Alle Artikel von Gastbeitrag

Julian Blanc wird zu Recht verurteilt – aber wer kritisiert die globale Wirtschaft für ihren Frauenhass?

Brass Rail Toronto

von Hard Seat Sleeper (The Brass Rail) [CC BY 2.0], via Wikimedia Commons

Es ist einfach, einen globalen und systematisch organisierten Zusammenhang auf „einige wenige böse Jungs” zu reduzieren. Das wird deutlich an Fällen wie dem „Dating-Ratgeber“ Julien Blanc. Blanc tourt durch die Welt, um Männern die Pick-Up-Kunst, (zu Deutsch etwa „Die Kunst des Abschleppens“) beizubringen. Er zeigt die Misogynie, die der Pick-Up-Szene innewohnt, indem er andere Männer in seinen Techniken aus Gewalt und emotionalem Missbrauch gegenüber Frauen unterrichtet. Nachdem es einen öffentlichen Aufschrei gegeben hatte, wurde Blanc aus Australien ausgewiesen, bevor er sein in Melbourne geplantes Seminar halten konnte. Seine Methoden beinhalten das Würgen von Frauen und ihre Gesichter gewaltsam in den Schoß zu ziehen – Verhalten, das typisch für Pornographie ist. Aber während Blanc zu Recht kritisiert wird, bleiben jene Institutionen, die von solchen Bildern profitieren, verschont.

Global betrachtet hat sexuelle Gewalt epische Ausmaße erreicht. Eine von drei Frauen ist betroffen. Während die sozialen Zusammenhänge häufig angesprochen werden, bleiben die ökonomischen und politischen Hintergründe unerwähnt. Diese Gewalt muss im Kontext der globalen Wirtschaft betrachtet werden. Bis die Betreiber sexueller Gewalt gestellt werden, werden uns Männer wie Blanc immer wieder begegnen. Tatsächlich ist Blanc nicht die Ausnahme der Regel, in einer globalisierten und misogynen Gesellschaft ist er eher die Normalität.

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Die Brille, die eine trägt

Klatschmohn

Klatschmohn [Public Domain], via PIxabay

Abschalten. Das war mein erklärtes Ziel, als ich in den Flieger gestiegen bin.

Einfach mal andere Dinge ansehen und lesen. Konzentrieren auf das Schöne, das Unbelastete, das Schwerelose. Weg von Patriarchat, Kapitalismus, Ausbeutung und der Beschäftigung damit.

Das eigene Trauma irgendwo parken, wo es keine Gelegenheit hat, mitzureisen.

Eine schöne Utopie.

Der Radikalfeminismus hat mich verändert.

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Deutsch in Kaltland: Nur verwertbare Europäer_innen willkommen

EZB Europäische Zentralbank

By Epizentrum (Own work) [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons

In meiner ehrenamtlichen Tätigkeit beim Verein Linke Hilfe Wiesbaden habe ich seit einigen Jahren mit Menschen aus ganz Europa, insbesondere aus Rumänien und Bulgarien, zu tun. Das hat zum einen mit der zunehmenden Armut in den Krisenstaaten und dem unbarmherzigen Diktat der Troika zu tun (unter deren Fuchtel stehen auch, was viele nicht wissen, Rumänien und Bulgarien). Ein Grund ist aber auch, dass ganz aktiv und intensiv um gut qualifizierte Billigstarbeitskräfte geworben wird. Die Bundesregierung hat dafür eigens eine Internetpräsenz eingerichtet unter dem Titel „Make it in Germany“. Zu finden sind dort tausende von Stellenangeboten von vor allem Leiharbeitsfirmen in ganz Deutschland.

Ganz herzlich willkommen werden diejenigen geheißen, die beispielweise dringend fehlende Pflegekräfte in Krankenhäusern, Altenheimen und auch der häuslichen Pflege ersetzen sollen. Betreiber von entsprechenden Einrichtungen rühmen sich  öffentlich endlich in Osteuropa fündig geworden zu sein. In Privathaushalten hat sich sozusagen eine Art Privatsklaverei etabliert: Menschen aus Osteuropa umsorgen 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, pflegebedürftige Personen für ein Monatsgehalt von unter 800 Euro netto – und „dürfen“ nebenher auch gleich noch Haushalt und Garten mit in Schuss halten.

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Anerkennung durch Sex?

Toilet Sign

By AIGA [Public domain], via Wikimedia Commons

Sexuelle Gewalt scheint ein zentraler Bestandteil meines Lebens zu sein/werden, obwohl ich selbst in meinem Leben nicht nennenswert solche erfahren habe. Zumindest wenn ich dies vergleiche mit so ziemlich fast allen Personen in meinem persönlichen Umfeld. Inzwischen glaube ich, dass die Dunkelziffer noch viel höher liegt als immer angenommen. Ich glaube nicht daran, dass es Zufall ist, dass ich fast nur Menschen kenne, die Schlimmes in der Vergangenheit erlebt haben.

Der Umgang mit sexueller Gewalt durch Betroffene ist sehr unterschiedlich: Die einen haben ein für alle Mal mit Männern gebrochen und wollen kein Exemplar dieser Spezies jemals wieder nahe an sich heran lassen. Andere fassen nur sehr schwer Vertrauen und führen (meistens extrem belastete) Beziehungen. Und einige bezeichnen sich selbst als absolut beziehungsgestört und verhalten sich mitunter auffallend promiskuitiv. Sicherlich gibt es auch andere Beispiele und sicherlich gibt es auch vieles dazwischen. Es geht hier weder um eine Kategorisierung, noch um eine Bewertung.

Promiskuität muss kein Hinweis auf erlebte sexuelle Gewalt sein, und sie ist auch nicht per se als problematisch zu bewerten oder gar – mit welcher Begründung auch immer – abzulehnen.

Mir fällt jedoch in verschiedenen Kontexten auf, dass einige Frauen (ob mit oder ohne Gewalterfahrung) versuchen, sich über ihre Sexualität Anerkennung von Männern zu verschaffen. Und da rede ich nicht nur von Interviews mit Sexarbeiterinnen* (verwendet als Eigenbezeichnung), in denen ich dies bereits mehrfach als Motiv für ihre Tätigkeit gelesen habe.

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Roma: Alltägliche Diskriminierung im öffentlichen Raum?

"Rassismus führt zum Verlust Ihres Mitgefühls."

Dierk Schäfer via Flickr [CC BY 2.0]

Ich möchte der Welt mitteilen, was ich erlebt habe, als ich es gewagt habe, für eine Roma-Frau aus der Slowakei  (ich nenne sie hier mal N.) Arbeitslosengeld beantragen zu wollen.

N. kam nach Deutschland um Arbeit zu suchen, nachdem sie in der Slowakei wegen Unterernährung mit ihrer Tochter ins Krankenhaus gekommen war und ihr infolgedessen das Sorgerecht für ihre Kinder entzogen worden war.

Auf der Suche nach Hilfe für sie haben wir folgendes erlebt:

Als wir (also N., eine Übersetzerin ins Englische und ich, die vom Englischen ins Deutsche übersetzte)  am Freitag das erste Mal zum Jobcenter gingen, gab uns eine unfreundliche Frau den Antrag und einen Termin gleich montags um 8.00. Am Wochenende füllten wir die Anträge aus und machten dann einen entscheidenden Fehler: Wir machten keine Kopie davon. Wir waren pünktlich da und zogen eine Nummer. Als wir dann derselben Frau wieder gegenüber saßen, schimpfte sie uns sofort aus, wieso wir eine Nummer gezogen hätten. Wir sollten uns doch vorne an der Rezeption melden und dann warten, bis wir aufgerufen würden. Sie hätte uns das doch letzte Woche erklärt. Ne. Das hatte sie nicht. Aber egal. Irgendwann wurden wir dann endlich zur Durchlaucht (ich meine die Sachbearbeiterin, die sich so zu fühlen scheint) vorgelassen. Unfreundlich ebenfalls. N. sei ja noch keine 3 Monate hier gemeldet.
Natürlich nicht, sie habe ja auch unter der Brücke geschlafen. Wir kennen sie aber schon länger als 3 Monate und haben erst jetzt die Anmeldung gemacht. Man muss sich schon ein bisschen kennen, bevor man jemand in seinen Wohnraum aufnimmt. Gut, es gab einiges hin und her Diskutiere. Schließlich bat ich sie darum, mir die Ablehnung schriftlich zu geben. Damit war sie sofort einverstanden.

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Der Kampf um Kobane: Ein Beispiel selektiver Solidarität

Kampf um Kobanê

By Agathocle de Syracuse (http://www.agathocledesyracuse.com/archives/52) [Public domain], via Wikimedia Commons

Der heroische Widerstand der Menschen in Kobane gegen das Gemetzel der Daesh (ISIS)–Faschisten seit Mitte September, hat zu einer Welle der internationalen Solidarität geführt. Eine Vielzahl von Artikeln und Statements wurde geschrieben und es wurden Proteste in zahlreichen Städten auf der ganzen Welt abgehalten. Kurden sind ihren Landsmännern über die türkische Grenze hinweg zur Hilfe geeilt, obwohl sie vom türkischen Militär brutal zurückgedrängt wurden. Andere, darunter auch unsere türkischen Genoss*innen der DAF (Revolutionäre Anarchistische Aktion), sind zur Grenze gegangen um mitzuhelfen diese offen zu halten für Flüchtlinge, die in Richtung Türkei fliehen. Es gab Rufe die kurdischen Kräfte zu bewaffnen und Aufrufe, die DAF zu unterstützen und Hilfe für die Flüchtlinge zu senden. Jedoch wurde diese Solidarität mit den syrischen Kurden nicht auf nicht-kurdische Gruppen ausgeweitet, die im Land ebenfalls kämpfen und sterben um sich vom Faschismus und gewalttätiger Unterdrückung zu befreien und für Freiheit und Selbstbestimmung eintreten. Es wird häufig fälschlicherweise behauptet, dass der Kernkonflikt in Syrien auf Sektierertum beruht. Es ist notwendig zu verstehen in welchem Ausmaß Sektierertum auch in unseren Reaktionen eine Rolle spielt.

Die Protestbewegung, die 2011 gegen Bashar Al Assad entstand, vereinte die Menschen über Syriens diverse ethnische und religiöse Spektren hinweg in einem Kampf für Freiheit. Kobane war keine Ausnahme. Die Kurden, die in dieser Stadt die Mehrheit stellen, hatten lange Zeit unter der Arabisierungs-Politik des Baathistischen Regimes gelitten, und sie waren unter den ersten, die sich erhoben als die Revolution begann. In diesem Protest ab Mitte 2012 forderten Kurden und Araber gemeinsam den Sturz des Regimes und feierten unterstützend die Freie Syrische Armee (FSA), als diese die kurdische Flagge hochhielt, als dies noch ein gefährlicher Akt des Widerstands war. Aber von diesen frühen Tagen an gelang es der syrischen Protestbewegung in Kobane und anderswo nicht internationale Unterstützung zu erhalten. Wäre ihnen das gelungen wäre das Land nicht in einem solchen Maße zerstört worden, dass ISIS in weiten Teilen die Kontrolle erlangen konnte.

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Matrifokalität – die Idee, die Muttersippe wieder aufleben zu lassen

Frauenstatuetten aus Hacilar, Südost-Anatolien, Türkei

By Photo: Andreas Praefcke (Own work) [Public domain], via Wikimedia Commons

Vor einigen Monaten fand ich im Netz die Testpedition Gesetzliche Einführung eines alternativen Familienmodells.

Leider fand die Petition bislang nur wenig Unterstützung, was ich auf ein fehlendes Bewusstsein für die Bedeutung des Gedankens hinter dieser Petition zurückführe. Da ich mich bereits seit vielen Jahren mit diesem Thema befasse, nehme ich das zum Anlass dazu meine Gedanken niederzuschreiben und so zum Verständnis von Matrifokalität und der Idee des Matriclans beizutragen.

Familie im Patriarchat

Im Gegensatz zu herkömmlichen Meinungen gibt es imho keine alternativen Familienmodelle, sondern nur verschiedene Spielarten des Klassikers „Familie“. Die Grundlage der Familie ist immer das Paar auf der Grundlage von Sexualität und (romantischer) Liebe und, heute mehr denn je, unter Ausschluss der Herkunftsangehörigen – sprich unseren Blutsverwandten. Zwischen der Intention einer Familie und der wie neu daher kommenden Idee eines sogenannten Matriclan, der auf der konsanguinen* – der natürlichen Müttergemeinschaft fußt, liegen daher Welten.

Erinnern wir uns daran, was die „Familie“ einst eigentlich war – der Herrschaftsbereich eines privilegierten Mannes. Mag sich auch in unserer derzeitigen Kultur inzwischen diese Bedeutung verwischt haben und der modern daher kommende Trend hin zum partnerschaftlichen Paar gehen, es bleibt doch ein bestimmter Effekt bestehend: zwei Fremde verbinden sich per Bereitschaftserklärung zu einem Paar mit der Absicht in allen Bereichen ein gemeinsames Leben führen zu wollen. Das muss heutzutage nicht mehr unbedingt in einer bindenden Eheschließung enden, denn die unverbindlich-verbindliche Beziehung ist schon länger gesellschaftsfähig geworden. Manche probieren dabei ihr ganzes Leben lang aus, ob der Andere der „Richtige“ ist. Die meisten der Paare leben dann in einer seriellen Monogamie und betreiben dabei nebenbei eine Kleinfamilie. Unsere Gesellschaft ist heute außerdem zunehmend von der Familienspielart „Patchworkfamilie“ durchsetzt, in der die Kinder bereits die, von ihnen zukünftig erwartete, Flexibilität üben können, die das Wirtschaftsleben ausmacht.

Der Geist der Institution Familie besteht nach wie vor darin, den Mann als den Herr des Hauses vorauszusetzen, selbst wenn er nicht anwesend ist. Wenn beispielsweise drei erwachsene und mit einander verwandte Frauen eine Lebensgemeinschaft bilden, gelten sie trotzdem vor dem Gesetz als jeweils alleinstehend.

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Wie verlogen ist die Debatte um Prostitution in Deutschland?

Girls in Red

Trey Ratcliff via Flickr, [CC BY-NC-SA 2.0]

Ich verfolge die Medienberichte zum Thema Prostitution seit 2012 sehr aufmerksam und mir ist aufgefallen, dass bis ungefähr November 2013 die großen Zeitungen und Sender relativ kritisch eingestellt waren.

Beispiele für eher kritische Sendungen und Berichterstattungen:

Doch dann änderte sich der Tenor der Artikel allmählich, siehe hier:

„DIE ZEIT (online)“ verwendete plötzlich den Begriff „Sexarbeit“ und brachte drei Artikel „Lieber Sexarbeit als Hartz 4“ am 12. November 2013 und „Eine Stunde Tanja“ und „Wo bleibt die Kundschaft“ im Herbst 2013, in dem so getan wurde, als ob ein Freier eine Art „Mitspracherecht“ in der Prostitutionsdebatte bräuchte. Das ist in etwa so, als ob ein Wolf über die Sicherheit auf einer Lämmerweide mitsprechen wollte – bildlich gesprochen. Wieso auf einmal dieser Umschwung? Kamen da Briefe von Anwälten? Mein Unbehagen wuchs, als ich am 25. November das Interview „Sexarbeit wegen fehlender Perspektiven“ www.zeit.de/wirtschaft/2013-11/prostitution-freier-zwang-interview las, das so beiläufig die Information lieferte, dass es „4000 bis 40000“ Zwangsprostituierte in Deutschland gibt. Die befragte „Forscherin“ Sabine Grenz, schien über diese ungeheuerliche Zahl nicht besonders empört zu sein. Ihre vorherrschenden Thesen, die auch im Untertitel des Artikels standen, waren: „Manche Frauen entscheiden sich bewusst für die Prostitution“ und „die Debatte müsse sachlicher werden“. Man muss schon zweimal hinschauen, um den Zynismus hinter diesen verschleiernden Aussagen zu entdecken: Wie kann es sein, dass eine Forscherin, die sich mit dem Thema Prostitution beschäftigt, angesichts einer Zwangsprostituierung von 4000 bis 40 000 Frauen in Deutschland keine Empörung formuliert, sondern auf freiwillige Entscheidung „mancher“ hinweist und angesichts des Ungeheuerlichen für „Sachlichkeit“ plädiert?

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„Affektive Arbeit“ – der neue Pelzmantel für Prostitution

Prostitution is Human Trafficking

Markus Walker via Flickr [CC BY-NC-SA 2.0]

Ab und an habe ich das Bedürfnis, mir anzuschauen, was der deutsche Wissenschaftsbetrieb mehr oder weniger aktuell zum Thema „Prostitution“ zu sagen hat.

Mein Meinungsbild hat sich auf Erfahrungen von Überlebenden sowie Erkenntnissen essentieller Studien wie die von Melissa Farley et al. aufgebaut. Insofern gehe ich in diesem Bestreben, im aktuellen Wissenschaftsapparat zu lesen, nicht davon aus, dass mich irgendwelche „neuen“ Erkenntnisse von meiner Ansicht, dass Prostitution nichts anderes als kommerzielle sexuelle Ausbeutung und damit sexuelle Gewalt ist, abbringen können. Aber es interessiert mich, wie und in welcher Weise zum Themenkomplex „Prostitution“ Wissenschaft in die Geschichte hineingeschrieben wird. Zugegeben, es schwingt auch immer ein wenig Hoffnung mit, Hoffnung, die aus der Tatsache der vielfach gesilencten Stimmen, die die Hölle von innen gesehen haben, entspringt. Das innige Bedürfnis, auf Wissenschaftlerinnen oder Menschen allgemein zu stoßen, die sich allumfassend und ganzheitlich dem Thema gewidmet haben. Dazu gehört eben auch, die Gewalt anzuerkennen und zu benennen, die dem System Prostitution inhärent ist.

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Unsere Gentlemen der Woche: Peter Strutynski und der Bundesausschuss Friedensratschlag für ihre Erklärung anlässlich der Verleihung des Friedensnobelpreises an Malala Yousafzai und Kailash Satyarthi

Malala Yousafzai

By Russell Watkins/Department for International Development (https://www.flickr.com/photos/dfid/14714344864/) [OGL or CC BY 2.0], via Wikimedia Commons

Am 10. Oktober 2014 gab das norwegische Nobel-Komitee in Oslo die diesjährigen PreisträgerInnen in der Kategorie „Friedensnobelpreis“ bekannt. Ausgezeichnet wurden die 17 jährige Schülerin Malala Yousafzai aus Pakistan und der 60jährige Ingenieur und Menschenrechtler Kailash Satyathi aus Indien. Ausgezeichnet „für ihren Kampf gegen die Unterdrückung von Kindern und jungen Menschen und für das Recht aller Kinder auf Bildung“. Die Welt – auch wir Störenfriedas – gratulierte(n) freudig überrascht. Die Welt, bis auf Peter Strutynski, seines Zeichens Sprecher des Bundesausschuss Friedensratschlag. Der erklärte im Namen der Organisation, „die Entscheidung in Oslo ist mut- und ideenlos“. Das finden wir wiederum mehr als ideenlos. Noch ideenloser finden wir indes die Alternativen, die die Kasseler Altherren-Riege, vertreten durch Peter Strutynski, statt dessen anzubieten hätte: einen Ex-CIA-Agenten für eine an sich banale Erkenntnis, und einen per Internationalem Haftbefehl gesuchten Frauenhasser für … Tja, für was eigentlich? Weiterlesen