Die Störenfriedas kritisieren nicht nur die Gewalt im Porno, die Gewalt gegen Frauen, sondern jede Art von Gewaltverherrlichung. Gerade in Computerspielen nimmt diese zum Teil erschreckende Formen an. Militarisierung, Militainment, die Verbindung von Krieg und Unterhaltung sind inzwischen Alltag. Deshalb freuen wir uns über den Gastbeitrag von David Redlberger aus Kassel mit einer Buchrezension zu „Das virtuelle Schlachtfeld“ von Michael Schulze von Glaßer. Dieser Artikel erschien zuerst auf sozialismus.info am 01. Juli 2014.
Andere Games sind möglich
Ego-Shooter werden immer anspruchsvoller und realistischer, Kooperationen zwischen Rüstungs- und Videospielindustrie nehmen zu, genau wie bewaffnete Auseinandersetzungen und imperialistische Konflikte. Diese und weitere Verbindungen beleuchtet Michael Schulze von Glaßer in seinem neuen Buch “Das virtuelle Schlachtfeld – Videospiele, Militär und Rüstungsindustrie“.
Es gibt politische GamerInnen und gamende AktivistInnen – ich kann mich mit beiden Begriffen identifizieren. Nicht nur deshalb habe ich mich sehr gefreut, dieses Buch zu lesen, denn es stößt in ein Vakuum. Meiner Erfahrung nach neigen viele GamerInnen dazu, beim Spielen komplett abschalten zu wollen, während einige politische AktivistInnen den Sinn von Videospielen, in welchen Militarismus und Kapitalismus gutgeheißen werden, nur schwer nachvollziehen können und deshalb auf (zu weite) Distanz zur Gaming-Szene gehen. Michael Schulze von Glaßers Buch richtet sich sowohl an GamerInnen als auch an AktivistInnen und ist dementsprechend angenehm einsteigerfreundlich geschrieben.