Wangari Maathai war eine Umweltschützerin, Politikerin und Nobelpreisträgerin aus Kenia. Sie wurde 1940 in Nyerie, Kenia geboren und starb 2011 in Nairobi. Sie war die erste Afrikanerin, der der Friedensnobelpreis verliehen wurde. Wangari Maathai kämpfte gegen die Abholzung und die Zerstörung der Natur in Ostafrika und weltweit. Ihr Ziel war die Erhaltung der Lebensgrundlagen für alle Menschen und der Schutz dieser Ressourcen vor kurzfristigen Profitinteressen. Sie selbst stammte aus einfachen bis ärmlichen Verhältnissen, trotzdem legte ihr Vater Wert darauf, dass seine Tochter zur Schule ging und lernte.
Dank eines Stipendiums kam sie in die USA, wo sie Biologie studierte. Später kehrte sie nach Kenia zurück und lehrte an der Universität von Nairobi. Zeitweise lebte sie in den 1970er Jahren auch in Gießen und München, wo sie für ihre Promotion in Tiermedizin forschte. Sie war die erste promovierte Frau in Ost- und Zentralafrika. Gegen viel Widerstand wurde sie schließlich Professorin und Abteilungsleiterin für den Bereich Tiermedizin an der Universität Nairobi. Auch ihr eigener Mann kam mit seiner erfolgreichen Frau nicht zurecht und ließ sich scheiden.
Maathai gründete 1977 das „Green Belt Movement“, das zum größten Aufforstungsprojekt in ganz Afrika werden sollte. In den Jahren zuvor war gerade in Kenia rücksichtslos gerodet worden. Das Green Belt Movement setzte von Anfang an auf die Mithilfe von Frauen, die mit einem geringen finanziellen Anreiz dazu gebracht wurden, sich um die Setzlinge zu kümmern – mit durchschlagendem Erfolg: bis heute wurden mehr als 45 Millionen Bäume gepflanzt und vielen Menschen ein sicheres Einkommen beschert. Erfolgreiche Umweltpolitik ging laut Maathai Hand in Hand mit einer gezielten Frauenförderung, einen Ansatz, den sie bis zum Schluss verfolgte.
Ab Ende der 1970er Jahre war „Mama Miti“, die „Mutter der Bäume“, wie man sie inzwischen nannte, auch im nationalen Frauenrat von Kenia aktiv. Ihr soziales Engagement und ihr Einsatz für Frauenrechte, Menschenrechte und Umweltschutz brachte ihr viele Feindschaften ein. Unter Präsident Moi wurde sie in den 1990er Jahren mehrfach verhaftet und verlor 1997 die Kandidatur um die kenianische Präsidentschaft. Zwischen 2003 und 2007 war Maathai stellvertretende Umweltministerin von Kenia. 2004 erhielt sie den Petra Kelly Preis der Heinrich Böll Stiftung.