Wie die Sexindustrie unser aller Alltag beeinträchtigt: Frauen als entrechtetes Freiwild

"Take rape seriously" - Protester with Placard Reproductive rights activist Shelby Knox.

by Women's eNews via Flickr, [CC BY 2.0]

Wir wollen den feministischen Diskurs beleben und unterschiedliche Ansätze zur Diskussion stellen. Deshalb erscheinen bei uns regelmäßig Gastbeiträge, die nicht zwangsläufig die Haltung der oder aller Störenfriedas wiedergeben, aber wichtige Impulse für die feministische Debatte geben können.

Ich will meine (Lebens-) Geschichte erzählen. Denn diese spiegelt wohl die heutige Situation der Frauen in unserer Gesellschaft wieder.

Ich bin mittlerweile 32 Jahre alt, alleinstehend und lebe in Berlin, wo ich auch geboren und aufgewachsen bin.

Über Jahre wurde ich sexuell unter Druck gesetzt und bekam Dinge zu hören wie:

  • „das müssen wir machen, damit du das machst, du blöde Kuh“ (das sagte ein Polizist während meiner Ausbildung dort).
  • „du bist doch eine scheiß Lesbe, dass du das alles nicht machst. Deswegen machst du das alles ja nicht, weil du eine scheiß Lesbe bist.“
  • „du hast keine Rechte“
  • „das können wir alles machen, sie will es ja“
  • „du Schlampe, du Nutte, die vom Dienst“
  • „na warte, du, dann kommen wir alle mal ran, du immer mit deinem nicht-ran-lassen“

Doch der Reihe nach.

Mein Martyrium begann mit ca. 15 Jahren.

Ich ging damals in die 8./ 9: Klasse eines Gymnasiums. Es war die Zeit, in der die Mädchen unter dem enormen Druck stehen, einen Freund haben zu müssen. Mir war es damals zu früh für einen Freund, ich wollte gar  keinen haben. Ich wollte außerdem keine kurzen wechselnden Beziehungen haben, sondern lieber auf „den Richtigen“ warten. Damit ging ich nach meinem eigenen Gefühl, es gab keine „Jungfräulichkeitsbewegung“ in meinem Umfeld.

Mobbing: Traumatisierungsfolgen

Im Laufe der Zeit fiel ich in der Gunst meiner Mitschüler. Ich verlor meine Freundinnen, ich wurde zum Außenseiter und schließlich zum Mobbingopfer. Ich bekam eine Tierbezeichnung und wurde nur noch mit dem Tiernamen angesprochen, man malte eine Szene an die Tafel, auf dem dieses Tier mit einem langen Messer erstochen wird. Mobbing war an der Tagesordnung, auch Schläge und Tritte.

Psychotherapeutin verstärkt den Druck

Ich bekam deswegen gesundheitliche Probleme und begab mich in die ambulante Psychotherapie einer Kinder- und Jugendpsychotherapeutin in Berlin. Diese erklärte nach einiger Zeit: „ich wundere mich doch, warum ich gemobbt werde, ich wolle doch, dass das aufhöre. Das liege daran, dass ich bei dem „Beziehungsführen“ nicht mitmache.“ Ich solle mir auch einen Freund suchen, damit werde das Mobbing aufhören.

Ich hatte der Therapeutin aber erklärt, ich wollte dabei nicht mitmachen, ich hatte andere Pläne. Dies war mein eigener Wunsch, es gab keine „Jungfreulichkeitsbewegung“ in meinem Umfeld. Dann wurde sie wütend und sagte doch, ich solle auch mitmachen, dass sei nicht nett von mir.

Sie begann zudem, mich mit der Zeit während der Gespräche zu „sexualisieren“.

Ich begann dann Kennenlernphasen zu haben, die ich abbrach, weil die damaligen Jungs mir für eine Beziehung nicht zusagten. Als die damalige Therapeutin dies mitverfolgte und erfuhr wurde sie wieder wütend und sagte so, ich mache das nicht, ich hätte jetzt tolle
Männer kennengelernt, die ich alle nicht wollte, jetzt solle ich halt so mit einem mitgehen, der mich anspricht für „mal eben Spaß“ haben.

Das „erste Mal“: traumatisierend

„Wenn ich mich nicht auf eine Beziehung einließe, dann mache ich jetzt das, dass ich so mitgehe“. Das sagte sie zu einem jugendlichen Mädchen, dass „entrechtet“ wurde durch ihr Umfeld, das erhebliche gesundheitliche Beschwerden (Panikattacken) und insbesondere Todesängste hatte. Ich konnte damals diesem Druck und dieser Nötigungslage nicht mehr standhalten und „musste“ dann (sexuell) irgendetwas machen, was ich selbst so nicht gewollt habe. Das war für mich eine furchtbare Erfahrung, mein ganzer Körper war taub und ich hatte gar kein Gefühl mehr in meinem Körper.
In einer anderen Situation, in der ich wieder lediglich Hilfe gesucht habe, wurde ich von einer Ärztin angeschrien, so dass ich daraufhin einen „Hyperventilationsanfall“ bekam und das Gefühl hatte, ersticken zu müssen.

Traumatisierende Psychotherapie – Forderung: schwanger werden!

Als ich meiner Therapeutin dann von meinem „ersten Mal“ erzählt habe, war diese hoch erfreut und lächelt zufrieden.Sie begann sogar im Lauf der Zeit mir vorzuschlagen, ob es denn so schlimm wäre, wenn ich schwanger werden würde. Ich war noch in der Schule, in Richtung Abitur, natürlich wollte ich kein Kind bekommen. Die Therapeutin drängte mich unaufhörlich, ich könne doch mal schwanger werden, dann würden mir sicher auch alle helfen mit dem Kind. Sie sagte „wir schaffen das mit dem Kind zusammen!“ Mehrmals sah ich andere KlientInnen mit Kinderwagen zu ihr kommen: ob diese jungen Frauen auf ihr Drängen hin schwanger geworden waren?

Traumatisierendes soziales Umfeld

Ich hatte zu dieser Zeit außerdem Probleme mit Bekannten der Familie. Da ich ja einen Freund suchen „musste“, hatte eine Bekannte der Familie es geschafft, mich mit dem Kumpel ihres Sohnes zu verkuppeln. Ich löste die Verkupplung nach wenigen Wochen wieder auf. Dann begannen die Leute zu stalken und mir ins Gewissen zu reden, ich möge doch wieder mit dem jungen Mann zusammen kommen.

Die Therapeutin bekam all dies mit und hat mir nicht geholfen, obwohl es sich um Kupplung, Nachstellung und Nötigung gehandelt hat. Sie half den Kupplern, indem sie sagte, das sei aber mutig von mir, die Beziehung zu beenden, das sei ja ein toller Mann gewesen. Na, vielleicht komme ja später noch mal  was, und ich würde ja jetzt sehen, was ich davon habe, wenn meine Klassenkameraden erfuhren, dass ich den jungen Mann verlassen habe!

Folgen jahrelanger multipler Traumatisierungen

Ich schaffte es erst nach einem Zeitraum von ca. zwei Jahren, mich aus den Fängen dieser Therapeutin zu befreien. In dieser Zeit befand ich mich in einem gesundheitlichen Ausnahmezustand. Ich hatte Übergewicht bekommen, massive Schlafstörungen, starke
Konzentrationsstörungen, ein Reizdarmsyndrom und hin und wieder Atemprobleme.

Ich musste mich furchtbar durch das Abitur quälen, es waren menschenunwürdige Verhältnisse.

Die Lehrer in der Schule bekamen zwar mit, dass es mir zunehmend schlechter ging, haben mir aber ebenfalls nicht geholfen, sondern geraten, ich könne doch mal in Psychotherapie gehen.

Trotzdem Abitur geschafft!

Nach dem Abitur musste ich ein Jahr aussetzen, weil ich vollkommen arbeitsunfähig und krank war. Dann begann ich ein Studium an einer Brandenburger Universität. Dort ging leider nach einiger Zeit das Mobbing durch meine Kommilitonen weiter.

Als Studentin gemobbt, bedrängt, gestalkt

Ich war an einem Abend auf einer Party in einer Disco in dieser Studentenstadt. Es waren wahrscheinlich auch viele Studenten dort. Als ich mit einer Bekannten auf der Tanzfläche war, war auf einmal ein fremder großer Mann an meiner Seite und wich mir nicht mehr von der Seite. Ich habe mit der Zeit angefangen, ihm deutlich zu zeigen, dass er weggehen soll.

Das hat meine Bekannte gesehen, doch sie schaute nur zu und half nicht. Der Fremde wurde immer aggressiver und verrückter. Die Situation eskalierte immer mehr, ich zeigte ihm den Mittelfinger, schob ihn weg. Er wurde daraufhin immer zudringlicher und gewalttätiger. Ich stand zeitweise unter Schock, dass ich mich kaum noch bewegen konnte.

Abwehr mit verzweifelter Gewalt …

Im Laufe der Zeit drehte ich durch, ging auf den Typen los, schubste ihn, schlug ihn, trat nach ihm, bis er auf dem Boden lag und ging dann mit meiner Bekannten. Er folgte mir sofort und fragte mich, warum ich immer abhaue, wenn es spannend werde. In der nächsten Zeit erkannte ich den Fremden in der Uni wieder, es war ein Student, der ein Jahr unter mir mit dem Studium begonnen hatte.

… erfolglos …

Ein halbes Jahr später ging es mir wegen der andauernden Mobbingsituation an der Uni sehr schlecht, diesen Moment nutzte der Fremde aus drängte mich zu sexuellen Handlungen. Zu dieser Zeit litt ich unter teilweiser Amnesie durch die vorangegangen Geschehnisse, der Fremde hatte meine Erkrankung, Todesängste und teilweise Amnesie lediglich ausgenutzt, um sich in mein Leben zu zwingen. Er hatte nur auf einen „Zusammenbruch“ gewartet. Er wollte eine Beziehung erzwingen und hatte vorher zudem sexuelle Handlungen erzwungen.

Ich tat alles, was ich nur konnte, um ihn aus meinem Leben loszuwerden. Ich wusste zwar, dass ich das, was abgelaufen war, nicht gewollt habe, und dass er mich gezwungen hat. Aber ich traute mich nicht zur Anzeige, weil der Fremde keine unmittelbare Gewalt angewendet hatte und ich dachte, ich werde mit einer Anzeige nicht weit kommen.

Traumatisierende Erfahrungen mit der Polizei

Ich machte erst ca ein Jahr später eine Anzeige und erzählte alles, was abgelaufen war. Die Kriminalpolizistin war extrem unfreundlich, schüchterte mich mehrfach ein, indem sie ihre Tastatur und Maus auf den Tisch knallte. Sie sagte immer wieder, das sei keine Vergewaltigung gewesen, der Mann konnte sich so verhalten, der habe nichts falsch gemacht. Ich erzählte dann noch, dass ich öfters Probleme mit Belästigungen durch fremde Männer und Stalking hatte.

Dann sagte die Polizistin, wie, da wollten manche Männer mal was von mir, warum gehe ich denn nicht mit denen mit, wenn die was wollten? Ich sagte, ich wolle von all den Männern nichts, die mich anbaggern. Dann schaute die Polizistin mich irritiert an und sagte, warum ich nicht mit denen machen und wenn ich das hier nicht mache, dann könnten sich meine Mitmenschen mir gegenüber so verhalten, damit ich mitmache.
Sie wüsste jetzt, worum es hier gehe und sie würden dafür sorgen, dass meine Anzeigen eingestellt werden. Die Staatsanwältin war unbeeindruckt von allem. Sie übernahm die Version des angezeigten Fremden, unterstellte, der Geschlechtsverkehr wäre freiwillig gewesen und stellte alle Anzeigen ein.

Zweite Psychotherapeutin verstärkt Traumatisierung

Die Polizistin drängte mich zudem, ich solle mich in Psychotherapie begeben, ich bräuchte doch bestimmt jemanden, der meine Beschwerden und Probleme bestätigen könnte. Ich begab mich einige Zeit später zu einer Psychologin, weil ich die Situation nicht mehr aushielt. Sie erklärte mir, dass der fremde Mann mich deswegen zu sexuellen Handlungen drängen konnte ohne direkte körperliche Gewalt anzuwenden, weil ich in der Situation Todesängste hatte.

Das half mir zwar weiter, aber auch diese Psychologin drängte mich zu weiteren sexuellen Handlungen. Ich hatte ihr erzählt, dass ich oft von Männern angesprochen werde und dass einige ein sexuelles Interesse an mir hätten. Ich aber wollte von all diesen Männern nichts. Die Psychologin fing daraufhin an, mit mir zu streiten und zu diskutieren, warum ich mich denn nicht auf diese Männer einlasse. Sex sei doch nichts Schlimmes, das könne ich doch dann machen. Und „sei der Ruf erst ruiniert, lebe es sich recht ungeniert“. Dann könne ich das doch machen.

Zusammenbruch

Ich brach zu dieser Zeit mein Studium ab, weil ich so fertig und krank war, dass ich meine Studien nicht mehr weiter führen konnte. Ich befand mich zu dieser Zeit in einem gesundheitlichen „Supergau“ und war schon regelrecht „persönlichkeitsgespalten“.

Berufliche Umorientierung: Polizeischule

Ich schaffte es, an einer Polizeischule in Berlin angenommen zu werden, trotz meiner Vergangenheit. Die Ausbilder merkten allerdings schnell, dass ich „schwer traumatisiert und schwer krank“ sei, an dieser Uni müssten sehr schlimme Dinge passiert sein, sagten sie.

Studium abgeschlossen – Mobbing wird fortgesetzt

Sie entließen mich zwar nicht sofort, aber nach ca. anderthalb Jahren verließ ich diese Ausbildung wieder. Ich nahm mein Studium wieder auf und beendete es mit einer zeitlichen Verzögerung. Als ich das Studium an einer andern Uni wieder aufnahm, war der fremde Mann, den ich an der ersten Uni angezeigte hatte, plötzlich an dieser Uni. Man hatte ihn hinter meinen Rücken informiert, dass ich an eine andere Uni wechsle – und er ist sofort hinterher gewechselt.

Dritte Psychotherapeutin verstärkt Traumatisierung

Ich befand mich zu dieser Zeit auch noch einmal für ein paar Monate bei einer weiteren Psychologin in Berlin. Nach all den Geschehnissen ist diese „Therapie“ völlig eskaliert.

Ich erzählte, was alles passiert war, die Psychologin stellt sich auf die Seite „der anderen“, provozierte mich, zeigte unter anderem den Hitlergruß, lachte gehässig und sagte zu mir, alle hätten Recht gehabt, mit dem, was sie getan hätten. Ich sei alt genug, ich solle mich wie alle anderen sexuell betätigen. Auch diese Psychologin hat mich im Rahmen „der Therapie“ zu sexuellen Handlungen gedrängt und genötigt. Sie sagte, wir werden dafür sorgen, dass Sie das alles hier machen.

Aktuell: Referendariat – Mobbing inclusive

Ich habe vor einiger Zeit nun das Referendariat in Berlin begonnen. Eine betreuende Richterin hat gleich zu Anfang an zu mir gesagt, „alles“ habe sich schon herumgesprochen. Ich leiste hier nichts, ich hätte so lange für das Studium gebraucht und privat leiste ich auch nichts. Das solle ich ändern, sonst werde ich hier anecken. Sie selbst habe drei Kinder. Wenn ich mich hier nicht entsprechend verhalte, werde ich anecken. Dann hat sie gemerkt, dass ich unbeeindruckt war. Dann hat sie gesagt, sie kümmere sich jetzt nicht mehr, hat mich des Weiteren nicht ausgebildet und mir nur schlechte Noten gegeben. Ich wurde auch in der parallel laufenden Arbeitsgemeinschaft regelmäßig ausgelacht und angebrüllt, so dass ich diese AG wechseln musste. Ich befand mich während des Referendariats in einem einzigen Spießrutenlauf.

Stalking wird fortgesetzt

Ich habe übrigens einer Kollegin erzählt, ich werde in Cottbus das Referendariat machen und habe jetzt erfahren, dass der fremde Mann, der mich die ganze Zeit verfolgt hat, seit einiger Zeit in Cottbus lebt und dort arbeitet. Es ist offensichtlich, dass er wieder hinter meinem Rücken informiert wurde, wo ich bin und hingehe – und sofort dorthin gezogen ist!

Resumee

Ich selbst empfinde mich mitten in dieser Gesellschaft als rechtloses Freiwild, das alle behandeln können, wie sie wollen. Ich habe in dieser Gesellschaft einen Beziehungs- und Sexzwang erlebt, der bei Verweigerung mit Gewalt durchgesetzt wird vom gesamten Umfeld.

Ich wurde in den letzten Jahren wegen dieser Umstände mehrfach sexuell genötigt und missbraucht.

Wenn alle Täter sind, kommen auch alle davon, außerdem glaubt niemand so eine Geschichte. Wobei ich auch einige Zeugen für die Vorfälle habe.
So ergeht es mir heute:

Ich leide immer noch an gesundheitlichen Problemen, Schlafstörungen.
Ich bin mittlerweile sozial isoliert, alleinstehend.
Ich bin verschuldet und lebe am/ unter dem Existenzminimum.
Ich habe den Glauben an diese Gesellschaft und meine Mitmenschen verloren

Doch nun habe ich angefangen, mich mit den gesamt-gesellschaftlichen Zusammenhängen zu beschäftigen. Ich erkenne, dass viel Geld mit Pornografie und Prostitution verdient wird und dass die krankhafte Übersexualisierung der Gesellschaft hier ihre Wurzeln hat. Ich bin überzeugt, dass ich nur eins von vielen weiteren Opfern bin. Ich möchte dazu beitragen, diese Zusammenhänge bewußt zu machen und hoffentlich auch etwas in eine bessere Richtung zu bewegen. Darum oute ich mich mit meiner Geschichte.

15 Kommentare

  1. ana Caetano

    Liebe Unbekannte,

    da ich Parallele zu mene Biographie bei dir entdeckt habe, wurde ich mich sehr gerne mit dir unterhalten. Vor ca einen Jahr habe ich auf Grund dessen eine Frauenorganisation gegründet.:-)))

    Liebe Grüße

    Tina S

  2. Ich find’s zum Kotzen, wenn ich diese „Therapie“-Schilderungen lese! Das ist für mich Körperverletzung, seelische Grausamkeit! Diesen Seelenstümpern sollte das Handwerk gelegt werden! (Das sage ich als jemand, der selbst als Psychotherapeut tätig ist.)

    Der Hintergrund für diesen Irrsinn vermutlich: Die Lehre Freuds. Der schreibt schon in einer seiner ältesten Fallstudien („Bruchstück einer Hysterieanalyse“, verfasst ca. 1900, publiziert 1905), dass eine 13-jährige Jugendliche, die vor der sexualisierten Bedrängnis durch einen Freund ihres Vaters flüchtet, sie sei in dieser Situation „bereits ganz und voll hysterisch“! Bei einem „gesunden Mädchen hätte eine Genitalsensation gewiss nicht gefehlt“! Die Ungeheuerlichkeiten in dieser Zunft sind damit bei weitem nicht erschöpft. Auf meiner Webseite – unter „PDF’s“ – finden sich mehrere Fachbeiträge aus den letten Jahren, z.B.: „Missbrauchsopfer? – Selbst schuld! Zu Risiken und Nebenwirkungen von Psychotherapie.“ Resonanz in der Kolllegenschaft: So gut wie keine!

    Dieser Mist wird bis heute gelehrt, z.B. an der IPU in Berlin.

    Meine Forderung wiederholt: Wir brauchen einen „runden Tisch Psychotherapieopfer“!

    (Ähnliche Beispiel für therapeutische Ignoranz jüngst in der taz und im STERN.)

  3. P.S.:

    Therapie-Pfuscherei geht noch um ein gutes Stück schrecklicher:

    http://www.oedipus-online.de/Dammann.htm.

    (Damit will ich die hier konkret geschilderten Missstände nicht bagatellisieren, sondern vielmehr aufzeigen, dass diese Art von Ignoranz, Besserwisserei und Sadismus System hat. Und der ganz, ganz überwiegende Teil der „Fachwelt“ schweigt dazu, ob aus Feigheit, aus Unwissenheit oder gar aus Überzeugung, weil man die hier kritisierte Art von „Therapie“ für gelungen und richtig hält. Viele „Psychos“ sind selbst ziemlich bekloppt!)

  4. ich denke auch, diese Geschichte ist kein Einzelfall, im Gegenteil! Darum DANKE für die Offenheit! Und SUPER, dass Sie die Befreiung geschafft haben!!! danke auch dem Therapeuten für seinen Einblick in die fehlgeleiteten „therapeutischen“ Sichtweisen, die in Aus- und Fortbildungen tradiert werden. Zum Glück gibt es auch unter TherapeutInnen vernünftige und gute… aber für KlientInnen ist es schwer, sie zu unterscheiden und zu finden. Sie müssen ja erst mal gesunde Maßstäbe und Kriterien entwickeln! Darum ist es super wichtig, diese Themen offen zu diskutieren!

  5. Yvonne Flückiger

    Mir ist es sogar mit über 50 Jahren noch so gegangen. Die Traumen häufen sich dann einfach. Am Schlimmsten ist jedoch das Unverständnis anderer Frauen, die den Tätern noch in die Hände spielen. Einige nennen sich dann noch „Feministinnen“, was der grösste Witz überhaupt ist. Und wenn man dann jüngeren Frauen hilft, die ebenfalls aus diesem „Päärchenzirkus“ raus wollen, dann wird man fast getötet. Diese doofen sexaffinen Trullas brechen einem noch das Rückgrat. Man darf ALLES, ausser KEINEN MANN zu wollen. Nur radikalfeministische Literatur (Dvorkin, Sheila Jeffrey, Mary Daly etc.) haben mir geholfen.

  6. Dr. Schröter

    Ja, so ist das leider. Die Therapeuten heute kann man fast alle vergessen. Ihre Therapie geht in Richtung Gesellschaftsanpassung, egal, wie krank die Gesellschaft ist. Eine Definition seelischer Gesundheit haben sie nicht.
    Und gevögelt wird heute überall und ohne Ende.
    Ich habe zum Glück ein gutes Elternhaus gehabt, danach die sog. wilde Phase, dann aber besonnen und während meines Studiums 6 Jahre Gesellschafts- und Werteanalyse gemacht und daraus meine Schlüsse gezogen.
    Aber beruflich wird man dennoch gemobbt, wenn man gut ist, weil man anders ist und das merken die anderen.
    Man muss sich dann ein dickes Fell zulegen und klar mit Ellenbogen Idioten abwehren.

    Das Fazit ist:
    Das Leben ist eben so, da beisst die Maus keinen Faden ab, und man muss sich dem Irrsinn stellen und sich durchsetzen.
    Harmonie findet man allenfalls privat.
    Alle großen Denker und Revolutionäre wurden immer gesellschaft verfolgt, posthum erst wurden sie gelobt.

  7. Wenn Du über das Erlebte reden willst, z.B. Kontaktaufnahme über meine Webseite oder Email.

    Die Definition seelischer Gesundheit gegen die Gesellschaft liefert z.B. Erich Fromm in seinen Büchern, die jeder verstehen kann.

    Ich bin auch aus Berlin.

  8. Ich sehe den Beitrag hier als sehr einseitig an. Ursache ist auch nicht die Sexindustrie, die es immer schon gegeben hat. Auch ist es eher ein Hohn, dass dieser Beitrag auf einer feministischen Seite auftritt ! Denn der Feminismus ist nicht zur Beseitigung der Unterdrückung der Frau gekommen, denn unterdrückte Frauen und auch Männer und Menschen gab es immer, sondern ist eher eine Strömung, die daher kommt, die Frau muss selbstbewußter werden, und das Ego von Frauen allgemein aufwerten und oft eher aufputschen wollte.
    Heute gibt es mehr verschwiegene Frauengewalt gegen Männer denn je. Dank des Feminismus ! Im Internet in den Singlebörsen treten aggressive Frauen auf, die Männer selbst wie Freiwild benutzen und wegschmeissen, die meist Affären und ONS ohne Ende haben, damit andere sexuell für ihre Bedürfnisse mißbrauchen !
    Sie treten sichtbar immer mehr mit grinsenden Gesichtern auf, mit Busen und sexistischen Ausschnitten und Darstellungen, wollen das ja aber anscheinend gar nicht ! Was für ein Witz !

    Der Feminismus hat auch entscheidend zur egoistischen entfremdeten Singlegesellschaft beigetragen. die wir heute haben !
    Es gibt ganz andere Wertesysteme, in denen Mann und Frau sich lieben, die Aufgaben teilen und null ! Probleme in der Beziehung existieren !
    Das geht von dem, das der Mann arbeitet, die Frau die Kinder erzieht bis zu dem, dass beide arbeiten etc pp alle Formen sind möglich !

    Eine Beziehung, die auf gegenseitigem Respekt, Achtung und Liebe beruht, braucht weder Feminismus noch andere Extreme !

    Nur allzu oft unterdrücken Feministinnen dann nämlich Männer, machen also selbst genau das , wogegen sie vorgeblich antreten.

    Ich sehe das hier geschilderte Problem eher individualpsychologisch.
    Es gibt sicher ähnliche Fälle, wo sich Mädchen schnell durchsetzen und im Leben dann auch durchkommen und einen guten Partner finden.
    Warum ist das bei der Autorin nicht der Fall ?
    Ich tippe eher auf zu große Sensibilität und damit verbunden Durchsetzungsschwäche. Da müßte eine Analyse ansetzen,
    und da hätten auch Therapeuten mit Wertefundament ansetzen sollen.

    Frauen sind heute längst kein entrechtetes Freiwild mehr, oft ist sogar das Gegenteil der Fall !

    Kranke und Idioten gab es immer in der Gesellschaft und wird es immer geben, Sexisten etc pp
    Das wird auch durch Feminismus nicht beseitigt.

    Die Autorin hat ein rein persönliches Problem beschrieben. Das muss auch persönlich analysiert werden, warum konnte sie sich nicht durchsetzen.
    Dann aber ist es viel grundlegender und weitgehender zu analysieren, woher kommen solche Dinge und gesellschaftliche Dinge !
    Diese Erde war noch nie ein Himmel und wird es auch nie sein, das war schon immer so, und das wird sich auch nicht ändern, außer man träumt.
    Woher kommt also das Böse und woher kommt das Gute ?? Welchen Einflüssen unterliegt ein Mensch, auch hier individuell und die Gesellschaft ?
    Hier kommt der sog Zeitgeist ins Spiel, der analysiert werden muss.
    Wohl dem, der die tieferen Ursachen von gut und böse erkennt und dann entsprechend agieren kann.
    Aber viele Menschen sind dafür blind und wollen damit auch nicht umgehen, das ist ihnen zu anstrengend.
    Das Leben ist und war immer ein Kampf, besonders geistig, und es ist die Aufgabe des Menschen, die absoluten Ziele herauszufinden, zu erkennen, welche Kräfte ihn daran hindern, woher sie kommen und seinen Weg zu gehen !
    Jeder in seiner individuellen Persönlichkeit und Veranlagung und Art.

  9. Regine Bacherle

    Diesen Bericht kann ich leider auch nur unterschreiben, es ist der Hammer, wie man als Frau behandelt wird. Ich war in unzähligen Therapien, wobei es schon eine Sensation ist in Berlin überhaupt einen Termin zu bekommen. Mein Ergebnis: Ich bin schwer gestört in der Persönlichkeit, weil ich keine Kinder habe, nicht regelmäßig in Urlaub fahre, Tiere liebe, gerne arbeite (hier wird mir unterstellt, dass mir der Unterschied zwischen Hobby und arbeit nicht klar sei), keinen Partner habe (war mit Alkoholiker zusammen, wurde geprügelt, beklaut, verarscht, betrogen und geschlagen, aber zu diesem Zeitpunkt waren die Psychologen zufrieden), nicht täglich Sex habe, mir Sorgen mache wegen der Schulden usw usw..
    Ich habe inzwischen ein buntes Sammelsurium an Diagnosen, jeder Gutachter dichtet etwas hinzu, mit dem Ergebnis, dass ich nach einem schweren Überfall definitiv nicht mehr auf die Beine kommen kann, weil ich so schwer gestört bin!

  10. Ihr persönlicher Bericht ist wirklich erschütternd. In ihm kumulieren mehrere vielschichtige Probleme.
    Auf individueller Ebene wahrscheinlich eine sog. Hypersensibilität (bin ich selber auch und muss daher viel tun, um mich zu ´erden´.) Hypersensible – egal ob Mann oder Frau (!) – sind für die eher verrohende Gesellschaft eine Art ´Spiegel´ und Projektionsfläche, in die gerne auch mal hineingehauen wird; ich habe Gott-sei-Dank gelernt, mich zu wehren.

    Richtig ist, dass viele Psychotherapeuten ihr Handwerk nicht beherrschen, weil sie selber – zeitgeistgemäß – kein ausreichendes Wertefundament in Erziehung und Fachausbildung erhalten haben.
    Übersexualisierung der Gesellschaft (man denke an die jetzt sogar propagierte Frühsexualisierung der Kinder, sog. Bildungspläne, gegen die mittlerweile erfreulich viele Menschen sogar demonstrieren > sog. ´Demo für alle´ !!) …
    Sie begann (plan- und agendamäßig) mit der sog. 68-er Revolution (die ihrerseits mit der Globalisierung zu tun hat: Sie wird gesteuert von den Globalisten, also letztlich den Vertretern des internationalen Finanzkapitalismus (und der von diesem korrumpierten sich internationalisierenden Eliten – das war vor der französischen Revolution auch nicht anders, nur dass da der Erbadel die Völker aussaugte, heute ist es eine internationale ´Finanzaristokratie´), leider versteht das heutzutage ausgerechnet die politische ´Linke´ nicht, mit Ausnahme von Leuten wie Sara Wagenknecht oder Oskar Lafontaine).
    Ideengeschichtlich wirkten sich in der 68-er-Revolution insb. Marx und Freund aus, also die sog. ´Frankfurter Schule´. S. Freund (hat oben jemand sehr richtig erläutert);
    insb. aber auch der – m. E. mißverstandene – Freudschüler Wilhelm Reich (der niemals gesagt hat, dass derjenige der beste, gesündeste und am wenigsten ´faschistischste´ Mensch sei, der am meisten vögelt, aber von vielen so verstanden wurde)

    Intellektuelle Gegenmittel gegen diese ganzen Irrlehren der heutigen Zeit sind:
    – in individualtherapeutischer und sozialpsychologischer Hinsicht insbesondere die Werke des Schweizer Psychotherapeuten Arno GRUEN (!), z. B. „Der Wahnsinn der Realität“
    – in soziologisch-politologischer Hinsicht: Die Werke des konservativen Politologen Manfred Kleine-Hartlage (z. B. „Neue Weltordnung“, „Die liberale Gesellschaft und ihr Ende“ oder aktuell „Die Sprache der BRD“.

    Wer bereits derart traumatisiert ist wie die Autorin, sollte auch schauen, viel ´für sich zu tun´, von Mediation über Autogenes Training bis Joggen oder Kampfsport kann alles deutliche Verbesserungen von Psyche und Physis bringen. Letztlich ist es egal, was man macht, Hauptsache man macht irgendetwas – und dann nachhaltig (es gibt nichts Gutes, außer man tut es).

    Danke, dass Sie den Mut hatten, Ihre Geschichte zu veröffentlichen! ich wünsche Ihnen, dass Sie nicht zuletzt dadurch Menschen finden, die Sie verstehen, und dass Sie irgendwann wieder lernen können, anderen Menschen zu vertrauen.
    Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute!

    PS. Und vergessen Sie den Feminismus – der ist als ´ein Baustein´ erheblich mitschuld an der ganzen Misere, auch er ist von verrückten UNO-Gremien und sodann von der EU gesteuert.
    Es geht bei all diesen Ideen der neuen Weltordnung nur um Politik: Der total-bespaßte, aber seelenlose Konsum-Mensch ist ein besserer Untertan für die mächtige Minderheit der Eliten

  11. Karla Kekz

    Lieber Alexander,
    vielleicht möchten Sie sich einmal zum Radikalfeminismus belesen, bevor Sie den Feminismus allgemein als UNO- und EU-gesteuert verunglimpfen, weil Sie den derzeit allseits gelebten und überpräsenten Gleichheits“feminismus“ der patriarchal verzauberten ErfüllungsgehilfInnen als DEN Feminismus verkennen.
    Während der Gleichheits“feminismus“ (aka Alibi-Feminismus aka Auch!-Feminismus) ein ebenso großes Stück vom verdorbenen (patriarchalen) Kuchen fordert ohne etwas am Rezept zu ändern, stellt der Radikalfeminismus diesen verdorbenen Kuchen/das Patriarchat in Gänze (und damit automatisch die von Ihnen genannten Punkte) in Frage. Da das aber unpopulär und natürlich vom System nicht gern gesehen ist, findet da die Präsenz in den Medien kaum/nicht statt. Diese Unsichtbarmachung/Auslöschung scheint zu wirken, ihren Worten zufolge.

  12. Ich bin eine ganze Weile auf Webseiten gesurft.

    Ich schätze mal so etwa vier Stunden und ich habe in dieser
    Zeit keinen solch guten Artikel gefunden, wie deiner.Respekt!

  13. Der Artikel ist zwar nicht aktuell,ich wollte aber trotzdem kurz etwas dazu schreiben…

    Gewalterfahrungen in Therapien kenne ich auch…Ich glaube,dass man im Bereich der Psychiatrie/Psychotherapie gar nicht arbeiten könnte,wenn man weiß,was man da alles anrichten kann…Sie sollten den Patienten allenfalls als Berater und Beobachter zur Seite stehen,mehr aber auch nicht…
    Solange man glaubt,man ist von sowas abhängig (das gilt für alles andere auch),können andere einem sehr schaden!!!

  14. Die Erfahrung, immer wieder gemobbt zu werden.
    Ich glaube, manche Menschen wirken einfach so authentisch auf andere, dass es sofort zur Bedrohung der Normalität ist.
    Es ist schade, wenn das dann als Schwäche gesehen wird.
    Ihr habt mehr Rückgrat, als ihr denkt.
    In gewisser Hinsicht könnt ihr sogar gar nicht anders, als Rückgrat zu haben, und werdet dafür immer wieder bestraft, obwohl ihr nichts anderes macht, als versucht, euch selbst treu zu bleiben.

  15. Bärbel

    Berichtet doch mal über diejenigen Unterschichten-Ekelsfratzen, die (im Erwachsenenalter) von der Reife und ähnlichem her noch in der Pubertät stecken und hübschen Frauen und Mädchen, an die sie niiiiemals rankommen könnten, K.O.-Tropfen unterjubeln, sie dann vergewaltigen, davon Videos machen und die dann in Darknet- und Porno-Portalen wie x-Hamster verbreiten (und die Frauen als ihre eigenen Ehefrauen oder als schlafend darstellen.
    https://www.zeit.de/zeit-magazin/2017/34/voyeurismus-pornoseiten-netzwerk-illegales-filmen

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