Distanzierungsversuche und abartige Annäherungserfolge – zur Silvesternacht in Köln

Gastbeitrag von Polyträumer (Dieser Beitrag erschien dort am 11. Januar 2016)

Zum Jahreswechsel wurde meine neue Heimat Istanbul in einen unerwarteten Schneeschleier gehüllt, und alles schien gedämpft zu erklingen, nicht vergleichbar mit den nebeligen Bildern aus meinem eigentlichen Kiez in Berlin, wo immer absolut laute und chaotische Zustände herrschen, wenn die Uhr zwölf schlägt. In den folgenden Tagen erschienen in den sozialen Medien, die ich besuche, immer wieder Artikel und Kommentare zu Köln in der Silvesternacht. Lange habe ich es gemieden, ausführlicher zum Thema zu lesen, was ich heute nun nachgeholt habe. Schlagartig habe ich schlechte Laune, die Worte ‚sexualisierte Gewalt’ hallen in meinem Kopf wie ein zu oft gehörter Song und sofort melden sich persönliche Assoziationen und Gedanken an von mir erlebte Situation aus dem Unterbewusstsein zu Wort.

Medien gegenüber habe ich gelernt, skeptisch zu sein, aber doch kommen von allen Seiten ähnliche Informationen, dass sich eine riesige Gruppe von Männern, die in einer unter anderem durch Alkohol enthemmten Stimmung gewesen zu sein scheinen, versammelt hat und sich ein Fest daraus gemacht hat, ihre Hände zwischen die Beine fremder Menschen zu stecken.

Ich spüre in mir, als wäre es gestern gewesen, die Wut, von dem Abend vor zwei Jahren, als ich in einem Club an einer Bar stand, und die blitzartige Bewegung einer Hand spürte, die sich nicht nur zwischen meine Beine, sondern samt Strumpfhose in mein Inneres bohrte. Zutiefst perplex schnellte ich herum, und vor mir ein Gesicht mit einem herausfordernden, selbstbewussten Grinsen. Ich bin nicht stolz darauf, wie die Situation geendet ist, sagen wir so, der schmächtige Möchtegern-Macho hat nicht mit der unkontrollierten Kraft gerechnet, die ich anscheinend entwickele, wenn jemand derart meine persönlichen Grenzen überschreitet. Ich war sehr wütend, einige Minuten später aber, als sich das Adrenalin langsam aus meiner Blutbahn verflüchtigt hatte, musste ich weinen. Ich kam mir so machtlos vor, so dis-respektiert und verspottet. Ich kann mir leider vorstellen, wie die Situation anders hätte ausgehen können, hätte der Kerl damals seine Gruppe von Freunden mitgebracht. Darum bin ich so entsetzt, so unfassbar aufgebracht über diese Idioten, die sich zusammentuen, um in der Überzahl andere zu erniedrigen.

Weiterlesen

#Ausnahmslos ALLE Opfer sexueller Gewalt benennen – #Frauenfrieden jetzt!

Mehr als 400 Unterzeichnerinnen haben heute eine Initiative unter dem Hashtag #Ausnahmslos und einen entsprechenden Aufruf gestartet. Wir begrüßen, dass drei Jahre nach #Aufschrei – endlich – eine längst überfällige, breite Diskussion über alltägliche sexuelle Gewalt in Deutschland,  und über den oft verschwiegenen Zusammenhang mit Sexismus, stattfindet. Jede Aktion, die sexuelle Gewalt zum Thema macht ist wichtig und verdient unsere Anerkennung.  Sexismus mündet in sexuelle Gewalt – wer diese vermeiden will, muss auch Sexismus deutlich kritisieren.

Trotzdem geht uns der Aufruf nicht weit genug. Wer das Übel nicht an der Wurzel packt, betreibt am Ende nur Schadensbegrenzung. Eine notwendige  grundsätzliche gesellschaftliche Veränderung wird auf diesem Wege nicht erreicht.  Das große Ausmaß sexueller und körperlicher Gewalt gegenüber Frauen zeigt uns, dass politische Ziele noch deutlicher sein müssen.

Wir möchten deshalb noch weitergehen und forden Frieden, Freiheit und das Recht auf körperliche und mentale Unversehrtheit  für alle Frauen. Sexuelle Gewalt begegnet uns nicht nur im Alltag, auf öffentlichen Plätzen wie in #Köln in der Silvesternacht, sondern sie ist auch institutionalisiert in Porno und Prostitution. Solange wir hier noch Ausnahmen machen, kann es keinen Frauenfrieden geben. Es darf nicht das Ziel sein, dass die Gesellschaft eine Gruppe Frauen für Männer zur Verfügung stellt, an denen all die Taten legal begangen werden dürfen, um auf diese Weise das Gros der übrigen Frauen zu schützen.

Es gehts um’s Ganze: Der Kampf um Rechte für Frauen muss ein Kampf mit Blick auf das große Ganze sein. Gewalt gegen Frauen ist kein „Ausrutscher“, sondern hat System. Frauen werden als Waren verdinglicht und entmenschlicht, sowohl in sexistischer Werbung, im Pornorap, aber auch gezielt in Porno und Prostitution. Diese überall sichtbare Entmenschlichung von Frauen schafft das gesellschaftliche Klima, in dem Sexismus und sexuelle Gewalt weiter gedeihen.  Wer gegen sexuelle Gewalt eintritt, darf davor nicht die Augen verschließen. Patriarchale Unterdrückung ist Realität und diese gilt es in all ihren Facetten zu enttarnen und zu überwinden.

„Niemand ist frei, während andere unterdrückt sind“: Der Kampf um die Rechte der Frauen muss das Gesamtwohl ALLER Frauen in den Fokus stellen. Es dürfen keine Ausnahmen gemacht werden, die einzig und allein männlicher Freiheit und Machtausübung dienen. Ein Kampf nur für individuelle Freiheiten der Privilegierten reicht nicht.

Konkret für die Themen Sexismus und (sexuelle) Gewalt gegen Frauen bedeutet das:

Weiterlesen

Auch Jesus saß im Glashaus

Back to the Heir

"Back to the her" by jaci XIII (modified: transparent background for resize), via Flickr, [CC BY-NC-SA 2.0]

A long time ago in a society far, far different… entstand die Bibel.

Ein Beitrag von Doktor Mihi.

Auch Jahrhunderte später ist sie noch Bestsellerin und alltägliche Argumentationsgrundlage. Letzteres besonders häufig, wenn es um die Bewertung der Lebensweisen anderer geht. In diesem „Buch der Bücher“ wird von einem Paar erzählt: Josef und Maria waren zwar verlobt, aber nicht verheiratet. Trotzdem war sie plötzlich schwanger. Unangenehm.

„Als nämlich Maria, seine Mutter, dem Josef verlobt war, wurde sie, ehe sie zusammengekommen waren, schwanger befunden […]“ (Matthäus 1:18)

Für Josef ist das ein Schlag ins Gesicht. Hat Maria ihn tatsächlich betrogen? Er grübelt hin und her, zieht sogar in Erwägung Maria zu verlassen. Doch da passiert es:

„Als er das noch bedachte, siehe, da erschien ihm der Engel des Herrn im Traum und sprach: Josef, du Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen; denn was sie empfangen hat, das ist von dem heiligen Geist.“ (Matthäus 1:18-25)

Puh, Glück gehabt! Das wäre sonst echt blöd gewesen. Die Kirchen betonen: Maria hatte keinen Sex vor der Ehe. Der wird nämlich – milde ausgedrückt – gar nicht gerne gesehen in der Bibel: Sie spricht von Unzucht, Sünde (1. Korinther 6:12-20), Unreinheit (Epheser 5:3-8); Schandtat (2.Samuel 13:12) und Hurerei (Hebräer 13:4).

Weiterlesen

Stimmen zu Köln

We All Can Do It - Poster

We all can do it - Poster by Valentin Brown, via Soirart/Tumblr

Wir haben für euch einige Stimmen verschiedener Frauen zu Köln gesammelt:

Sultana Sha: „Übergriffe in Köln: Als Muslima erlebt man desselbe“ (Huffington Post, 8. Januar 2016)

Ich bin aus Frankfurt und hier gibt es Orte, die ich tagsüber sogar vermeide. Dort sind viele Männer, die – je nachdem – in einem Café sitzen, Drogen verticken oder halt nach Frauen Ausschau halten (ganz nah neben einer Polizeidienststelle). Viele Männer aus einer bestimmten Region, mit einem bestimmten Migrationshintergrund, suchen explizit nach Frauen, die Kopftücher tragen. Ich muss sagen, dass ich keine 2 Minuten dort bin ohne irgendeine dumme Bemerkung zu hören. Und es vergeht kein Tag dort, ohne dass mindestens ein Typ kommt und nach der Nummer fragt. Ihm ist es glaube ich egal, ob ich sein Typ bin oder nicht, er sieht das Kopftuch und das zählt irgendwie.

Hilal Sezgin: „Ich bin es leid“ (Die Zeit, 6. Januar 2016)

Ich bin es leid, dass jede öffentliche Diskussion über sexualisierte Gewalt – falls überhaupt mal eine geführt wird – so schnell vor den Karren unzähliger anderer politischen Agenden gespannt wird, dass sie eigentlich schon keine Diskussion über sexualisierte Gewalt mehr ist. […] Dieselben Kommentatoren, die noch vor drei Jahren fanden, die junge Dame solle sich doch bitte nicht so anstellen, wenn der FDP-Opi was Nettes über ihren Busen sagt, wissen auf einmal ganz viel über die Sexualnot von Flüchtlingen und ziehen kühne kulturelle Bögen von Köln bis Kairo und Kabul.

Weiterlesen

Nordafrika ist Überall

Fight Sexism - Streetart

Fight Sexism - Streetart via streunna4 via Flickr, [CC BY-NC-SA 2.0]

Als Folge von Köln wurde gefordert, Männer aus Nordafrika und „arabischen“ Ländern, auch genannt Migranten, wieder in „ihre“ Länder abzuschieben. Sicherheitsvorkehrungen sollen verschärft werden, und was das auch bald für uns heißen kann, zeigt uns der Ausnahmezustand in Frankreich. Die Ausweitung von Polizeirechten kann uns anders treffen irgendwann als wir es je befürchten könnten und schneller als es braucht um zu husten.

Völlig davon abgesehen, finde ich es erstaunlich, wie genau „Deutsche“ sich eine ethnische Zuordnung zutrauen angesichts der unzähligen arabischen Dialekte und  des großen Spektrums des Aussehens. Lächerlicherweise sprechen viele aus „Nordafrika“ kein Arabisch. Einige weigern sich sogar Arabisch zu erlernen und hassen „Araber“. Ihre Haltung ist so rassistisch gegenüber „Arabern“, dass diese sich kaum von der Haltung rassistischer „Deutscher“ differenzieren lässt.

Die Eigenbezeichnung der „Nordafrikaner“ ist übrigens der Maghreb, da die Kultur, trotz des gegenseitigen Hasses der jeweiligen Länder durchaus Gemeinsamkeiten aufweist. Unterhalb der Sahara heißt es dann „l`africe noir“. Eigenbezeichnungen nicht zu nutzen, könnte auf Kolonialismus hinweisen oder auf die Angst, „Deutsche“ intellektuell zu überfordern. Afrika ist einfach Afrika und der Norden ist so wie der Süden.

Weiterlesen

Deutschland, wir müssen reden! – Gedanken nach Köln

Sexistische Kackscheiße

Sexistische Kackscheiße via Martijn van Exel via Flickr [CC BY-SA 2.0]

Mit ihrem Artikel Die Farce von #Koeln hat Mira Sigel offenbar den richtigen Nerv bei Frauen (und auch einigen Männern) in diesem Land getroffen: Der Arikel wurde geliked, geteilt, es gab zahlreiche Anfragen ihn ins Englische zu übersetzen und auch international stieß er auf große Beachtung. Zwischenzeitlich war sogar unser Server kurzzeitig überfordert. KommentatorInnen ließen uns wissen: „[Der Artikel] spricht mir aus der Seele“, „Trifft die Wirklichkeit so gut, wie wenig, was ich bisher darüber gelesen , gesehen oder gehört habe.“, „Der Beitrag verdient den Pulitzer-Preis“ oder „Super Artikel. — Das Beste zum Thema. Danke“ – Das gebe ich nicht wieder, weil ich unseren Blog mit Eigenlob überschütten möchte, sondern weil wir doch selbst auch teilweise überrascht waren, wie viele in diesem Land die Schnauze offenbar voll davon haben, dass Sexismus nur dann als problematisch betrachtet wird, wenn er nicht von deutschen Männern begangen wird. Wenn aber die eigenen „eingeborenen“ Brüder, Väter, Kollegen oder Nachbarn die Täter sind, dann wird verharmlost, dem Opfer die Schuld gegeben und Staat und Justiz bleiben untätig. Welch ein Hohn, dass jetzt AUF EINMAL der zuständige Minister Heiko Maas (SPD) aus seinem Tiefschlaf erwacht und seine monatelange Blockade zur Verschärfung des Vergewaltigungsparagraphen urplötzlich aufgibt. Wo waren denn die ganzen Frauenfreunde, als Feministinnen und Betroffenenorganisationen Sturm gelaufen sind, weil einfach nichts vorangehen wollte? Und schauen wir doch mal, ob die Empörung bis zu einer tatsächlichen Beschlussfassung ausreicht oder ob nicht dann bereits längst eine andere Sau Wille an Veränderung heuchelnd durchs Dorf getrieben wird.

Weiterlesen

„Ich hasse es ein Ding zu sein“

Marilyn Monroe

By Milton H. Greene [Public domain], via Wikimedia Commons

Norma Jeane Baker wurde am 1. Juni 1926 in Los Angeles geboren. Es gibt wohl kaum jemanden, der/die den Weltstar Marilyn Monroe nicht kennt. Als Sexsymbol ging sie in die Geschichte ein, und als solches gilt sie bis heute.

Sehr selten spielt jedoch ihre traurige Lebensgeschichte eine Rolle. Dabei waren ihre Drogen-, Alkohol- und psychischen Probleme durchaus bekannt. Norma litt unter Depressionen, Schlaflosigkeit, Unsicherheit und der Unfähigkeit anderen zu vertrauen. Viele, die sie kannten, hatten das Gefühl sich in ihrer Gegenwart auf dünnem Eis zu bewegen – sehr schnell konnte ihre Laune umschlagen.

Normas Mutter, Gladys, litt unter Schizophrenie und verbrachte viele Jahre ihres Lebens in psychiatrischen Krankenhäusern. Dies führte dazu, dass Norma bei diversen Pflegefamilien und in insgesamt elf Kinderheimen aufwuchs.

Im Heim wurde sie weiderholt, beginnend von ihrem achten Lebensjahr,  hauptsächlich von einem Mann (vermutlich George Atkinson) über einen längeren Zeitraum hinweg sexueller Gewalt ausgesetzt. Als sie davon berichtete (man sagt u.a. ihrer Mutter), glaubte man ihr nicht – der Klassiker –  und es wurde ihr erwidert, der Täter sei ein „guter Christ“ und seine Mietzahlungen an das Heim seien sehr wichtig. Ihre Mutter habe sie auch als „Schlampe“ bezeichnet.

Norma musste mehrfach das Heim wechseln, weil sie unterschiedlichen sexuellen Belästigungen ausgesetzt war. Sie musste gehen – nicht die Täter. Wie muss dies als Botschaft auf ein Kind wirken?

Im Jahr 1942 heiratete sie, im Alter von 16 Jahren, den fünf Jahre älteren James Dougherty. Die Ehe scheiterte und wurde nur vier Jahre später wieder geschieden. Später folgten weitere Ehen.

Weiterlesen

Antisexistisch einschreiten, wo und wie?

Sitzende Frau U-Bahn

"Waiting for the 1" by dalioPhoto via Flickr, [CC BY-NC-ND 2.0]

Überlegungen mit Hilfe von „Kritischen Überschreitungen“ gemäß Maisha Maureen Eggers
Von Luise

Natürlich sind wir AntisexistInnen, aber wie kann gehandelt werden? Muss es immer vom großen Manifest aus geschehen? Was ist mit den Zeiten zwischen den Demos oder Aktionstagen? Und große Programme bringen es nicht unbedingt. Wann soll ich zu den hohen Zielen hingelangen?
Ist es nicht so, dass mensch oftmals von einer Lesung, einem Aktionstag für die super-offene befreite LGBTI-Gesellschaft nachhause geht- und auf der Straße wieder ins Kontrastprogramm fällt, in die Wildwest-Manier des ausufernden kapitalistischen Chaos, mit Werbeindustrie als Wichsvorlagen, sexistischer Sprache und Kraftmeierei, männlich-normativ mit Sauf-Aus und Hau-drauf- in öffentlichem Raum, Arbeitsplatz oder Web-Foren? In diesem Wilden Westen sollte eigentlich Antisexismus zuallererst zum Tragen kommen, oder? Natürlich zählt es auch, im Internet homophobe Sprüche abzuwehren- aber die größere Kunst bleibt die Abwehr von solchen Sprüchen im realen Leben.

Weiterlesen

Die Clintons – Eine lange Geschichte sexueller Gewalt

Bill Clinton

By Bob McNeely, The White House [1] [Public domain], via Wikimedia Commons

Ein Gastbeitrag von Manuela Schon

Derzeit sind die Vergewaltigungsanschuldigungen gegen Bill Cosby in den USA ein großes Thema. Die Tatsache, wie viele Frauen inzwischen das Wort ergreifen und aussagen, sexuelle Gewalt durch ihn erfahren zu haben, hat – zumindest von außen betrachtet – eine intensive Debatte zu sexueller Gewalt ausgelöst.

Im Zuge dieser wiesen mich amerikanische Freunde darauf hin, dass Cosby nicht der einzige „Bill“ ist, der es offenbar nicht so mit einvernehmlichem Sex hat und schickten mir Links zu dem ehemaligen Präsidenten der Vereinigten Staaten (1993-2001), Bill Clinton, die mich tief erschüttert haben. Insbesondere deshalb, da ich nie zuvor jemals etwas davon gehört hatte.

Bereits im Jahr 1999 veröffentlichte Capitol Hill Blue einen Artikel mit dem Titel „Juanita ist nicht die Einzige: Bill Clinton’s lange Geschichte sexueller Gewalt gegen Frauen reicht mindestens 30 Jahre zurück“. Hintergrund war der Gang von Juanita Broaderick an die Öffentlichkeit. Sie hatte ausgesagt, dass sie von Clinton 1978 in einem Hotelzimmer vergewaltigt worden sei. Clinton war damals Generalstaatsanwalt in Arkansas.

Pikant: Juanita Broaderick beschuldigt Hillary Clinton, die derzeit anstrebt, die erste weibliche Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika zu werden, dabei mitgeholfen zu haben, die Tat zu vertuschen. Hillary Clinton habe ihre Hand bei einer Wahlkampfveranstaltung genommen und zu ihr gesagt „Danke, für alles was du für Bill tust“. Juanita Broaderick sagt „Das war das erste Mal, dass ich vor dieser Frau Angst bekam“. Mofo schrieb dazu, dass ironischerweise ausgerechnet Hillary Clinton das erste Beratungszentrum für vergewaltigte Frauen in Arkansas gegründet habe.

Weiterlesen

Hauptsache vegan?

Straßenschild mit Zitat von Alice Walker

Straßenschild mit Zitat von Alice Walker von Duck Lover via Flickr, [CC BY-ND 2.0]

Immer mehr Hersteller fleisch- und käsehaltiger Produkte erkennen VeganerInnen als potentielle und kaufkräftige Zielgruppe und nehmen vegetarische und vegane Alternativen in ihr Sortiment auf. So stellt der Produzent Rügenwalder Mühle inzwischen vegetarische Wurstalternativen her – und erhält dafür ein schönes Label des Vebu (Vegetarierbund). Auch Wiesenhof, die in der Dauerkritik stehen wegen ihrer Geflügelskandale, plant in Zusammenarbeit mit PETA eine eigene vegane Produktlinie.

Während einige diese Entwicklung positiv sehen und der Meinung sind, man habe es hier mit zunehmender Einsichtsfähigkeit der Fleischindustrie zu tun, die durch die massive Kritik in der Vergangenheit erreicht worden sei, kann man auch mehr Realismus walten lassen und nüchtern analysieren, dass die Fleischindustrie sich schlicht ein neues Marktsegment unter den Nagel reißen möchte. Es handelt sich um eine klassische kapitalistische Anpassungsstrategie und eine logische Reaktion an die gestiegene Nachfrage nach veganen und vegetarischen Produkten.

Nun könnte man argumentieren, dass dies doch egal sei, wenn doch damit die Fleischproduktion nur insgesamt eingedämmt würde und Veganismus/Vegetarismus somit immer mehr zum Mainstream wird. Das Problem bei der ganzen Sache: Das ist nicht der Fall, denn obwohl es immer mehr VegetarierInnen und VeganerInnen (und auch FlexitarierInnen) gibt, sinkt die Fleischproduktion leider EBEN NICHT.

Weiterlesen