Nachfolgend ein Ausschnitt aus „Heartbreak:The Political Memoir of a Feminist Militant“ von Andrea Dworkin (2002)
Es passiert so oft, dass man, zumindest ich, nicht Schritt halten kann. Einer Frau wird nur dann geglaubt, wenn auch andere Frauen vortreten und sagen, dass der Mann oder die Männer, sie auch vergewaltigt hat / haben. Die Sonderbarkeit sollte offensichtlich sein: wenn ich ausgeraubt werde und mein Nachbar nicht, dann wurde ich trotzdem ausgeraubt – es gibt keine gesetzliche oder soziale Vereinbarung, dass auch meine NachbarInnen ausgeraubt werden müssen, damit mir, dem Opfer eines Raubes, geglaubt wird.
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Es braucht ein ganzes Dorf von Frauen um einen Vergewaltiger festzunageln. Manche Vergewaltiger haben Hunderte von Kindern belästigt oder ihnen sexuelle Gewalt angetan, bevor sie erstmals gefasst werden. Vergewaltiger von Frauen sind intellektuell oder unterbemittelt, weiße oder schwarze Unterschicht, geschickt und brutal, schlau und dumm; manche haben viel erreicht im Leben; manche sind reich; manche sind berühmt. Weil immer die Frau vor Gericht steht – diesmal, damit ihre Glaubwürdigkeit evaluiert werden kann – braucht es immer mehr als eine, um die Verhaltensmuster des Täters zu bezeugen.
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Das Glaubwürdigkeitsthema ist geschlechtsspezifisch: Es ist faszinierend, dass es bei all diesen Vergewaltigungen nur so wenige Vergewaltiger gibt. […] Ein Rat an junge Frauen: versucht nicht die Erste zu sein, denn dann gibt es keine anderen, die eure Geschichte bestätigen können. Ihr könnt euch Glaubwürdigkeit nicht verdienen; ihr könnt sie nicht kaufen; ihr könnt sie nicht faken; und ihr seid Närrinen, wenn ihr denkt, ihr hättet sie.