Störenfriedas Podcast #4 – Wege zum Radikalfeminismus

Frau mit Faust nach oben

Pixabay Lizenz
Bild von María_Alberto auf Pixabay (von uns bearbeitet)

Zunächst: Asche über unser Haupt. Dieser Podcast wurde bereits vor gut einem Monat aufgenommen, weswegen die (internationalen) News nicht zwangsläufig (brand)aktuell sind, aber das tut ja hoffentlich nichts zur Sache. Leider haben wir es zeitlich nicht eher geschafft, ihn für das Web und die jeweiligen Dienste aufzubereiten. Aber nun ist er da :-).

Bei unserem 4. Podcast haben wir uns darüber unterhalten, wie ihr (und wir) euren Weg zum Radikalfeminismus gefunden habt. Dazu hatten wir euch im Vorfeld eine Frage gestellt, auf die ihr in der korrespondierenden Kommentarspalte und auf Instagram geantwortet habt. Einige Antworten haben wir uns herausgepickt (und die Auslese fiel uns denkbar schwer!).

Wir bedanken uns für alle Beiträge, die zu dieser Frage eingegangen sind. Sie haben uns sehr berührt, sehr gefreut und viel Input gegeben, um darüber zu debattieren. Dabei sind auch unsere Erfahrungen eingeflossen.

Natürlich war wieder ein Kater mit an Board, wie sich das nun mal gehört.

Wie immer: Falls ihr etwas skippen möchtet, werft einen Blick in die (anklickbaren) Sprungmarken unten.

Wir freuen uns über eure Rückmeldungen, Kritik und Anregungen für diesen und zukünftige Podcasts. Die könnt ihr uns unten in die Kommentare schreiben oder via Facebook und Twitter oder Instagram übermitteln.

Thema des nächsten Podcasts:

Unser nächster Podcast wird sich der Frage widmen, welche feministische Lieblingsliteratur ihr habt. Dazu haben wir einen Blogpost mit genau dieser Frage an euch veröffentlicht.

Gute Unterhaltung!

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Das sagen Feministinnen dazu …

Grafik mit Schriftzug: Selbstbestimmt Frau

Grafik: © RadFem Munich

Dies ist eine Übersetzung des Artikels „Esto decimos las feministas“ von Pilar Aguilar Carrasco (*1946 in Siles/Spanien, Feministische Soziologin, Wissenschaftlerin, feministische Film- und Fernsehkritikerin), die uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde von Radfem Munich.
Hinweis: Das generische Femininum war ausdrücklich gewünscht :-).

Man kann mit den Vorwürfen, die viele Feministinnen gegen das sogenannte „Trans-Gesetz“ erheben, einverstanden oder nicht einverstanden sein. Aber es ist inakzeptabel, dass uns Handlungen, Positionen, Worte vorgeworfen werden, die uns nicht gehören.

Wir treten dafür ein, dass Menschen, ihre Rechte, ihre Gefühle, und ihre Art zu sein, respektiert werden müssen. Wir fordern es für jeden Menschen. Es ist auch das, was die aktuelle Gesetzgebung unseres Landes vorschreibt.

Und brauchen bestimmte Gruppen, die als besonders benachteiligt, wehrlos oder verletzlich gelten (wie Transsexuelle, Flüchtlinge, Lesben, Schwule, Menschen mit Behinderungen oder Angehörige ethnischer Minderheiten usw.) einen besonderen Schutz? Brauchen sie Gesetze, die für sie spezifische Aspekte festlegen, sie speziell vor Aggressionen schützen und diejenigen bestrafen, die sie demütigen und misshandeln? Selbstverständlich und Feministinnen sind NICHT DAGEGEN.

Aber Feministinnen, wie auch viele andere Menschen, sind der Meinung, dass dieser Schutz keineswegs bedeutet, dass eine Selbstdefinition ausreicht, um de facto zu einer Gruppe zu gehören, die besonderer Aufmerksamkeit bedarf. Niemand kann sich selbst als behindert bezeichnen, niemand kann sich selbst als Vollwaise bezeichnen, niemand kann sich selbst als Flüchtling bezeichnen, niemand kann sich selbst als arbeitslos bezeichnen … Kurz gesagt: sie können es, aber die rechtliche Anerkennung fordert bestimmte Voraussetzungen.

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Eivør, Hannah Gadsby und Mona Harry

Eivor Palsdottir

Johannes Jansson/norden.org, CC BY 2.5 DK, via Wikimedia Commons

Die ist ein wiederbelebter (und überarbeiteter) Artikel, den die Autorin damals löschte, weil sie ihn rückblickend für belanglos erklärte. Da wir Menschen sind: Später findet man es entweder gar nicht mehr so belanglos oder es ist vielleicht egal, was Leute denken: eine wichtige Lektion, die die Autorin durch ihren Hund gelernt hat (danke B.):

Es gibt Tage, die sind von Zufall getragen. Denkt man so. Dabei sind Zufälle, naja, Zufälle eben. Sie passieren, weil sie passieren, es gibt kein Universum, das sagt, hey, jetzt mach mal bitte das und das, während das/der/die da hinten das und das macht.

Schicksal. Vielleicht gibt es Synchronizität. Ja, ich gebe es zu, ich mag den Jung, vielleicht verehre ich ihn auch ein bisschen (und reserviere meine linken Pobacke für die feministische Schelte, die ich dafür kassiere).

Könnt ihr euch vorstellen, dass gerade in meinem Kopf zwei (nein eigentlich drei) Heldinnen kursieren, die unterschiedlicher nicht sein können?

Die eine ist Mona Harry und die andere ist Hannah Gadsby.

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Hört endlich auf mit Cancel Culture – Ein Plädoyer für mehr Streitkultur

granddaughters of the witches

Phil Roeder from Des Moines, IA, USA, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

Schon lange juckt es mir in den Fingern über das Thema der mangelnden Streitkultur und der offensichtlichen Unfähigkeit zur kontroversen Debatte zu schreiben. Lange bereits treibt mich um, dass immer mehr meiner Mitaktivistinnen wegen angeblich menschenverachtender Positionen aus öffentlichen Debatten gekickt werden (De-Platforming) oder sogar in ihrer Existenz angegriffen werden und ihre Jobs verlieren. Während anfangs nur Graswurzel-Feministinnen betroffen waren, trifft es zunehmend auch immer mehr Journalistinnen, Autorinnen, (zu J.K. Rowling siehe auch) und Professorinnen.

Als die Twitter-Blockade von Donald Trump in meiner Blase gefeiert wurde, konnte ich mich trotz aller berechtigter Kritik an ihm, seinen (wirklich zum Teil menschenverachtenden) Positionen, seiner Politik und autoritären Amtsausübung nicht darüber freuen: Zu sehr spitzt sich aktuell die Situation in Bezug auf die freie Meinungsäußerung zu – und das in erster Linie gegen verdiente Feministinnen und Wissenschaftlerinnen mit hoher Expertise.

Ereignisse der letzten Woche veranlassen mich nun zu diesem Plädoyer. Ich will es verstanden wissen als Appell endlich mehr miteinander zu sprechen und respektvoller miteinander umzugehen. Und damit fordere ich eines ganz sicher nicht ein: Kritiklosigkeit, Wattebäusche und Friede, Freude, Eierkuchen. Lasst uns gerne miteinander hart in der Sache ins Gericht gehen – aber lasst uns doch bitte auch versuchen die jeweils anderen Positionen und Standpunkte zu verstehen und dem Gegenüber nicht immer nur das Schlimmste zu unterstellen.

Was ich damit ausdrücklich nicht in Frage stellen will: Im persönlichen Umfeld soll natürlich jede und jeder selbst ganz frei entscheiden können, mit wem er/sie sich umgeben will und mit wem nicht. Bei mir selber stelle ich schon seit längerer Zeit eine interessante Tendenz fest: Zunehmende Toleranz für andere Meinungen – was nicht heißt, dass ich meine eigene weniger leidenschaftlich vertrete – aber gleichzeitig auch zunehmende Exklusivität bei meinen persönlichen Kontakten.

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Unsere Frage der Woche: Wie seid ihr zum Radikalfeminismus gekommen?

Wie in unserem jüngsten Podcast angekündigt:

Diesmal interessiert uns euer Weg zum Radikalfeminismus (not the fun kind):

Wie habt ihr den denn für euch entdeckt? Ward ihr schon immer Radfem oder habt ihr zunächst (wie viele von uns) den Umweg über den Liberal-Feminismus oder andere feministische Strömungen (falls ja, welche?) genommen?

Gab es ein bestimmtes Thema, welches euch zum Umdenken gebracht hat?

Oder sympathisiert ihr zwar mit dem Radikalfeminismus, habt aber an bestimmten Punkten einen für euch entscheidenden Dissens?

Vielleicht lest ihr aber auch nur interessiert mit, könnt aber mit Radikalfeminismus eigentlich so gar nichts anfangen?

Oder ihr pickt euch aus verschiedenen feministischen Richtungen die für euch passenden Analysen und wollt euch gar nicht so recht festlegen?

Wir sind schon jetzt sehr gespannt auf eure Erfahrungen und Meinungen.

In der nächsten Folge unseres Podcasts besprechen wir den Unterschied von Radikalfeminismus zu anderen Feminismen und möchten dort sehr gerne auch eure Erfahrungen einbringen.

Störenfriedas Podcast #3 – Politisches Lesbentum

Cover Podcast #3

Bei unserer dritten Folge haben wir uns auf das Thema „Politisches Lesbentum“ fokussiert.

Wir bedanken uns sehr herzlich für eure konstruktiven Diskussionsbeiträge im Vorfeld, die hier gewissermaßen die Grundlage für unser Gespräch sind.

Natürlich gibt es auch wieder einen kleinen Rückblick zum letzten Podcast, zwei Perlen aus der Frauenbewegung und weiteres Geplänkel und Kater, die die Show stehlen ;-).

Wie immer: Falls ihr etwas skippen möchtet, werft einen Blick in die (anklickbaren) Sprungmarken unten.

Wir freuen uns über eure Rückmeldungen, Kritik und Anregungen für diesen und zukünftige Podcasts. Die könnt ihr uns unten in die Kommentare schreiben oder via Facebook und Twitter oder Instagram übermitteln.

Unser nächster Podcast wird sich der Frage widmen, wie ihr zum Radikalfeminismus gekommen seid. Außerdem werden wir über den Unterschied von Radikalfeminismus und anderen feministischen Strömungen sprechen.

Gute Unterhaltung!

[Außerdem als Nachtrag (von Anna):

Liebe von mir hoch geschätzte Jutta Oesterle-Schwerin (https://www.agneswitte.de/jutta-oesterle-schwerin-lesbische-vorkampferin-im-bundestag/),

beim Thema „Outing von PolitikerInnen“ fiel mir leider dein Name nicht ein. Falls du das also hier liest: Dies ist kein Zeichen der Geringschätzung, sondern meiner Aufregung geschuldet gewesen (ich bewundere dich!).

Ich habe fast alles von dir gelesen, deine Debatten (rückblickend) verfolgt und du bekommst bald einen eigenen Artikel hier gewidmet.]

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Unsere Frage der Woche: Wie steht ihr zu Politischem Lesbentum?

Lesbischsein jedenfalls ist viel mehr als eine sexuelle Orientierung, und das gilt es ins öffentliche Bewusstsein vordringen zu lassen. Es ist ein politischer Akt des Widerstands, eine Auflehnung gegen das Patriarchat, die ihresgleichen sucht. Wie Monique Wittig schon feststellte: „Was ist die wirkliche Bedrohung, die Lesben repräsentieren? Sie sind der lebende Beweis, dass Frauen nicht als natürliche Sklavinnen der Männer geboren sind.

Störenfrieda Lola Flemming

In den 1960er entstand im Zuge der 2. Frauenbewegung und des Radikal-Feminismus Politisches Lesbentum, das eng mit lesbischem Separatismus verwoben war/ist. Grundgedanke war/ist, dass Lesbischsein eine politischer Akt ist, ein Ausbrechen aus (der uns eingeimpften) (Zwangs-)Heterosexualität und somit auch ein Mittel des Kampfes gegen (Hetero-)Sexismus, Patriarchat und letzten Endes für die Befreiung der Frau.

Oft entbrennen über diesem Thema sehr kontroverse Diskussionen, die teilweise auch sehr mythengetränkt sind. Lola Flemming räumt in ihrem Artikel „Alles Fake-Lesben? Aufräumen mit den Mythen über politisches Lesbentum“ mit diesen Mythen auf.

Dennoch bleibt dieses Konzept ein immer viel diskutiertes Thema, das es verdient, von allen Seiten beleuchtet zu werden.

Daher unsere Frage an euch? Wie ist eure Meinung dazu? Was kritisiert ihr? Was unterstützt ihr? Was lebt ihr? Wie ordnet ihr Politisches Lesbentum/Lesbensein im Kampf gegen das Patriarchat ein? Was sind eure Antworten/Meinungen zu allen möglichen Fragen, die sich im Kontext dieses Themas ergeben? Oder was habt ihr für Fragen?

Wir sind gespannt auf eure Meinungen und freuen uns über eine anregende und konstruktive (!) Diskussion. Eure Beiträge werden wir auch in unserem nächsten Podcast aufgreifen.

Störenfriedas Podcast #2 – Wildes Allerlei

Graffiti Feminismus

Image by Marc Pascual from Pixabay

Wir haben ein zweites Mal zusammen gesessen und über wildes feministisches Allerlei debattiert.

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Wir freuen uns über eure Rückmeldungen, Kritik und Anregungen für zukünftige Podcasts. Die könnt ihr uns unten in die Kommentare schreiben oder via Facebook und Twitter oder Instagram übermitteln.

Unsere abschließenden Fragen an euch sind:

Was hat Feminismus für euch im Leben verändert?
Lassen sich Künstler und Kunst trennen?
Welche Rubriken/Themen hättet ihr gerne mal in einen Podcast verpackt?

Und nun: gute Unterhaltung!

P.S.: Bei der dritten Folge bekommen wir das dann auch mit dem Sound in den Griff, fest versprochen!

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Die Podcast-Premiere der Störenfriedas

Las Tesis Grafik

DenLesDen, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Ergänzend zum Blog: Der erste radikalfeministische Podcast in Deutschland. Wir haben eineinhalb Stunden über aktuelle Themen gequatscht. Wir wünschen euch gute Unterhaltung und hoffen, euch gefällt unsere Premiere. (Wir bitten im Vorfeld um Entschuldigung für die zeitweisen Tonaussetzer, an dem optimalen Equipment arbeiten wir noch ;-)). Falls ihr etwas skippen möchtet, werft einen Blick in die Sprungmarken unten.

Wir freuen uns über eure Rückmeldungen, Kritik und Anregungen für zukünftige Podcasts. Die könnt ihr uns unten in die Kommentare schreiben oder via Facebook, Twitter oder Instagram übermitteln.

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Anschläge

Pixabay, Public Domain

Der nachfolgende Beitrag wurde von Facebook wegen „Hate Speech“ entfernt.

Anschläge in Dresden, in Nizza, in Paris, in Wien.
Anschläge von Rechtsextremisten, von Islamisten oder einfach von Durchgeknallten.

Wovon wieder niemand sprechen wird, die Täter sind Männer.
Immer. Einfach IMMER.

Man hat ein bisschen das Gefühl, alle gefährlichen Männer, die nur noch einen Funken brauchten, drehen gerade durch.

Mehr Gewalt gegen Kinder und Partnerinnen seit CoVid. Mehr getötete Frauen. Randale gegen die Polizei und merkwürdige „Corona-Demos“. Und Anschläge und Massaker.

Wir haben viele Probleme. Probleme mit Antisemitismus, mit Frauenhass, mit Hass auf Homosexuelle, mit Rassismus.

Vor allem aber haben wir, als Gesellschaft, weltweit ein Problem mit GEWALTTÄTIGEN MÄNNERN.

Dass das sind die Täter irgendwie immer, ob Schulmassaker, Anschlag oder Mord in der eigenen Familie.

Männer sind das Problem. Es musste mal raus – dann darüber wird auch diesmal wieder niemand sprechen.

Tiefes Mitgefühl an alle, die da als Betroffene jetzt durch müssen.