Schlagwort: Vergewaltigungskultur

Frauen aus Till Lindemanns Porno-Musikvideo erhalten Todes- und Vergewaltigungsdrohungen

Wir veröffentlichen nachfolgend ein Statement von russischen Feministinnen

Ende Februar hat der Rammstein Sänger Till Lindemann einen Porno mit russischen Frauen veröffentlicht. Aufgrund des Inhaltes wurde das Video nicht auf den regulären Social Media Kanälen des Sängers veröffentlicht, sondern auf einer Porno-Plattform. Nutzer von russischen Seiten wie “2ch” und des frauenverachtenden sozialen Netzwerkes “Männlicher Staat” (Мужское государство) haben die Identität einiger dieser Frauen enttarnt und deren Instagram-Profile, Profile auf dem russischen Netzwerk VK und sogar einige Privatadressen öffentlich verfügbar gemacht. Danach erhielten die Frauen hunderte von Nachrichten mit Beleidigungen, Todes- und Vergewaltigungsdrohungen. Bald darauf haben die meisten der Frauen ihre Online-Profile gelöscht.

Die Journalistin und Gründerin des feministischen Telegram-Kanals “Female Power”, Zalina Marshenkulova (Залина Маршенкулова) setzte sich für die Frauen in dem Video ein und erhielt daraufhin ebenfalls Beleidigungen und Drohungen. Sie erstattete Anzeige bei der Polizei und wies daraufhin, dass man sie verprügeln, vergewaltigen und mit Säure verätzen will. Zalina ist schwanger und leider angreifbar, da die russische Regierung ihr Personenschutz verweigert.

Weiterlesen

Unser Gentleman der Woche: Die Firma “Rockstar Games” für die Gewährung des “Rape Mods”

der gentleman der WocheDie Videospiel-Serie «Grand Theft Auto (5)» der Firma «Rockstar Games» war noch nie bekannt dafür, ein Mindestmaß an moralischen Überlegungen in das Spielkonzept einfließen zu lassen. Insbesondere der Spiele-Charakter “Trevor” sorgt für quasi freie Bahn und alles an Widerlichkeiten wie z. B. Mord und Folter ist erlaubt.

Das sollte eigentlich langen – könnte man meinen – aber damit nicht genug. Durch eine sog. Modifikation des Spiels, auch genannt Mod, ist es den Spieler_Innen nun möglich, andere Protagonist_Innen zu vergewaltigen. Diese “Möglichkeit” wurde und wird von einigen Spieler_Innen gern benutzt und Videoaufnahmen dieser Szenen inklusive ausgiebiger Lachsalven im Hintergrund kursier(t)en im Netz1.

Die Firma «Rockstar Games» weigert sich (nach wie vor), zu der Thematik Stellung zu nehmen und wenn man sich die Kommentare unter den einschlägigen Artikeln so durchliest, genießt sie ja auch nach wie vor die Unterstützung und das Verständnis ihrer Fans bzw. des Spiels. Denn schließlich könne ja eine Spiele-Firma nichts dafür, wenn Modifikationen in Umlauf gebracht werden und schließlich sei das Ganze ja auch nur ein Spiel, das habe mit der “Realität” ja nichts zu tun und lustig ist das eigentlich auch.

Nun, wenn eine Firma in der Lage ist, Mitarbeiter_Innen zu beschäftigen, die ein derartiges Spiel entwickeln können, dann dürfte es selbigen nicht all zu große Schwierigkeiten bereiten, wegen eines Mods zu intervenieren.

Wir sind der Ansicht, dass durch die Möglichkeit virtuell zu vergewaltigen (plus davon Aufzeichnungen zu machen und sich darüber lustig zu machen) Rape Culture unterfüttert und perpetuiert wird.

Wir sind übrigens auch der Ansicht, dass das kein bisschen lustig ist. Dass es da draußen viele Menschen gibt, die das anders sehen, nun ja, sollte uns das – zynisch betrachtet – in Anbetracht der Einordnung sexueller Gewalt in Gesellschaft und Recht noch wundern?

Die Firma «Rockstar Games» (plus ihre Unterstützer_Innen) ist für uns ein absolut geeigneter Kandidat für die Rubrik «Der Gentleman der Woche»!

Zum Weiterlesen:


1 Inzwischen wurden nahezu alle Videos dieser Art von den Nutzern resp. Youtube entfernt.