Alle Artikel von Ariane Panther

Neues Prostitutionsschutzgesetz zum Schutz von Männern Schall und Rauch: das neue Prostitutionsschutzgesetz

Prostitution is Human Trafficking

Markus Walker via Flickr [CC BY-NC-SA 2.0]

Endlich haben sich CDU und SPD über ein „Prostitutionsschutzgesetz“ geeinigt, über das so lange und viel geredet wurde. Natürlich könnte man eher sagen, dass lange und viel zerredet wurde. Wahrscheinlich wurde viel Rauch um Nichts mit der Zielsetzung gemacht, dass niemand merken sollte, welches völlig lächerliche Gesetz verabschiedet werden soll. Das Gesetz wird ausschließlich zum Ziel haben wirkungslose Pseudomaßnahmen einzurichten um die Milliardenindustrie der Prostitution und Pornographie weiter zu schützen.

Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig (SPD) dagegen begrüßte die koalitionsinterne Einigung. „Es wird erstmalig klare Regelungen für die legale Prostitution in Deutschland geben, die dem Schutz der Frauen dienen“, sagte sie. Marcus Weinberg, frauenpolitischer Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, sprach von einem „schlechten Tag für die Menschenhändler und Ausbeuter von Prostituierten“.(http://www.zeit.de/politik/deutschland/2015-02/prostitutionsgesetz-koalition-durchbruch). Durch was wer geschützt werden soll, bleibt aber rätselhaft.

Wenn beispielsweise die SPD  befürchtet, dass eine Heraufsetzung des Mindestalters auf 21 Jahren junge Frauen in die Illegalität treiben würde ist uns  unklar was sich in der Illegalität verschlimmern sollte. Die Preise liegen teilweise bei 20 Euro in einigen Gebieten und sexuelle Handlungen umfassen potentiell immer auch Praktiken wie Analverkehr, teilweise Ass-to-Mouth oder Urin und Fäkalienspiele. Wie es hier mit der zukünftigen Kondompflicht aussieht ist spannend. Gibt es Kondome für Fäkalien? Weiterlesen

Manspreading – Keine Beine breit für Männer

Manspreading (Stockholm Metro)

By Peter Isotalo (Own work) [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons

Seit einigen Tagen bekommt die geplante Werbekampagne der Metropolitan Transportation Authority (MTA) in New York sehr viel Aufmerksamkeit. Eigentlich ist es Zielsetzung dieser Werbekampagne  Höflichkeitsregeln, bei der Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs, wieder aufleben zu lassen und darauf hinzuweisen, dass man auf andere Mitreisende Rücksicht nehmen sollte. Der Slogan heißt: “…Courtesy Counts: Manners Make a Better Ride.“.. „.Höflichkeit zählt… Gutes Benehmen sorgt für eine bessere Fahrt“.  Ein Aspekt dieser Kampagne ist es, Männer dazu zu bekommen, nicht breitbeinig auf den Sitzplätzen zu sitzen und so mehrere Sitzplätze einzunehmen. Wie üblich, wenn das Recht von Männern eingeschränkt werden soll, egal wie groß oder wie klein diese Einschränkung sein mag, dann ist dies einen öffentlichen Aufschrei und einen Artikel in der New York Times wert. Die Welt geht unter, anscheinend, wenn Männer nicht mehr Frauenbeine berühren können oder Frauen gar zwingen können ganz eingequetscht in der Ecke zu sitzen.

In vielen Selbstverteidigungskursen oder Rethorikkursen wird Frauen seit Jahren beigebracht Männern, die ihre Beine auf Sitzplätzen breit machen, anzusprechen, in aller Deutlichkeit, und sie aufzufordern die eigenen Beine nicht zu berühren und ihren Raum auf einen Sitzplatz zu beschränken.

Trotz dieses Themas seit Jahren habe ich es noch nie erlebt, dass Frauen Männer im Bus, Bahn oder S-Bahn aufgefordert haben, ihre Beine nicht so auszubreiten.

Ich persönlich gebe zu, nur zwei Mal in meinem Leben Männer hierzu aufgefordert  zu haben. Vor Jahrzehnten war ich sehr erfolgreich mit der Aufforderung:..“ Nehmen Sie bitte ihre Beine zusammen. Ich sitze hier auch und möchte nicht berührt werden. Danke.!“. In den letzten Jahren habe ich eher meine Tasche oder meinen Rucksack zu Hilfe genommen und diese an meine Seite, teilweise, gelegt umso den männlichen Raum zu nehmen. Ich hatte mir auch überlegt, ob es sich in diesem Zusammenhang lohnen würde, Rucksäcke mit ausfahrbaren Nadeln zu produzieren, nur für Frauen. Ein kleiner Stich bei Bedarf, ein Aufschrei, und einen verwirrten und unschuldigen Blick von Frauenseite mit dem Kommentar…“Wie soll ich sie denn Bitte gestochen habe-ich sitze hier doch nur..“. Träume im öffentlichen Nahverkehr…

Zugegebenerweise habe und hatte ich in den letzten Jahren Angst verbal deutlich zu werden, wie viele, da niemand bei einer aggressiven Reaktion mir gegenüber reagieren würde. Ich hatte allerdings mehrfach das Problem, dass sich Männer zu mir auf einen breiteren Einzelplatz setzen wollten. Hier wurde ich schon verbal sehr deutlich, aber auch hier blicken Mitfahrende in der Regel nur glasig und starr vor sich hin, wie bei vielen kleinen und größeren Zwischenfällen im Nahverkehr.

Wer übrigens denkt, dass diese Kampagne der MTA die Zielsetzung hatte, sexuelle Belästigungen von Frauen durch Dominanzgehabe von Männern einzudämmen, der irrt sich. Es war und ist in dieser Werbekampagne nie Thema, wie Frauen sich fühlen, wenn sie Bein an Bein sitzen müssen oder sogar aufstehen müssen bei unangenehmen Berührungen. Frauen sind dazu sozialisiert, keine aggressiven Auseinandersetzungen einzugehen und freundlich und nachgiebig zu bleiben. Zusammen mit der eben erwähnten Ignoranz anderer, sorgt dies für Rückzugsverhalten.

Der eigentliche Grund für diese Kampagne war, dass immer mehr Menschen die New Yorker Subway nutzen. 2014 wurde die Subway von 6,1 Millionen Menschen genutzt. Zehn Jahre zuvor waren es nur 5,1 Millionen Menschen. New York selbst hat 8,4 Millionen Einwohner und so werden immer mehr Menschen auf immer engeren Raum zusammen gedrängt.

Philadelphia hat auch eine neue Werbekampagne gestartet mit: “Dude It’s Rude… Two Seats — Really?”..“ Mann, es ist unfreundlich…echt zwei Sitzplätze?..“.

Die Reaktionen von Männern, die bisher hierzu befragt wurden, war nicht gerade einsichtig. In der New York Times gab ein Mann von sich:“ Ich lege doch nicht meine Beine übereinander wie Frauen. Ich sitze so wie ich es will…“!.

In Kanada gab es, da eine ähnliche Kampagne geplant war, schon eine Gegenkampagne  seitens Männern, die behaupteten, Männer müssten breitbeinig sitzen, um ihre Hoden zu belüften. Die Canadian Association for Equality (CAFE) startete eine online Petition, um eine genderneutrale Kampagne zu fordern. Ihr Argument: auch Frauen haben das Recht Kinderwagen im öffentlichen Nahverkehr mitzunehmen, oder  ihre Kinder zu stillen. Aus diesem Grund haben Männer das Recht, ihre Beine breit zu machen. Die männliche Anatomie erfordere bequemes Sitzen. Merkwürdigerweise fokussiert sich diese Petition eigentlich auf Frauen, die mit Kindern den öffentlichen Nahverkehr nutzen müssen. Prinzipiell scheint sich diese Organisation also an Kindern zu stören.

Ich warte jetzt auf die Gegenkampagne dieser Gegenkampagne von Frauen, mit dem Hinweis, dass Frauen auch breitbeinig sitzen müssen um ihre Vaginas wegen  Periodenblut oder anderem Ausfluss zu belüften.  Das könnte zumindest Männern zukünftig Angst machen, wenn Frau sich auch breitbeinig hinsetzt.

Allen Artikeln oder Kampagnen zu diesem Thema haben in jedem Fall eins gemeinsam: das breitbeinige Sitzen von Männern wird nicht gesehen als das was es ist: männliches Dominanzverhalten um Raum einzunehmen und um eventuell Frauen durch Berührungen, Bein an Bein, zu belästigen. Es handelt sich sozusagen alles um Mansplaining zu Manspreading. Thema ist auch nicht, wie viele Frauen, unabhängig von diesem affenartigem Gehabe, im Gedränge berührt werden (es erregt manche Männer sexuell Frauen ungewollt im Gedränge zu berühren) oder wie viele Frauen schon Masturbation beobachten mussten, nur weil sie gezwungen waren den Bus oder die Bahn zu nutzen. Manspreading ist kein genderneutrales Thema und es kotzt mich an, dass es zu diesem gemacht wird. Im Kommentar der Chicago Tribune heißt es sogar, dass das Problem des „manspreading“ bis vor der Kampagne unbekannt war und erst jetzt alle eines besseren belehrt wurden. Über so viel Ignoranz können Frauen wahrscheinlich nur schreien. Tatsache ist, das es für Männer nie ein Problem war und wer hat sich je dafür interessiert, was für Frauen unerfreulich war und als belästigend empfunden wurde…Einfach nicht so anstellen, wenn ein alter Sack debil grinsend sich freut, wenn er sich an einer jungen Frau reiben kann, Bein an Bein, und die langweilige Fahrt mit sexuellen Fantasien verbringen kann.

Um Dominanzverhalten entgegenzutreten, ist es erforderlich selbst körperlich zu agieren und Raum einzunehmen. Aber im Zusammenhang der sexuellen Komponente ist dies für Frauen natürlich sehr schwierig. Es scheint aber zu funktionieren. Vor vielen Jahren gab es Irritationen über eine Frau in der Nachbarschaft, die gerne ohne Unterwäsche im Rock sich breitbeinig vor Männer setzte und diese angrinste. Merkwürdigerweise bekamen diese alle Angst und flohen. Die Körpersprache dieser Frau orientierte sich an der männlichen Körpersprache, und so war die Wirkung ihres Verhaltens aggressiv, und nicht unterwürfig.

In jedem Fall, egal wie effektiv es in Deutschland wäre, würde ich mich trotzdem über eine ähnliche Kampagne gegen „manspreading“ freuen. Auch wenn es genderneutral gehalten werden würde. Ich bin mir sicher, dass auch so eine Diskussion in aller Deutlichkeit beginnen würde. Allerdings ist mir noch kein deutsches Wort für „manspreading“ eingefallen, aber daran soll es nicht liegen.

 

http://www.nytimes.com/2014/12/21/nyregion/MTA-targets-manspreading-on-new-york-city-subways.html

http://www.chicagotribune.com/news/opinion/editorials/ct-manspreading-edit-0102-20141231-story.html

http://www.thestar.com/news/gta/2014/12/28/manspreading_a_transit_controversy_with_legs.html

Bertelsmann – die Krake aus Gütersloh

Bertelsmann Gebäude

By Bertelsmann Media Relations [CC0], via Wikimedia Commons

Viel wurde geschrieben und gesagt über die Machtausübung in Deutschland durch den Bertelsmann Konzern oder die entsprechende Stiftung. Aber kaum jemand macht sich bewusst, wie weit diese Macht wirklich reicht.

Immer wieder wird eine neue Sau durchs Mediendorf gejagt, und das Ganze wirkt wie abgesprochen und geplant. Wie ist das möglich, tatsächlich, fragen wir uns oft. Allerdings wird im Falle von Bertelsmann nicht nur eine Sau durch die Medien gejagt, sondern dazu noch durch alle gesellschaftlichen Institutionen.

Die Bertelsmann SE & Co. KGaA mit Hauptsitz in Gütersloh ist ein internationaler Medienkonzern und wurde vor kurzem vom Institut für Medien- und Kommunikationspolitik (IfM) im internationalen Ranking für 2013 auf Platz 8 geführt. Was den Gesamtumsatz betrifft, ist Bertelsmann eines der größten Medienunternehmen weltweit und ist in über 50 Ländern präsentiert.

Zum Bertelsmann-Konzern gehören seit dem 1. Juli 2013 fünf Unternehmensbereiche: Gruner und Jahr, die  RTL Group, die Verlagsgruppe Penguin Random House, Arvato, und Be Printers Group, ebenso das BMG Rights Management.

Im Jahr 2000 entstand unter dem Namen RTL Group der größte Hörfunk- und Fernsehveranstalter Europas. Im selben Jahr wurde der Verkauf der Anteile an AOL Europe für 6,75 Milliarden US-Dollar verkündet durch Bertelsmann.

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No Tolerance for Small Penisses – große Penisse für Feministinnen

Penis

By English: Taken by the uploader, w:es:Usuario:BarcexEspañol: Tomada por w:es:Usuario:Barcex [GFDL, CC-BY-SA-3.0 or CC BY-SA 2.5], via Wikimedia Commons (modified)

Seit einigen Tagen kursiert im Internet die Meldung, dass ein junger Mann sich seinen Penis abgeschnitten hat, weil ihn seine Freundin verlassen hat. Er griff, laut Meldung, zur Rasierklinge, da ihm seine Freundin gesagt habe, dass er nicht gut im Bett sei. Rettungskräften soll er gesagt haben, sein zu kleiner Penis sei Schuld an der Trennung.

Diese Meldung ging sozusagen um die Welt. Aber wieso dieses große Interesse an einer individuellen Straftat und einer eventuellen psychischen Störung?

Von Frauen wird alles mögliche erwartet, insbesondere in Bezug auf Aussehen auch der Geschlechtsmerkmale. Schon lange werden Witze gemacht, über Frauen, deren Vagina ausgeleiert ist, zum Beispiel durch Geburten, oder hängende Schamlippen, oder zu große innere Schamlippen, die unschön heraushängen. Frauen operieren sich hier anscheinend in der Regel freiwillig und in Massen um männlichen Bedürfnissen zu entsprechen, auch wenn eindeutig bei diesen Eingriffen die weibliche Empfindungsfähigkeit eingeschränkt werden kann und dies auch oft die Folge ist.

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Militär und Frauen – keine Liebesgeschichte

First Female Air Force Crew

By Master Sergeant Alfred A. Gerloff Jr., United States Air Force (All-female combat crew takes it in stride image) [Public domain], via Wikimedia Commons

Das Thema Frauen und Militär wird seit einiger Zeit wieder aktueller, insbesondere auch in Deutschland.

Teilweise bedingt sich dies dadurch, das eine Frau, Ursula von der Leyen, erstmalig in der Geschichte Deutschlands Verteidigungsministerin wurde. Zu diesem Zeitpunkt konnte schon nichts Gutes erahnt werden und zunehmende Kriegseinsätze vorausgesehen werden. Wieso?

Einige mögen es als Zufall gesehen haben, dass Frau von der Leyen Verteidigungsministerin geworden ist. Allerdings gehe ich eher von eine sehr strategischen Planung aus, denn Deutschland ist der drittgrößte Waffenexporteur auf der Welt und es gibt sehr viele Vernetzungen von Politik und Waffenindustrie (Schwarzbuch Waffenhandel/Jürgen Grässlin). Hier wird also wohl kaum herumgestümpert worden sein. Aus Imagegründen musste es eine Frau sein, denn eine Frau kann Krieg glaubhafter verkaufen. Bei einer exorbitanten Anzahl an möglichen weiblichen Ministerinnen hätte es vielleicht andere Gründe gegeben, aber unter den gegebenen Umständen nicht.

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Chaplin, Flynn, Brandon, Allan, Kinski: Wirklich zu bewundern?

Charlie Chaplin

By P.D Jankens (Fred Chess) [Public domain or Public domain], via Wikimedia Commons

Immer wieder erfahren wir aus den Medien und regen uns auf, über bekannte und berühmte Männer, die sich letztendlich als Sexualstraftäter herausstellen oder sich zumindest sehr auffallend für Mädchen (unter 18 jährige) interessieren.

In Deutschland ist Sex ab 14 Jahren legal, auch wenn eine Person älter als 18 Jahre alt ist, aber in den Vereinigten Staaten zählt Sex von einem Erwachsenen mit einer unter 18 jährigen als „Statutory Rape“. Gewalt muss nicht vorliegen, denn es wird davon ausgegangen, dass die Zustimmungsfähigkeit bei einem Altersunterschied in diesem Alter nicht unbedingt vorliegt. Mädchen, die aussehen wie Frauen sind trotzdem oft noch Kinder, zumindest im Verhältnis zu einem sehr viel älteren Mann. Ist es nicht die Verantwortung eines Mannes, das Anhimmeln oder die Idealisierung von einem Mädchens nicht auszunutzen und sich abzugrenzen? Kann so ein Mann noch bewundert werden und positiv durch die Medien in Erscheinung treten?

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“Gender Hurts” von Sheila Jeffries

Buchcover: Gender Hurts

Sheila Jeffreys: Gender Hurts, Routledge, 2014

Im Frühjahr 2014 erschien das Buch „Gender Hurts“ von Sheila Jeffries, die Professorin für feministische Politik an der „School of Social and Political Sciences, University of Melbourne“, in Australien ist. Das Buch erschien leider bisher nur auf Englisch.

Das Thema Transgender ist bei uns in Deutschland ein sehr kontroverses Thema, aber durch die zunehmende Diskussion dieses Themas in allen Medien, und die zunehmende Eskalation im Zusammenhang von Transgender und Frauenrechten in den Vereinigten Staaten und Australien, ist eine kurze Zusammenfassung dieses Buches als Themeneinstieg notwendig geworden.

Wir werden als Feministinnen diesem Thema nicht ausweichen können und Sheila Jeffries macht dies in ihrem Buch auch sehr deutlich.

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Sprache und Ausbeutung – lasst es uns alles beim Namen nennen oder „watch your language“!

Santa Pimp

By istolethetv from Hong Kong, China [CC BY 2.0], via Wikimedia Commons

Im Patriarchat wird vieles, zum Vorteil von Männern, schön geredet. Durch die Sprache soll eine emotionale Distanzierung stattfinden, insbesondere im Bereich sexueller Gewalt und Ausbeutung.

Sexuelle Gewalt wird hierdurch zu etwas nicht wirklich Schlimmen, wie durch den Begriff „sexueller Missbrauch“ zum Beispiel sehr anschaulich deutlich wird, oder sexuelle Gewalttäter werden verharmlost und verniedlicht. Das Wort „Missbrauch“ suggeriert, dass es auch einen richtigen „Gebrauch“ fremder Körper gibt. Ein wichtiger Artikel zum Wort „Missbrauch“ findet sich hier.

Auch die Begriffe „Menschenhandel“ und „Zwangsprostitution“ sollen ebenso etwas verschleiern, und uns daran hindern, tatsächlich über Prostitution nachzudenken und die Ausbeutungshierarchie klar zu benennen. Das hört sich etwas merkwürdig an, aber das Ganze erfolgt dadurch, dass beide Begriffe absichtlich zu einer Distanzierung führen. Beides stellt sprachlich so Unglaubliches dar, dass wir uns in unseren Köpfen bei diesen Begriffen fremde Frauen und fremde Männer vorstellen, weit weg von uns, die mit offensichtlicher Gewalt diese fremden Frauen zur sexuellen Verfügbarkeit für Geld zwingen. Wir distanzieren uns, damit wir nicht sehen, wie nah uns das alles wirklich ist. In keinem Fall sind es die eigenen Ehemänner oder Partner, die junge, arme, und verzweifelte Frauen für ATM (ass-to-mouth) oder zum „Entsaften“ , als Spermaeimer, benutzen.

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Sterbehilfegesetz 2015: Sauberes Sterben im Kapitalismus

Seestern

By Britt1014 (Own work) [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons

 

Eine breite Auseinandersetzung mit diesem Thema, dem Sterben und dem Sterbehilfegesetz, ist unangenehm, besonders im Sommer und in diesen schönen Tagen. Leider ist es aber notwendig, denn nicht alle von uns haben ein schnelles, sanftes, und  überraschendes Einschlafen zu unserem Lebensende zu erwarten. Die Chance ist sehr groß, dass auch uns dieses Thema mehr betreffen wird, als wir hoffen. Verdrängung des Themas Tod und des Sterbens erlaubt uns zwar ein ruhiges Leben, aber es holt uns dann doch irgendwann ein. Vielleicht durch unsere eigene schwere Krankheit (oder lebenslimitierende, wie ich einmal in einer Klinik las), oder die schwere Erkrankung von FreundInnen oder Familie. Und das neue Sterbehilfegesetz kann uns dann selbst, direkt oder indirekt, auf überraschende Art und Weise selbst treffen.

Im Herbst 2015 soll ein neues Sterbehilfegesetz in Deutschland im Bundestag verabschiedet werden.

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Was wäre, wenn es toll wäre, eine Klitoris zu haben? Oder: Geschlechterzuschreibungen sind blöd-immer-und ich habe keine Lust mehr drauf. Eine Polemik.

Göreme Love Valley

wolfgangbeyer at the German language Wikipedia [GFDL or CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons

Geschlechterrollenzuschreibungen sind teilweise widersprüchlich und ergeben, auf andere oder anderes übertragen, oft wenig Sinn. Habt ihr euch auch schon gefragt, was wäre, wenn wir Frauen zum dominanten und bewunderten Geschlecht gehört hätten oder gehören würden? Wäre unser Leben anders verlaufen, denkt ihr? Wie wäre es gewesen oder würde es sein? Wie lächerlich sind Geschlechterrollenzuschreibungen?

Stellt Euch vor eine Klitoris zu haben, würde bedeuten, dass Euch Mut, Kraft und Stärke zugeschrieben werden würde, so wie es jetzt mit dem Penis der Fall ist und dem männlichen Geschlecht.
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