Der Original-Artikel „The Hijacking of Gender: A Feminist Take on Transgenderism“ wurde verfasst von T M Murray, PhD. Sie ist die Autorin von „Thinking Straight About Being Gay: Why it Matters If We’re Born That Way„.
Wir bedanken uns für die Erlaubnis, eine Übersetzung anzufertigen und diese hier zu veröffentlichen.
Übersetzung von Anna Strom.
Eine feministische Auseinandersetzung mit Transgenderismus
Das Gender-Konzept war mal cool. Unbeugsame Feministinnen wie Simone de Beauvoir, nutzten es um das, was zwischen den Beinen ist (sex [Anm. d. Übers: biologisches Geschlecht]) von dem zu unterscheiden, was zwischen den Ohren ist (gender [Anm. d. Übers: soziales Geschlecht]). Mit dem ersten kamst du zur Welt. Das letztere wurde dir anerzogen. Das zwischen deinen Ohren wurde dir durch die Indoktrination der patriarchalen Kultur eingepflanzt.
Als Frauen begannen, Rollen oder Positionen einnehmen zu wollen, die nur für Männer reserviert waren, griffen die Patriarchatspropagandisten auf die „Natur“ zurück, um dem patriarchalen System den Rücken zu stärken. Diese Taktik ging auf, weil unsere Kultur so voll gestopft ist mit Stereotypen, dass diese beinah „natürlich“ wirken. Die Theorie des biologischen Determinismus wurde benutzt um zu erklären, warum das Patriarchat keine politische Angelegenheit sondern eine biologische Zwangsläufigkeit sei. Soziobiologen wie E.O. Wilson vertraten vehement, dass das Patriarchat andauert, weil Gene die Kultur bedingen.
Der Ansatz war nicht neu. Freud hatte die patriarchale Kultur in Penis und Vagina (vor allem im allmächtigen Penis) verankert. Christliche Traditionalisten betrachteten schon von Beginn an die Verknüpfung der patriarchalen sozialen Ordnung mit den reproduktiven Funktionen als etwas durch die „Schöpfung“ Gegebenes, entsprechend für die Frau verbunden mit der Rollenzuschreibung als Mutter und Ehefrau. Evas Sünde und ihre Bestrafung durch Gott festigte die unterwürfige Beziehung der Frau zu ihrem Ehemann weiter. Paulus gab noch eine Prise Autorität des neuen Testaments hinzu, indem er von Frauen forderte, „ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn.“ Die heilige Institution der Ehe war eine menschliche Erfindung, enthielt aber die Absicht „Gottes“.
Ein paar sture Feministinnen weigerten sich, diese „Vernatürlichung“ des Patriarchats und seinen begleitenden biologischen Determinismus mitzumachen, und sahen die Erklärung für männliche Dominanz stattdessen in sozialen, kulturellen, theologischen, akademischen und wirtschaftlichen Institutionen. Existenzialisten wie Simone de Beauvoir verabscheuten es, Erklärungen für menschliches Verhalten zu akzeptieren, die behaupteten, dass dieses durch ein unverrückbares „Wesen“ festgelegt sei. Jean-Paul Sartre bestand darauf, dass sich der Charakter eines Individuums in Resonanz zu seinen Umständen, durch seine freien Entscheidungen, entwickelt. Wir werden hier hineingeworfen, in situ, konfrontiert mit unserem freien Willen, und wir müssen unsere Entscheidungen vor einem Hintergrund an Tatsachen treffen, die wir nicht beeinflussen können, wie beispielsweise dem biologischen Geschlecht in das wir hineingeboren werden. Aber was wir damit „machen“, liegt bei uns selbst. Während klar ist, dass nur Frauen Kinder gebären können, sind die damit verbundenen Konsequenzen nicht vorherbestimmt und die aktuelle Arbeitsaufteilung nur ein mögliches Arrangement einer Palette der uns zur Verfügung stehenden gesellschaftlichen Orgnaisationsformen.
So wie die einstigen Feministinnen, überschritten ursprünglich auch mal schwule, lesbische und bisexuelle Individuen die Geschlechterstereotype, die die Gesellschaft ihnen anerzogen hatte. Den normativen und weit verbreiteten heterosexistischen Gendermythen entsprechend, wurden diese „queeren“ Leute als „Butch“, „Sissies“, „Dykes“ und „Fairies“ gelabelt – Beleidigungen, die dazu dienen sollten, all jene zu stigmatisieren, die sich weigerten sich entsprechend der sexistischen und heterosexistischen Geschlechterrollen, die ihnen beigebracht wurden, zu verhalten und zu kleiden. Also entschlossen sich „Schwuchteln“ und „Lesben“ diese abfälligen Spitznamen zurückzuerobern, sie an sich zu nehmen und durch sie, als Zeichen des Widerstands, der Intoleranz der Kulturmythenschmiede den Spiegel vorzuhalten.
„Indem sie Geschlechternormen in eine Art Theater verwandelten, zeigten Dragkünstler, dass man Geschlechterrollen, unabhängig von den Genitalien, imitieren kann, und offenbarten damit die Tatsache, dass „Gender“ keine naturgegebene, sondern eine antrainierte Form von Rollenspiel ist, das mitgespielt oder abgelegt werden kann (pace Judith Butler). Die „Queeren“ waren Versinnbildlichungen der Unfähigkeit von „Gender“, zu realen Menschen zu passen. Das alles war fortschrittlich, weil es die sexuell konservative Mär entblößte, dass alle Männer heterosexuelle Persönlichkeitseigenschaften haben, die sich von denen der Frauen unterscheiden und umgekehrt.“
Den Feministinnen dicht an den Fersen, begannen die „Homos“ darauf aufmerksam zu machen, dass ganz oben auf der Liste der sozialen Mythen darüber wie „Jungs“ und „Mädchen“ dazu kommen sich als solche zu fühlen, die Annahme steht, dass sich alle zum entgegengesetzten Geschlecht hingezogen fühlen. Vieles an den Geschlechterrollen wird auf der Grundlage von Heterosexismus und heterosexuellen „Rollenspielen“ konstruiert. Die kulturell normierten männlichen und weiblichen Rollen innerhalb der Gesellschaft (z.B. Gender) werden als Teil der westlich-christlichen Fetischisierung und Mystifizierung der Geschlechterunterschiede ritualisiert. Die Unterschiedlichkeit zwischen Männern und Frauen aufzubauschen, das entgegengesetzte Geschlecht zu mystifizieren, und sexuelle Handlungen zu tabuisieren, erhöht den Reiz, das Geheimnisvolle des „anderen“ zu durchdringen und Grenzen zur sexuellen Erfüllung zu überwinden. Die Vorannahme einer den Menschen innewohnenden Heterosexualität erleichterte die Einteilung der Menschen in zwei gegensätzliche, sich gegenseitig anziehende Arten. Ebenso wie Feministinnen sich geweigert hatten, eine Definition von „Frau“ zu akzeptieren, die diese zum Gegenpol des männlichen Ideals erklärte, weigerten sich Homosexuelle, sich als fehlerhafte oder kranke Heterosexuelle zu sehen.
Sowohl für die Feministinnen als auch die „Queers“ des späten zwanzigsten Jahrhunderts wurde das Natürliche durch das Soziale unterdrückt. Gleichzeitig aber wurde das „Natürliche“ durch kulturelle und theologische Annahmen erzeugt. Vorstellungen über Gender sind nicht einfach nur Ergebnisse empirischer Beobachtung; sie sind die Vorannahmen dieser „Forschung“. Folgerichtig „verkehren“ Individuen, sobald sie den Geschlechtsstereotypen nicht entsprechen, scheinbar die (als wahr und unverrückbar angenommenen) Geschlechterrollen, entblößen sie als Erfindungen. Sobald Individuen, wenn sie beobachtet werden, sich nicht den sozialen Gendervorstellungen konform verhalten, sollte das ein Beweis dafür sein, dass soziale Gendervorstellungen fehlerbehaftet sind. Stattdessen aber sind die Geschlechterrollen a priori-Annahmen, und Belege, die diesen widersprechen, werden als „abnormal“ und abweichend eingestuft, und nicht als Indiz dafür gesehen, dass die „Norm“, von der ausgegangen wurde, von vornherein falsch war. Der gesamte konzeptuelle Rahmen, in dem Gender untersucht wird, weist das Problem von zirkulären Schlüssen auf. „Männer sind vom Mars und Frauen von der Venus“ von John Gray ist ein Lehrstück dieser unwissenschaftlichen Methoden.
Die neue Transgenderbewegung ist keine Erweiterung der bisherigen Bestrebungen sexistische und heterosexistische Mythen zu dekonstruieren. Sie verbindet Feministinnen und genderqueere Menschen nicht, als vereinte Front, die sich heterosexistischen Märchen und Geschlechtsstereotypen widersetzt, solidarisch miteinander. Viel mehr spaltet und erobert sie diese früher mächtige kulturelle Gegenbewegung, raubt dessen Sprache und ahmt dessen politische Haltung nach, um ihre gegenteilige Intention zu verbergen. Die Transgender, die diese neue anti-queere Revolution angeführt haben, sind tatsächlich nur wenige; sie sind aber Teil des gut situierten Establishments und haben den vollen Rückenhalt der Medien, wenn es darum geht ihre Sache voranzutreiben – ein weiterer Umstand, der sie von ihren genderqueeren Vorgängern der 80er und 90er unterscheidet.
In den vergangenen Jahren wurde „Gender“ von einer reaktionären Bewegung radikal umdefiniert, verwandelt weg von einer Reihe an Konventionen und Einschränkungen bezüglich dessen, was Männer und Frauen sein und tun können, hin zu einem innerseelischen Zustand. Chrissie Daz liegt richtig damit, dass sich das Verständnis von Gender im einundzwanzigsten Jahrhundert grundsätzlich verändert hat und die neuen Transgenderkrieger für einen grundlegenden Paradigmenwechsel im Verständnis von Gender innerhalb der letzten vierzig Jahre stehen. Gender, eine Idee, die früher von der liberalen Linken gegen konservative sexistische und heterosexistische Gesellschaftsnormen eingesetzt wurde, wird nun umgeformt zu einer Waffe im Arsenal einer rückschrittlichen Politik, die nicht nur sexistisch sondern auch homophob ist. Die heutige Transgenderbewegung festigt den Mythos, dass Männer und Frauen grundsätzlich unterschiedliche Spezies seien, nicht nur bezüglich Fortpflanzung, sondern auch mental – mit unterschiedlichen Wünschen, unterschiedlichen Bedürfnissen, unterschiedlichen Neigungen, und unterschiedlichen Psychen. Heutzutage bejahen die Sprecher der Transgenderbewegung die traditionell konservative Vernatürlichung von „Maskulinität“ und „Femininität“ als innewohnende psychologische Zustände: in den Menschen von Geburt an angelegt, aus chemischen Prozessen im Hirn und anderen hormonellen Interaktionen entstehend. Die fortschrittliche Idee, dass es keine einheitliche Art und Weise gibt, wie sich alle Jungs als solche (oder alle Mädchen als solche) zwangsläufig „fühlen“ oder „denken“ wurde ausrangiert.
Anstatt eine starre, heterosexistische Binarität zu verurteilen (wie ihre Rhetorik es scheinen lässt), gehen die Transkrieger davon aus, dass ihr inneres Selbst („Identität“) von Natur aus „maskulin“ oder „feminin“ ist, unabhängig von irgendeiner Sozialisation. Der Einfluss kultureller Indoktrination ist scheinbar unerheblich. Gender wurde auf einen Schlag entpolitisiert, vernatürlicht und medikalisiert.
Gender ist mittlerweile ein Konzept, dass, so scheint es, die Art von politischer Arbeit auf sich nimmt, die man früher mit der Bürgerrechtsbewegung verband. In Wirklichkeit verdreht es die Logik mit der Bürgerrechte erreicht wurden. Die früheren Bürgerrechtler proklamierten, dass Diskriminierung, die auf biologischen Unterschieden wie Hautfarbe oder Geschlecht beruht, die Gleichheit aller Menschen als moralisch Handelnde übersieht. Menschen anhand gleicher körperlicher Eigenschaften zu gruppieren, vernachlässigt deren Individualität und ihr Wesen als Menschen. Gruppen von Individuen wurden über ihre Hautfarbe oder ihre Genitalien definiert, nicht durch menschliches Handeln, Charakter und Verhalten. So wurden Personen auf ihre Körper (oder Körperteile) reduziert während wichtigere und eindeutig menschliche Merkmale wie Verstand und Wille vernachlässigt wurden (Aspekte, auf denen die Beurteilung eines Charakters basieren sollte).
Heutige Gender-Rights-Aktivisten verlangen weder als Individuen behandelt zu werden noch empfinden sie ihr Wesen als selbst gewählt. Sie betonen einer „Minderheit“, definiert durch Genderidentität, anzugehören und anderen gleich zu sein, die denselben vermeintlich biologischen Zustand teilen. Während Bürgerrechtler Biologie unwichtig machten, behandeln Gender-Rights-Aktivisten sie als überwichtig. Die „Maskulinität“ oder „Femininität“ ihrer Psyche wird als angeborener Zustand angesehen, wie Haarfarbe und Hautpigmentierung. Da sie vorgeblich einer Gruppe von Menschen angehören, die durch diesen angeborenen biologischen Unterschied definiert wird, sollten sie Diskriminierung nicht mehr ausgesetzt sein als Frauen oder Personen, die der schwarzen, ethnischen Minderheit angehören. Während aber Frauen und Angehörige der schwarzen, ethnischen Minderheit in der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts bemüht waren, sich von reduktionistischen, biologistischen Definitionen ihrer Identität zu lösen und darauf drängten, nicht über ihre Genitalien oder ihre Hautfarbe definiert zu werden, verlangen die heutigen Transgender-Aktivisten die Anerkennung ihrer vorgeblich „biologischen“ Verschiedenheit, glaubend, dass ihnen aufgrund der Zugehörigkeit zu einer biologisch verschiedenartigen Gruppe Bürgerrechte zustehen.
Um diese biologisch-deterministische Sicht auf deren „Zustand“ (eine angeborene, „gegenderte“ Psyche) einnehmen zu können, müssen wir zunächst die konservativen Annahmen über Gender akzeptieren. Wie wir weiter oben sahen, ist die Heterosexualität von „Männern“ und „Frauen“ mit Gender verschränkt. Wie dem auch sei, wenn Frausein in der heterosexistischen Gender-Ideologie bedeutet, ein erotisches „Gegenstück“ für Männer zu sein, dann identifizieren sich Lesben, da sie nicht auf Männer stehen und kein Objekt männlich-sexueller Aufmerksamkeit sein wollen, eventuell nicht sehr stark mit „Femininität“ (oder der weiblichen Geschlechterrolle). Ebenso wird es männlichen Homosexuellen schwer fallen in die heterosexuelle Maskulinität mit den dazugehörigen erotischen Vorannahmen zu „passen“.
„Sobald die binären Geschlechterrollen vernatürlicht und in einen von zwei heterosexuell gegenderten, psychischen Zuständen verwandelt worden sind, bleibt biologischen Frauen, die zu typisch „männlichen“ Verhaltensweisen oder sexuellen Bedürfnissen neigen, nur eine Möglichkeit – sie müssen tatsächlich biologische Männer werden. Wenn sie ein angeborenes Bedürfnis hätten, sich „wie Männer zu verhalten“ obwohl sie biologisch weiblich sind, wären sie krank („dysphorisch“). Das gleiche gilt für biologische Männer, die zu typisch „femininen“ Rollen und sexuellen Neigungen tendieren. In diesem Kontext wäre es nicht überraschend, wenn Homosexuelle verwirrt wären.“
Die Ärzte von Transgendern sehen Gender-Dysphorie als einen abnormalen psychosexuellen Zustand. Aber wenn die Dysphorie tatsächlich eine Folge oder ein Symptom eines innerhalb der Gesellschaft falschen Verständnisses der natürlichen geschlechtlichen Biochemie ist, dann ist die Erkrankung nicht dem Patienten inhärent; dann ist sie das Ergebnis eines Zusammenspiels zwischen dem Patienten und seiner ihn umgebenden Kultur. Tatsächlich konstruieren der Eugeniker Nicholas Agar und die christlichen Bioethiker Michael J. Reiss und Roger Straughan Krankheit als ein sozial konstruiertes Konzept, oder „in gewissem Sinne, als Zusammenspiel zwischen Person und Gesellschaft“.
Frühere Queer-Aktivisten argumentierten hingegen, dass das Wesen des Zusammenspiels – nicht das Wesen des Patienten – den Patienten „unglücklich“ macht. Ein soziales „Unwohlsein“ bzüglich Verschiedenartigkeit wird schließlich neu entworfen als psychosexuelle Abweichung im Wesen des Patienten. Das „gestörte Gehirn“ der Person wird als Ursache für eine unannehmbare Interaktion von Individuen und sozialen Institutionen angesehen. Als politische Folge wird Kritik weggelenkt von sozialen Institutionen, die vielleicht reformiert werden müssten, hin zum abweichenden Individuum, von dem Veränderungen verlangt werden. Er muss verändert werden um in die Institutionen zu passen.
Um eine Idee davon zu bekommen, wie das funktioniert, müssen wir uns nur die Situation von Homosexuellen im Iran vor Augen führen. Der Iran ist eine sexistische, intolerante, homophobe Theokratie, in der der heteronormative Status-Quo durch fundamentalistische religiöse Gesetze streng durchgesetzt wird. Die offizielle, staatliche Lösung für Homosexualität ist entweder (1) diejenigen, die sie offen praktizieren, zu bestrafen oder hinzurichten oder (2) Homosexuelle zu „ermutigen“ chirurgisch, zum „richtigen“ Geschlecht zu transitionieren, so dass sie wieder in die heterosexuelle Norm passen, d.h. in die einzige Norm, die der Iran toleriert. Entsprechend hat der Iran die zweithöchste Anzahl von geschlechtsverändernden Operationen weltweit, hinter Thailand. Dies scheint analog zur chemischen Aufhellung der Haut eines Schwarzen, um ihm das Leben in einer rassistischen Gesellschaft angenehmer zu machen, während eigentlich der gesellschaftliche Rassismus angegangen werden müsste. Es wirkt politisch rückschrittlich. Statt die heteronormative Binarität abzulehnen oder zu dekonstruieren, scheint die Medizinindustrie bei einem transgender Individuum die wortwörtliche „Dekonstruktion“ ihrerselbst – wortwörtlich ihres eigensten Körpers – zu unterstützen, so dass sie ihn, dem binären heterosexistischen Bild entsprechend, neu erschaffen kann. Diese Gewalt wird maskiert als Mitgefühl.
Das ist der sowjetischen „Medizin“ der frühen 1970er Jahre nicht unähnlich, wo der sowjetische Staat Gewalt nur als letztes Mittel zur Bekämpfung der regimekritischen Intelligenzija, die begonnen hatte auf mehr politische Freiheit zu drängen, nutzte. Psychiatrische Untersuchungen und die Diagnose psychischer Störungen (typischerweise Schizophrenie) wurden zu den bevorzugten Maßnahmen mittels derer die Einweisung von Dissidenten in psychiatrische Krankenhäuser erwirkt werden konnte. Angesichts der politisch angespannten historischen Beziehung zwischen der LGBTI-Bewegung und den politischen Institutionen des Establishments, lässt sich der momentane Trend der Transgender-„Behandlung“ möglicherweise am besten im Licht von Michel Foucault analysieren, der argumentierte, dass die gesamte Kategorie psychischer Störungen ein Ausdruck gesellschaftlicher Machtbeziehungen ist. Vereinfacht gesagt ist Foucault’s Ansicht, dass Wahnsinn nicht Teil eines Individuums sondern eine soziale Definition ist, die auf Wunsch der Gesellschaft auf einen nicht-konformen Anteil der Bevölkerung angewendet wird.
Die scheinbare mitfühlende und fortschrittliche medizinisch- klinische Anerkennung des transgender „Patienten“ könnte in Wirklichkeit die heteronormative Binarität verstärken, die für viele gender-queeren Menschen lange Leid und Entfremdung erzeugt hat. Gegen informierte, einwilligende Erwachsene, die chirurgisch zu einem Körper transitionieren, in dem sie sich wohlfühlen, müssen wir keine Einwände erheben. Liberal-Progressive sollten aber vielleicht einen Moment über die Eile nachdenken, mit der diese Option unkritisch oder als primäre Lösung für Menschen, die unter Gender-Dysphorie leiden, bereitwillig angenommen wird.
Es gibt einfach keine Möglichkeit herauszufinden, ob das Unglücklichsein mit dem biologischen Körper ein Beiprodukt der dogmatischen, kulturellen Sozialisation oder ein innewohnender Zustand ist, da Kinder in allen Kulturen durch Geschlechterrollen indoktrinieren werden, wenn auch auf verschiedene Arten und Weisen. Es gibt keine Kontrollgruppe gegen die man gender-indoktrinierte Individuen vergleichen könnte. Die Behauptung der Transaktivisten aber, dass manche biologischen Mädchen/Frauen inhärent „maskulin“ und manche Jungs/Männer inhärent „feminin“ seien, nimmt vorweg was sie beweisen müsste: nämlich, dass Gender [i.S.v. sozialen Geschlechterrollen] natürlich und der psychosexuellen Veranlagung des Individuums innewohnend ist, statt eine Ansammlung von kulturell weitergereichten Fiktionen zu sein, die er oder sie internalisiert hat. Während es kein Problem darstellt, Geschlecht [sex] oder sexuelle Orientierung als der biologischen Veranlagung innewohnend oder inhärent anzusehen, heißt das nicht, dass wir deshalb verpflichtet sind eine essentialistische Theorie von Gender anzunehmen. In Wirklichkeit wirken liberale Queers und Feministinnen dem Fortschritt entgegen, in dem sie die Unterscheidung zwischen Anlage und Umwelt, die das vorhergehende Konzept von Gender verdeutlichte, aufgeben.
In dem Kontext eines biologisch-deterministischen Verständnisses von Gender wird es schwierig, die homosexuelle von der transgender Person zu unterscheiden. Letztere wird konzeptualisiert als heterosexuelle „männliche“ oder „weibliche“ Psyche, die im „falschen“ Körper gefangen ist. Aber falsch in Bezug zu wem oder was? Unabhängig davon ob jemand homosexuell oder heterosexuell ist, stellen heterosexuelle, binäre Normen von Geschlechterrollen eine Reihe von mächtigen Einschränkungen bezüglich dessen, wie eine Person mit männlichen oder weiblichen Genitalien sich verhalten wird, dar. Aufgrund der sexuellen Erwartungen, die den (heterosexistischen) Gendernormen innewohnen, ist Homosexualität einer der guten Gründe, weshalb sich eine Gruppe von Menschen einfach in ihren Körpern nicht „zuhause“ fühlt. Aber auch einige heterosexuelle Menschen finden es unglaublich schwer sich mit den vielen verhaltensmäßigen Erwartungen, die an ihre Geschlechtsrolle geknüpft sind, zu identifizieren. Manche Menschen finden Gender [i.S.v. sozialen Geschlechterrollen] einfach zu befremdlich und können sich den dazugehörenden Generalisierungen über „Männer“ und „Frauen“ nicht anpassen. Dies ist keine Erkrankung der Personen, sondern ein Symptom des sozialen Unbehagens bezüglich Vielfaltigkeit. Alle Individuen werden nachhaltig „ermutigt“ zu glauben, dass es ihnen besser geht, sie glücklicher sind, wenn ihre Vorstellungen von ihrem biologischen „Selbst“ zu dem kulturell akzeptierten passt. Und so wären sie vielleicht auch glücklicher, wenn sie transitionieren würden anstatt zu cross-dressen oder mit der ständigen Ablehnung zu leben, die jeden nicht-konformen Menschen trifft. In einer liberalen Gesellschaft sollte diese Option nicht unmöglich sein, aber – noch einmal – sie sollte nicht Vorrang vor dem Kampf für neue, soziale Reformen haben und es sollte eine Entscheidung sein, die von einem Erwachsenen getroffen wird, der sich der Rolle, die die Kultur bei seinem Verständnis seines Selbst spielt, vollkommen bewusst ist.
Um eine Ahnung von den sich abzeichnenden politischen Folgen des aktuellen Trends von Transgenderrechten zu bekommen, müssen wir uns klar werden, in welcher Beziehung deren Kernkonzepte zu Frauenrechten, LGBI-Rechten und „liberalen“ Eugenikern stehen. Transhumanisten/“liberale“ Eugeniker (Nicholas Agar, Julian Savulescu, James Hughes, Nick Bostrom, David Pearce, Gregory Stock, John Harris, Johann Hari, et al.) verbinden ihre Biopolitik mit freier Marktwirtschaft um bei einer scheinbar „liberalen“ Sozialpolitik bezüglich der Anwendung von Biotechnologie anzugelangen. Diese, nach deren Selbstbezeichnung, „liberalen Eugeniker“, setzen sich für einen unbegrenzten und/oder unregulierten Einsatz von Reprogenetik ein. Sie unterscheiden zwischen Reprogenetik und Eugenetik insofern, als dass die letztere staatlichen Zwang mit der Idee eines Nutzens impliziert. Die erstere würde von einzelnen Eltern, mit dem Ziel deren Kinder entsprechend ihrer Vorlieben zu gestalten, freiwillig in Anspruch genommen werden. Das ist „privatisierte“ oder „marktliberale“ Eugenetik (und so gibt es dabei selbstverständlich einen finanziellen Anreiz, deren Einsatz zu fördern).
„Im Bauch des scheinbar fortschrittlichen Trojanischen Transgender-Pferdes befindet sich eine rückschrittliche Sexualpolitik, die bereit ist Medizin und Biotechnologie zu nutzen um uns zuerst chirurgisch und chemisch – und später möglicherweise sogar genetisch – in unsere traditionellen Rollen der uralten heterosexuellen Binarität zurückzuentwickeln. Das soziale Engineering, normalerweise mittels Disziplin und Strafe durchgesetzt, könnte schon bald mit Hilfe von Biotechnologie, vorgeburtlichen Hormonbehandlungen und/oder genetischen Eingriffen erreicht werden.“
FALLS eine biologische Ursache für homosexuelle Anziehung existiert, würde eine Auslöschung dieser mit Sicherheit homosexuelles Verhalten reduzieren. Das zu leugnen, bedeutet so zu tun, als wären frei gewählte sexuelle Akte unabhängig von nicht frei gewählter sexueller Anziehung. Das sichere Ziel von reprogenetischen Eingriffen wird sein, das frei gewählte homosexuelle Verhalten eines Individuums zu eliminieren, indem man die nicht frei gewählte biologische Prädisposition dafür eliminiert. Das wird nicht geschehen, indem man dem Individuum seinen freien Willen nimmt, sondern indem man biologisch die Richtung, in der sich der freie Wille am wahrscheinlichsten äußern wird, steuert. Können diejenigen, deren primäre sexuelle Orientierung heterosexuell ist noch homoerotischen Akten nachgehen? Natürlich können sie. Aber das verfehlt den Punkt. Reprogenetische Eingriffe, die homosexuelles Verlangen verhindern, würden eine Form von sozialem Engineering darstellen, das in keiner Weise in einem medizinischen Sinne therapeutisch wäre, aber darauf abzielen würde, das Verhalten eines anderen Individuums (ohne dessen Zustimmung) auf die Lebensziele zu beschränken, die die Eltern vorsehen. Die Zukunft würde so aussehen, dass homosexuelle Menschen niemals durch ihr „Coming Out“ gegen die Indoktrination homophober Eltern rebellieren würden, einfach weil sie es nicht wollen würden.
Die neue Trans-Bewegung entfernt (egal ob absichtlich oder nicht) die einzige Barriere, die Eltern davon abhalten würde, von einer impliziten Zustimmung eines Patienten zu dieser Form der pränatal-eugenetischer „Behandlung“ seines psychosexuellen Zustandes, ausgehen zu können. Um homosexuelle Orientierung als medizinischen Zustand, der „Behandlung“ bedarf, definieren und anvisieren zu können, muss diese „Behandlung“ zunächst von homophober, medizinischer Gewalt unterschieden werden, die zu angreifbar wäre. Alles was fehlt, um diese Unterscheidung durchzusetzen, ist die Vorannahme, dass Patienten solch einer „Behandlung“ erfreut zustimmen würden. In ihrem eiligen Annehmen von „Transgender-Rechten“, liefern gutmeinende Liberale und Homosexuelle genau diese Prämisse. Eine homophobe, eugenetische Bewegung hat nach dem heiligen Gral der biologischen sexuellen Orientierung gesucht, um einen Weg zu finden diese zu verändern. Wenn sie jemals eine biologische Ursache für homosexuelle Orientierung ausfindig machen können, ist alles was ihnen dann fehlt, um diese „heilen“ zu dürfen, ein konzeptueller Rahmen, der homophobe Genveränderungen oder pränatale Hormonbehandlungen als wohlmeinend erscheinen lässt. Da die „Behandlung“ an einem ungeborenen Fötus durchgeführt werden würde, müssten Kliniker Homosexualität auf eine Art und Weise pathologisieren, die es den Eltern ermöglicht, von der Zustimmung des Patienten (Nachwuchses) zu deren „Heilung“ auszugehen.
Davon können sie aber nur dann ausgehen, falls bereits lebende Individuen mit nicht-binären Sexualitäten zustimmen würden, sich selbst zu verändern. Die Transgender-Bewegung kämpft darum, den „Zustand“ des Abweichlers als einen klinischen anzuerkennen, und darum, die „Rechte“ der Patienten, Zugang zu medizinischer Unterstützung bei der Transitionierung zurück in eine sozial konservative Definition von Gesundheit, zu bekommen.
Wenn einige der Transitionierten am Ende nicht heterosexuell sind, werden sie dennoch die heterosexistische Ansicht unterstützt haben, dass Gender, für eine Untergruppe von Individuen, ein innerbiologischer Zustand ist, der dazu führt, dass sie sich schlecht fühlen. Als freiwillige Patienten, die die theoretische Medikalisierung ihres Leidens akzeptiert haben, werden sie bei der theoretischen Umformung von politischen Angelegenheiten in klinische Pathologien eine Rolle gespielt haben. Obgleich die Trans-Unterstützer gute Absichten haben, helfen sie tragischerweise Sozialkonservativen der Öffentlichkeit eine eugenetische Agenda zu verkaufen, indem sie es als Ausdruck von Mitgefühl oder Diversitätstoleranz ausgeben.
Es gibt keinen Grund dafür, dass wir nicht Mitgefühl für Menschen haben können, die das Empfinden haben in einem „falschen“ biologischen Körper gefangen zu sein. Das problematische ist nicht, wie diese Menschen empfinden. Vielmehr ist das Problem, wie deren Empfinden gerahmt oder interpretiert wird, was teilweise dem sozio-politischen Kontext, in dem dieses Empfinden überhaupt entsteht, geschuldet ist. Wie Sarah Ditum argumentierte, ist „die Tatsache eines Leidens kein Beweis dafür, dass der Leidende eine verlässliche Einsicht in die Quelle dieses Leides hat.“ Würden Gesellschaften auf der Annahme beruhen, dass die natürliche menschliche Sexualität (Anziehung) sowohl heterosexuelle als auch homosexuelle Ausprägungen beinhaltet, würde das nicht nur dazu beitragen das Stigma, das Intersex-Geborenen anhaftet, zu beseitigen; es würde auch zu einem großen Teil Homophobie und (in einem großen Ausmaß) Sexismus verringern. Und weil dies auch sexistische Mythen über Gender – die befremdlich für diejenigen sind, die sich mit den sozialen Rollen, die den Menschen aufgrund ihres biologischen Geschlechts zugeschrieben werden, nicht wohl fühlen und nicht wohl fühlen können – aufbrechen würde, würde es sehr wahrscheinlich auch das Wohlbefinden derer verbessern, die momentan das Gefühl haben im „falschen“ Körper gefangen zu sein.
Titel des Originalartikels: „The Hijacking of Gender: A Feminist Take on Transgenderism“
Quelle: http://www.cultureontheoffensive.com/hijacking-gender-feminist-take-transgenderism/
Bilderverzeichnis
Bilder wiederveröffentlicht mit der Genehmigung von Culture on the Offensive
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- Illustration for differences in men and woman’s thinking. Conceptual icon set. Copywright: Ho Yeow Hui. hofred / 123RF Stock Photo
- Abstract word cloud for Gender identity disorder with related tags and terms. Copywright: radiantskies. Link: radiantskies / 123RF Stock Photo
- Transgender female to male graphic on blue background.Copyright. Copywright: Winterbee. Link: winterbee / 123RF Stock Photo
- Funny man suffering from mental disorder. Copyright : Elnur Amikishiyev Copyright: Elnur / 123RF Stock Photo
- Man’s Feet with Red Nail Polish and Hairy Legs on Bright Gray Background. Copyright: Alessandro De Leo Copyright: mrkornflakes / 123RF Stock Photo
geniale Analyse! Danke an die Übersetzenden! Ich verstehe leider nicht alles, beim ersten Lesen, habe aber dennoch einige ‚Aha‘ Erlebnisse gehabt. Jetzt verstehe ich auf der Theorieebene besser, warum sich manchmal ein vages Unbehagen bei mir einstellt, wenn transsexuelle Freund_innen, von ihrer inneren Klarheit berichten, sich schon immer ‚männlich‘ oder ‚weiblich‘ gefühlt zu haben. Ich hoffe, dass es uns gelingt, diesen theoretischen Diskurs innerhalb der LSBTTIQ Bewegung produktiv zu gestalten.
Ich finde das eine sehr gute und differenzierte Analyse, die in meinen Augen bisher innerhalb der feministischen Debatten noch viel zu wenig beachtet wurde. Ich würde auch von mir behaupten, dass ich schon sehr früh gemerkt habe, die soziale Rolle und die Identität, die ich als Frau innerhalb der Gesellschaft einnehmen sollte, schnürt mir eigentlich die Luft ab. Lange Zeit habe ich dafür meinen Körper und das Frausein abgelehnt. Inzwischen habe ich aber für mich entschieden, ich bestimme, wann ich mich als Frau fühle, und nicht die anderen, dabei ist es egal, wie ich mich verhalte oder welche Interessen ich habe. Seit dem kann ich mich und meinen Körper wieder akzeptieren. Es war mein Weg.
Eigentlich habe ich normalerweise eine gute Auffassungsgabe, doch müsste ich lügen, würde ich behaupten, alles verstanden zu haben, was hier geschrieben wurde 😉 Aber sollte ich es richtig verstanden haben, wird hier oft eine Relation zwischen dem Geschlecht bzw. Gender und der sexuellen Orientierung gezogen. Auch wenn es hier statistische Häufigkeiten gibt, so besagt weder das biologische Geschlecht noch das gesellschaftlich konstruierte Gender etwas über die sexuelle Orientierung aus. Daher kann ich auch nicht nachvollziehen, warum Menschen, die sich im falschen Körper fühlen, dies aufgrund einer (scheinbar nicht passenden) sexuellen Orientierung so empfinden. Ich kenne einige Personen, die ihren Körper ihrem Inneren angepasst haben. Ihre sexuelle Orientierung spielte hierbei meines Wissens keine Rolle. Sie waren z.B. im Inneren eine Frau und ihre sexuelle Orientierung war schon immer lesbisch. Dies würde den hier dargestellten Kontext widersprechen.
Wir können sicherlich nicht pauschal sagen, warum sich ein Mensch in einem flaschen Körper empfindet. Vermutlich, so meine Meinung, und ich sehe mich als radikale Feministin, ist es ein Mix aus Sozialisation und naja, was auch immer. Wer kann schon sagen, was die Seele bestimmt? Für manche Menschen sind es nicht viel mehr als elektrische und chemische Prozesse und für andere ist es weitaus mehr. Aber deswegen würde ich auch nicht einer solchen Person irgendwelche politischen Interessen unterstellen, sollte sie behaupten, schon qua Geburt so empfunden zu haben. Zum Teil mag das einfach so sein, wer will es widerlegen? Ich maße es mir nicht an. Und dass dadurch die heterosexuelle Normativität gefördert wird, das sehe ich nicht. Die Ausnahme bilden hier tatsächlich Situationen wie im Iran, doch hier lässt sich kaum von einem freiem Willen sprechen.
Was ich an dem modernen Genderdiskurs für viel bedenklicher halte und was ich hier in diesem Artikel vermisst habe, waren die Einflüsse von Judith Butler und Co. Denn diese möchten am liebsten das Geschlecht bzw. den Gender komplett neutralisieren bzw. so betrachten, dass er eigentlich seinen Sinn verliert, in dem er rein spontan empfunden und fließend gelebt wird. Es gibt somit eigentlich keine Frauen mehr, da jeder Mann sich mal eben kurz- oder langfristig als Frau empfinden kann, ganz spontan und dann natürlich auch Zutritt zu geschützten Räumen einfordert, so wie Männern, die gerne mal einen Lederrock tragen, Zutritt zu einer lesbischen Party begehren. Nach dem Motto sind wir nicht alle Queer? Nein. Sag ich. Und warum, weil hiermit das real existierende Patriarchat bewusst ignoriert wird, weil die Situation von Frauen in diesem System bewusst ignoriert werden und weil der dagegen kämpfende Feminismus unterwandert und abgeschafft werden soll, so wie einst die Frauenstudien zu Gunsten der Genderstudies weitestgehend abgeschafft wurden.
@Anna K. Ich habe es so verstanden, dass der Bogen zwischen Geschlechteridentität und sexueller Orientierung hier in i.d.R. so geschlagen wird, dass die sexuelle Orientierung eine DER bestimmenden (konstruierten) Eigenschaften des Gender ist, d.h. wer auf Männer steht, ist potentiell weiblich, wer auf Frauen steht, ist potentiell männlich. Die Relation ist also keine tatsächliche, sondern trägt nur zum Konstrukt bei.
Gerade das Verhältnis Geschlechteridentität und sexuelle Orientierung zeigt für mich allerdings immer wieder aufs Neue, wie absurd die ganze Debatte im Grunde ist. Wenn sich die sexuelle Orientierung sowohl an meinem wie am Geschlecht meines bevorzugten Partners festmacht, dieses Geschlecht aber nicht mehr biologisch bestimmt wird, sondern sich anhand des Genders, des modifizierten Körpers oder auch anhand der Tagesstimmung (wie @Anna K. es in Bezugnahme auf J. Butler erwähnt) orientiert, verschwimmt diese doch ebenso wie der Geschlechterbegriff ansich.
Selbstverständlich wäre eine solche Wahrnehmung, die die Menschen weder nach Geschlecht noch sexueller Orientierung scheidet, der ideale Zustand. Nur ist dieser nicht real und wird es auch nicht werden, insofern man annimmt, dass die liberale Gesellschaft irgendetwas mit einer Welt unabhängiger und selbstbestimmter Menschen gemein hätte.
Wäre er es so, gäbe es wohl kaum den Bedarf, für jede Form der geschlechtlichen sowie sexuellen Identität eine eigene Begrifflichkeit zu finden.
Ich möchte diesen wahnsinnig guten,hochkomplexen Text mal aif ein ganz simples,lebensnahes Niveau herunterbrechen: Ich als Mutter eines schwulen Sohnes betrachte seine Homosexualität als „Es geht mich nichts an wie jemand vögelt solange niemand anderem damit geschadet wird“ und nur als EINEN Aspekt unter den vielen Facetten seines Mensch- Seins. Für die Einstellung brauche ich nicht mal Toleranz. Im Gegenzug habe ich,unausgesprochen,von ihm erwartet,meine verrückten Amouren zu tolerieren und mich nicht in die Rolle der asexuellen Mutter einzusperren. (In kranker patriarchaler tyrannischer Trennung von „Mutter“ und „sexuellem Wesen“.) Dieser meiner Einstellung ging aber ein längerer innerseelischer Kampf voraus,der ausschließlich mit Konformität und Nicht-Konformität zu tun hatte – die „lieben“ Mitmenschen… – und nichts,aber auch garnichts mit meinem Sohn und mir und ich diesen Kampf dann auch als völlig irrelevant beiseite wischen konnte. (Westliche Demokratie,so ungenügend du auch sein magst,danke!)
@Lina
Ich weiß nicht, ob es in diesem Artikel nur um Konstrukte ging, und davon abgesehen soll doch Butler & Co. lehren, was immer sie wollen, würde es letztlich nicht darauf hinauslaufen, dass der Feminismus ad absurdum geführt wird, in dem das weibliche Geschlecht bzw. der feminine Gender neutralisiert wird. Noch haben wir aber ein Patriarchat und daher ist unser Kampf nach wie vor so wichtig wie in der Vergangenheit, und unsere Kampf ist der Feminismus, da wir nicht in einer fiktiven Welt ohne Geschlechtertrennung leben.
Der Text ist in sich logisch. Leider konstruiert Frau Murray eine Trangenderismus Bewegung, die es gar nicht gibt, um sie dann zu demontieren. Woher kommt mir das nur bekannt vor?
Erst mal gibt es keine Einigkeit einer „Transgender“-Lobby, die mit einheitlicher Stimme spricht und entsprechendes politisches Gewicht hat, noch kämpft sie für eine Art besondere Rechte. Es gibt eine große Anzahl von Individuen, die je nach Umgebung, und leider sind die USA eines der transfeindlichsten Länder die es gibt, mit mehr oder weniger Aufwand um ihr Überleben kämpfen, und ihr Recht auf Glück, und die individuell für sich eine Erklärung suchen, warum sie so sind wie sie sind.
Weder Medizin, noch Psychologie, noch Neurowissenschaften können bisher eine Ursache anbieten , sondern nur evidenzbasiert Lösungen für das individuelle Leiden, also Behandlungsrichtlinien. (Ob Transsexualität tatsächlich ein Leiden ist, das zwangsläufig pathologisiert werden muss, ist ebenso nicht final durchdiskutiert.) Deshalb kommen verschiedenen Betroffene bei der Suche nach einer Ursache – und diese Suche ist meines Erachtens nach sinnlos, aber durchaus legitim – zu verschiedenen Ansätzen. Davon sucht eine Gruppe, und das ist nicht mal die Mehrheit, körperliche Ursachen, also einen prinzipiellen physischen oder seelischen Unterschied zwischen Männern und Frauen. Und von diesem Anteil glauben wenige tatsächlich diese Antwort zu finden. Je heteronormativer eine Umgebung, bzw. ein individuuem geprägt ist, desto höher ist der Anteil derer, die eine solche Antwort finden wollen.
Wie gesagt, von allen von Transsexualität Betroffenen suchen einige eine Ursache als prinzipiellen Unterschied der Geschlechter, davon einige glauben den gefunden zu haben. Daraus eine politische Bewegung zu konstruieren ist arg weit hergeholt. Ich würde sagen, dass der Glaube an einen prinzipiellen Unterschied bei Betroffenen nicht verbreiteter ist als im Hauptteil der Gesellschaft. Aber auch nicht umgekehrt, Transsexualität kann vielleicht den Blick auf Geschlechterrollen schärfen, muss aber nicht.
Worin sich Menschen die unter Transsexualität leiden, und die sie behandelnden Ärzten einig sind, ist dass ein Mensch weiß welchem Geschlecht er zugehört. Dieses Wissen wird ungefähr zum dritten Lebensjahr konkret. Was danach mit diesem Wissen passiert, ob dieser Mensch die Möglichkeit hat, entsprechend zu leben, ist rein individuell. Wie dieses Wissen entsteht, wie es sich beeinflussen lässt, was passieren muss damit der Mensch das heteronormativ richtige Wissen erwirbt, weiß die Menschheit objektiv gesehen nicht. Interessant hierbei ist, dass die politischen und gesellschaftlichen Kräfte, die am lautstärksten dafür trommeln, im Besitz der Wahrheit zu sein, diejenigen sind, die ein konservatives, religiöses, traditionell bestimmtes Bild vom Menschen und den Geschlechtern haben.
Ich würde auch mal um die Überlegung bitten, warum dieser Text mit genau diesen Bildern unterlegt werden muss. Die stammen eindeutig aus einem transphoben Album.
@Michaela F
„Ich würde auch mal um die Überlegung bitten, warum dieser Text mit genau diesen Bildern unterlegt werden muss. Die stammen eindeutig aus einem transphoben Album.“
Stimmt, zumindest zwei der Abbildungen bedienen Klischees, die alles andere als nötig sind, um Inhalte zu illustrieren.
@ Michaela F
„[…] die individuell für sich eine Erklärung suchen, warum sie so sind wie sie sind.“ Und genau das ist es ja, was der Text kritisiert. Nämlich, dass eben nicht mehr auf der gesellschaftlichen Ebene nach einer Ursache und Lösung gesucht wird, sondern auf der individuellen (nach dem Motto: „Ich bzw. mein Körper ist das Problem und nicht die Geschlechternormen der Gesellschaft“). Geht man jedoch – wie Murray – davon aus, dass die Ursachen gesellschaftlich bedingt sind, ist es nur logisch, dass „Weder Medizin, noch Psychologie, noch Neurowissenschaften“ jemals eine Ursache finden werden.
„Worin sich Menschen die unter Transsexualität leiden, und die sie behandelnden Ärzten einig sind, ist dass ein Mensch weiß welchem Geschlecht er zugehört. Dieses Wissen wird ungefähr zum dritten Lebensjahr konkret. Was danach mit diesem Wissen passiert, ob dieser Mensch die Möglichkeit hat, entsprechend zu leben, ist rein individuell. Wie dieses Wissen entsteht, wie es sich beeinflussen lässt, was passieren muss damit der Mensch das heteronormativ richtige Wissen erwirbt, weiß die Menschheit objektiv gesehen nicht.“
Dadurch, dass du nur von „Geschlecht“ sprichst, implizierst du, dass eine Person natürlicherweise nur einem „Geschlecht“ zugehörig ist, sex und gender also übereinstimmen. Und zum dritten Lebensjahr sollen die Kleinkinder dies dann quasi „von Natur aus“ „wissen“ – selbstverständlich ohne jeglichen Einfluss der sie umgebenden Gesellschaft. Das wage ich mal zu bezweifeln.
Und ob die Person die Möglichkeit hat, entsprechend zu leben, ist eben nicht „rein individuell“. Sondern in hohem Maße von der Gesellschaft abhängig, die sie umgibt!
Wie „der Mensch das heteronormativ richtige Wissen erwirbt“, will ich ehrlich gesagt auch gar nicht wissen. Ist es dein Ziel, dies herauszufinden, Michaela?
Mein Ziel ist immer noch die Heteronormativität abzuschaffen – und nicht, den Menschen dabei zu „helfen“, sich ihr anzupassen.
Ein sehr guter Artikel, der die theoretischen Prämissen der neueren Transgender-Bewegung kritisch beleuchtet:
Es handelt sich um eine Wiederkehr des ESSENTIALISMUS in den Geschlechter-Zuschreibungen – so kann man die Gender-Bilder beschreiben, die die neuere Transgender-Bewegung neu aufleben läßt. Alter Wein in neuen Schläuchen und ein fundamentaler BACKLASH für den Feminismus, gegründet auf neoliberaler MEDIKALISIERUNG der Geschechterrollen.
Daher ist es auch nicht zufällig, daß dieser rückwärts gerichtete Diskurs vom Regime-Changer Soros und seiner OSF (Open Society Foundation) mit hohen Fördergeldern subventioniert wird. IDENTITÄTSPOLITIK ist DAS Kriegsterrain, das von diesen neofeudalen Globalisten mit hohen Milliardenbeträgen befeuert wird.
Erklärtes Ziel ist es, systemkritische politische und soziokulturelle Bewegungen und Diskurse dadurch zu zerschlagen, daß die darin verhandelten Themen ihrer sozialen Bezüge beraubt (z.B. auch im Diskurs um Prostitution) und völlig ENTKONTEXTUALISIERT individuellen Lösungen zugeführt werden sollen.
Nicht mehr die Gesellschaft, das Kollektiv oder normative Zumutungen an den Einzelnen sind dann mehr das Probem, sondern das INDIVIDUUM selbst, das damit nicht zurecht kommt und überfordert ist. Diesem Individuum werden im Fall von Transgender medikalisierte Scheinlösungen angeboten – am besten schon im Kindesalter, wenn der menschliche Geist noch formbar ist. Konsequenterweise richten sich diese Angebote daher auch an die Eltern, denen eingeredet wird, damit etwas Gutes für ihr Kind zu tun.
Immer wieder alles zu KONTEXTUALISIEREN ist m.A. nach der effektivste Widerstand gegen solche manipulativen Übergriffe der Globalisten, die mittels viel Kapital inzwischen ganze soziale Bewegungen komplett korrumpiert und aufgekauft haben. Leider merken es die (feministischen, linksgrünen, No-Border, Prostitution-als-freiwilliger-Beruf) Akteure noch nicht einmal, vor welchen Wagen sie sich da spannen lassen.
P.S. Um Hintergründe aufzudecken muß frau/man immer der SPUR DES GELDES folgen. Dann weiß man, wessen Interessen das alles dient.
Ein anderer Hinweis ist noch der Ratschlag Voltaires: „Wenn du wissen willst, wer dich beherrscht, dann schau dir an, wen du NICHT kritisieren darfst“.
Daher muß man auch der Fährte der TABUS unbedingt nachgehen, um verdeckte Macht/ Herrschaft aufzuspüren. Was wird mit einem (impliziten oder expliziten) Denkverbot belegt? GENAU da geht´s lang.
Ich finde übrigens die Übersetzung „Gender-Raub“ trifft´s nicht so ganz, das klingt zu harmlos. „Hijacking“ bedeutet ja Entführung, feindliche Übernahme, Piraterie.
Sich die feministische Gender-Debatte unter patriarchalem Vorzeichen unter den Nagel zu reißen ist ein weitaus aggressiverer Akt als nur „Raub“. Dabei wird vorgegaukelt, es ginge immer noch um BEFREIUNG, tatsächlich aber sollen in diesem neuen Diskurs patriarchale Geschlechter-Zuschreibungen wieder neu installiert werden.
Es ist ein Überfall, ein Piratenstück. „Feindliche Übernahme“ trifft´s daher noch am besten.
Die Transgender Debatte hat alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Die Frauenfrage ist somit nicht mehr vorhanden, resp. wieder einmal als unwichtig (Gähn) abgehakt. Die kleine Gruppe der Transgender mach dermassen einen Wirbel um sich, laut und Aufmerksamkeit heischend und kreischend, dass die „Cis-Frauen“ (Was genau soll das sein?) wieder schweigen. Nur schon das Aufmerksamkeit heischen und kreischen ist dermassen männlich, dass die ganze Diskussion eigentlich obsolet ist. Ausserdem wollen sie den Frauen (und Männern) beweisen, dass sie besser wissen, was eine Frau ist und wie sich eine Frau fühlt und kleidet. Alles Stereotypien. Unsäglich unwichtig eigentlich; vor allem wenn man denkt, dass die weibliche Hälfte der Bevölkerung vielerorts immer noch um die grundlegendsten Menschenrechte und ums Überleben kämpfen muss.
@kira: „der spur des geldes folgen“ soso. Wo endet denn diese Spur, welche die „Globalisten“ legen? Bei der Wallstreet oder bei diesem Usrael? Frage so von einer schlechten strukturell antisemtischen her.
@Light: Hä?
@Light: Ich verstehe die Frage nicht. Läßt die sich präzisieren?
@kira Ich frage mal so: wieso bist du so antisemitisch? Du schaffst es ja nicht mal deinen Antisemitismus durch wording zu verstecken. Also das du schon mit Soros ankommst, welcher Leute bezahlt um halt das Frau sein zu unterwandern, ist, sehr offen gesagt, ein typisches Antisemitisches Trope. Nicht das diese trans Personen einfach so trans sind.
Klingt ein bisschen nach der aktuellen geschichte rund um Andi Dier und Rose mcgowan…
@Light ?????? Wieso sind wir jetzt plötzlich beim Antisemitismus gelandet?
Versteh ich nicht! Natürlich muss man sich fragen, WER den Nutzen aus diesem Gender-und Trans-Tohuwabohu zieht. Die Frauen sind es mal sicher nicht. Und von Soros habe ich bei kira auch nichts gelesen. Und wenn: Was hat denn jetzt Soros mit Antisemitismus zu tun? Der Spur des Geldes folgen ist immer eine gute Idee. Man könnte eben auch fragen wem
genau nützt dieses Gender-Chaos, und warum? Sehe da auch noch nicht durch.
„Wieso sind wir jetzt plötzlich beim Antisemitismus gelandet?“
Das verstehe ich auch nicht. Vllt. um meine Meinungsäußerung zu diskreditieren?
Ist natürlich ziemmlich billig, Kritiker/innen von was auch immer, als moralische Unmenschen hinzustellen. In der Hoffnung, dadurch von der anstrengenden Mühe eigenständigen Denkens (statt betreuten Denkens) entlastet zu sein.
Zieht bei mir aber, bin nicht moralisch, PC-mäßig oder sonstwie erpreßbar oder in ideologische Schubladen einzuordnen. Tja, Pech gehabt.
Ich empfehle @Light, Ihre zur Zeit noch etwas plumpe Rhetorik hier auf den Seiten der „Störenfriedas“ zu verfeinern. Es gab hier mal einen Artikel darüber: Ad hominem (das, was Sie praktizieren) & Co.
Kira,ich bin beruhigt. Ich bin also nicht die Einzige,die bei „Light“s Kommentaren nur Bahnhof versteht und wie man auf „Antisemitismus“ kommen kann, ist mir ein komplettes Rätsel ( nachdem ich Deine – Kiras – Texte nochmal sorgfältig durchgelesen habe). Und was ist „Soros“? Kann man nicht ein wenig leserfreundlicher formulieren?
@Jutta: Soros ist ein politisch sehr virulenter und einflußreicher Milliardär und Globalist, der weltweit mit seinen politischen Stiftungen (OPS = OpenSociety Foundation) Regime-Changes, z.B. in der Ukraine, anzettelt und finanziert.
Überdies erhalten auch viele NGO´s von OPS finanzielle Förderung, die sich vormals für Demokratisierung und die Zivilgesellschaft eingesetzt haben (z.B. Amnesty International, Ärzte ohne Grenzen und etliche andere). Amnesty setzt sich seitdem für die Liberalisierung der Prostitution ein (was sie vorher nicht gemacht haben).
Auch hinter Teilen der Transgender-Bewegung stecken Soros-Gelder, um damit die feministische Bewegung zu untergraben. Es geht wohl darum, sozialen Bewegungen das Wasser abzugraben, sie von ihrer ursprünglichen emanzipatorischen Intention her zu entkernen – und vor allem zu SPALTEN (teile und herrsche).
In den letzten Jahren engagiert er sich sehr freigiebig im gesamten Bereich IDENTITÄTSPOLITIK – Gender-Identität, aber auch kulturelle Identität, die es beide nach den Vorstellungen der Globalisten künftig nicht mehr geben soll. Ich vermute, weil ein in seiner Identität gefestigter Mensch weiß, was sie/ er will und keine beliebige Manövriermasse von Globalisten ist.
Ich kann die unheimlichen Aktivitäten von OPS hier nicht alle aufzählen, das müßtest du selber googeln. Aber hier benutzt jemand ganz gezielt seine finanzielle Macht im Hintergrund, um frei nach Pippi Langstrumpf, sich die Welt „so zu machen wie sie ihm gefällt“.
Z.Zt. versucht er mit einer Kampagne und „Spende“ von 400 Millionen Dollar Großbritanniens Brexit rückgängig zu machen.
Ich zumindest finde es sehr besorgniserregend und gruselig, wenn einige wenige Globalisten und Milliardäre einen so großen Einfluß auf Regierungen, soziale Bewegungen und die Zukunft ganzer Kontinente ausüben. Mit Demokratie hat das nichts mehr zu tun, eher schon mit AUSHEBELUNG von Demokratien.
Danke! Ich hätte ja auch googeln können, bin aber recht sicher,da nicht die gefährlichen Zusammenhänge in dieser Tragweite erkannt zu haben. – Jedenfalls wünsche ich mir,dass in Foren wie diesem hier (von mir regelmäßig frequentiert und hochgeschätzt) Abkürzungen kurz erläutert werden,ebenso wie nicht so geläufige Namen. Ich finde,das ist Kennzeichen von offener Diskussionsfreudigkeit im Gegensatz zu einer exkludierenden Sprache so ˋa la: Wenn Du das nicht verstehst,gehörst Du nicht zu uns! – Ziemlich pubertär.
@Kira Bekanntlich regiert Geld die Welt. Und ja, ich habe ebenfalls bei vormals integren NGO’s und Zeitungen und Institutionen ein „Umschwenken“ bemerkt. Entweder auf harmlose oder Chaos-Gebiete. Und: Keiner dieser „Schwenker“ ist pro Frau, pro Tiere, pro Natur, oder
sonst wie „bekömmlich“. Das Wort „Entkernen“ muss ich mir merken. Das ist nämlich genau die böse Strategie, nebst „Teile (spalte) und herrsche.
Dieses Vorgehen ist übrigens uralt. Bei jeder Kolonisation oder Unterwerfung, hat man die Leute gegeneinander ausgespielt, mit „Zuwendungen und Bevorzugungen“ und ihnen gleichzeitig die Kultur und Identität (manchmal auch die Religion und Sprache) geraubt und vernichtet. Die Fragest ja nur: WARUM will Soros das? NWO? Und was soll das bringen, für wen? Auch er stirbt ja eines Tages, aber sein Geld wird
seine teuflische Wirkung weiter entfalten, bis sich eben niemand mehr für Geld instrumentalisieren oder „brainwashen“ lässt. Deshalb stehen ja auch „Selberdenker“ heutzutage so allein da. Ständig müssen sie kämpfen, dass sie nicht im Mainstream Strudel untergehen, mitgerissen, oder ausgegrenzt werden.
@Yvonne: „WARUM will Soros das?“
Tja, gute Frage. Warum wollen Menschen andere Menschen überhaupt beherrschen?
Menschen, deren Selbstverständnis das eines selbstbewußten Souveräns in ihrem/ seinem eigenen Landes ist, müssen solchen machtgeilen Finanz-Globalisten einfach ein Dorn im Auge sein. Aus deren Sicht ist es unser „natürliches“ Los, ihnen als Sklaven zu dienen.
Ich denke, das Hauptmotiv hinter seiner Art des Strippenziehens ist die Abschaffung der Demokratien weltweit, aktuell aber mit dem Haupt-Fokus auf Europa. Er und andere seiner Zunft basteln daher aktuell vorrangig an einer Auflösung der Nationalstaaten (er unterstützt daher konsequenterweise auch die No-Border-Bewegung mit Geldern). Weil es ohne Nationalstaaten logischerweise auch keinen Sozialstaat geben kann, der wirtschaftliche Notlagen aufgrund von Krisen des kapitalistischen Systems abfedert. Ein Träumchen für diese Leute – kein Sozialstaat, also müssen die Menschen komplett nach ihrer Pfeife tanzen und sind ihnen ausgeliefert.
Um das zu erreichen, müssen über Jahrhunderte gewachsene Selbstverständlichkeiten und kulturelle Identitäten schleichend aufgelöst werden – möglichst ohne, daß die Leute es groß merken. Jedenfalls macht es nur so Sinn, daß er über OPS gerne auch Identitätspolitik steuert, die sich vor allem gegen die gewachsene kulturelle und die Geschlechter-Identität richtet.
Denn ein Mensch ohne Identität kann keinen Widerstand leisten, weil seine Wurzeln gekappt wurden. Außerdem ermöglichen Gemeinschaften, die auf gemeinsamer Identität (kulturell oder Geschlecht) beruhen, einen Zusammenhalt in der Gruppe. Gewünscht ist aber VEREINZELUNG – darum gibt es auch jetzt diese irrwitzig vielen Geschlechter. Im Grunde hat beinahe jede/ ihre/ seine eigene Geschlechts-Kategorie. Allerdings nicht, um damit individuellen Ausprägungen Rechnung zu tragen, sondern als Herrschaftsinstrument und um eine Vereinzelung zu erreichen.
Der größte Coup dieser Leute ist es, daß es ihnen gelungen ist, ihre Pläne mit „humanistischen“ Absichten zu bemänteln und damit sogar linke und (pseudo)feministische Gruppen auf ihre Seite zu ziehen, die gar nicht merken, vor welchen Karren sie da gespannt werden.
Es gäbe darüber noch so viel mehr zu schreiben, was den Rahmen hier aber sprengen würde. Aber ich habe ja bereits erwähnt, welche Strategien Herrschaft aufdecken helfen:
1. Folge der Spur des Geldes
2. Folge den Denk- und Thematisierungstabus (wen darfst du auf keinen Fall kritisieren?)
Beide Spuren führen, frei nach Agatha Christie:), zu den Strippenziehern (verdeckter) Herrschaft.
@Jutta, ich war gar nicht auf die Idee gekommen, daß die Umtriebe der OPS nicht bekannt sein könnten.
@Yvonne: Du fragst, warum Soros das will, was das bringen soll und für wen. An der Seite Soros flaniert der Österreicher Gerald Knaus, der vor 17 Jahren den Berliner Thinktank ESI gegründet hat. Er berät auch unsere Bundesregierung. Allen Thinktanks diesen Kalibers ist eines gemeinsam. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, Gesellschaftsordnungen zu verändern. Und um etwas neu zu installieren, muss altes zerstört werden. In einem sind sie sich wohl einig, sie sind schneller und effektiver als zäh handelnde demokratische Regierungen. Soros ist nicht der einzige mächtige Strippenzieher. Sein Tod wird keine Auswirkungen haben, er hat viele Brüder im Geiste, die einem zerstörerischem Plan folgen. Es befriedigt in höchstem Maße ihre Allmachtsphantasien. Mehr Beweggründe braucht es nicht.
@Kira und @Gabypsilon: Danke, ich hab’s allmählich verstanden…..
Aber es läuft halt wieder auf die alte traurige Wahrheit hinaus, dass alles kaputt geht, wenn Männer GOTT sein (spielen oder ersetzen) wollen.
Das haben wir ja schon lange, und das Resultat sehen wir auch. Was also kann man dagegen tun, resp. wie diese Nekrophilie auflösen und aus dieser Matrix aussteigen? Es können ja leider nicht alle Selbstversorger werden und so dem Geld abschwören. Ich habe die Lösung noch nicht gefunden, ausser dass ich eben wie der Salm versuche Flussaufwärts zu schwimmen, resp. mich möglichst von der Propaganda nicht einnehmen zu lassen. Leider mach ich mir so etliche Feinde, die das gar nicht verstehen können.
@Gabypsilon hat recht, diese Leute sind organisiert über sog. „Thinktanks“, in denen sie ihre Führungskräfte rekrutieren und ausbilden. Außerdem gibt es alljährlich eine Art informelles Treffen der sog. „Bilderberger“ unter Ausschluß der Öffentlichkeit. Dort tagen die hinter verschlossenen Türen, brüten ihre Weltbeherrschungspläne aus und laden Politiker und Medienvertreter dazu ein, von denen sie sich versprechen, daß die sich dann in ihrem Sinne betätigen, indem sie ihre Agenda umsetzen.
Angela Merkel war auch schon dort VOR ihrer Wahl zur Kanzlerin (später aber auch nochmal), überdies Jürgen Trittin von den Grünen und der „Zeit“-Herausgeber di Lorenzo (es gibt Listen im Internet der eingeladenen Gäste unter „Bilderberger“). Diese mächtige Clique kungelt dann ganz ohne demokratische Kontrolle (!) aus, wer zur politischen Führungsfigur aufsteigen soll. Ein Jahr, nachdem z.B. Macron dort eingeladen war, wurde er französischer Präsident.
Einer der letzten deutschen Gäste war Jens Spahn von der CDU, der allein deswegen als künftiger Nachfolger von Merkel gehandelt wird. Oder auch die Ministerpräsidentin vom Saarland, Kramp Karrenbauer.
D.h. nicht wir wählen unsere Politiker/innen – wie es in einer Demokratie sein sollte – sondern sie werden von dieser Clique für ihre Ämter ausgesucht. Dann setzen sie ihre ganze (Medien-)Macht dazu ein, damit sie auch gewählt werden. Unsere Politiker, die Regierungen, sind also erschreckenderweise wirklich meist nur Marionetten – Vandana Shiva aus Indien (Trägerin des Alternativen Nobelpreises und Aktivistin gegen Monsanto, den Gen-Konzern) sprach letztes Jahr auf dem Anti-G-20-Gipfel von den „Sherpas“ der Finanz-Globalisten.
Unsere Haupt-Sherpa, die wir scheint´s gar nicht mehr loswerden, ist Merkel.
@Yvonne: „[…] dass alles kaputt geht, wenn Männer GOTT sein wollen“.
Wenn´s wenigstens nur die Männer wären. Aber Merkel gehört auch zu den Sherpas der Globalisten, deren Agenda sie zielstrebig umsetzt. Und auch Hillary Clinton, deren Wahlkampf zu einem sehr großen Teil von Soros finanziert wurde.
Frauen kann man eben auch nicht nur deswegen trauen, weil sie Frauen sind.
Liebe Yvonne, willkommen im Club. Hier im virtuellen Raum bist Du zumindest nicht von Feindinnen und Feinden umgeben. Ein schwacher Trost, aber immerhin ein Lichtblick, oder nicht? 🙂
Ja, ich weiss ja, dass auch Frauen da mitmachen. Leider! Das sind „die Gleichen“, die früher „dem Führer“ oder den Siegern zujubelten, oder eben jetzt anderen mächtigen und/oder reichen Männern hinterher wedeln. Macht korrumpiert. Dh. Macht über Andere….. nicht Eigenmacht, die eben meistens genau diesen Frauen fehlt. Leider wird es für Frauen zunehmend eng und schwierig, wirklich eigenmächtig zu denken und zu handeln.
WEM nützt’s? Genau! Der Bogen ist wieder geschlossen.
Ich habe grad gesehen, ich habe OPS geschrieben. Die korrekt Abkürzung für die „Open Society Foundation“ lautet natürlich OSF.
Yep, so sieht es aus, wie @Kira es ausführt. Unsere Frau Bundeskanzlerin ist jedoch nicht allein verantwortlich, auch wenn viele skandieren „Merkel muss weg“ und ihr die alleinige Verantwortung für die sogenannte“Flüchtlingskrise“ zuschreiben. Die gesamte Bundesregierung trägt die Verantwortung. Und selbst wenn Frau Merkel einmal nicht mehr Bundeskanzlerin ist, wer wird ihr denn nachfolgen? Die/ der nächste „Sherpa“ der Finanz-Globalisten. Willkommen in der Männerherrschaft, willkommen im Kapitalismus. Und auch der Plan, die Bevölkerung aufeinander zu hetzen, scheint aufzugehen. Die Elite lehnt sich entspannt zurück und schaut dem Treiben zufrieden zu.
Bleibt die immerwährende Frage nach einem Ausweg. Meine Macht reicht nur so weit, wie die Länge meines Arms. Ich spüre meine Ohnmacht und hoffe, dass sich unsere Mutter Erde eines Tages schüttelt und ohne Menschen gesunden kann. Bis dahin will ich meinen Teil dazu beitragen, ein Stachel im patriarchalen Scheißhaufen zu sein. Danke an alle klugen Frauen hier, die mit gutem Journalismus und interessanten Kommentaren dazu beitragen, dass ich meinen Horizont erweitern kann.
Seht ihr, Merkel bestimmt Kramp Karrenbauer heute zu ihrer Nachfolgerin, zunächst zur Generalsekretärin. Ich sollte mich als Wahr-Sagerin (!) betätigen. Für Spahn wird sie auch noch ein Plätzchen finden – sonst sind die Bilderberger nicht zufrieden.