Inhaltshinweis: In diesem Artikel werden (sexuelle) Gewaltschilderungen thematisiert.
Nicht, dass wir nicht geahnt hätten, dass dieser Artikel kontroverse Reaktionen auslösen würde, die Heftigkeit dieser hat uns dennoch schockiert – und wir sind einiges gewöhnt.
Über simple Beschimpfungen und krude Thesen zuckten wir nur noch reglos mit den Achseln, denn sie waren nichts im Gegensatz zu den Mord-, Gewalt- und Vergewaltigungs(an)drohungen, die wir von Männern und Trans-Aktivisten erhielten und deren Gangart erstaunliche Parallelen zu den Methoden der Männerrechtsaktivisten aufwies, bei denen alles erlaubt zu sein scheint. Doch dazu später mehr.
Bevor der Artikel veröffentlicht wurde, war uns klar, dass es im Grunde unerheblich ist, wie ein Artikel aus diesem Themenkomplex aufgebaut ist, ob als Erfahrungsbericht, als Polemik, Satire oder als dezidiert feministische Analyse – wer gegen die Gebote des Queerfeminismus verstößt oder das Gender-Konstrukt kritisiert, sticht in ein Wespennest, das den Dialog qua der Unverfrorenheit, dies einfach zu tun, von vornherein ausschließt.
Sexuelle Gewalt als zentrales Thema des Radikalfeminismus
Warum es wichtig war, dass dieser Text erschien, ergibt sich aus der Tatsache, dass wir Feministinnen und Frauen sind und sexuelle Gewalt (ähnlich wie das System, in dem sie geschieht und ihre Folgen) ein zentrales Thema des radikalen Feminismus ist. Radikaler Feminismus (nein, nicht der liberale und auch nicht der Queerfeminismus) ebnete Frauen den Weg, ihre Geschichte/n zu erzählen und sexuelle Gewalt auf die Agenda einer Gesellschaft zu setzen, die verstehen muss, dass Frauenrechte Menschenrechte sind – allen voran aber auf die Agenda des Feminismus.
Wie fragil es um diese zentralen Themen und das Private, das das Politische ist, bestellt ist, wurde uns in den letzten Tagen plausibel vor Augen geführt.
Der Artikel wollte von den „KritikerInnen“ offensichtlich nicht gelesen werden oder wollte bewusst falsch verstanden werden. Anders können wir uns die teils doch recht konfusen (um es mal diplomatisch auszudrücken) Reaktionen nicht erklären.
Wir haben kein Bedürfnis, uns zu rechtfertigen und sehen auch keine Notwendigkeit, dies zu tun. Davon einmal abgesehen, dass uns weitere detaillierte Erklärungen hinsichtlich der – zumeist – gescheiterten Versuche, tatsächlich in einen argumentativen Austausch zu kommen, relativ sinnlos erscheinen. Aber Tatsachen sind ja dennoch ganz hilfreich:
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