Not Know in Order To Keep the Business of Sexual Exploitation Running Smoothly2 erschien, der Fragestellung nach, warum es – so sinngemäß zusammengefasst – für das Funktionieren der Sex-Industrie wichtig ist, die Gewalt im Kontext (kommerzieller) sexueller Ausbeutung zu leugnen und auszublenden.

In diesem Beitrag stelle ich die Kernaussagen dieses Artikels heraus.

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