Kategorie: Menschen und Aktionen, die die Welt besser machen

Feminismus bleibt unbequem!

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Diese Replik erschient am 2. Juli bei Feminismus bleibt unbequem.

Replik und Gegendarstellung zum „Offenen Brief“ feminismenohnegrenzen“ vom 22.06.2017.

Berlin, 02. Juli 2017

Liebe Mitfrauen und Mitarbeiterinnen von TERRE DES FEMMES – Menschenrechte für die Frau e. V. (TDF), liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,

um sich ein eigenes Urteil zu einem medial inszenierten Angriff auf unser menschen- und insbesondere frauenrechtspolitisches Engagement bilden zu können, hier unsere Replik und Gegendarstellung zum „Offenen Brief: feminismenohnegrenzen“ vom 22.06.2017.

Am 22.06.2017 erreichte die Geschäftsstelle und den Vorstand von TDF nachmittags ein „Offener Brief“. Darin wurde kurzfristig angekündigt, dass jener Brief am nächsten Tag auf einer eigens hierzu eingerichteten Website für die breite Öffentlichkeit online gestellt würde. Verknüpft mit der Mitteilung, dass die Tageszeitung taz darüber berichten werde. Zur einseitigen ‚Berichterstattung‘ der Tageszeitung taz vom 23.06.2017 – welche TDF selbst zu den im o.g. Offenen Brief erhobenen Vorwürfen nicht anhörte, wie es den ethischen Richtlinien der journalistischen Sorgfaltspflicht eigentlich entspräche – ist bereits an anderer Stelle alles gesagt worden. Zum Beispiel hier.

Gemäß dem Leitgedanken von TDF „gleichberechtigt, selbstbestimmt und frei“ nehmen wir uns als Mitfrauen (Mitglieder) das Recht und sehen es als unsere Pflicht, mit unserer Gegen- /Darstellung nun selbst für die gebotene Vollständigkeit der geschilderten Vorgänge im Sinne der Transparenz und Ausgewogenheit zu sorgen. Damit möchten wir es allen – unseren rund 2.000 Mitfrauen und den interessierten Menschen aus der Öffentlichkeit – ermöglichen, die vorgebrachten Anschuldigungen der Erst-/UnterzeichnerInnen des o. g. „Offenen Briefs“/feminismenohnegrenzen (im Weiteren: O.B./fog) zu überprüfen. Wir hoffen damit, zu einer eigenständigen, differenzierten Einschätzung bezüglich der erhobenen Vorwürfe wie auch der zum Teil tatsachenwidrigen Behauptungen zu verhelfen.

Den Erstunterzeichnerinnen des O.B./fog geht es, laut eigenem Bekunden, vorgeblich darum, sich „von Vorstand, Geschäftsführung, den unten genannten Beschlüssen (sic) und undemokratischen Tendenzen im Verein“ zu „distanzieren“.
Vorweg: Es steht den Mitfrauen/Erstunterzeichnerinnen selbstverständlich frei, sich von Vorstand und/oder Geschäftsführung, aus welchen Gründen auch immer, zu distanzieren.
Allerdings werden dort online seit Veröffentlichung des O.B./fog weiter Unterschriften gesammelt. Durch das bewusst gewählte, diffamierende Vokabular über vermeintlich „undemokratische“, „rassistische“ und „rechtspopulistische Tendenzen“ im Verein – so die erhobenen Vorwürfe, zielt dieser Brief auf eine Empörungsbekundung einer größeren Öffentlichkeit ab.
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Women’s March: Frauen weltweit protestieren nach Trumps Amtseinführung

Aus der Idee einer Rentnerin aus Hawaii wurde kurz nach Trumps Wahlsieg eine weltweite Bewegung. Nachdem das Ergebnis der USA Wahl fest stand, postete Teressa Shook auf Facebook die Worte „I think we should march“. Innerhalb weniger Stunden verbreitete sich dieser Aufruf in den sozialen Netzwerken viele tausende Male und am Ende stand eine Bewegung, die einen Tag nach der Amtseinführung Donald Trumps als 45. Präsident der USA weltweit knapp eine Million Frauen auf die Straße brachte. Zum „Women’s March on Washington“ kamen fast 500.000 Frauen, sie protestierten gegen den Sexismus Donald Trumps und für eine freie und liberale Gesellschaft.

Sowohl Popstar Madonna als auch die Feministin Gloria Steinem hielten flammende Reden, in denen sie sich für Solidarität einsetzten. „Make America kind again“ war einer der Slogans, den man auf vielen Schildern las – im Gegensatz zur Forderung in Trumps Wahlkampf „Make America great again“. Gloria Steinem sagte, wenn Trump seine Idee Muslime registrieren zu lassen, durchsetze, würden sich eben alle Muslime registrieren lassen. Trotzige Solidarität und entschlossener Widerstand war überall zu spüren – und die Bereitschaft, den öffentlichen Diskurs nicht durch den Hass dominieren zu lassen. Zwar verstand sich der Marsch ausdrücklich inklusiv, doch eine klare frauenkämpferische Attitüde war nicht nur in Washington, sondern auch auf den 200 weltweit stattfindenden Schwestermärschen zu spüren.

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Sex sells?

Nicht erst seit dem Hype um „Fifty Shades of Grey“ ist klar: Sex sells. Und so reimen Werbestrategen munter mal ganz plump („Hallöchen Popöchen“ – easyjet) bis aufdringlich (BILD-Girl), mal subtiler („Je schöner die Blumen, desto schöner das Dankeschön.“– Bloomy Days) für ihr Produkt. Wieso auch nicht? Einen schönen Körper schaut sich doch Mann wie Frau gern an, suggeriert er doch Gesundheit, Disziplin und Erfolg.

Zu Nutze machen sich WerberInnen und JournalistInnen hier, dass emotional aufgeladene Inhalte besser in Erinnerung bleiben. Und nackte Haut erzeugt viel Aufmerksamkeit. Respektlos? Herabsetzend? Genau das. Massenweise unters Volk gebracht.Da erlaubt sich dann der eine oder andere einen dümmlichen „Herrenwitz“ oder Tätscheleien am Arbeitsplatz. Ist doch normal, heißt es, entspricht als der Norm. „Die wiederholte Vermittlung geschlechtsstereotyper Bilder und Vorstellungen trägt zu sexistischen Einstellungen und Überzeugungen, sexueller Belästigung und Gewalt gegenüber Frauen bei.“ konstatiert jedoch das britische Innenministerium in seinem Bericht „Sexualisation of young people“.

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Make love, not slavery!

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„Make love, not slavery“ ist ein Projekt von Solwodi Augsburg, das auf Facebook mit einer eigenen Informationsseite vertreten ist. Geführt wird dieses Projekt von Mitarbeiterinnen Solwodi Augsburgs sowie ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen. „Make love, not slavery“ entstand nach jahrelangen Erfahrungen mit erschreckenden Schicksalen Betroffener und dem Wunsch zu helfen.

Mombasa 1985: Als promovierte Pädagogin soll Sr. Dr. Lea Ackermann Lehrerinnen ausbilden. In der Stadt angekommen, fallen ihr im Straßenbild die vielen Barmädchen und Frauen auf dem Straßenstrich auf. Sie sucht das Gespräch mit ihnen.

Die Empörung über das, was sie hört, gibt ihrem Leben eine neue Richtung. Offiziell ist Prostitution in Kenia verboten, dennoch wirbt das Land um Sexkäufer. Vor allem um Männer, die sich sexuellen Zugang zu exotischen Frauen kaufen wollen. Bei Kontrollen sind die Frauen der Polizeiwillkür ausgesetzt. Sie werden oft tagelang eingesperrt, müssen sich frei kaufen, werden beleidigt, vergewaltigt…. Alternativlos müssen sie auch danach wieder ihren Körper verkaufen, um ihre Familien ernähren zu können.

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Taz-Panter-Publikumspreis geht an die Women in Exile

Bunte Blumen

Henry Lorenzatto via Unsplash, [CC0 1.0]

Die Störenfriedas gratulieren den Women in Exile zur verdienten Verleihung des Taz-Panterpreises. Mit dem Preis werden Menschen gewürdigt, die sich mit großem, persönlichen Einsatz für andere stark machen, Missstände aufdecken und für eine bessere Welt kämpfen.

Die Women in Exile fordern unter anderem die dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen in eigenen Wohnungen, da insbesondere Frauen durch die Unterbringung in Lagern vermehrt Gewalt ausgesetzt sind. Auch eine Änderung der Asylgesetzgebung und faire Asylverfahren sind dringend geboten

Elisabeth Ngari:

Wir bitten alle, die uns dabei unterstützt haben, den Taz-Panterpreis zu gewinnen: Bitte nutzen Sie alle ihre Einflussmöglichkeiten, um die Unterzeichnung dieses Gesetzes im Bundesrat zu verhindern und setzten Sie sich gemeinsam mit uns für ein faires Asylverfahren für alle Asylsuchenden ein.

Dieser Bitte schließen wir uns sehr gerne an und weisen hin auf eine aktuelle Online-Aktion: „Keine Kompromisse beim Asylrecht! Flüchtlingsrechte sind keine Verhandlungsmasse!“

Keine Grenzen, keine Nationen – Refugees willkommen!

Mit dem Preis werden Menschen gewürdigt, die sich mit großem persönlichen Einsatz für andere starkmachen, Missstände aufdecken und für eine bessere Welt kämpfen.
Mit dem Preis werden Menschen gewürdigt, die sich mit großem persönlichen Einsatz für andere starkmachen, Missstände aufdecken und für eine bessere Welt kämpfen.

Ein Zeichen setzen gegen die Wegwerfgesellschaft

Give Away Time, Sunflowers, Share

via Iryna Yeroshko via Flickr, [CC BY 2.0]

Du hast Möbel, die du nicht mehr brauchst. Klamotten, die dir nicht mehr passen? Oder das Müsli hat dich so angelacht im Supermarkt, aber trifft so gar nicht deinen Geschmack?

Dann sind diese Initiativen im sozialen Netzwerk Facebook vielleicht etwas für dich:

In immer mehr Städten gibt es „Free your Stuff“-Gruppen, in denen du anderen Dinge anbieten kannst, die dir selbst entweder nicht mehr gefallen oder die einfach nur im Weg rumstehen oder -liegen. Die Chance sie noch binnen eines Tages „aus den Füssen“ zu bekommen ist sehr hoch, wenn du ein Foto mit der Formel GIVE einstellst. In der Regel verläuft die Abgabe nach „Wer zuerst kommt mahlt zuerst“-Prinzip. Das Ganze funktioniert aber auch anders herum. Vielleicht ist deine Kaffeemaschine kaputt gegangen und du brauchst eine neue. Oder dein Telefon hat den Geist aufgegeben. Die Formel um Dinge zu finden lautet ganz einfach NEED.

Das gleiche Prinzip gibt es unter dem Label „Foodsharing“ für nicht mehr gebrauchte oder gesuchte Lebensmittel. Ob zu viel gekocht, keine Zeit mehr zum Aufbrauchen vor dem Urlaub oder jemand der deine Lieblingskekse verschenkt, die du schon überall gesucht hast: Fast alles ist möglich. So gelingt es zum Beispiel auch am Sonntag, wenn alle Geschäfte zu haben, recht einfach, die ausgefallensten Zutaten, Gewürze, etc. zu ergattern.

Das besonders Schöne an dem Konzept: Es gibt keine Bedürftigkeitsprüfungen und damit verbundene Beschämung wie beispielsweise bei den Tafeln, Kleiderkammern oder Sozialkaufhäusern. Jede*r kann mitmachen, ob arm oder reich, ob Student*in, Leistungsberechtigte*r nach dem Sozialgesetzbuch, Refugee, Rentner*in, Unternehmer*in, etc. Ob du aus finanzieller Not auf Geschenke angewiesen bist oder einfach mitmachst, weil du die Schnauze voll hast von unserer Konsum- und Wegwerfgesellschaft – alle sind willkommen.

Wichtig ist einzig zu beachten: Es sind nur Geschenke erlaubt und es darf kein Geld ins Spiel kommen und Dinge werden nicht gegeneinander aufgerechnet, sprich: Wer etwas verschenkt, erwirbt damit keine Ansprüche an Dingen, die andere verschenken möchten.

Neugierig geworden? Probiers doch einfach mal aus!