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Ein ganz gewöhnlicher Freitag? – Prostitution im Wiesbadener „Untergrund“

Prostituted woman in Western Europe

© Kay Chernush for the U.S. State Department [Attribution], via Wikimedia Commons

Ein Beitrag von Manuela Schon, LISA Wiesbaden und Stadtverordnete der Landeshauptstadt Wiesbaden

An den meisten anderen Tagen bewege ich mich überwiegend in meinem eigenen Kiez in Wiesbaden: Hier wohne ich, hier arbeite ich, hier gehe ich aus, hier gibt es (fast) alles, was man halt so braucht. Freitage sind (derzeit) jedoch anders. Denn freitags fahre ich immer zur Uni nach Mainz und freitags mache ich Einkäufe für meine Arbeit, überwiegend in den Wiesbadener Stadtteilen Biebrich und Kastel.

Durch meine Vor-Ort-Recherchen zu Prostitution in Wiesbaden weiß ich ziemlich genau, wo Prostitution in meiner Stadt stattfindet. Durch Lektüre in so genannten Freierforen weiß ich das leider besser, als ich es manchmal wissen will. Viele schlaflose oder unruhige Nächte habe ich deswegen schon verbracht. Wütend und traurig zugleich macht es mich, dass die Chancen etwas dagegen zu tun, nicht gleich Null, aber doch sehr eingeschränkt sind.

Natürlich kann auch ich nicht durch Wände sehen, aber durch meine Recherchen sehe ich dennoch mehr als andere. Zumindest vor meinem geistigen Auge. Dies wird mir immer besonders freitags bewusst, denn insbesondere auf der dann regelmäßig zurückgelegten Strecke liegen zahlreiche der ca. 80 Prostitutionsstätten in Wiesbaden. Nach außen eindeutig als solche erkennbar, sind jedoch nur zwei.

Ich möchte euch mitnehmen auf eine für mich an diesem Wochentag gewöhnliche Rundfahrt durch Wiesbaden:

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