Unser Gentleman der Woche: Carsten Rohleder für die Aussage: „Ein Bordell gehört in eine Großstadt“

Die Legalisierung der Prostitution hat so einige absurde Blüten getrieben. Aktueller Höhepunkt ist ein Interview, dass die Ruhrgebietszeitung „Der Westen“ mit Carsten Rohleder geführt hat. Rohleder besitzt einen gewerblichen Betrieb für Zimmervermietung in der Düppenbecker Straße in Hagen. Anwohner protestieren, es ist von Zuhälterei die Rede. Dagegen verwahrt sich Rohleder und betont den sozial wichtigen Aspekt seines Angebots: „Ein Bordell, egal wie man sowas finden mag, muss in einer Stadt quasi vorgehalten werden. Ein Bordell ist wichtig für bestimmte Prozesse in einer Stadt. Man sieht das doch in den USA, wo Prostitution verboten ist. Dort ist die Rate der Sexualstraftaten weit höher als hierzulande. Ein Bordell gehört in eine Großstadt als wichtiger Anlaufpunkt.
Carsten Rohleder glaubt also an den bereits über 100 Jahre alten Schwachsinn, dass Prostitution so eine Art Abwassersystem für männliche Triebe sei – auch im prüden 19. Jahrhundert glaubte man das, und tolerierte Prostitution deshalb. Diese Haltung ist voller Abwertung für die Frauen in der Prostitution – die mit ihrer Tätigkeit für die scheinbar unkontrollierbaren Triebe von Männern herhalten sollen und sie ist Ausdruck einer Drohgebärde: Wird Prostitution auch nur eingeschränkt, läuft jede Frau Gefahr, vergewaltigt zu werden. Folgt man dieser Logik, dann dürfte es in Städten wie Frankfurt oder Saarbrücken angesichts der Dichte von Bordellbetrieben überhaupt keine Vergewaltigungen mehr geben. Wir alle wissen: das Gegenteil ist der Fall. Einige Frauen müssen sich laut der Logik von Carsten Rohleder dennoch für Sex bezahlen lassen, damit die Gesellschaft vor den Trieben der Männer beschützt wird. Das offenbart ein Männerbild, in dem es außer Frage steht, dass die Gesellschaft und nicht der Mann selbst für seine Triebe verantwortlich ist – ein armseliges Männerbild in jedem Fall und ein Frauenbild, in dem diese bestenfalls Objekte männlicher Sexualität sind, die wiederum als quasi unkontrollierbare Naturgewalt betrachtet wird. Die Annahme, dass Prostitution Vergewaltigungen reduziere wurde bereits mehrfach widerlegt – tatsächlich erhöht legale Prostitution die Vergewaltigungsrate, weil Männer daran gewöhnt werden, Sex jederzeit verfügbar zu haben – ob nun gegen Geld oder mit Gewalt.

1 Kommentare

  1. Vollkommen richtig was Sie da schreiben.Ich persönlich war zwar noch nie bei einer Prostituierten und habe das auch nicht vor.Wenn Alle so denken und handeln würden dann hätte sich das eh stillschweigend von selbst erledigt.Ist aber leider nicht so und wird vermutlich auch nie so werden.Und bei einem Totalverbot der Prostitution besteht immer noch die große Gefahr das diese unter noch mieseren Bedingungen in der Illegalität im Untergrund stattfinden wird.Und die organisierte Kriminalität wie mit allem illegalen noch mehr daran verdient.Die Nachfrage wird dann logischerweise auch höher sein als das (illegale) Angebot.Denn die Nachfrage bleibt ja nunmal leider bestehen.Das ist durchaus vergleichbar mit der Alkoholprohibition in den 1920/30 Jahren in den USA.Und wen hat diese richtig reich gemacht? Richtig die org. Kriminalität bzw. Al Capone im besonderen.Verstehen Sie mich nicht falsch.Aber genau deswegen ist es immer schwierig mit dem Verbot von irgendwas.Boykottieren bzw. fachlich und sachlich darüber aufzuklären halte ich persönlich für richtiger und viel wichtiger.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert