MS-13: Töte, vergewaltige, und kontrolliere!

Teil 2 der Reihe zu Satanismus, rituellen Morden und Drogenkartellen:

Mara Salvatrucha, auch genannt Mara oder MS-13, ist eine transnationale kriminelle Vereinigung mit einfachen Wurzeln. Durch die Ansprache von Donald Trump in Bezug auf MS-13 und die Ermordung im April 2017 von Jugendlichen auf Long Island erlangte sie vor einigen Tagen zusätzliche Bekanntheit. Dreizehn Mitglieder, 10 von ihnen illegale Immigranten, wurden wegen 41 Straftaten in Verbindung mit sieben Morden in Long Island 2017 angeklagt. Zwei junge Mädchen, 15 und 16 Jahre alt, die in Long Island ermordet wurden, wurden mit Macheten zerstückelt, die Waffe der MS-13.

Das Motto von Mara ist:“ Murder, Rape, Control – Morde, vergewaltige, kontrolliere!“. Hiermit ist eigentlich fast alles gesagt.

In den 80er Jahren kamen viele Bürgerkriegsflüchtlinge aus El Salvador nach Los Angeles. Sie wurden dort terrorisiert durch die brutalen mexikanischen und afrikanischen Straßenbanden. Sie erlebten erneut Gewalt und Armut, dieses Mal aber in den USA und nicht in El Salvador. Einige dieser geflüchteten jungen Männer schlossen sich zusammen um sich zu schützen vor dieser erneuten Gewalt. Gewalt und Brutalität kannten sie durch ihr Leben vorher in El Salvador.

Die Zahl der Mitglieder von MS-13 wuchs über die Jahre. Ihre Brutalität hat ihnen einen außergewöhnlichen Ruf beschert und ihre Mitgliederzahl wächst weiter. In den Vereinigten Staaten hat MS-13 20,000 Mitglieder. Insgesamt beträgt ihre Zahl 50 000 und sie sind in 46 Bundesstaaten aktiv.

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Opiumkrise: Satanismus und Drogenkartelle

Satanismus, rituelle Morde, und Drogenkartelle….oder die dunkle Macht hinter Sex, Drugs and Rock `n Roll:

Opiumhandel, Satanismus als Glaubenssystem vieler Drogenkartelle, und Prostitution sind miteinander verwoben. Drogenhandel und ist der Bruder, oder die Schwester, der Prostitution. Menschen und Drogen werden in der Regel durch dieselben organisierten Strukturen verbreitet, transportiert, gehandelt und verkauft. Wenn ich mich mit Prostitution beschäftige, muss ich mich auch mit Drogenhandel beschäftigen. Es nutzt nichts, auch wenn viele von uns vielleicht gerne mal kiffen und medizinisches Marijuana als Konzept toll finden, Drogenkartelle und Handel sind oft eben auch Menschenhandelskartelle. Und alleine die Opiumkrise in den USA ist ein Warnhinweis für den sehr unbedachten Umgang mit legalem Drogenkonsum. Ebenso bedenklich ist die offensichtlich Verbindung verschiedener Kartelle mit Formen des Satanismus (Voodoo, Santeria, Palo Mayombe, Santa Muerte). Der Spaß mit Drogen ist in vielen Teilen der Welt schon lange zu Ende.

Mit dem durch Drogenhandel (und Prostitution) verdientem Geld, weiß gewaschen irgendwann und irgendwie, kann man Politik betreiben und durch Lobbyismus, Erpressung, und Schmiergeld PolitikerInnen kaufen und entsprechend die Rechtsprechung beeinflussen. Es ist eigentlich logisch, aber das Ausmaß der finanziellen Möglichkeiten, und die wahre Gewaltbereitschaft des organisierten Verbrechens kaum bekannt. Oder wir verdrängen es.

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Andrea Dworkin: Rechter und linker Frauenhass

Andrea Dworkin

By Open Media Ltd. (Uploaded by Open Media Ltd. (AnOpenMedium)) [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons

Auszüge aus einer Rede, gehalten am 8. April 1987 an der New York University Law School, veröffentlicht im Sammelband “The Sexual Liberals and The Attack on Feminism“, herausgegeben von Dorchen Leidholdt und Janice G. Raymond im Jahr 1990. Vollständiger Text „Woman-Hating Right and Left, Andrea Dworkin“ (auf englisch) auf radfem.org.

Es ist lange her, dass wir zusammengekommen sind, um zu sagen, was wir meinen, was Feminismus ist und warum der Kampf für die Freiheit der Frau so bedeutsam für uns ist, dass wir ihm unser ganzes Leben widmen: nicht drei Stunden am Samstagnachmittag; nicht ein gelegentlicher Brief hier und da; nicht ein empörtes „Oh mein Gott, das meinst du nicht wirklich!“. Wir denken tatsächlich nicht, dass unsere Leben trivial sind. Stellt euch das vor. Und wir denken nicht, dass die Verbrechen, die an uns begangen werden, unbedeutend und klein sind. Das bedeutet, dass wir einen phänomenalen Fortschritt darin gemacht haben zu verstehen, dass wir menschliche Wesen sind, die Rechte haben; dass niemand uns diese Rechte nehmen darf; dass wir geschädigt werden durch eine systematischen Unterordnung von Frauen und dadurch, dass wir systematisch sexueller Gewalt ausgesetzt sind. Wir haben uns politisch organisiert um zurückzuschlagen und die Gesellschaft, in der wir leben, von Grund auf zu verändern.

Ich denke, als Feministinnen schauen wir auf eine Art und Weise auf Probleme, die andere Menschen nicht zu verstehen scheinen. Um Namen zu nennen, die Rechten und die Linken scheinen nicht zu verstehen, was wir Feministinnen zu tun versuchen. Wir versuchen eine Geschlechterhierarchie zu zerstören, eine Rassenhierarchie (race hierarchy), eine ökonomische Hierarchie, in der Frauen geschädigt werden, entmachtet sind und in der die Gesellschaft eine Brutalität an uns zelebriert und uns die körperliche Integrität und unsere Würde verweigert.

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Feministische Selbstverteidigung erledigt die Band WOLF DOWN

"If I had a hammer… I'd SMASH Patriarchy"

T via Flickr, [CC BY 2.0] I FOUND IT!

Vorgestern wurde eine anonym gehostete Seite online gestellt, in der zwei Frauen einen der Gitarristen der Hardcore-Band WOLF DOWN –  eine Band, die der linken und veganen Szene zuzurechnen ist – der sexuellen und emotionalen Gewalt bezichtigen. Ein altbekanntes Phänomen setzte alsbald ein. Der Rechtsstaat wurde beschworen und die Unschuldsvermutung für den mutmaßlichen Täter eingefordert. Es wurde gemutmaßt, dass ja nichts dran sein kann an den Vorwürfen, wenn die beiden betroffenen Frauen keine Anzeige erstatten, sondern sich nur anonym äußern. Es wurden Beweise eingefordert. Weil erfahrene Gewalt ja immer so einfach zu beweisen ist, nicht wahr? Auf die Idee, dass die Unschuldsvermutung auch für mutmaßliche Falschbeschuldigerinnen gilt, und viele Frauen gar nicht anzeigen, weil sie wissen wie gering ihre Chancen sind in einem – oftmals als entwürdigend empfundenen – Gerichtsverfahren Recht zu bekommen, kamen die wenigsten.

Die Zweifler waren in der Mehrzahl, erst als sich die Freundin eines weiteren Bandmitglieds öffentlich auf die Seite der Opfer stellte, kamen einige der Kommentatoren zum Verstummen. Sie schrieb unter anderem:

„Ja, er hat der Band vor zwei Wochen erzählt, dass ihm Vergewaltigung vorgeworfen wird … Ja, sie wussten es alle seitdem. Ja, Tommy ist vor zwei Wochen ausgestiegen deswegen. Nein, niemand der anderen zog Konsequenzen daraus. Ja, der Rest hat noch Shows geplant und wollte weiterhin Geld mit der Band verdienen. Sie warteten und hofften, dass die Wahrheit nicht heraus kommt. Ja, diesen Scheiß nennt man Solidarität mit dem Täter“

Und eine weitere Frau meldete sich zu Wort. Larissa, die bis 2014 den Gesangspart in der Band hatte, schrieb gestern abend in einem Facebook-Post:

„Ich habe WOLF DOWN vor 3 Jahren verlassen …. ich wollte nur noch dieser toxischen Umgebung, die in dieser Band entstanden war, entkommen. Ich habe Tobias und Sven als scheinheilige sexistische Arschlöcher mit einer kranken Einstellung zu Frauen kennengelernt. Die haben daraus nie ein Geheimnis gemacht und ganz offen Frauen objektifiziert, Fotos und Geschichten ausgetauscht. In den sieben Jahren, in denen ich mit Sven, dem Schlagzeuger, zusammen war, wurde ich auf verschiedene Weise Gewalt ausgesetzt. Das ging sogar nach der Trennung weiter. … Sven ist nicht der Feminist, der er vorgibt zu sein, er ist ein soziopathischer Patriarch durch und durch …“

Mehr als einen Tag ließ sich die Band Zeit um Stellung zu beziehen. Das schließlich veröffentlichte Statement von zwei Bandmitgliedern (Dave und Pascal) offenbart einige Probleme einer Band, die sich selbst als feministisch versteht.

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Catharine MacKinnon: Liberalismus und der Tod des Feminismus

No machine-readable author provided. Crunk~commonswiki assumed (based on copyright claims). [Public domain], via Wikimedia Commons"

Auszüge aus einer Rede, gehalten am 8. April 1987 an der New York University Law School, veröffentlicht im Sammelband “The Sexual Liberals and The Attack on Feminism“, herausgegeben von Dorchen Leidholdt und Janice G. Raymond im Jahr 1990. Vollständiger Text „Liberalism and the Death of Feminism, Catharine A. MacKinnon“ (auf englisch) auf radfem.org.

Es gab eine Frauenbewegung, die sozialbasierte Taten, wie Vergewaltigung als männliche Gewalt gegen Frauen kritisierte, und als eine Form von sexuellem Terrorismus.  Sie kritisierte Krieg als männliche Ejakulation. … Wenn diese Bewegung Vergewaltigung kritisierte, dann meinte sie Vergewaltiger und die Ansicht, die Vergewaltigung als Sex betrachtete. Wenn sie Prostitution kritisierte, dann meinte sie die Zuhälter und Freier und die Ansicht, dass Frauen geboren seien um Sex zu verkaufen. Wenn sie Inzest kritisierte, dann meinte sie die, die uns das antaten, und die Ansicht, die unsere  Verletzlichkeit und unser erzwungenes Schweigen sexy fand. Wenn sie Körperverletzung kritisierte, dann meinte sie die Schläger, und die Ansicht, dass Gewalt die Intensität der Liebe ausdrücke. Niemand dachte, dass diese Praktiken zu kritisieren, in irgendeiner Weise jemals ihre Opfer meinte.

Die Bewegung kritisierte auch heilige Konzepte vom Standpunkt der materiellen Existenz der Frauen aus, also unserer Realität, Konzepte wie das der „Choice“ zum Beispiel. Es war eine Bewegung, die wusste, dass wenn die materiellen Bedingungen 99% unserer Optionen vorherbestimmten, es nicht sinnvoll ist für das übrige Prozent von „Wahl“ zu sprechen. Diese Bewegung übernahm Konzepte wie „Choice“ nicht. Denn sie wusste, dass wenn Zwang ein normalisierter Teil von Sex ist, wenn ein Nein als ein Ja betrachtet wird, wenn Angst und Verzweiflung Duldung produzieren und Duldung dann Konsens meint, dass Konsens kein bedeutungsvolles Konzept ist. …

Sie kritisierte auch das Konzept der Freiheit, insbesondere der sexuellen Freiheit, und entpackte und demaskierte dieses als ein Cover für die Freiheit zu misshandeln. Wenn Menschen mit Macht ihre Unterdrückung  von Frauen als Freiheit verteidigten, dann wusste die Bewegung um den Thrill der Macht, den sie damit verteidigen. Diese Bewegung war kritisch gegenüber der Freiheit zu unterdrücken, und keine Bewegung, die Frauen erzählte wir seien frei, wenn wir mehr von dieser Unterdrückung bekämen. …

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Unser Gentleman der Woche: Claus Kleber

Zugegeben: wir sind etwas spät dran. Aber die Steilvorlage, die Claus Kleber in seinem „Interview“ mit Maria Furtwängler hingelegt hat, können wir schlecht unkommentiert lassen. Aber was war geschehen?

Die Ärztin und Schauspielerin Maria Furtwängler hatte mit ihrer MaliSa-Stiftung eine Studie initiiert, die die Geschlechterrepräsentanz im deutschen Film und Fernsehen untersucht. Durchgeführt wurde diese Studie von MedienwissenschaftlerInnen der Universität Rostock, unterstützt von ARD, ZDF, RTL und ProSieben und Sat.1. Die Ergebnisse, für uns wenig überraschend, attestieren der audiovisuellen Medienlandschaft in Deutschland einen peinlichen Status Quo hinsichtlich Geschlechterdiversität, -repräsentanz und -stereotypen.

Nun könnte man meinen, ein Sender wie das ZDF habe mit seinem öffentlich-rechtlichen Auftrag ein ernsthaftes Interesse, diese Faktenlage ernsthaft journalistisch zu repräsentieren und da könnte ein Magazin wie das Heute Journal durchaus eine geeignete Plattform sein. Wie man diesen Auftrag gnadenlos und in bester chauvinistischer Manier verspielt, das führte uns Claus Kleber in seiner Sendung illustriert vor Augen:
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Abolitionismus: Immer gegen das System der Prostitution, niemals gegen die Prostituierten!

Red Light District

Baptiste Pons via Flickr, [CC BY-NC-ND 2.0]

 

Ein Beitrag von Carolin Werner, Huschke Mau und Manuela Schon

Gestern erschien ein kurzer Text von Felicitas Schirow, in welchem sie beschrieb, „mal mehr und mal weniger gerne als Prostituierte gearbeitet“ zu haben. Seit 10 Jahren sei sie dieser Tätigkeit nicht mehr nachgegangen, sehe sich jetzt aber wegen großer finanzieller Probleme und Problemen mit den Behörden nicht mehr anders in der Lage, als diese wieder aufzunehmen. Sie habe seit 2015 keine Einnahmen mehr und warte seit einem Jahr (!) auf beantragte Leistungen aus „Hartz IV“. Das Jobcenter unterstelle ihr Einnahmen, die sie nicht habe, prüfe ewig und lehne alles ab. Deswegen sehe sie sich nun gezwungen, wieder als Escort zu arbeiten, da sie sonst immer mehr Schulden mache, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Sie schreibt: „Hilfe, ich bin eine Zwangsprostituierte (…) der Staat zwingt mich in die Prostitution.“ und relativiert später, sie mache diesen Job gerne, möchte aber selber entscheiden, wann und ob.

Es gibt als Feministin und Abolitionistin sehr viele Gründe Felicitas Schirow, geborene Weigmann, nicht zu mögen. Sie ist…

… eine Frau, die Jahrzehnte an der Prostitution anderer verdient hat.

… eine Frau, die seit vielen Jahren Lobbyismus für die Sexindustrie betreibt und aktuell eine Verfassungsklage von Bordellbetreibenden, Freiern und prostituierten Personen gegen das neue „Prostituiertenschutzgesetz“ als Sprecherin vertritt, damit die liberalen und ausbeuterischen Prostitutionsmärkte in Deutschland so wie bisher erhalten bleiben.

… eine Frau, die Prostitution als „Grundbedürfnis des Mannes“ und als „Menschenrecht“ definiert.

… eine Frau, die gerne auch mal AfD-Posts auf ihrer Seite teilt, freudestrahlend mit AfD-Gründer Bernd Lucke im Titelbild posiert und seit einiger Zeit für dessen marktradikale AfD-Folgepartei ALFA/LkR die Werbetrommel rührt und selbst auf Listen dieser Partei kandidierte.

Felicitas Schirow ist eine Frau, die man als „Handmaiden of Patriarchy“ bezeichnen kann. Mit diesem Begriff sollte man nicht inflationär um sich schmeißen, bei ihr ist er jedoch passend.

Ja, sie ist eine Täterin: Ihr Wirken hatte und hat negativen Einfluss auf das Leben vieler Frauen, die Prostitution nicht als „Beruf wie jeden anderen“ ansehen, und die zu den 9 von 10 Frauen in der Prostitution gehören, die lieber gestern als heute aussteigen würden.

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Feminismus bleibt unbequem!

Terre des Femmes Logo

Diese Replik erschient am 2. Juli bei Feminismus bleibt unbequem.

Replik und Gegendarstellung zum „Offenen Brief“ feminismenohnegrenzen“ vom 22.06.2017.

Berlin, 02. Juli 2017

Liebe Mitfrauen und Mitarbeiterinnen von TERRE DES FEMMES – Menschenrechte für die Frau e. V. (TDF), liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,

um sich ein eigenes Urteil zu einem medial inszenierten Angriff auf unser menschen- und insbesondere frauenrechtspolitisches Engagement bilden zu können, hier unsere Replik und Gegendarstellung zum „Offenen Brief: feminismenohnegrenzen“ vom 22.06.2017.

Am 22.06.2017 erreichte die Geschäftsstelle und den Vorstand von TDF nachmittags ein „Offener Brief“. Darin wurde kurzfristig angekündigt, dass jener Brief am nächsten Tag auf einer eigens hierzu eingerichteten Website für die breite Öffentlichkeit online gestellt würde. Verknüpft mit der Mitteilung, dass die Tageszeitung taz darüber berichten werde. Zur einseitigen ‚Berichterstattung‘ der Tageszeitung taz vom 23.06.2017 – welche TDF selbst zu den im o.g. Offenen Brief erhobenen Vorwürfen nicht anhörte, wie es den ethischen Richtlinien der journalistischen Sorgfaltspflicht eigentlich entspräche – ist bereits an anderer Stelle alles gesagt worden. Zum Beispiel hier.

Gemäß dem Leitgedanken von TDF „gleichberechtigt, selbstbestimmt und frei“ nehmen wir uns als Mitfrauen (Mitglieder) das Recht und sehen es als unsere Pflicht, mit unserer Gegen- /Darstellung nun selbst für die gebotene Vollständigkeit der geschilderten Vorgänge im Sinne der Transparenz und Ausgewogenheit zu sorgen. Damit möchten wir es allen – unseren rund 2.000 Mitfrauen und den interessierten Menschen aus der Öffentlichkeit – ermöglichen, die vorgebrachten Anschuldigungen der Erst-/UnterzeichnerInnen des o. g. „Offenen Briefs“/feminismenohnegrenzen (im Weiteren: O.B./fog) zu überprüfen. Wir hoffen damit, zu einer eigenständigen, differenzierten Einschätzung bezüglich der erhobenen Vorwürfe wie auch der zum Teil tatsachenwidrigen Behauptungen zu verhelfen.

Den Erstunterzeichnerinnen des O.B./fog geht es, laut eigenem Bekunden, vorgeblich darum, sich „von Vorstand, Geschäftsführung, den unten genannten Beschlüssen (sic) und undemokratischen Tendenzen im Verein“ zu „distanzieren“.
Vorweg: Es steht den Mitfrauen/Erstunterzeichnerinnen selbstverständlich frei, sich von Vorstand und/oder Geschäftsführung, aus welchen Gründen auch immer, zu distanzieren.
Allerdings werden dort online seit Veröffentlichung des O.B./fog weiter Unterschriften gesammelt. Durch das bewusst gewählte, diffamierende Vokabular über vermeintlich „undemokratische“, „rassistische“ und „rechtspopulistische Tendenzen“ im Verein – so die erhobenen Vorwürfe, zielt dieser Brief auf eine Empörungsbekundung einer größeren Öffentlichkeit ab.
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Über politischen Widerstand und „kleinbürgerliche Nationalfetische“

Kaputtes Auto

CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons

Vor einigen Jahren habe ich als politische Aktivistin nach einer antikapitalistischen Demonstration in Frankfurt ziemliche mediale (und parteiinterne) Dresche bezogen. Eigene Parteikollegen instrumentalisierten ein Facebook-Like(!), weil sie mich eh nicht leiden konnten, und brachen eine Debatte vom Zaun, die sogar in einer Debatte in der Stadtverordnetenversammlung, der ich damals angehörte, mündete. Noch heute findet man, wenn man meinen Namen in einer Suchmaschine eingibt bereits auf der ersten Seite Artikel, die mir ein ungeklärtes Verhältnis zu Gewalt unterstellen.

Ich stehe noch heute 100% hinter allem was ich damals gemacht, gesagt und geschrieben habe. Die kritisierte Aussage war nämlich nicht, dass ich Sachbeschädigungen politisch für sinnvoll und richtig erachte (tue ich in aller Regel nicht, äußerte ich in dem Fall nicht), sondern es ging um eine Kritik an der Bevölkerung, die sich über Sachbeschädigungen an Banken mehr echauffiert als über die Todesopfer des Kapitalismus: Die toten Geflüchteten vor unseren Küsten; Das bundesdeutsche Agieren im Ausland im Sinne deutscher, wirtschaftlicher Interessen, die Not und Elend über Bevölkerungen bestimmter Teile der Erde bringt; Die von der Bundesregierung genehmigten Waffenexporte, die dafür sorgen, dass das geflügelte Wort „Deutsche Waffen, Deutsches Geld, morden mit in aller Welt“ immer noch Geltung hat; usw. Es richtete sich gegen Menschen, die hier plötzlich Empörung zeigten, sonst aber eher durch Gleichgültigkeit und Gefühlskälte auffallen.

Schnitt.

In der dritten Klasse als ich gerade lesen konnte, fing ich mit der politischen Bewusstseinsbildung an, nämlich mit der Lektüre des Tagesbuchs der Anne Frank. In der Teenager-Zeit sorgten die Böhse-Onkelz-Die-Ausländer-Sind-Schuld-an-Allem-Elend-Nazi-Mitläufer-Prolls und die Punk-Musik maßgeblich dafür, dass ich weiter politisiert wurde. Zum politischen Aktivismus fand ich nach meinem Umzug nach Wiesbaden mit Anfang 20. Ich habe im Laufe der Jahre viele Demos angemeldet, geleitet, besucht und analysiert und mich vielfältig anderweitig politisch betätigt. Politik ist seit rund 15 Jahren sozusagen mein täglich Brot.
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Mein Weg zur Terre des Femmes–Mitgliedschaft: Eine Abrechnung mit dem akademischen Queerfeminismus

Ich befürchte, das hier wird ein Rundumschlag. Denn dieses Mal möchte ich mich endlich trauen, mich zu äußern.

Jedes Mal, wenn ich mit dem Gedanken spiele, mich (online) unter Klarnamen zu positionieren, ist eine gehörige Portion Angst mit von der Partie. Angst, die leider nicht irrational ist. Es gibt viel zu wenige Verbündete, die sich ebenfalls positionieren und einer den Rücken stärken – und leider kann ich das gut verstehen. Gerade in einschlägigen queerfeministischen Online-Foren ist der Gegenwind so heftig und verletzend, dass auch ich mich dort nur noch in Ausnahmefällen äußere – etwa als in einer Facebook-Gruppe kürzlich Frauen das Recht auf einen geschützten, geschlechtsspezifischen Toilettenraum abgesprochen wurde – und mir mein Feminismus dann gleich mit.

Nun gibt es einen neuen Konflikt, der die Wogen hochschlagen lässt: Die MV von Terre des Femmes im Mai und der daraus resultierende Brief einiger (Ex-) Mitfrauen, die Beschlüsse und grundlegende Positionierungen des Vereins scharf kritisieren. Ich habe die Diskussion so gut es geht verfolgt, und in mir ist immer mehr der Wunsch gewachsen, mich klar zu positionieren – für Terre des Femmes. Schon seit einiger Zeit überlege ich, Mitfrau zu werden; nun hat die jüngste Entwicklung dazu geführt, dass ich den Schritt gegangen bin.

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