Kategorie: Patriarchatskritik

Das Phänomen Trump – und die (feministischen) Lehren daraus

Die Welt ist aus dem Häuschen. Donald Trump ist der 45. Präsident der USA. Kurzzeitig brach die Börse zusammen, ebenso wie die Einwanderungsseite Kanadas. Auf Twitter, Facebook, im Fernsehen überschlug sich die moralische Empörung, die absolute Entgeisterung. WIE, fragen sie alle, konnte das passieren. Und schon melden sich die ersten Feministinnen zu Wort. Durch die Bank sind sie sich alle einig, die liberalen Feministinnen, die deutschen, die amerikanischen, die Schwarzer-Feministinnen, dass Trump nur deshalb gewonnen hat, weil Hillary eine Frau ist, weil der Frauenhass über die Inhalte gesiegt hat. Es ist einfach, das so zu analysieren, zu sagen, die “angry white men” hätten so entschieden, weil sie eben eine Frau ist. Leider ist es aber falsch, oder zumindest nicht so einfach.

Niemand, oder nur die wenigsten, sahen Trumps Wahlsieg kommen. Alle glaubten, Hillary mache das Rennen, lag sie doch in den Umfragen, in den statistischen Erhebungen vorn. Leise waren die Mahnungen derer, die sagten, dass viele wählen werden, die diese Experten gar nicht auf dem Schirm haben, jene, die bisher noch nie wählten. All die Intellektuellen, die Politiker, die Journalisten, sie prügelten auf Trump ein und auch auf seine Wähler, die sie für schießwütige Rednecks hielten, für “White Trash” und Schlimmeres. Auch die deutschen Medien berichteten so. Innegehalten und zugehört haben ihnen nur die wenigsten, denn, solche wie die können doch nicht darüber bestimmen, wie ein Land regiert wird, das wissen die Eliten, all die Wohlgelehrten so viel besser und sie waren so überzeugt von sich, dass sie glaubten, das Brodeln und Rumoren im eigenen Land wahlweise überhören oder verurteilen zu können, ein Phänomen, das wir bei uns im Spott über die “besorgten Bürger” wieder erkennen. Auch in den USA schämte man sich dieser besorgten Bürger, die so gar nicht weltmännisch daher kommen, denen die Welt und die Globalisierung und die politische Korrektheit und das Klima egal sind, die sich dafür interessieren, wieder Jobs zu haben, Rechnungen bezahlen zu können und Hoffnung zu haben.

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Sexroboter: Nicht Segen, sondern Fluch

Auge

Public Domain

Seit einiger Zeit liest man immer mehr Artikel über die Entwicklung von so genannten “Sexrobotern”.  Es handelt sich dabei quasi um eine Weiterentwicklung der bekannten “Gummipuppe”. Statt nur in Plastik und Silikon zu ejakulieren soll das Objekt der Begierde zukünftig über “Künstliche Intelligenz” verfügen: Der Roboter soll aus den “Erfahrungen lernen”, dadurch die “individuelle Partnerschaft optimieren” und damit seine “Fähigkeiten perfektionieren”.

Im November 2015 fand eine “Conference on Love and Sex with Robots” in Malaysia mit TeilnehmerInnen aus aller Welt statt.

Sexroboter sind (genau wie “Gummipuppen”) Objekte in Form von (fast ausschließlich) Kindern oder Frauen, die als Ersatz für echte, menschliche Partnerinnen oder prostituierte Personen dienen sollen.

Manche sehen in solchen Entwicklungen eine Möglichkeit Vergewaltigungen zu verhindern, oder durch “kindliche” Roboter Pädokriminellen eine Möglichkeit zur “Triebabfuhr” an die Hand zu geben. Die gut schlecht bekannte Ventiltheorie. Sie wird unter anderem von Ronald Arkin, einem Professor des Georgia Institute of Technology, vertreten. Er möchte “mit Kinder-Robotern Pädophilie therapieren” möchte.

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Der neueste Dummfug: Addyi – Die “Lustpille” für die Frau

Chemisches Modell Flibanserin

By Vaccinationist (https://pubchem.ncbi.nlm.nih.gov/compound/6918248) [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons

Im Oktober 2015 in den USA erstmals eingeführt, ist Addyi, die so genannte “Sex-Pille” oder “Lustpille”, für die Frau seit Januar 2016 auch in Deutschland erhältlich.

Addyi enthält den Wirkstoff Flibanserin, der ursprünglich mal als Antideppresivum gedacht und getestet wurde. Durch Dopamin- und Noradrenalin-Ausschüttung sollen sexuelles Erleben und Verlangen gesteigert werden.

Bei täglicher und dauerhafter Einnahme soll der Wirkstoff angstlösend und luststeigernd wirken. Anders als Viagra für den Mann handelt es sich also um eine Dauermedikation. Kosten pro Monat: etwa 400 Euro. Klingt nach einem einträglichen Geschäft für die Pharmaindustrie, wenn es gelingt dieses massenhaft an die Frau zu bringen. Kaum war die Nachricht von der Zulassung (im dritten Anlauf übrigens) durch die amerikanische FDA im Umlauf, wurde der Hersteller Sprout für eine Milliarde (!) vom Pharmariesen Valeant gekauft. Als Antidepressum zeigte es sich jedenfalls als nicht geeignet. Weiterlesen

Beck und die Drogen: Was bedeuten Kinder- und Frauenrechte?

Woman Power Symbol, Feminist Fist

Public Domain C00

Eine Entkriminalisierung der Pädosexualität ist angesichts des jetzigen Zustandes ihrer globalen Kriminalisierung dringend erforderlich, nicht zuletzt weil sie im Widerspruch zu rechtsstaatlichen Grundsätzen aufrechterhalten wird. Volker Beck

Volker Beck hat wohl Drogen genommen und wurde erwischt (bzw. die Drogen). Und nun ist er von seinen politischen Ämtern zurückgetreten. Soweit, so unspektakulär. Ich halte nicht viel von Drogen und die Drogen-Romantisiererei in linken Kreisen geht mir auf den Zünder. Aber das ist nicht der Punkt.

Der Punkt ist, dass am Beispiel Beck – mal wieder – sehr deutlich wird, in welchen Hierarchien wir uns gesellschaftlich bewegen und welche Parameter politisches Verantwortungsgefühl und ein danach ausgerichtetes – konsequentes oder eben inkonsequentes – Handeln steuern.

Zu Volker Beck, der sich selbst als – entschuldigung, ich muss husten – “human rights activist” bezeichnet: Ich könnte ausholen, aber erstens habe ich keine Lust dazu, zweitens keine Zeit (ich muss noch putzen) und drittens genügen Stichworte:

  • Verteidigung und Förderung von Pädokriminalität und eine in seiner Partei bis heute ausgebliebene Aufarbeitung, die den von sexueller Gewalt betroffenen Kindern signalisiert hätte, dass man ihr Leiden ernst nimmt
  • Verteidigung von Prostitution “Sexarbeit”
  • Negieren der Gewaltseite der Prostitution
  • Pushen liberalisierter “Sex”märkte und der milliardenschweren “Sex”industrie
  • und unsägliches Rumschwadronieren darüber in diversen Blogs, Magazinen und sonst wo
  • etc.

„Wenn Leute etwas anbieten, andere es kaufen wollen und es keine ökologischen oder sozialen Nebenwirkungen gibt, die man dringend unterbinden muss, dann nehme ich das zur Kenntnis und störe mich nicht weiter daran.“ Volker Beck

Wir haben also mal wieder und erneut verstanden: Ein so maßloses Verbrechen wie sexuelle Gewalt gegen Kinder und Frauen zu verteidigen und zu fördern, das lässt sich problemlos durchwinken, quasi sang- und klanglos an politischer Verantwortung und Verantwortlichkeit vorbei rangieren. Und das Jahre, nein, Jahrzehnte lang. Und keinen juckt’s. Ihn wohl am wenigsten.

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Schöner neuer Sex für die ganze Familie

Brass Rail Toronto

von Hard Seat Sleeper (The Brass Rail) [CC BY 2.0], via Wikimedia Commons

Seit Jahrzehnten werden wir mit frauenverachtender Werbung zugeballert, und die meisten von uns sind mittlerweile, ganz entsprechend dem Normalisierungsprinzip, abgehärtet.

Allerdings nehme ich seit einiger Zeit eine neue Entwicklung wahr, nämlich die implizite – oder auch explizite – Darstellung von Sex und sexuellen Handlungen innerhalb der Familie, oft generationsübergreifend, in den Medien und in der Werbung.

Jede und jeder der sich mit sexueller Gewalt auskennt, weiß, dass oft bei sexueller Gewalt Grenzen aufgelöst wurden, oft sehr langsam über einen längeren Zeitraum mit verschiedenen „Grooming“-Techniken, durch die Überschreitungen stufenweise stattfinden, bis schließlich subjektiv eine Mitwirkung bei der sexuellen Gewalt erlebt wird, da man in den vorherigen Stufen ein Teil des Geschehens war. Zur Selbstbestimmung und Selbstwirksamkeit gehört es dazu, Grenzen auch in der Sexualität selbst zu setzen und diese Grenzen auch gegenüber Familienangehörigen zu setzen. Sexuelle Gewalt in der Familie fängt mit der ungewollten Teilhabe an sexuellen Handlungen an.

Auch in der Werbung und in den Medien fand ein langsamer Prozess der Gewöhnung an immer mehr sexuelle und sexualisierte Inhalte statt. Grenzen wurden und werden aufgelöst und aufgeweicht, bis wir kaum noch aufzucken, wenn in Comedyserien Gangbangs als erstrebenswertes Sexualverhalten präsentiert werden oder Pornostars als die neuen Stars unserer Kinder präsentiert werden.

Mittlerweile wäre es notwendig, um diese Normalisierung zu vermeiden, den Fernseher direkt in den Müll zu werfen, zumindest wenn man Kinder hat und nicht wollen würde, dass sie sich mit fünf Jahren zu Weihnachten einen rosa Vibrator wünschen.

Die Beispiele für diese generationsübergreifende Sexualität sind endlos und häufen sich, bis wir es hinnehmen oder schon hingenommen haben.

Ist es wirklich normal, Werbung für Gleitgel (kann nur für Analverkehr oder für Frauen ab fünfzig von Interesse sein) oder sogenanntes „Sexspielzeug“ rund um die Uhr in der Werbung zu sehen?

Will ich zusammen mit Kindern und anderen Familienangehörigen damit überall und rund um die Uhr und in jedem noch so harmlosen Serienformat beschallt werden?
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Distanzierungsversuche und abartige Annäherungserfolge – zur Silvesternacht in Köln

Gastbeitrag von Polyträumer (Dieser Beitrag erschien dort am 11. Januar 2016)

Zum Jahreswechsel wurde meine neue Heimat Istanbul in einen unerwarteten Schneeschleier gehüllt, und alles schien gedämpft zu erklingen, nicht vergleichbar mit den nebeligen Bildern aus meinem eigentlichen Kiez in Berlin, wo immer absolut laute und chaotische Zustände herrschen, wenn die Uhr zwölf schlägt. In den folgenden Tagen erschienen in den sozialen Medien, die ich besuche, immer wieder Artikel und Kommentare zu Köln in der Silvesternacht. Lange habe ich es gemieden, ausführlicher zum Thema zu lesen, was ich heute nun nachgeholt habe. Schlagartig habe ich schlechte Laune, die Worte ‚sexualisierte Gewalt’ hallen in meinem Kopf wie ein zu oft gehörter Song und sofort melden sich persönliche Assoziationen und Gedanken an von mir erlebte Situation aus dem Unterbewusstsein zu Wort.

Medien gegenüber habe ich gelernt, skeptisch zu sein, aber doch kommen von allen Seiten ähnliche Informationen, dass sich eine riesige Gruppe von Männern, die in einer unter anderem durch Alkohol enthemmten Stimmung gewesen zu sein scheinen, versammelt hat und sich ein Fest daraus gemacht hat, ihre Hände zwischen die Beine fremder Menschen zu stecken.

Ich spüre in mir, als wäre es gestern gewesen, die Wut, von dem Abend vor zwei Jahren, als ich in einem Club an einer Bar stand, und die blitzartige Bewegung einer Hand spürte, die sich nicht nur zwischen meine Beine, sondern samt Strumpfhose in mein Inneres bohrte. Zutiefst perplex schnellte ich herum, und vor mir ein Gesicht mit einem herausfordernden, selbstbewussten Grinsen. Ich bin nicht stolz darauf, wie die Situation geendet ist, sagen wir so, der schmächtige Möchtegern-Macho hat nicht mit der unkontrollierten Kraft gerechnet, die ich anscheinend entwickele, wenn jemand derart meine persönlichen Grenzen überschreitet. Ich war sehr wütend, einige Minuten später aber, als sich das Adrenalin langsam aus meiner Blutbahn verflüchtigt hatte, musste ich weinen. Ich kam mir so machtlos vor, so dis-respektiert und verspottet. Ich kann mir leider vorstellen, wie die Situation anders hätte ausgehen können, hätte der Kerl damals seine Gruppe von Freunden mitgebracht. Darum bin ich so entsetzt, so unfassbar aufgebracht über diese Idioten, die sich zusammentuen, um in der Überzahl andere zu erniedrigen.

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Nordafrika ist Überall

Fight Sexism - Streetart

Fight Sexism - Streetart via streunna4 via Flickr, [CC BY-NC-SA 2.0]

Als Folge von Köln wurde gefordert, Männer aus Nordafrika und „arabischen“ Ländern, auch genannt Migranten, wieder in „ihre“ Länder abzuschieben. Sicherheitsvorkehrungen sollen verschärft werden, und was das auch bald für uns heißen kann, zeigt uns der Ausnahmezustand in Frankreich. Die Ausweitung von Polizeirechten kann uns anders treffen irgendwann als wir es je befürchten könnten und schneller als es braucht um zu husten.

Völlig davon abgesehen, finde ich es erstaunlich, wie genau „Deutsche“ sich eine ethnische Zuordnung zutrauen angesichts der unzähligen arabischen Dialekte und  des großen Spektrums des Aussehens. Lächerlicherweise sprechen viele aus „Nordafrika“ kein Arabisch. Einige weigern sich sogar Arabisch zu erlernen und hassen „Araber“. Ihre Haltung ist so rassistisch gegenüber „Arabern“, dass diese sich kaum von der Haltung rassistischer „Deutscher“ differenzieren lässt.

Die Eigenbezeichnung der „Nordafrikaner“ ist übrigens der Maghreb, da die Kultur, trotz des gegenseitigen Hasses der jeweiligen Länder durchaus Gemeinsamkeiten aufweist. Unterhalb der Sahara heißt es dann „l`africe noir“. Eigenbezeichnungen nicht zu nutzen, könnte auf Kolonialismus hinweisen oder auf die Angst, „Deutsche“ intellektuell zu überfordern. Afrika ist einfach Afrika und der Norden ist so wie der Süden.

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Deutschland, wir müssen reden! – Gedanken nach Köln

Sexistische Kackscheiße

Sexistische Kackscheiße via Martijn van Exel via Flickr [CC BY-SA 2.0]

Mit ihrem Artikel Die Farce von #Koeln hat Mira Sigel offenbar den richtigen Nerv bei Frauen (und auch einigen Männern) in diesem Land getroffen: Der Arikel wurde geliked, geteilt, es gab zahlreiche Anfragen ihn ins Englische zu übersetzen und auch international stieß er auf große Beachtung. Zwischenzeitlich war sogar unser Server kurzzeitig überfordert. KommentatorInnen ließen uns wissen: “[Der Artikel] spricht mir aus der Seele”, “Trifft die Wirklichkeit so gut, wie wenig, was ich bisher darüber gelesen , gesehen oder gehört habe.”, “Der Beitrag verdient den Pulitzer-Preis” oder “Super Artikel. — Das Beste zum Thema. Danke” – Das gebe ich nicht wieder, weil ich unseren Blog mit Eigenlob überschütten möchte, sondern weil wir doch selbst auch teilweise überrascht waren, wie viele in diesem Land die Schnauze offenbar voll davon haben, dass Sexismus nur dann als problematisch betrachtet wird, wenn er nicht von deutschen Männern begangen wird. Wenn aber die eigenen “eingeborenen” Brüder, Väter, Kollegen oder Nachbarn die Täter sind, dann wird verharmlost, dem Opfer die Schuld gegeben und Staat und Justiz bleiben untätig. Welch ein Hohn, dass jetzt AUF EINMAL der zuständige Minister Heiko Maas (SPD) aus seinem Tiefschlaf erwacht und seine monatelange Blockade zur Verschärfung des Vergewaltigungsparagraphen urplötzlich aufgibt. Wo waren denn die ganzen Frauenfreunde, als Feministinnen und Betroffenenorganisationen Sturm gelaufen sind, weil einfach nichts vorangehen wollte? Und schauen wir doch mal, ob die Empörung bis zu einer tatsächlichen Beschlussfassung ausreicht oder ob nicht dann bereits längst eine andere Sau Wille an Veränderung heuchelnd durchs Dorf getrieben wird.

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“Ich hasse es ein Ding zu sein”

Marilyn Monroe

By Milton H. Greene [Public domain], via Wikimedia Commons

Norma Jeane Baker wurde am 1. Juni 1926 in Los Angeles geboren. Es gibt wohl kaum jemanden, der/die den Weltstar Marilyn Monroe nicht kennt. Als Sexsymbol ging sie in die Geschichte ein, und als solches gilt sie bis heute.

Sehr selten spielt jedoch ihre traurige Lebensgeschichte eine Rolle. Dabei waren ihre Drogen-, Alkohol- und psychischen Probleme durchaus bekannt. Norma litt unter Depressionen, Schlaflosigkeit, Unsicherheit und der Unfähigkeit anderen zu vertrauen. Viele, die sie kannten, hatten das Gefühl sich in ihrer Gegenwart auf dünnem Eis zu bewegen – sehr schnell konnte ihre Laune umschlagen.

Normas Mutter, Gladys, litt unter Schizophrenie und verbrachte viele Jahre ihres Lebens in psychiatrischen Krankenhäusern. Dies führte dazu, dass Norma bei diversen Pflegefamilien und in insgesamt elf Kinderheimen aufwuchs.

Im Heim wurde sie weiderholt, beginnend von ihrem achten Lebensjahr,  hauptsächlich von einem Mann (vermutlich George Atkinson) über einen längeren Zeitraum hinweg sexueller Gewalt ausgesetzt. Als sie davon berichtete (man sagt u.a. ihrer Mutter), glaubte man ihr nicht – der Klassiker –  und es wurde ihr erwidert, der Täter sei ein “guter Christ” und seine Mietzahlungen an das Heim seien sehr wichtig. Ihre Mutter habe sie auch als “Schlampe” bezeichnet.

Norma musste mehrfach das Heim wechseln, weil sie unterschiedlichen sexuellen Belästigungen ausgesetzt war. Sie musste gehen – nicht die Täter. Wie muss dies als Botschaft auf ein Kind wirken?

Im Jahr 1942 heiratete sie, im Alter von 16 Jahren, den fünf Jahre älteren James Dougherty. Die Ehe scheiterte und wurde nur vier Jahre später wieder geschieden. Später folgten weitere Ehen.

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Die Clintons – Eine lange Geschichte sexueller Gewalt

Bill Clinton

By Bob McNeely, The White House [1] [Public domain], via Wikimedia Commons

Ein Gastbeitrag von Manuela Schon

Derzeit sind die Vergewaltigungsanschuldigungen gegen Bill Cosby in den USA ein großes Thema. Die Tatsache, wie viele Frauen inzwischen das Wort ergreifen und aussagen, sexuelle Gewalt durch ihn erfahren zu haben, hat – zumindest von außen betrachtet – eine intensive Debatte zu sexueller Gewalt ausgelöst.

Im Zuge dieser wiesen mich amerikanische Freunde darauf hin, dass Cosby nicht der einzige “Bill” ist, der es offenbar nicht so mit einvernehmlichem Sex hat und schickten mir Links zu dem ehemaligen Präsidenten der Vereinigten Staaten (1993-2001), Bill Clinton, die mich tief erschüttert haben. Insbesondere deshalb, da ich nie zuvor jemals etwas davon gehört hatte.

Bereits im Jahr 1999 veröffentlichte Capitol Hill Blue einen Artikel mit dem Titel “Juanita ist nicht die Einzige: Bill Clinton’s lange Geschichte sexueller Gewalt gegen Frauen reicht mindestens 30 Jahre zurück”. Hintergrund war der Gang von Juanita Broaderick an die Öffentlichkeit. Sie hatte ausgesagt, dass sie von Clinton 1978 in einem Hotelzimmer vergewaltigt worden sei. Clinton war damals Generalstaatsanwalt in Arkansas.

Pikant: Juanita Broaderick beschuldigt Hillary Clinton, die derzeit anstrebt, die erste weibliche Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika zu werden, dabei mitgeholfen zu haben, die Tat zu vertuschen. Hillary Clinton habe ihre Hand bei einer Wahlkampfveranstaltung genommen und zu ihr gesagt “Danke, für alles was du für Bill tust”. Juanita Broaderick sagt “Das war das erste Mal, dass ich vor dieser Frau Angst bekam”. Mofo schrieb dazu, dass ironischerweise ausgerechnet Hillary Clinton das erste Beratungszentrum für vergewaltigte Frauen in Arkansas gegründet habe.

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